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Veröffentlicht am 18.02.2020

Enttäuschende Geschichte, die sicherlich Potenzial gehabt hätte

Die Liebe einer Tochter
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„Die Liebe einer Tochter“ von Deborah Moggach ist 2020 im Insel Verlag erschienen und umfasst in der Taschenbuchausgabe 262 Seiten.

Der Witwer und ehemalige Professor James steht am Ende seines Lebens ...

„Die Liebe einer Tochter“ von Deborah Moggach ist 2020 im Insel Verlag erschienen und umfasst in der Taschenbuchausgabe 262 Seiten.

Der Witwer und ehemalige Professor James steht am Ende seines Lebens und ist oft mürrisch und unzufrieden. Wohl aus diesem Grund hat er schon einige Haushaltshilfen vertrieben. Seine beiden Kinder Phoebe und Robert können und wollen sich nicht um ihn kümmern. Eines Tages zieht dann Mandy, die neue Pflegekraft, bei ihm ein und vieles an James beginnt sich zu ändern. Er scheint sich für Dinge zu interessieren, die in der Vergangenheit so überhaupt nicht sein Fall waren. Phoebe und Robert beginnen sich darüber zu wundern und fragen sich, wie dieses Umdenken ihres Vaters Mandy gelungen ist. Wer ist denn diese Mandy überhaupt? Verfolgt sie irgendeinen Plan? Was hat sie vor?

Deborah Moggach gelingt es in ihrem Roman dem Leser anfangs mit ihrer Geschichte in den Bann zu ziehen. Sie schreibt zunächst flüssig und auch mit dem gewissen britischen Humor. Sie arbeitet die vorkommenden Personen sehr detailgetreu und tiefgründig aus und es scheint sich eine spannende Familiengeschichte zu entspinnen. Doch schon bald hat mich die Geschichte durch die dann leider oft langatmige Handlung verloren und die vorkommenden Charaktere waren mir allesamt nicht zugänglich und auch unsympathisch.
Die Autorin wechselt in ihrer Geschichte immer wieder die Perspektiven, was ich als Leser dann wieder interessant gefunden habe.

Fazit: Ich bin hin und her gerissen, denn auf der einen Seite fand ich wie beschrieben die Charaktere sehr tiefgründig ausgestaltet, allerdings waren sie mir allesamt nicht sympathisch. Zudem zog sich die eigentliche Handlung oftmals sehr in die Länge bzw. wurden Rückblicke gegeben, die es meiner Meinung nach nicht gebraucht hätte.
Eine klare Leseempfehlung kann ich also nicht geben.

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Veröffentlicht am 21.09.2019

Anders als erwartet – abgedreht. Enttäuschend? Vielleicht?!

Mittwoch also
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„Mittwoch also“ - von Lotta Elstad verfasst - ist 2019 im Verlag Kiepenheuer und Witsch erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 292 Seiten.

Hedda ist eine Frau in den Mitdreißigern und stellt ...

„Mittwoch also“ - von Lotta Elstad verfasst - ist 2019 im Verlag Kiepenheuer und Witsch erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 292 Seiten.

Hedda ist eine Frau in den Mitdreißigern und stellt fest, dass sie ungewollt schwanger ist. Sie sucht einen Arzt für eine Schwangerschaftsabbruch auf und dieser erklärt ihr, dass sie vorher eine Bedenkzeit von drei Tagen einhalten muss.

Ich möchte hier vorweg schicken, dass meine Erwartungen an das Buch nach dem Lesen des Klappentextes nicht erfüllt wurden. Dieser versprach einen humorvollen Beitrag über das Recht auf Abtreibung inklusive klarer feministischer Agenda eingebunden in eine interessante Geschichte um die Protagonistin Hedda, die ungewollt schwanger wurde. In meinen Augen wurde das Buch diesem Anspruch nicht gerecht. Vielleicht verstehe ich aber unter anderem auch die Art des Humors nicht.
Tatsächlich habe ich eine Auseinandersetzung zum Thema „Abtreibung“ erwartet, Gedanken zu Pro- und Contra-Argumenten, Einblicke in das Gefühlsleben von Hedda, Entwicklungsprozesse in egal welche Richtung, eine gewisse Anteilnahme durch den Leser, Einblick in die Welt von Freunden und des Vielleicht-Vaters Im Hinblick auf eine mögliche Abtreibung.
Ich jedoch wurde mitgerissen in Heddas Welt und gleichzeitig abgestoßen ob ihrer Verdrängung, Planlosigkeit und gefühlten Chaoses. Enttäuscht von pseudointellektuellen, langatmigen Monologen ihrer Freunde und letztendlich von der mir persönlich zu wenigen Auseinandersetzung mit dem Thema „Abtreibung“ – von Humor für mich: keine Spur!

Lotta Elstads Sprachstil bewundere ich nach wie vor sehr und er passt absolut zu Hedda und bildet auch all die anderen Figuren gekonnt ab. Sie schreibt rasant, mit sehr viel Druck, fordert ihre Leser, stresst und hetzt. Sicherlich besonders und hervorstechend in dem oftmals vorherrschenden Einheitsbrei.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Leider nicht wie erwartet

Blackwood
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„Blackwood – Briefe an mich“ von Britta Sabbag ist 2019 im Verlag Fischer FJB erschienen. Es umfasst in der gebundenen Ausgabe 448 Seiten.

Um was geht es (dem Klappentext entnommen):

Stell dir vor, ...

„Blackwood – Briefe an mich“ von Britta Sabbag ist 2019 im Verlag Fischer FJB erschienen. Es umfasst in der gebundenen Ausgabe 448 Seiten.

Um was geht es (dem Klappentext entnommen):

Stell dir vor, du bekommst einen Brief von deinem zukünftigen Ich. Würdest du ihn lesen?

Für Gesine ist das keine Frage. Natürlich würde sie. Denn nach dem Tod ihrer Mutter muss sie alleine zu einer Verwandten nach Irland ziehen. In dem kleinen, verschlafenen Dörfchen Blackwood hat sie niemanden, mit dem sie so richtig über ihren Kummer sprechen kann. Auch nicht über Arian Mary, den unverschämt gutaussehenden Sohn der örtlichen Butterdynastie. Noch dazu machen sie die Dorfbewohner mit Geschichten über allerlei übernatürliches Zeug verrückt. Alles Quatsch, denkt sich Gesine. Bis sie in einem geheimnisvollen alten Schreibtisch einen Brief von ihrem zukünftigen Ich findet, der ihre Welt ganz schön durcheinanderbringt...

An dieses Buch bin ich mit sehr hohen Erwartungen herangegangen und letztendlich überwiegt in mir die Enttäuschung, aber warum?
Ich bin in meiner Buchhandlung auf das Buch wegen des Covers gestoßen. Es ist in meinen Augen eines der schönsten Cover, die ich kenne. Auch der Klappentext hat mich total angesprochen und ich habe mir eine spannende, tiefgründige Auseinandersetzung der Protagonistin mit sich selbst, einem Rück- und Vorblick in das eigene Leben erwartet und dazu etwas von dem Zauber, der Irland und seine Natur und das Geheimnisvolle dieser Insel ausmacht.
Letztendlich bin ich enttäuscht, weil die Charaktere in meinen Augen zu wenig ausgearbeitet sind, weil die Briefe, so wenig im Mittelpunkt stehen, weil es viel zu sehr um die Probleme der Teenies Gesine, Adrian etc. geht und weil ich das Buch zu oft als langweilig empfunden habe. Die Geschichte hat meinen Geschmack nicht getroffen. Ich denke, dass man auch viel mehr aus dem „Libellenthema“ hätte machen können und das geheimnisvolle, mystische Irland etwas mehr hätte einbeziehen können.

Veröffentlicht am 28.12.2020

Ein winterliches Adventskalenderbuch, das von außen mehr verspricht als es dann von innen enthält – schade!

Vida und der Weihnachtself
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Das Buch „Vida und der Weihnachtself“ von Bjarne Reuter umfasst in der gebunden Ausgabe 136 Seiten, ist in 24 Kapitel unterteilt und 2020 im Edel:Kids Books Verlag erschienen.
Das winterliche, in meinen ...

Das Buch „Vida und der Weihnachtself“ von Bjarne Reuter umfasst in der gebunden Ausgabe 136 Seiten, ist in 24 Kapitel unterteilt und 2020 im Edel:Kids Books Verlag erschienen.
Das winterliche, in meinen Augen wunderschöne Cover lädt zum Lesen ein und lässt sehr viel weihnachtlichen Wichtelzauber vermuten. Vom Inhalt her konnte es mich nicht überzeugen, wobei das Potenzial vorhanden war.

Es hat unglaublich viel geschneit und das Mädchen Vida und ihr Bruder Karl sind auf dem Weg zum Großvater, der im Wald wohnt. Hier gibt es keinen Fernseher, dafür aber allerhand andere Dinge zu erleben. Auf der Fahrt mit dem Pferdeschlitten fällt Vida herunter und ist plötzlich ganz alleine im Wald. Doch dann trifft sie einen kleinen Elf, der ihre Unterstützung benötigt, um ein großer Weihnachtself zu werden. Vida hilft ihm natürlich und beide müssen vier geheimnisvolle Dinge suchen. Doch dies ist überhaupt nicht so einfach und ein richtiges Abenteuer beginnt.

Ich hatte für meine Kinder und mich ein tolles Adventskalenderbuch erwartet, das uns dann tatsächlich nicht sehr in Weihnachtsstimmung versetzt hat. Dies lag weniger am Schreibstil, der wirklich einfach und flüssig zu lesen ist oder an der Grundidee des Buches, die immer wieder vorhanden war, sondern vielmehr an vielen Einzelheiten, die insgesamt ein unsicheres Gefühl in mir hinterlassen haben. Dazu gehören unter anderem verwendete Schimpfwörter, ungehörigem Verhalten gegenüber dem Großvater, langatmige, unnötige Beschreibungen, die nur wenig bis eigentlich überhaupt nichts mit Weihnachten zu tun haben. Für Kinder ab fünf Jahren – so das empfohlene Lesealter – ist diese Geschichte sicherlich nicht geeignet.

Sehr gut gefallen haben mir die vielen wunderschönen Illustrationen von Ursula Seeberg. Sie fangen für mich absolut den weihnachtlichen und gleichzeitig winterlichen Zauber ein. Es gibt viel auf den Bildern zu entdecken und sie sind eine richtige Augenweide.

Fazit: Ein Adventskalenderbuch, das aufgrund der wunderschönen Illustrationen und auch der herrlichen Grundidee sicherlich ganz viel Potenzial gehabt hätte.
Schade, aber da gibt es wirklich schönere Bücher, die uns tatsächlich in Weihnachtsstimmung versetzen können.

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