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Veröffentlicht am 02.03.2024

Sehnsucht in Sirmione

Sehnsucht in Sirmione
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In „Sehnsucht in Sirmione“ entführt uns Claire Stern auf die italienische Halbinsel. Hauptprotagonistin Viviane braucht eine Pause vom Leben: ihr langjähriger Partner Markus hat sie betrogen, auf der Arbeit ...

In „Sehnsucht in Sirmione“ entführt uns Claire Stern auf die italienische Halbinsel. Hauptprotagonistin Viviane braucht eine Pause vom Leben: ihr langjähriger Partner Markus hat sie betrogen, auf der Arbeit läuft es überhaupt nicht mehr rund und mit ihrer Mutter versteht sie sich schon sehr lange nicht mehr. Wie gut, dass es ihre Freundin Milena gibt. Mit ihrer Hilfe düst sie für drei Monate nach Sirmione und versucht sich klar zu werden, was sie vom Leben möchte. Die Ruhe und Entspannung in den berühmt berüchtigten Thermalquellen hält nicht lange an, da der geheimnisvolle Maler Salvatore ihr den Kopf verdreht und ihr Ex taucht auch plötzlich mitten im italienischen Flair auf. Salvatore verbirgt etwas vor ihr und speist sie mit Ausflüchten ab, wie soll sie da einen klaren Gedanken fassen.

Den Schreibstil empfand ich sehr angenehm. Er ist unglaublich bildhaft, Claire Stern schafft eine tolle Wohlfühlatmosphäre - so hatte ich Tage nach dem Lesen selbst Sehnsucht nach Sirmione. Das Setting wird toll beschrieben und malerisch in Szene gesetzt, so dass man alles vor Augen hat.

Die Figuren haben alle ihre Ecken und Kanten. Gut gefallen hat mir, dass Viviane schon etwas über 40 ist, manches Mal kam sie mir viel jünger vor und deutlich naiver, als es ihr gut tat. Sie steht beruflich und privat vor einer Wand und muss sich neu sortieren.
Salvatore ist ein großer Charmeur und weiß, welche Knöpfe er bei Viviane drücken muss. Im Gegensatz zu Markus erlebt sie mit Salvatore leidenschaftliche und erotische Stunden und fühlt sich völlig neu geliebt. Allerdings macht Salvatore mit seiner Geheimniskrämerei alles kaputt. Am Ende fand ich den Anlass seines Schweigens bzw. Lügens gar nicht so schlimm, wie es sich zeigte. Aber ja, niemand kann in die berühmte Glaskugel schauen und nach einiger Aufregung konnte man wirklich sagen: Ende gut, alles gut (zumindest für die meisten).
Sehr gefallen haben mir die Szenen in Salvatores Großfamilie und deren italienische Lebensart.

Insgesamt war es ein toller Ausflug ins malerische Sirmione, den ich allein schon vom italienischen Flair sehr genossen habe. Ich freue mich jedenfalls auf den Folgeband und dass man vielleicht ein paar bekannte Gesichter wieder trifft. Daher empfehle ich den Roman gerne weiter und vergebe vier Sterne. Vielen Dank an Claire Stern für das Rezenionsexemplar.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Toller Roman

Rettungseinsatz für zwei
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„Rettungseinsatz für zwei“ ist der zweite Band der „Austernfarm-Reihe“. Die Einzelbände können eigenständig gelesen werden.

Linda absolviert in Irland ein Masterstudium als Sozialarbeiterin und arbeitet ...

„Rettungseinsatz für zwei“ ist der zweite Band der „Austernfarm-Reihe“. Die Einzelbände können eigenständig gelesen werden.

Linda absolviert in Irland ein Masterstudium als Sozialarbeiterin und arbeitet in eine Kinder- und Jugendschutzeinrichtung. Bei den jungen Bewohnern ist sie eine gern gesehene Angestellte und Linda selbst sprüht vor neuen Ideen. Alles könnte zu schön sein, würde sie auf der Arbeit von ihrer Vorgesetzten nicht gemobbt werden. Nach einer heftigen Mobbing-Attacke lernt sie zufällig den Rettungspiloten Liam kennen. Er versucht, Linda zu helfen. Beide verbringen viel Zeit miteinander , doch weder Linda noch Liam möchte ihre Freundschaft für eine Romance aufs Spiel setzen. Dabei senden ihre Körper eindeutige Signale.

Den Schreibstil empfand ich super angenehm, sehr gefühlvoll und romantisch. Es gibt einen Perspektivenwechsel zwischen Linda und Liam, so dass man immer genau weiß, was der jeweilige denkt. Trotz der ernsten Themen ist das Buch sehr humorvoll geschrieben und ich musste oft lachen, hauptsächlich zugegen Liam’s Familie, die ich sehr gemocht habe. Des Weiteren hat Regina Bittl eine tolle bildhafte Ausdrucksweise, so dass man alles toll vor Augen hat. Das Setting in Irland ist traumhaft beschrieben.

Die Figuren überzeugen allesamt. Linda ist eine sehr herzliche junge Frau und hat auch ihre Prinzipien, sie ist überzeugte Klimaschutzaktivistin und das auf eine sehr charmante Art. Auf der Arbeit geht sie auf ihre Schützlinge ein und hilft, wo es von Nöten ist. Sehr imponiert hat mich ihr Umgang mit Brodie.

Liam ist ein unwiderstehlicher Charmeur, sein Liebesleben ist eher oberflächlich. Seinen Job als Rettungspilot nimmt er jedoch sehr ernst. Seine Familie ist wirklich unglaublich, als Linda das erste Mal zu Gast ist, wird sie förmlich „adoptiert“.

Regina Bittl hat hier eine wunderschöne Liebesgeschichte eingeflochten, die mitten ins Herz geht. Die Themen Mobbing und Klimaschutz fand ich sehr gut umgesetzt, man macht sich darüber auf jeden Fall Gedanken.



Insgesamt hat mir die Geschichte richtig gut gefallen und ich hoffe, es gibt noch einen weiteren Band. Ich gebe eine klare Kaufempfehlung und fünf verdiente Sterne. Vielen Dank an BoD für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Gelungener Auftaktband

Töchter des Aufbruchs
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Mit „Töchter des Aufbruchs“ öffnen sich die Tore des Pensionat an der Mosel. Marie Pierre ist ein eindrucksvoller und geschichtsträchtiger Auftaktband dieser insgesamt dreiteiligen Reihe gelungen.

Marie ...

Mit „Töchter des Aufbruchs“ öffnen sich die Tore des Pensionat an der Mosel. Marie Pierre ist ein eindrucksvoller und geschichtsträchtiger Auftaktband dieser insgesamt dreiteiligen Reihe gelungen.

Marie Pierre ist übrigens das offene Pseudonym für Maria W. Peter, die mich schon mit vielen historischen Romanen begeistern konnte.

Wir reisen ins Reichsland Elsaß-Lothringen ins Jahr 1910: Und zwar nach Diedenhofen - ein kleines Moselstädchen mit einer bunt gemischten Bevölkerung aus Deutschen, Franzosen, Hüttenarbeiter und Militär. Pauline führt dort ein Mädchenpensionat. Ihr ist es wichtig, ihre Schützlinge zu eigenständigen und selbstbewussten jungen Frauen zu erziehen. Ihr neuester Schützling Suzette bringt ordentlich Wirbel ins Haus, da sie sich heimlich mit einem deutschen Soldaten trifft und später spurlos verschwindet. Pauline holt sich Hilfe beim preußischen Hauptmann Erich von Pliesnitz. Ihre enge Zusammenarbeit sorgt für Wirbel, werden sie die Schülerin finden und vor allem den guten Ruf des Pensionats erhalten?

Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen. Es gibt mehrere Perspektivenwechsel, den ich richtig gut fand. So erhält man mehre Sichtweisen zu den Handlungen. Des Weiteren wird hier von Anfang an eine Riesen-Spannung aufgebaut, dass man das Buch nicht weglegen mag.

Das Setting ist geprägt von den Auswirkungen des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71. Damals fielen ganze Landstriche - so Elsaß-Lothringen an das Deutsche Kaiserreich und zerriss ganze Familienzweige auseinander. Das preußische Militär war sehr präsent und es gab stets und ständig Spannungen in der Bevölkerung. Marie Pierre gibt uns im Nachwort einen ausführlichen Einblick in die damalige Historie. Überhaupt liegt dem Roman eine hervorragend historische Recherche zugrunde.

Auch die Figuren sind der Autorin sehr gut und authentisch gelungen. Zuallererst Pauline, eine selbstbewusste junge Frau, die ihren Schützlingen eine eigene Meinung zulässt. Ihre Begegnung mit Erich ist zunächst etwas holprig, er hat so gar nichts am Hut mit dem weiblichen Geschlecht, aber irgendwann geht beiderseitig Respekt und Sympathie aus. Ich bin sehr gespannt, wie die beiden in den Folgebänden aufeinander treffen.
Auch die Nebenfiguren überzeugen in ihrer jeweiligen Art. z. B. Vincent Lehmann, der als Gärtner im Pensionat anheuert, hat immer noch etwas geheimnisvolles an sich - auch hier bleibt es spannend.

Das Buch selbst ist optisch richtig gut gelungen. Das Cover passt perfekt zur Geschichte. Im Buchdeckel vorn ist ein Übersichtsplan von Diedenhofen um 1910 enthalten. Ein paar Seiten später gibt es ein ausführliches Personenverzeichnis und nach dem Roman gibt es wie oben erwähnt ein aufschlussreiches Nachwort. Hinzu kommen Glossar (Fachbegriffe und Fremdsprachlich), Wissenschaftliche Beratungen und Reise und Stöbertipps zu den Schauplätzen und Hintergründen. Im Buchdeckel hinten ist die komplette Buchreihe mit den Covern in seiner ganzen Pracht enthalten. Auf jeder Seite steckt außerordentlich viel Liebe zum Detail.

Insgesamt ist es ein wunderbarer Auftakt mit einer sehr spannenden Story vor einer imposanten historischen Kulisse. Ich gebe eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Ein sehr bewegendes Buch

Morgen werden wir glücklich sein
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„Morgen werden wir glücklich sein“ ist ein sehr bewegender Roman über die drei Freundinnen Marie, Amiel und Geneviève. Der Roman spielt in zwei Zeitebenen, hauptsächlich in den Jahren 1940 bis 1944 und ...

„Morgen werden wir glücklich sein“ ist ein sehr bewegender Roman über die drei Freundinnen Marie, Amiel und Geneviève. Der Roman spielt in zwei Zeitebenen, hauptsächlich in den Jahren 1940 bis 1944 und in der Gegenwart. Schauplatz ist Paris.

Marie, Amiel und Geneviève sind seit Kindertagen befreundet und so nennen sie sich oft scherzhaft die Unbesiegbaren. Diese Bezeichnung gerät gehörig ins Wanken, als die Deutschen in Paris 1940 einmarschieren und die Freundschaft der drei jungen Frauen wird auf eine harte Probe gestellt. Lehrerin Marie geht in den Widerstand, Ärztin Amiel unterstützt sie dabei, obwohl sie Jüdin ist und Sängerin Geneviève lässt sich mit den Deutschen ein, um weiterhin auf der Bühne stehen zu können. Jede hat sei eigenen Beweggründe und versuchte in diesen schwierigen Zeiten einfach zu überleben. Jede von ihnen dachte, dass es nicht so schlimm werden würde, doch das Gegenteil ist der Fall. Und so kommt eins zum anderen und zu einem Zerwürfnis, das auch Jahre nach dem Krieg anhalten soll. In der Gegenwart versucht die Maries Enkelin Malou zu vermitteln…

Der Roman liest sich sehr gut. Lea Korte hat einen mitreißenden Schreibstil. Die Geschehnisse in Paris während der Deutschen Besatzung werden eindrucksvoll und schonungslos dargestellt und es erzeugt bei mir nach wie vor blankes Entsetzen. Lea Korte hat viele historische Fakten, die während dieser Zeit in Paris passierten gekonnt in die Handlung eingeflochten.

Die Figuren sind der Autorin authentisch gelungen, neben den drei Hauptprotas gibt es auch tolle Nebenfiguren, die ich sehr gemocht habe. Die Freundschaft zwischen Marie, Amiel und Geneviève wird wirklich auf eine unglaublich harte Probe gestellt, alle drei erleiden schlimmste Erlebnisse und die Auswirkungen sind bis in die Gegenwart spürbar.
Zu Malou und Josephine aus der Gegenwart viel es mir schwerer eine Bindung aufzubauen, da die Szenen doch er kurz sind, aber sie bilden das Bindeglied zwischen den Generationen und tragen schließlich dazu bei, die Vergangenheit zu verarbeiten.

Insgesamt hat mich dieser Roman nachhaltig berührt und ich gebe eine klare Kaufempfehlung inkl. fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 25.01.2024

Himbeerfieber

Himbeerfieber
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„Himbeerfieber“ ist der fünfte Band aus der Irland-Reihe-Reihe „Cider bis Liebe“. Die Einzelbände können auch eigenständig gelesen werden. Ich kann wirklich alle empfehlen, sie sind einfach Klasse.

Und ...

„Himbeerfieber“ ist der fünfte Band aus der Irland-Reihe-Reihe „Cider bis Liebe“. Die Einzelbände können auch eigenständig gelesen werden. Ich kann wirklich alle empfehlen, sie sind einfach Klasse.

Und darum geht es: Lilly managt eine Künstleragentur und hat sich hauptsächlich auf Tänzer:innen fokussiert. Durch ihre Freundin Aeryn erhält sie die Chance, den angesagtesten Popstar Sean O’Sullivan in ihrer Agentur unter Vertrag zu nehmen und ihn vor allem aus einer Schaffenskrise zu lotsen. Schon bald stellt sich heraus, dass dies kein leichtes Unterfangen ist. Sean ist sehr eigen, rastlos und spontan – Lilly dagegen ist ein sehr strukturierter Mensch, planmäßig und kontrollierend, alles Dinge, mit denen sie bei Sean überhaupt nicht punkten kann. Den beiden steht eine aufregende und emotionale Zeit bevor, mit Dingen, die einfach nicht vorhersehbar sind… Lest es einfach selbst.
 
Madita Tietgen hat einen wunderbar gefühlvollen und bildhaften Schreibstil, vom Setting Irland kann ich kaum genug bekommen, man hat alles sehr detailliert vor Augen. Es gibt natürlich auch viel Romantik und humorvolle Einlagen. Allein Seans Beschreibung von Lillys Wohnung lässt mich jetzt noch herzhaft lachen.
 
Die Figuren sind wieder wunderbar gezeichnet, man lebt einfach mit ihnen mit. Lilly hat alle Hände voll zu tun, Sean auf Spur zu halten und es scheint nicht mal ein Ziel in der Nähe zu sein. Zwischenzeitlich war ich schon richtig sauer auf Sean, aber als sein wahrer Grund seiner Blockade ans Tageslicht kam, war ich richtig erschüttert. Alles ist plötzlich anders und sehr berührend. Der Überraschungsfaktor empfand ich hier wirklich enorm. Des Weiteren holt Lilly die Vergangenheit ein, kombiniert mit Sean’s Geschichte, hat sie schwer zu kämpfen, alles unter einem Hut zu bekommen. Und dann sind da auch noch die unangekündigten Gefühle zu ihm.
 
Madita Tietgen greift auch hier wieder sehr lebensnahe und ernste Themen auf, die dem Roman eine entsprechende Tiefe geben. Ihre Erfahrungen und Beweggründe dazu erklärt sie am Ende des Buches, was mich wirklich sehr beeindruckt hat.

Insgesamt bin ich von diesem Band der Irland-Reihe sehr ergriffen und er macht mich nachdenklich. Man sollte doch oft im Hier und Jetzt leben und vor allem genießen und nicht alles auf später verschieben. Ich kann den Roman uneingeschränkt empfehlen und gebe fünf Sterne.

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