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Veröffentlicht am 13.01.2024

Die Bibliothek im Nebel

Die Bibliothek im Nebel
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Die Geschichte entführt uns zunächst nach St. Petersburg, der junge Arthur flieht vor den Chargen der Revolution nach Leipzig, im Gepäck ein zwielichtiges Manuskript, dass ihn angeblich retten soll, aber ...

Die Geschichte entführt uns zunächst nach St. Petersburg, der junge Arthur flieht vor den Chargen der Revolution nach Leipzig, im Gepäck ein zwielichtiges Manuskript, dass ihn angeblich retten soll, aber in erster Linie möchte er Mara, seine große Liebe finden, obwohl sie inzwischen verheiratet sein dürfte.
1928 geht es weiter an die Cote d‘Azur - das Mädchen Liette findet auf den Dachboden des Hotels Trois Graces allerlei persönliche Dinge aus mehreren Reisekisten russischer Familien, u. a. ein mit Schloss gesichertes Buch.
1957 - Liette ist inzwischen Besitzerin des Hotels, beauftragt sie Thomas Jansen, mehr über die Besitzerin herauszufinden - Mara. Ihre Spur führt zu einer verlassenen Villa und der geheimnisvollen Bibliothek im Nebel…

Die Bibliothek im Nebel ist mein erstes Buch von Kai Meyer und meine Erwartungen waren dementsprechend hoch. Der Schreibstil liest sich wirklich gut - man verfolgt drei Handlungsstränge und drei Zeitsprünge 1917 - 1928 - 1957 und erlebt die Geschichte aus der Perspektive von Arthur, Liette und Thomas. Alle drei sind mit der geheimnisvollen Mara auf der ein oder anderen Art verbunden. Ich muss gestehen, dass mir im ersten Drittel des Buches etwas der Schwung fehlte, um ausnahmslos mitgerissen zu werden. Später, vor allem die Umstände um Mara wurde es richtig spannend und dramatisch.

Die Figuren sind gut gezeichnet, in ihrer Art völlig unterschiedlich. Der junge Bibliothekar Arthur mochte ich von Beginn an, er konnte einen herrlichen Humor an den Tag legen. Liette ist mir auch sympathisch und ihre Geschichte hat mich sehr gefesselt, Thomas hingegen empfand ich etwas zu blass und zu guter Letzt Mara umgeben von einer dermaßen undurchschaubaren Aura mit einer Portion Mystik, dass man nie wusste, gehört sie nun zu den guten oder bösen.

Die unterschiedlichen Schauplätze St. Petersburg, Frankreich und Leipzig sind richtig gut der jeweiligen Zeit entsprechend beschrieben. Leipzig - das graphische Viertel und die ganze Atmosphäre rund um das Thema Bücher hat mich richtig beeindruckt.

Die Geschichte an sich ist sehr komplex und nach meinen ersten Anfangsschwierigkeiten bin ich dann doch durch die Seiten geflogen. Es ist eine gelungene Mischung aus Familengeschichte, Historie, Krimi und einen Hauch Mystik. Und Kai Meyer vermittelt eine ganz besondere Bedeutung an das „geschriebene bzw. gedruckte Wort“.Ich gebe eine Kaufempfehlung und vier Sterne. Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Großartiger Romanauftakt

Der Silberbaum. Die siebente Tugend
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Der Silberbaum - Die siebente Tugend ist der Auftaktband der dreiteiligen Romanreihe um den außergewöhnlichen Fürst Heinrich der Erlauchte. Mir hat dieser erste Band hervorragend gefallen. Der Schreibstil ...

Der Silberbaum - Die siebente Tugend ist der Auftaktband der dreiteiligen Romanreihe um den außergewöhnlichen Fürst Heinrich der Erlauchte. Mir hat dieser erste Band hervorragend gefallen. Der Schreibstil ist super zu lesen, sehr lebendig, ausdrucksstark, bildgewaltig und spannend. Man wird in eine völlig andere Zeit hineingezogen und mitgerissen.

Als Heinrich sein Vater - Markgraf Dietrich von Meißen - stirbt, ist er erst drei Jahre alt. Seine Mutter Jutta setzt alles daran, dass er sein Erbe in der Zukunft antreten kann. Sein Oheim Ludwig, verheiratet mit der ungarischen Königstochter Elisabeth wird sein Vormund. Doch Jutta traut ihrem Bruder nicht und holt sich Lukas von Freiberg an den Hof, obwohl sie ihn einst vom Hof schickte, da seine Stieftochter die große Liebe ihres verstorbenen Mannes war. Lukas schart eine Vielzahl an Getreuen um sich, die das Leben des kleinen Heinrichs schützen. Unter anderen Marthes Sohn Thomas und dessen Sohn Christian.
Marthes Enkelin Änne verschlägt es derweil nach Thüringen und macht eine verstörende Bekanntschaft mit Landesfürstin Elisabeth und deren fanatischen Kreuzzugsprediger Konrad von Marburg.

Der Handlungsaufbau hat mir sehr gut gefallen. Hauptsächlich geht es um Heinrich, den wir heranwachsen sehen. Des Weiteren erleben wir die Nachkommen von Marthe aus der Hebammen-Saga. Da ich diese vor einigen Jahren gelesen hatte, war ich sehr erfreut, alte Bekannte wieder zu treffen. Es sind aus der Hebammen-Saga keine Vorkenntnisse nötig, um hier einzusteigen. Es gibt jede Menge weitere historische Figuren und Begebenheiten, Sabine Ebert hat exzellent recherchiert, hier macht es wirklich Spaß, ein Stück deutsche Geschichte kennenzulernen.

Ausgesprochen gut gefallen hat mir auch das Setting - Meißen - Freiberg - Eisenach - bis hin ins heilige Land während eines Kreuzzuges. Zeitmäßig bewegen wir uns zwischen 1221 bis 1235 und Sabine Ebert hat wirklich spannende historische Begebenheiten eingebaut. Der Part um die ungarische Königstochter Elisabeth (später heilig gesprochene Elisabeth), verheiratet mit Ludwig von Thüringen war sehr interessant, diesbezüglich hatte ich schon einige Kenntnisse durch einen Besuch auf Schloss Neuenburg in Freyburg, der Schwesternburg der Wartburg.

Die Figuren sind richtig gut gezeichnet, wirken absolut authentisch und sind mir bis auf wenige Ausnahmen ans Herz gewachsen. Diesbezüglich bin ich auf die kommenden Bände sehr gespannt auf ihre Entwicklungen.

Das Buch selbst ist von der Ausstattung sehr hochwertig. Im Buchdeckel vorn ist eine Karte von Mitteldeutschland 1221, danach ein umfangreiches Personenverzeichnis. Im hinteren Teil des Buches gibt es ein sehr interessantes Nachwort, mehrere Stammtafeln, ein Glossar, eine Zeittafel dem Buch entsprechend und Hinweise auf weitere Romane von Sabine Ebert. Im Buchdeckel hinten ist die gesamte historische Romanreihe Schwert und Krone abgebildet.

Insgesamt ist es ein absolut toller Start, ich gebe eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne. Danke an Droemer Knaur für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 10.12.2023

Seesterntage

Seesterntage
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„Seesterntage“ ist der dritte Band aus der Romanreihe „Küstenliebe“. Die Einzelbände sind in sich abgeschlossen, so dass man auch quer in diese Reihe einsteigen kann. Für mich ist es der erste Band aus ...

„Seesterntage“ ist der dritte Band aus der Romanreihe „Küstenliebe“. Die Einzelbände sind in sich abgeschlossen, so dass man auch quer in diese Reihe einsteigen kann. Für mich ist es der erste Band aus dieser Reihe und ich hatte keine Schwierigkeiten, hier einzusteigen.

Der Schreibstil liest sich richtig gut und man ist sofort im Geschehen und wird mit den Figuren vertraut. Eine sehr schöne bildhafte Ausdrucksweise sorgt für Bilder im Kopf und man konnte sich alle Szenen super vorstellen.

In diesem Band geht es um Lara, die mit ihrer Zwillingsschwester Linn einen gemeinsamen Vintage-Möbelladen betreiben. Das Verhältnis der beiden ist nicht gerade gut und explodiert praktisch, als Linn Lara in der stressigen Vorweihnachtszeit einfach im Stich lässt. Und neben ihrem Geschäft zieht ausgerechnet ein Tattoo Studio ein und nicht nur das: der Betreiber ist ausgerechnet Linn‘s Ex Hendik! Das muss Lara unbedingt verhindern, doch nach mehreren Begegnungen mit Hendrik ist plötzlich alles anders…

Svenja Lassen hat tolle und authentische Figuren gezeichnet. Die meisten empfand ich sehr angenehm. Laura ist mir sogleich ans Herz gewachsen, sie prescht zwar manchmal voreilig nach vorn und tut ihre Meinung kund, aber sie lässt sich auch eines besseren belehren bzw. gesteht sich so manche Fehlentscheidung ein. Weniger Sympathiepunkte hatte ich für ihre Zwillingsschwester Linn übrig, ich hab mir wirklich Mühe gegeben, denn Zwillinge sollten doch irgendwie ein klein wenig etwas gemeinsam haben. Aber lest selbst, was zwischen den beiden so passiert.

Hendrik, Linn‘s Ex und besagter Tattoo Studio Betreiber ist die Ruhe in der Kraft, ich glaube, so schnell konnte ihn nichts erschüttern, trotzdem muss man dies erstmal aushalten können.

Die Liebesgeschichte, die Svenja Lassen hier eingebaut hat, mit all den anderen Figuren und Themen haben mir sehr gefallen und es war bis zum Schluss ziemlich spannend, wie es für den ein oder anderen ausgeht.

Insgesamt ist es ein toller Roman, mit einem tollen Setting an der Nordsee im winterlich-weihnachtlichen Flair. Ich gebe eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 10.12.2023

Geniales Kochbuch

Vierundzwanzigsieben kochen
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„Vierundzwanzigsieben Kochen“ ist ein geniales Kochbuch und das nicht nur für den Alltag. Dieser steht tatsächlich vordergründig im Fokus, denn die eigne Küche neben dem Berufsalltag sollte auf keinen ...

„Vierundzwanzigsieben Kochen“ ist ein geniales Kochbuch und das nicht nur für den Alltag. Dieser steht tatsächlich vordergründig im Fokus, denn die eigne Küche neben dem Berufsalltag sollte auf keinen Fall im Chaos enden. Unter dem Motto weniger ist mehr, sind so viele Rezepte zu finden, die sich leicht nachkochen lassen, keinen Riesenabwasch verursachen und bei vielen Rezepten hatte ich die Zutaten schon zuhause.

Optisch ist das Buch sehr hochwertig, von der Größe war ich echt überrascht, ich hatte es mir deutlich kleiner vorgestellt. Das Cover ist einfach frisch, lebensfroh und „lecker“ gestaltet, so dass man nicht nur gleich stöbern möchte, sondern die ersten Rezepte ausprobiert – so erging es mir jedenfalls. Kurzentschlossen stoppte ich auf Seite 44 beim Cheeseburger Sandwich, dass auf unseren Abendbrottisch wahre Begeisterungestürme verursachte.

Das Buch ist in folgende Kategorien eingeteilt:
🍽Frühstück (mal anders)
🍽Belegte Brote (sehr kreativ)
🍽Grüne Kiste (wunderbare einfache Salatvariationen)
🍽Pasta (geht immer)
🍽Suppen und Eintöpfe (reichen auch für 2 Tage)
🍽Kartoffeln (ein Muss)
🍽Fisch (so lecker)
🍽Fleisch (alles dabei)
🍽Süßes und Desserts (einfach himmlisch)

Die einzelnen Rezepte sind gelingsicher erklärt, toll bebildert und die Auswahl ist sehr groß und vielfältig.

Insgesamt bin ich richtig begeistert und das Buch liegt in der Küche griffbereit zum Stöbern und Kochen. Ein richtig toller Ratgeber, der Laune macht zum Kochen und das vorzugsweise ohne großen Aufwand. Absolut zu empfehlen. Dafür gibt es 5 Sterne. Danke an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Wohlfühlroman mit ganz viel italienischem Flair

Sehnsucht in Sirmione aus der Reihe Liebe am Lago di Garda
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In „Sehnsucht in Sirmione“ entführt uns Claire Stern auf die italienische Halbinsel. Hauptprotagonistin Viviane braucht eine Pause vom Leben: ihr langjähriger Partner Markus hat sie betrogen, auf der Arbeit ...

In „Sehnsucht in Sirmione“ entführt uns Claire Stern auf die italienische Halbinsel. Hauptprotagonistin Viviane braucht eine Pause vom Leben: ihr langjähriger Partner Markus hat sie betrogen, auf der Arbeit läuft es überhaupt nicht mehr rund und mit ihrer Mutter versteht sie sich schon sehr lange nicht mehr. Wie gut, dass es ihre Freundin Milena gibt. Mit ihrer Hilfe düst sie für drei Monate nach Sirmione und versucht sich klar zu werden, was sie vom Leben möchte. Die Ruhe und Entspannung in den berühmt berüchtigten Thermalquellen hält nicht lange an, da der geheimnisvolle Maler Salvatore ihr den Kopf verdreht und ihr Ex taucht auch plötzlich mitten im italienischen Flair auf. Salvatore verbirgt etwas vor ihr und speist sie mit Ausflüchten ab, wie soll sie da einen klaren Gedanken fassen.

Den Schreibstil empfand ich sehr angenehm. Er ist unglaublich bildhaft, Claire Stern schafft eine tolle Wohlfühlatmosphäre - so hatte ich Tage nach dem Lesen selbst Sehnsucht nach Sirmione. Das Setting wird toll beschrieben und malerisch in Szene gesetzt, so dass man alles vor Augen hat.

Die Figuren haben alle ihre Ecken und Kanten. Gut gefallen hat mir, dass Viviane schon etwas über 40 ist, manches Mal kam sie mir viel jünger vor und deutlich naiver, als es ihr gut tat. Sie steht beruflich und privat vor einer Wand und muss sich neu sortieren.
Salvatore ist ein großer Charmeur und weiß, welche Knöpfe er bei Viviane drücken muss. Im Gegensatz zu Markus erlebt sie mit Salvatore leidenschaftliche und erotische Stunden und fühlt sich völlig neu geliebt. Allerdings macht Salvatore mit seiner Geheimniskrämerei alles kaputt. Am Ende fand ich den Anlass seines Schweigens bzw. Lügens gar nicht so schlimm, wie es sich zeigte. Aber ja, niemand kann in die berühmte Glaskugel schauen und nach einiger Aufregung konnte man wirklich sagen: Ende gut, alles gut (zumindest für die meisten).
Sehr gefallen haben mir die Szenen in Salvatores Großfamilie und deren italienische Lebensart.

Insgesamt war es ein toller Ausflug ins malerische Sirmione, den ich allein schon vom italienischen Flair sehr genossen habe. Ich freue mich jedenfalls auf den Folgeband und dass man vielleicht ein paar bekannte Gesichter wieder trifft. Daher empfehle ich den Roman gerne weiter und vergebe vier Sterne. Vielen Dank an Claire Stern für das Rezenionsexemplar.

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