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Veröffentlicht am 05.07.2023

Mittsommerbriefe

Mittsommerbriefe
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„Mittsommerbriefe“ ist der Auftaktband der neuen Romanreihe „Schweden im Herzen“. Das Cover ist wunderschön anzusehen und ladet praktisch ein, spontan zuzugreifen und in den Lesestoff abzutauchen.

Madita ...

„Mittsommerbriefe“ ist der Auftaktband der neuen Romanreihe „Schweden im Herzen“. Das Cover ist wunderschön anzusehen und ladet praktisch ein, spontan zuzugreifen und in den Lesestoff abzutauchen.

Madita Tietgen hat einen sehr einnehmenden Schreibstil. Mir fiel mir der Einstieg ins Buch absolut leicht und konnte das Buch kaum weglegen. Das Setting ist wunderschön beschrieben. Es macht gleichermaßen Spaß, durch Stockholm zu streifen oder die Schäreninseln zu besuchen. Eine tolle bildhafte Ausdrucksweise sorgt für ordentlich Kopfkino.

Es geht um Alva und Siljan – Alva erbt nach dem Tod ihres Großvaters Johan seine etwas in die Jahre gekommene Buchhandlung und muss kreativ werden, um diese rentabel weiterzuführen. Spontan veranstaltet sie Speeddatings unter dem Motto „Sag mir, was du liest und ich sage dir, wen du liebst.“ Mehr oder weniger freiwillig stolpert Siljan in die Buchhandlung inkl. Speeddating, obwohl er am liebsten gar nichts von sich preisgeben möchte. Seine undurchsichtige und geheimnisvolle Art sind Alva mehr als suspekt, trotzdem kann sie sich ihm kaum entziehen. Umgekehrt geht es Siljan genauso, dabei ist er in einem ganz anderen Auftrag bei Alva gelandet. Als Alva geheimnisvolle Briefe in den Sachen ihres Großvaters findet, wird ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt…

Madita Tietgen hat mit Alva und Siljan zwei wunderbare Charaktere geschaffen, die mir sofort ans Herz gewachsen sind. Alva ist ein eine liebenswerte, junge Frau, hat das Herz am rechten Fleck und immer ein Ohr für ihre Mitmenschen. Der Tod ihres Großvaters nimmt sie sehr mit und sie muss lernen, Hilfe anzunehmen und gewohnte Dinge loszulassen.
Siljan mochte ich auch sehr, obwohl er anfangs zu Alva nicht ganz ehrlich ist, das macht ihr „Verhältnis“ kompliziert. Der Perspektivenwechsel zwischen den beiden lässt den Leser in beider Gedanken eintauchen und mitfiebern. Siljan hätte ich manchmal am liebsten einen Schubs in die richtige Richtung gegeben und das ein oder andere Augenrollen konnte ich mir nicht verkneifen .
Auch die Nebencharaktere sind super gezeichnet und sorgen für einen abwechslungsreichen Handlungsverlauf, ich das sag nur „Ole“!

Madita Tietgen lässt in ihrem neuen Roman das Thema Trauer/Trauerbewältigung einfließen. Und das setzt sie mit einer so gefühlvollen Weise um, dass einem wirklich ganz warm ums Herz wird. Wer schon einmal mit Trauer zu tun hatte, findet sich hier sicher in der ein oder anderen Situation wieder, mir ist es so ergangen.

Insgesamt ist es ein toller Auftakt, ein wunderbarer Roman, mit leisen Tönen, traurig und dennoch voller Hoffnung, dass alles gut wird. Ich bin sehr begeistert von „Mitsommerbriefe“ und kann es ohne Einschränkungen weiterempfehlen. Ihr werdet es lieben!

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Veröffentlicht am 21.05.2023

Toller historischer Roman

Das Erbe derer von Thurn und Taxis
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Mitten im Dreißigjährigen Krieg begegnen sich Silas von Maringer, Sohn des Oberstallmeisters des Mainzer Kurfürsten, und Gräfin Alexandrine von Taxis. Beide spüren sofort eine unwiderstehliche Anziehungskraft. ...

Mitten im Dreißigjährigen Krieg begegnen sich Silas von Maringer, Sohn des Oberstallmeisters des Mainzer Kurfürsten, und Gräfin Alexandrine von Taxis. Beide spüren sofort eine unwiderstehliche Anziehungskraft. Als Alexandrines Ehmenn stirbt, wird sie zur Generalpostmeisterin ernannt. Um das Erbe ihrer Kinder zu sichern ist es ihr nicht möglich, wieder zu heiraten. Silas tritt in ihre Dienste als Pferdebote ein und es wird für beide immer schwieriger, standhaft zu bleiben. Der Dreißigjährige Krieg wütet über das Land und Alexandrine hat alle Hände voll zu tun, ihre Poststationen und Routen aufrecht zu erhalten, immer wieder haben andere Mächte das Ruder in der Hand und Alexandrine versucht mit allen zur Verfügung stehenden Kräften, das Erbe ihrer Kinder zu erhalten.

Johanna von Wild hat hier einen überaus spannenden historischen Roman geschaffen. Darin gelingt es ihr mit einer spannenden Handlung, Fiction und Historie zu verknüpfen. Der fesselnde, bildhafte und sehr lebendige Schreibstil hat mich von Anfang an vereinnahmt. Der Dreißigjährige Krieg und seine vielen Schlachten, Auseinandersetzungen und Machtgerangel sind wirklich sehr anschaulich dargestellt und man mag sich so manche Szene gar nicht vorstellen müssen. Wir begleiten Silas und Alexandrines Familie in diesen schlimmen Wirren des Krieges und fiebern mit ihnen mit und tauchen in eine völlig andere Zeit ein.

Die Figuren sind durchweg super gelungen. Sehr beeindruckt hat mich Alexandrine, eine historisch belegte Figur, Vorfahrin des heute noch bekannten Adelsgeschlecht von Thurn und Taxis. Sie und ihr Ehemann Leonhard führen für damalige Zeiten eine sehr moderne Ehe, der es Alexandrine ermöglicht noch zu Lebzeiten ihres Ehemannes die Geschäfte mit ihm gemeinsam zu führen, auch nach seinem Tod obliegt ihr allein, die Geschäfte zu führen.

Ihr den Sohn vom Oberstallmeister des Mainzer Kurfürsten – Silas als Mann an ihrer Seite zu stellen, ist reine Fiction. Johanna von Wild gelingt es, beide Familien mit vielen tragischen und emotionalen Momenten in eine spannende Handlung zu verweben und viele Nebencharaktere machen das Gesamtpaket zu einem tollen Leseerlebnis.

Optisch ist das Buch mit einem tollen Cover wieder eine Augenweide, das Personenverzeichnis gibt Auskunft aller Beteiligten wer fiktiv bzw. historisch belegt ist und am Ende gibt es neben einen informativen Nachwort einen Zeitstrahl des Dreißigjährigen Krieges inkl. Karte aller großen Schlachten in dieser schlimmen Zeit.

Insgesamt ist es wieder Lesegenuss pur und ich kann „Das Erbe zu derer von Thurn und Taxis uneingeschränkt empfehlen. Danke an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 16.05.2023

spannend - rasant - gruselig

Die Schrift
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Elias Haller ist zurück – und zwar mit einem neuen Arne Stiller Thriller! Es ist der fünfte Fall für den Dresdener Ermittler/Kryptologen. Die Einzelbände sind alle in sich abgeschlossen und können einzeln ...

Elias Haller ist zurück – und zwar mit einem neuen Arne Stiller Thriller! Es ist der fünfte Fall für den Dresdener Ermittler/Kryptologen. Die Einzelbände sind alle in sich abgeschlossen und können einzeln gelesen werden.

Der Schreibstil ist angenehm leicht und flüssig zu lesen. Es gibt mehrere Perspektivenwechsel, somit steckt man ständig in einem anderen Kopf, auch in dem des Täters, ohne seine Identität zu kennen. In 87 kurzen und knackigen Kapiteln sorgt Elias Haller für jede Menge Spannung, Action und Bilder im Kopf, die man eigentlich nicht sehen möchte.

Elias Haller hat die unterschiedlichsten Charaktere gezeichnet, sie sind perfekt in Szene gesetzt und wirken durchweg authentisch.

Mit dem typischen Haller-Humor kommt man immer wieder ins Schmunzeln, bevor uns die nächste „Gruselszene“ ereilt. Es geht ziemlich heftig zu, manche Details möchte man sich garnicht vorstellen wollen, selbst Arne kommt an seine Grenzen. Es geht um grausam verstümmelte weibliche Opfer, die eine Botschaft vermitteln sollen. Diese muss Arne erst entschlüsseln, was äußerst kompliziert ist…

Elias Haller sorgt hier wieder für einen super konstruierten Kriminalfall. Es gibt mehrere „Fronten“, alle haben irgendwie mit den jeweiligen Opfern zu tun. Für Arnes Chef Bernhard wird es ziemlich persönlich, was die Sache bzw. die Ermittlungen nicht einfacher machen. Arne und Inge sind ein eingespieltes Team, ich mag die beiden und ihren „Schlagabtausch“. Die Auflösung ist wie immer genial und man ist richtig erleichtert, als die Handschellen knacken.

Insgesamt ein echter Turbo-Thriller, der jede Menge Gruselfaktor aufweist und den Leser durch die Buchseiten jagt. Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 13.05.2023

Die Drogenkammer

Die Drogenkammer
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„Die Drogenkammer“ ist der vierte Band aus der Reihe „Andy Mücke ermittelt“. Die Einzelbände sind alle in sich abgeschlossen, so dass man gut quer einsteigen kann. Für mich ist es auch der erste Band aus ...

„Die Drogenkammer“ ist der vierte Band aus der Reihe „Andy Mücke ermittelt“. Die Einzelbände sind alle in sich abgeschlossen, so dass man gut quer einsteigen kann. Für mich ist es auch der erste Band aus dieser Krimireihe und überhaupt der erste Krimi von Jan Spelunka. Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten in den Lesestoff einzusteigen.

Der Schreibstil lässt sich ausgesprochen gut lesen. Bildhaft, humorvoll, spannend – ich war sofort im Geschehen drin und versuchte von Anfang an mit zu ermitteln, wer hier sein Unwesen treibt. Und hatte lange Zeit keinen Plan. In Bad Münstereifel wird Hang-Marie ermordet. Und es soll nicht der letzte Mordfall bleiben…..

Die Figuren sind allesamt gut gezeichnet. Andy Mücke ist mir sehr sympathisch, mit seinen Stärken und Schwächen. Er ist Privatermittler und zwar einer von der angenehmen Sorte. Des Weiteren bekommt man hier auch viel von seinem Privatleben mit, das ist schon mitunter ziemlich spannend. Jessica, seine Freundin, musste ich erst mögen lernen – am Ende konnte ich auch ihre Sichtweise verstehen. Auch die Nebencharaktere sind hier gut in Szene gesetzt und einige spielen eine wichtige Rolle.

Jan Spelunka hat hier gekonnt den/die Mordfälle konstruiert. Parallel schauen wir Andy Mücke bei seinen Nachforschungen über die Schulter und der Polizei bei deren Ermittlungen. Das spitzt sich am Ende richtig zu und die Spannung ist enorm hoch. Die Auflösung ist völlig anders, als ich erwartet hatte und manch erwarteter Schurke erweist sich als völlig harmlos.

Insgesamt ist es ein super Krimi, der äußerst spannende Unterhaltung bereit hält. Ich gebe eine klare Kaufempfehlung und volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Helden der Stille

Helden der Stille
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„Helden der Stille“ ist der zweite Band der Achenthal Saga. Es empfiehlt sich auf jeden Fall zuerst den Auftaktband „Zwischen den Welten“ zu lesen. Der Schreibstil ist wunderbar leicht und flüssig zu lesen. ...

„Helden der Stille“ ist der zweite Band der Achenthal Saga. Es empfiehlt sich auf jeden Fall zuerst den Auftaktband „Zwischen den Welten“ zu lesen. Der Schreibstil ist wunderbar leicht und flüssig zu lesen. Izabelle Jardin präsentiert uns hier einen emotionsgeladenen zweiten Teil dieser großartigen Familiensaga.

Elise kommt nicht umhin, den Fabrikantensohn Fletcher zu heiraten und muss schweren Herzen ihre große Liebe Konrad aufgeben, zu viel steht auf dem Spiel, vordergründig das Familienunternehmen in Schlesien. Zeigt sich Fletcher anfangs noch charmant, kommen nach einer aufschlussreichen Hochzeitsreise schwere Zeiten auf Elise zu…

Die Charaktergestaltung ist Izabelle Jardin exzellent gelungen. Das betrifft sowohl die guten als auch die unangenehmen Gesellen. Alle Protagonisten wirkten auf mich sehr authentisch. Mit viel Herzblut ist hier eine spannende Story entstanden, man fiebert unglaublich mit Elise und ihren Lieben mit und verfolgt mit Spannung deren Entwicklung. Des Weiteren lässt die Autorin wichtige Themen im Handlungsverlauf einfließen – Sklaverei, Industrialisierung/Situation der Tuchfabriken und man hat viele Situationen hautnah vor Augen. Eine große Portion Tierliebe, vor allem zu Pferden und Hunden erwärmt einen förmlich das Herz.

Izabelle Jardin hat hier wieder alles gegeben und ich habe mich prächtig unterhalten gefühlt. Es konnte nicht spannender enden und ich freue mich jetzt schon auf den finalen Abschlussband. Ich gebe eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne.

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