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Veröffentlicht am 04.02.2024

Ein sehr bewegendes Buch

Morgen werden wir glücklich sein
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„Morgen werden wir glücklich sein“ ist ein sehr bewegender Roman über die drei Freundinnen Marie, Amiel und Geneviève. Der Roman spielt in zwei Zeitebenen, hauptsächlich in den Jahren 1940 bis 1944 und ...

„Morgen werden wir glücklich sein“ ist ein sehr bewegender Roman über die drei Freundinnen Marie, Amiel und Geneviève. Der Roman spielt in zwei Zeitebenen, hauptsächlich in den Jahren 1940 bis 1944 und in der Gegenwart. Schauplatz ist Paris.

Marie, Amiel und Geneviève sind seit Kindertagen befreundet und so nennen sie sich oft scherzhaft die Unbesiegbaren. Diese Bezeichnung gerät gehörig ins Wanken, als die Deutschen in Paris 1940 einmarschieren und die Freundschaft der drei jungen Frauen wird auf eine harte Probe gestellt. Lehrerin Marie geht in den Widerstand, Ärztin Amiel unterstützt sie dabei, obwohl sie Jüdin ist und Sängerin Geneviève lässt sich mit den Deutschen ein, um weiterhin auf der Bühne stehen zu können. Jede hat sei eigenen Beweggründe und versuchte in diesen schwierigen Zeiten einfach zu überleben. Jede von ihnen dachte, dass es nicht so schlimm werden würde, doch das Gegenteil ist der Fall. Und so kommt eins zum anderen und zu einem Zerwürfnis, das auch Jahre nach dem Krieg anhalten soll. In der Gegenwart versucht die Maries Enkelin Malou zu vermitteln…

Der Roman liest sich sehr gut. Lea Korte hat einen mitreißenden Schreibstil. Die Geschehnisse in Paris während der Deutschen Besatzung werden eindrucksvoll und schonungslos dargestellt und es erzeugt bei mir nach wie vor blankes Entsetzen. Lea Korte hat viele historische Fakten, die während dieser Zeit in Paris passierten gekonnt in die Handlung eingeflochten.

Die Figuren sind der Autorin authentisch gelungen, neben den drei Hauptprotas gibt es auch tolle Nebenfiguren, die ich sehr gemocht habe. Die Freundschaft zwischen Marie, Amiel und Geneviève wird wirklich auf eine unglaublich harte Probe gestellt, alle drei erleiden schlimmste Erlebnisse und die Auswirkungen sind bis in die Gegenwart spürbar.
Zu Malou und Josephine aus der Gegenwart viel es mir schwerer eine Bindung aufzubauen, da die Szenen doch er kurz sind, aber sie bilden das Bindeglied zwischen den Generationen und tragen schließlich dazu bei, die Vergangenheit zu verarbeiten.

Insgesamt hat mich dieser Roman nachhaltig berührt und ich gebe eine klare Kaufempfehlung inkl. fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 25.01.2024

Himbeerfieber

Himbeerfieber
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„Himbeerfieber“ ist der fünfte Band aus der Irland-Reihe-Reihe „Cider bis Liebe“. Die Einzelbände können auch eigenständig gelesen werden. Ich kann wirklich alle empfehlen, sie sind einfach Klasse.

Und ...

„Himbeerfieber“ ist der fünfte Band aus der Irland-Reihe-Reihe „Cider bis Liebe“. Die Einzelbände können auch eigenständig gelesen werden. Ich kann wirklich alle empfehlen, sie sind einfach Klasse.

Und darum geht es: Lilly managt eine Künstleragentur und hat sich hauptsächlich auf Tänzer:innen fokussiert. Durch ihre Freundin Aeryn erhält sie die Chance, den angesagtesten Popstar Sean O’Sullivan in ihrer Agentur unter Vertrag zu nehmen und ihn vor allem aus einer Schaffenskrise zu lotsen. Schon bald stellt sich heraus, dass dies kein leichtes Unterfangen ist. Sean ist sehr eigen, rastlos und spontan – Lilly dagegen ist ein sehr strukturierter Mensch, planmäßig und kontrollierend, alles Dinge, mit denen sie bei Sean überhaupt nicht punkten kann. Den beiden steht eine aufregende und emotionale Zeit bevor, mit Dingen, die einfach nicht vorhersehbar sind… Lest es einfach selbst.
 
Madita Tietgen hat einen wunderbar gefühlvollen und bildhaften Schreibstil, vom Setting Irland kann ich kaum genug bekommen, man hat alles sehr detailliert vor Augen. Es gibt natürlich auch viel Romantik und humorvolle Einlagen. Allein Seans Beschreibung von Lillys Wohnung lässt mich jetzt noch herzhaft lachen.
 
Die Figuren sind wieder wunderbar gezeichnet, man lebt einfach mit ihnen mit. Lilly hat alle Hände voll zu tun, Sean auf Spur zu halten und es scheint nicht mal ein Ziel in der Nähe zu sein. Zwischenzeitlich war ich schon richtig sauer auf Sean, aber als sein wahrer Grund seiner Blockade ans Tageslicht kam, war ich richtig erschüttert. Alles ist plötzlich anders und sehr berührend. Der Überraschungsfaktor empfand ich hier wirklich enorm. Des Weiteren holt Lilly die Vergangenheit ein, kombiniert mit Sean’s Geschichte, hat sie schwer zu kämpfen, alles unter einem Hut zu bekommen. Und dann sind da auch noch die unangekündigten Gefühle zu ihm.
 
Madita Tietgen greift auch hier wieder sehr lebensnahe und ernste Themen auf, die dem Roman eine entsprechende Tiefe geben. Ihre Erfahrungen und Beweggründe dazu erklärt sie am Ende des Buches, was mich wirklich sehr beeindruckt hat.

Insgesamt bin ich von diesem Band der Irland-Reihe sehr ergriffen und er macht mich nachdenklich. Man sollte doch oft im Hier und Jetzt leben und vor allem genießen und nicht alles auf später verschieben. Ich kann den Roman uneingeschränkt empfehlen und gebe fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 13.01.2024

Die Bibliothek im Nebel

Die Bibliothek im Nebel
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Die Geschichte entführt uns zunächst nach St. Petersburg, der junge Arthur flieht vor den Chargen der Revolution nach Leipzig, im Gepäck ein zwielichtiges Manuskript, dass ihn angeblich retten soll, aber ...

Die Geschichte entführt uns zunächst nach St. Petersburg, der junge Arthur flieht vor den Chargen der Revolution nach Leipzig, im Gepäck ein zwielichtiges Manuskript, dass ihn angeblich retten soll, aber in erster Linie möchte er Mara, seine große Liebe finden, obwohl sie inzwischen verheiratet sein dürfte.
1928 geht es weiter an die Cote d‘Azur - das Mädchen Liette findet auf den Dachboden des Hotels Trois Graces allerlei persönliche Dinge aus mehreren Reisekisten russischer Familien, u. a. ein mit Schloss gesichertes Buch.
1957 - Liette ist inzwischen Besitzerin des Hotels, beauftragt sie Thomas Jansen, mehr über die Besitzerin herauszufinden - Mara. Ihre Spur führt zu einer verlassenen Villa und der geheimnisvollen Bibliothek im Nebel…

Die Bibliothek im Nebel ist mein erstes Buch von Kai Meyer und meine Erwartungen waren dementsprechend hoch. Der Schreibstil liest sich wirklich gut - man verfolgt drei Handlungsstränge und drei Zeitsprünge 1917 - 1928 - 1957 und erlebt die Geschichte aus der Perspektive von Arthur, Liette und Thomas. Alle drei sind mit der geheimnisvollen Mara auf der ein oder anderen Art verbunden. Ich muss gestehen, dass mir im ersten Drittel des Buches etwas der Schwung fehlte, um ausnahmslos mitgerissen zu werden. Später, vor allem die Umstände um Mara wurde es richtig spannend und dramatisch.

Die Figuren sind gut gezeichnet, in ihrer Art völlig unterschiedlich. Der junge Bibliothekar Arthur mochte ich von Beginn an, er konnte einen herrlichen Humor an den Tag legen. Liette ist mir auch sympathisch und ihre Geschichte hat mich sehr gefesselt, Thomas hingegen empfand ich etwas zu blass und zu guter Letzt Mara umgeben von einer dermaßen undurchschaubaren Aura mit einer Portion Mystik, dass man nie wusste, gehört sie nun zu den guten oder bösen.

Die unterschiedlichen Schauplätze St. Petersburg, Frankreich und Leipzig sind richtig gut der jeweiligen Zeit entsprechend beschrieben. Leipzig - das graphische Viertel und die ganze Atmosphäre rund um das Thema Bücher hat mich richtig beeindruckt.

Die Geschichte an sich ist sehr komplex und nach meinen ersten Anfangsschwierigkeiten bin ich dann doch durch die Seiten geflogen. Es ist eine gelungene Mischung aus Familengeschichte, Historie, Krimi und einen Hauch Mystik. Und Kai Meyer vermittelt eine ganz besondere Bedeutung an das „geschriebene bzw. gedruckte Wort“.Ich gebe eine Kaufempfehlung und vier Sterne. Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Großartiger Romanauftakt

Der Silberbaum. Die siebente Tugend
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Der Silberbaum - Die siebente Tugend ist der Auftaktband der dreiteiligen Romanreihe um den außergewöhnlichen Fürst Heinrich der Erlauchte. Mir hat dieser erste Band hervorragend gefallen. Der Schreibstil ...

Der Silberbaum - Die siebente Tugend ist der Auftaktband der dreiteiligen Romanreihe um den außergewöhnlichen Fürst Heinrich der Erlauchte. Mir hat dieser erste Band hervorragend gefallen. Der Schreibstil ist super zu lesen, sehr lebendig, ausdrucksstark, bildgewaltig und spannend. Man wird in eine völlig andere Zeit hineingezogen und mitgerissen.

Als Heinrich sein Vater - Markgraf Dietrich von Meißen - stirbt, ist er erst drei Jahre alt. Seine Mutter Jutta setzt alles daran, dass er sein Erbe in der Zukunft antreten kann. Sein Oheim Ludwig, verheiratet mit der ungarischen Königstochter Elisabeth wird sein Vormund. Doch Jutta traut ihrem Bruder nicht und holt sich Lukas von Freiberg an den Hof, obwohl sie ihn einst vom Hof schickte, da seine Stieftochter die große Liebe ihres verstorbenen Mannes war. Lukas schart eine Vielzahl an Getreuen um sich, die das Leben des kleinen Heinrichs schützen. Unter anderen Marthes Sohn Thomas und dessen Sohn Christian.
Marthes Enkelin Änne verschlägt es derweil nach Thüringen und macht eine verstörende Bekanntschaft mit Landesfürstin Elisabeth und deren fanatischen Kreuzzugsprediger Konrad von Marburg.

Der Handlungsaufbau hat mir sehr gut gefallen. Hauptsächlich geht es um Heinrich, den wir heranwachsen sehen. Des Weiteren erleben wir die Nachkommen von Marthe aus der Hebammen-Saga. Da ich diese vor einigen Jahren gelesen hatte, war ich sehr erfreut, alte Bekannte wieder zu treffen. Es sind aus der Hebammen-Saga keine Vorkenntnisse nötig, um hier einzusteigen. Es gibt jede Menge weitere historische Figuren und Begebenheiten, Sabine Ebert hat exzellent recherchiert, hier macht es wirklich Spaß, ein Stück deutsche Geschichte kennenzulernen.

Ausgesprochen gut gefallen hat mir auch das Setting - Meißen - Freiberg - Eisenach - bis hin ins heilige Land während eines Kreuzzuges. Zeitmäßig bewegen wir uns zwischen 1221 bis 1235 und Sabine Ebert hat wirklich spannende historische Begebenheiten eingebaut. Der Part um die ungarische Königstochter Elisabeth (später heilig gesprochene Elisabeth), verheiratet mit Ludwig von Thüringen war sehr interessant, diesbezüglich hatte ich schon einige Kenntnisse durch einen Besuch auf Schloss Neuenburg in Freyburg, der Schwesternburg der Wartburg.

Die Figuren sind richtig gut gezeichnet, wirken absolut authentisch und sind mir bis auf wenige Ausnahmen ans Herz gewachsen. Diesbezüglich bin ich auf die kommenden Bände sehr gespannt auf ihre Entwicklungen.

Das Buch selbst ist von der Ausstattung sehr hochwertig. Im Buchdeckel vorn ist eine Karte von Mitteldeutschland 1221, danach ein umfangreiches Personenverzeichnis. Im hinteren Teil des Buches gibt es ein sehr interessantes Nachwort, mehrere Stammtafeln, ein Glossar, eine Zeittafel dem Buch entsprechend und Hinweise auf weitere Romane von Sabine Ebert. Im Buchdeckel hinten ist die gesamte historische Romanreihe Schwert und Krone abgebildet.

Insgesamt ist es ein absolut toller Start, ich gebe eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne. Danke an Droemer Knaur für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 10.12.2023

Seesterntage

Seesterntage
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„Seesterntage“ ist der dritte Band aus der Romanreihe „Küstenliebe“. Die Einzelbände sind in sich abgeschlossen, so dass man auch quer in diese Reihe einsteigen kann. Für mich ist es der erste Band aus ...

„Seesterntage“ ist der dritte Band aus der Romanreihe „Küstenliebe“. Die Einzelbände sind in sich abgeschlossen, so dass man auch quer in diese Reihe einsteigen kann. Für mich ist es der erste Band aus dieser Reihe und ich hatte keine Schwierigkeiten, hier einzusteigen.

Der Schreibstil liest sich richtig gut und man ist sofort im Geschehen und wird mit den Figuren vertraut. Eine sehr schöne bildhafte Ausdrucksweise sorgt für Bilder im Kopf und man konnte sich alle Szenen super vorstellen.

In diesem Band geht es um Lara, die mit ihrer Zwillingsschwester Linn einen gemeinsamen Vintage-Möbelladen betreiben. Das Verhältnis der beiden ist nicht gerade gut und explodiert praktisch, als Linn Lara in der stressigen Vorweihnachtszeit einfach im Stich lässt. Und neben ihrem Geschäft zieht ausgerechnet ein Tattoo Studio ein und nicht nur das: der Betreiber ist ausgerechnet Linn‘s Ex Hendik! Das muss Lara unbedingt verhindern, doch nach mehreren Begegnungen mit Hendrik ist plötzlich alles anders…

Svenja Lassen hat tolle und authentische Figuren gezeichnet. Die meisten empfand ich sehr angenehm. Laura ist mir sogleich ans Herz gewachsen, sie prescht zwar manchmal voreilig nach vorn und tut ihre Meinung kund, aber sie lässt sich auch eines besseren belehren bzw. gesteht sich so manche Fehlentscheidung ein. Weniger Sympathiepunkte hatte ich für ihre Zwillingsschwester Linn übrig, ich hab mir wirklich Mühe gegeben, denn Zwillinge sollten doch irgendwie ein klein wenig etwas gemeinsam haben. Aber lest selbst, was zwischen den beiden so passiert.

Hendrik, Linn‘s Ex und besagter Tattoo Studio Betreiber ist die Ruhe in der Kraft, ich glaube, so schnell konnte ihn nichts erschüttern, trotzdem muss man dies erstmal aushalten können.

Die Liebesgeschichte, die Svenja Lassen hier eingebaut hat, mit all den anderen Figuren und Themen haben mir sehr gefallen und es war bis zum Schluss ziemlich spannend, wie es für den ein oder anderen ausgeht.

Insgesamt ist es ein toller Roman, mit einem tollen Setting an der Nordsee im winterlich-weihnachtlichen Flair. Ich gebe eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne.

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