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Bianste

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2021

Du bst ja so peinlich

Wie man seine peinlichen Eltern erträgt (Eltern 2)
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Diesen Satz kennen wir Eltern doch alle – zumindest kennen wir das dazugehörige Augenrollen. Nun erzählt Luis uns und allen geplagten Teenagern da draußen, wie es ist, wenn die eigenen Eltern sich einfach ...

Diesen Satz kennen wir Eltern doch alle – zumindest kennen wir das dazugehörige Augenrollen. Nun erzählt Luis uns und allen geplagten Teenagern da draußen, wie es ist, wenn die eigenen Eltern sich einfach nicht altersgemäß, also unauffällig, verhalten wollen.
Luis selbst hätte eigentlich gern mehr Aufmerksamkeit, denn er wäre gern ein berühmter Komiker. Doch die Aufmerksamkeit, die er auf der neuen Schule bekommt, weil sein Vater auf jugendlich macht, treibt ihm die Schamesröte ins Gesicht. Die Eltern machen alles, was eigentlich (aus Luis‘) Sicht ein No-Go ist. Zudem hat seine beste Freundin und Agentin plötzlich einen Freund. Da hilft es auch nicht, dass er die Chance für einen Auftritt bekommt.
Das Buch stammt aus Großbritannien und wurde ins Deutsche übersetzt, das merkt man an einigen Stellen, weil eben die Gegebenheiten z.B. an englischen Schulen anders sind als bei uns. Das dürfte aber auch den Jugendlichen der Zielgruppe den Lesezugang nicht erschweren. Der Text ist locker gesetzt, wird von zahlreichen Schwaz-Weiß-Illustrationen aufgelockert. Der Stil – es soll ja Luis‘ Tagebuch sein – ist ebenso locker und sehr leicht und flüssig zu lesen (auch wenn man ein eher unerfahrener Leser ist).
Es handelt sich um den 5. Band der Reihe. Es spielt aber keine (große) Rolle, wenn man die vorhergehenden Bände nicht kennt. Man versteht Luis und seine Probleme auch dann.
Fazit: Ein witziges Buch, das eine „normale“ Familiengeschichte mit viel Verve aus der Sicht des Heranwachsenden erzählt, ohne die Älteren wie komplette Idioten dastehen zu lassen.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Erschreckend vorstellbar?

Sterbewohl
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Nadja (60) erhält eine Einladung zu einem Sterbeseminar an einem beliebten Urlaubsort in einem Luxushotel. Ihre Freunde auch. Ihnen schwant, dass man versuchen wird, sie zum freiwilligen Sterben zu überreden, ...

Nadja (60) erhält eine Einladung zu einem Sterbeseminar an einem beliebten Urlaubsort in einem Luxushotel. Ihre Freunde auch. Ihnen schwant, dass man versuchen wird, sie zum freiwilligen Sterben zu überreden, um die Gesellschaft zu entlasten. Man soll doch gehen, wenn es am schönsten ist.
Die Freunde haben aber keine Lust auf einen frühen Abgang und wehren sich. Dabei entdecken sie, dass die Realität noch viel schlimmer ist als ihre Vorstellung.
Vermutlich will die Autorin, den Leserinnen und Leser vor Augen führen, wohin manche Entwicklungen führen könnten und kreiert so eine Gesellschaftsform, die andere Prioritäten setzt als unsere aktuelle.
Die Idee ist spannend. Die Figuren sind angenehm, aber wirklich überraschend und spannend ist das Buch nicht.
Es lässt sich leicht und flüssig lesen. Auch wenn die Autorin am Ende noch ein wenig das Tempo anzieht, bleibt doch eigentlich alles vorhersehbar, bzw. hat sich bereits von Anfang an abgezeichnet. Da die Figuren einem nicht wirklich ans Herz wachsen (können), bleibt man als Leserin etwas unbefriedigt zurück.
Der Satzspiegel des Buches wirkt unprofessionell.

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Veröffentlicht am 11.11.2020

Magisch und liebevoll

Das Zauber-Rentier – Weihnachten mit Sternenglanz
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Daria ist aus Polen nach England gezogen und fühlt sich sehr einsam. Das liegt einerseits daran, dass Lucy daran gelegen ist, ihre Vormachtstellung in der Klasse nicht aufzugeben und die Neue schon mal ...

Daria ist aus Polen nach England gezogen und fühlt sich sehr einsam. Das liegt einerseits daran, dass Lucy daran gelegen ist, ihre Vormachtstellung in der Klasse nicht aufzugeben und die Neue schon mal vorsichtshalber kleinhält. Das liegt aber auch daran, dass sie die Welt um sich herum sehr selektiv wahrnimmt und von vornherein davon ausgeht, dass niemand freundlich zu ihr sein wird.
Ganz anders das junge Rentier Sternenglanz. Es ist fest davon überzeugt, dass es bereits bereit ist, den Schlitten zu ziehen und Geschenke zu verteilen. Leider ist das ein Irrtum und so landet es in London.
Dort wird es von Daria im Fahrradunterstand der Schule entdeckt. Die beiden freunden sich an und helfen sich gegenseitig. Das Rentier kann Magie wirken, schießt dabei aber über das Ziel hinaus bzw. kann die Wirkungen nicht richtig einschätzen.
Daria bekommt eine Chance, zu zeigen, dass sie etwas kann … ob sie sie nutzen kann?
Dieses Weihnachtsbuch für Kinder ab 7 Jahren eignet sich sowohl zum Vorlesen als auch zum selber Lesen. Zahlreiche, humorvolle Schwarz-Weiß-Illustrationen unterstützen das Leseverständnis, genau wie der doppelte Zeilenabstand.
Wunderschön ist auch der Umschlag. Neben den Weihnachtsfarben Rot und Grün, strahlt das weiße Rentier umgeben von golden glitzernden Sternen vom Titelbild.
Fazit: Eine humorvolle und gleichzeitig warmherzige Geschichte, die auch ein magisches Abenteuer erzählt für alle, die in den Weihnachtsmodus wechseln wollen.

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Veröffentlicht am 10.11.2020

Opulent

Die Magie der Raunächte
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Die zwölf Raunächte stehen für den Übergang von einem Jahr ins Nächste, wobei alles Unheilvolle, Belastende, Stressige am besten im alten Jahr zurückbleiben soll. Dieses Buch ist – analog zu den zwölf ...

Die zwölf Raunächte stehen für den Übergang von einem Jahr ins Nächste, wobei alles Unheilvolle, Belastende, Stressige am besten im alten Jahr zurückbleiben soll. Dieses Buch ist – analog zu den zwölf Nächten – in zwölf Kapitel gegliedert.
Die Kapitel tragen jeweils ein Motto, wie Gelassenheit, Freundschaft, Glück oder Geduld. Den Auftakt bildet in jedem Kapitel ein (ziemlich esoterisches?) Ritual mit Tipps für eine bessere Gestaltung des Lebens bzw. eben des Abschieds vom alten Jahr.
Danach folgen, passend zum jeweiligen Thema, Gedichte, Märchen oder Sagen. Wobei die Art der Erzählweise in Abhängigkeit vom Ursprung sehr unterschiedlich ist. Während einige Märchen sehr dicht und eindrucksvoll erzählt sind, bleibt bei einem umfangreichen Werk wie der Sage um Avalon naturgemäß nur eine trockene Zusammenfassung möglich, wenn man sie auf wenige Seiten zusammenstreichen muss.
Gut gefallen hat mir, dass neben bekannten Märchen und Sagen, wie Frau Holle auch Unbekannteres vorgestellt wird, wie zum Beispiel das irische Märchen um die Gräfin Kathleen O‘ Shea.
Hinzu kommen Sachinformationen, z.B. übers Räuchern, Wegkreuzungen oder Schutzsymbole.
Das Besondere an diesem Buch sind allerdings Aufmachung und Ausstattung. Schon das fast quadratische Format ist ein Hingucker. Das Titelbild entführt direkt in die Magie der Raunächte, wie es der Buchtitel verspricht. Auch innen ist das Buch aufwändig gestaltet, in zarten Farben, mit einfachen Formen und Rahmen, gelegentlich einer farbigen Illustration, die dem Stil des Titelbilds entspricht.
Anders als Adventsbücher, die irgendwie meistens zu spät kommen, eignet sich dieses Buch gut zum Genießen zwischen den Jahren. Die Kapitel sind recht umfangreich (rund 10 Seiten pro Nacht), lassen sich aber gut an einem Tag bzw. Abend lesen, gerade auch weil die Texte so unterschiedlich sind.

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Veröffentlicht am 09.11.2020

Es wird viel gepupst

Das Eismonster
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Elsie wächst in einem unerträglichen Waisenhaus auf. Als sie es gar nicht mehr aushalten kann, flieht sie von dort, verspricht den andern Kindern aber, dass sie sie nicht vergessen wird und sie auch da ...

Elsie wächst in einem unerträglichen Waisenhaus auf. Als sie es gar nicht mehr aushalten kann, flieht sie von dort, verspricht den andern Kindern aber, dass sie sie nicht vergessen wird und sie auch da rausholt … am Ende feiern alle Kinder mit Queen Victoria Silvester.
Dazwischen spannt sich ein Bogen an unerwarteten, witzigen, skurrilen, übertriebenen, liebevollen, abartigen usw. Ereignissen, die sich schneller entwickeln, als man die Seite umblättern kann.
Forscher haben in der Arktis ein eingefrorenes Wollhaarmammut in perfektem Zustand gefunden und nach London ins Naturhistorische Museum gebracht. Dort wird es ausgestellt. Doch Elsie, die sich mit der Putzfrau Uschi angefreundet hat, findet, dass es traurig aussieht und sorgt dafür, dass es wieder zum Leben erweckt wird. Das gelingt, doch damit ist das Abenteuer noch lange nicht zu Ende. Das Mammut will zurück nach Hause.
Dabei erhält Elsie unerwartete Unterstützung. Dabei geht auch so einiges kaputt, aber was tut man nicht alles, um einen Freund zu retten?
Unterstützt von grafisch gesetzten Wörtern und zahlreichen Illustrationen in Schwarz-Weiß blättert Walliams ein Feuerwerk an actionreichen Szenen auf, bei denen einem manchmal vor Schreck die Luft weg bleibt, man meistens aber herzlich lachen kann.
Es wird viel gepupst, und das dient meistens einem wirklich guten Zweck.
Fazit: Ein Buch voller skurriler Abenteuer mit liebenswerten Figuren, die ihr Möglichstes tun und dabei immer auch das Wohl anderer im Auge haben.

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