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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2017

Ein Roman mit enormer Wucht!

Das Alphabethaus
1

Inhalt:
Bryan und James sind seit Kindertagen Freunde. Sie sind zusammen aufgewachsen, haben viel erlebt, viel gelacht, manchmal auch geweint. Dann jedoch stellt das Leben sie vor ihre größte gemeinsame ...

Inhalt:
Bryan und James sind seit Kindertagen Freunde. Sie sind zusammen aufgewachsen, haben viel erlebt, viel gelacht, manchmal auch geweint. Dann jedoch stellt das Leben sie vor ihre größte gemeinsame Herausforderung: Den Krieg, den die beiden Männer als englische Piloten erleben. Während die Nazis Deutschland zur Hölle machen stürzt ihr Flieger ab – auf deutschem Boden. Wie durch ein Wunder überleben die beiden, fliehen vor ihren unmittelbaren Feinden und kommen unter falscher Identität und mit viel Glück im Unglück in einen Lazarettzug, der sie direkt in eine ungewisse Zukunft befördert.

Meinung:
Ein gewaltiger Roman über die Kriegszeit, über unzertrennliche Freundschaft, über Intrigen, Verzweiflung, Hass und dem Streben nach Gerechtigkeit.
Jussi Alder-Olsen hat hier wirklich ein Meisterwerk erschaffen. Das Buch ist in zwei Teilen verfasst, wobei der erste Teil die Geschehnisse während des Krieges behandelt und der zweite sich um das Leben viele Jahre danach dreht. Psychologisch hervorragend recherchiert und mit tiefen Gedanken wird der Leser mitgenommen in das „Alphabethaus“ im Schwarzwald der Kriegszeit.
Gekonnt wechselt der Autor immer wieder in verschiedene Erzählperspektiven, ohne dass die Geschichte dabei ins Stocken gerät. Vielmehr lernen wir auf diese Weise die Gefühls- und Gedankenwelt der verschiedenen Protagonisten kennen. James und Bryan erleben den Krieg im Lazarett unter geisteskranken Männern, die meisten davon SS-Offiziere mit blutiger Vergangenheit. Doch bei manchen entpuppt sich nicht alles so, wie es scheint …

Die Szenen sind schlüssig erklärt und mit vielen Details durchzogen, die wie durch ein Wunder zu späteren Zeitpunkten wieder an die Oberfläche treten. Immer wieder kommen neue, erschreckende Details ans Tageslicht. Die verschiedensten Charaktere sind sehr bildhaft und individuell dargestellt und machen den Roman zu einem wahren Pageturner. Adler-Olsens Schreibstil ist wirklich sehr ansprechend und angenehm, ein Buch, das sich trotz des schwer lastenden Themas flüssig lesen lässt. Der Roman ist allerdings kein „klassischer Kriegsroman“, wie man vielleicht annehmen könnte. Es handelt sich hier nicht um eine Abfolge von Kriegsereignissen, es rücken vielmehr die Auswirkungen und Nebengeschichten dieser schweren Zeit in den Vordergrund. Ein bisschen Hintergrundwissen ist daher von Vorteil, wenn man das aber nicht hat, dann will man sich wohl spätestens im Anschluss an das Buch besser über diese deutsche Geschichte informieren, die auch heute noch ein so großer Teil von dem ist, was wir sind.

Fazit:
Ein durch und durch gelungener Roman, der auch für diejenigen etwas ist, die sonst vor „Kriegsromanen“ abschrecken. Dieses Buch ist ganz anders, als man es erwartet und durchweg lesenswert. Ein Roman zum Nachdenken, zum Mitfiebern und zum Nicht-mehr-vergessen und vor allem ein Roman über eine ganz große Freundschaft.

Veröffentlicht am 21.04.2024

Sehr fantasievoll!

Der Spurenfinder
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Inhalt
Elos von Bergen hat das Spurenfinden eigentlich an den Nagel gehängt, seit ein Fall mit einem nachtragenden Nachtmagier ihn und seine Kinder Ada und Naru fast das Leben gekostet hätte. Darum wohnen ...

Inhalt
Elos von Bergen hat das Spurenfinden eigentlich an den Nagel gehängt, seit ein Fall mit einem nachtragenden Nachtmagier ihn und seine Kinder Ada und Naru fast das Leben gekostet hätte. Darum wohnen die drei nun seit einigen Jahren in Friedhofen, dem verschlafensten Dorf des gesamten Königreichs. Dort arbeitet Elos – sehr zum Leidwesen der Kinder, die sich in dem Kaff unsäglich langweilen – an der Niederschrift seiner zwanzigbändigen Memoiren. Doch dann geschieht ausgerechnet in Friedhofen ein rätselhafter Mord, der den Spurenfinder in den verzwicktesten Fall seines Lebens hineinzieht. Und wenn er glaubt, seine Kinder würden derweil zu Hause bleiben und Däumchen drehen, täuscht er sich gewaltig.


Meinung
Ein Buch, an dem einer meiner liebsten Autoren gemeinsam mit seinen Töchtern gearbeitet hat? Das klingt ja wohl verdächtig nach einem Must-Read. Deswegen war ich voller Vorfreude auf das Buch. Am Ende bekam ich eine solide Geschichte, die doch ganz anders war, als ich mir das vorgestellt habe.

Ein großartiger Schreibstil war zu erwarten. Man bekommt hier ein Buch, das sprachlich vielseitig, voller Wortwitz und schriftstellerischem Charme ist. Obendrein eine Palette an Ideen, die eindeutig von Kindern stammen und die dieses Buch wirklich zu etwas Besonderem gemacht haben. Man bekommt eine Fantasygeschichte mit Krimi-Elementen. Die Bezeichnung Fantasy-Krimi-Komödie trifft es also genau. Ich mochte die vielen verschiedenen Elemente, mochte die Orte und die Beschreibungen, die gewohnt ausführlich und gelungen sind. Allerdings muss ich gestehen, dass ich zwischenzeitlich immer mal wieder den roten Faden verloren habe. Vielleicht liegt es daran, dass ich auch das Ende nicht ganz zufriedenstellend fand.

Den Ideenreichtum der Kinder, der sie immer wieder mitten in den Fall ihres Vaters katapultiert hat, mochte ich gerne. Generell sind die beiden Kids total sympathisch, mit der richtigen Prise an Unfug im Kopf. Elos hingegen hat mich manchmal etwas „genervt“, wobei das vielleicht noch ein etwas zu starkes Wort für das ist, was ich im Nachgang über ihn denke. Er war einfach oft nicht ganz bei der Sache, etwas sprunghaft und durcheinander, was mich an manchen Stellen einfach gestört hat.

Das Buch ist mit etwas über 300 Seiten dann aber doch recht schnell gelesen und liest sich allemal sehr flüssig und gut. Und es lässt offen, ob es einen weiteren Teil geben würde. Ich denke nicht, dass die Geschichte schon fertig ist, auch wenn am Ende natürlich der Fall in dieser Krimi-Komödie abgeschlossen ist.

Ich vergebe 3 von 5 Buchherzen ♥♥♥

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  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.04.2024

Erst holprig, dann richtig gut!

Bronwick Hall – Dornengift
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Inhalt
Von geheimnisvollem Nebel verborgen, bildet die magische Universität Bronwick Hall junge Hexen aus. Dort gerät die 21-jährige Blaine in einen Strudel aus Lügen und Intrigen, nachdem sie zur obersten ...

Inhalt
Von geheimnisvollem Nebel verborgen, bildet die magische Universität Bronwick Hall junge Hexen aus. Dort gerät die 21-jährige Blaine in einen Strudel aus Lügen und Intrigen, nachdem sie zur obersten Elitestudentin aufsteigt. Ihr Verlobter Karan bietet ihr Schutz, seit ihr Vater wegen Hochverrats verhaftet wurde, doch sie liebt ihn eigentlich nicht. Als die Universität von einer Rebellenorganisation angegriffen und Karan im Kampf von einem Pfeil vergiftet wird, verbündet sich Blaine mit dem jungen, geheimnisvollen und viel zu attraktiven Professor Henry Saints, um ihre Zukunft zu retten.

Meinung
Im Moment bin ich großer Fan von Universitäts-Geschichten, egal ob Roman oder Fantasy. Im Zusammenspiel mit dem Thema Hexen musste das ja eigentlich gut werden, dachte ich mir. Und tatsächlich mochte ich auch diese Story sehr gerne und konnte Blaine von Anfang an wirklich gut leiden. Mir haben zwar einige Zusammenhänge gefehlt, das hat sich aber mit der Zeit gegeben.

Mir hat der Plot gut gefallen, es war ein Mix aus Spannung, Liebe, Geheimnissen und Intrigen. Und ich mochte die Love-Story hier wirklich gerne. Dass Professor Henry Saints ins Spiel kommt, hat es wirklich doppelt interessant gemacht. 😉

Die Autorin schreibt wirklich sehr schön und detailreich. Das Buch hat sich wirklich angenehm lesen lassen, sehr gefühlvoll und einfach atmosphärisch. Das ganze Universitäts-Setting ist total gut gelungen. Ich mochte die Plot-Twists und die kleinen Überraschungen genauso wie die Charaktere, die wirklich alle sehr gelungen waren und mit ihren Eigenarten total schlüssig agiert haben.

Fazit
Schönes Buch, am Anfang noch etwas holprig in der Handlung, dann aber umso besser!

4 von 5 Buchherzen ♥♥♥♥

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Veröffentlicht am 12.04.2024

Kurzweilig und zum Schmunzeln

C'est la vie, chérie
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Inhalt
Erst Rente, dann Trennung? Um Himmels willen!

Ulrike verkauft als Floristin anderen Romantik, nur sie selbst kommt daheim zu kurz. Ihr Mann Hans ist zum lahmen Sack mutiert, seit er Rentner ist. ...

Inhalt
Erst Rente, dann Trennung? Um Himmels willen!

Ulrike verkauft als Floristin anderen Romantik, nur sie selbst kommt daheim zu kurz. Ihr Mann Hans ist zum lahmen Sack mutiert, seit er Rentner ist. Vielleicht wird es Zeit, getrennte Wege zu gehen? Als Tochter Anja von den Trennungsplänen Wind bekommt, bleibt ihr fast die Luft weg. Hans ohne Ulrike? Er wäre völlig aufgeschmissen. Die rettende Idee: Ein spontaner romantischer Trip nach Paris soll die Funken der beiden neu sprühen lassen. Und damit das gelingt, fährt kurz entschlossen die ganze Familie mit. Doch ganz so einfach ist das mit dem zweiten Frühling nicht, zumal die Zeit in der Stadt der Liebe einige Familiengeheimnisse an den Tag bringt.

Meinung
Für mich war es das erste Buch von Tessa Henning. Für mich klang die Kombination aus der etwas zerklüfteten Familie gemeinsam in Paris einfach nach einem amüsanten Roman. Und den habe ich auch bekommen. Die Familienmitglieder sind alle versehen mit Macken und kleinen Angewohnheiten, die sie einfach sympathisch gemacht haben. Bei Enkelin Sophie hatte ich etwas Probleme mit dem Warmwerden, aber das hat sich recht schnell gelegt. Und dann, angekommen in Paris, geht es Schlag auf Schlag mit den Gefühlen und den Erkenntnissen. Probleme tauchen auf, Wahrheiten kommen ans Licht. Und Missverständnisse sind vorprogrammiert. Ein paar leichte Lesestunden konnte mir der Roman damit bescheren, einige Szenen waren wirklich amüsant und witzig zu lesen, aber auch das Gefühl kam nicht zu kurz. Das Buch hatte an einigen Stellen dann doch erstaunlich viel Tiefgang, was ich so gar nicht erwartet hatte. Die Charaktere werden immer realer, irgendwann denkt man wirklich, sie persönlich zu kennen. Leider ging mir an manchen Stellen dann doch alles ein wenig zu schnell und war einen Ticken zu vorhersehbar.

Fazit
Ein kurzweiliges Buch mit einer guten Portion Humor. Etwas vorhersehbar an mancher Stelle, aber dennoch eine schöne Lektüre mit viel Potenzial zum Schmunzeln.

3 von 5 Buchherzen ♥♥♥

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Veröffentlicht am 12.04.2024

Verdient den Hype!

Love, theoretically
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Inhalt
Liebe ist wie Physik – die Theorie mag noch so schön sein, auf die Praxis kommt es an

Wissenschaftlerin Elsie lebt im Multiversum: Als Theoretische Physikerin quasi unbezahlt, verdient sie ihr ...

Inhalt
Liebe ist wie Physik – die Theorie mag noch so schön sein, auf die Praxis kommt es an

Wissenschaftlerin Elsie lebt im Multiversum: Als Theoretische Physikerin quasi unbezahlt, verdient sie ihr Geld als Fake-Date-Begleitung. Bis ihre Parallelwelten kollidieren: Ausgerechnet der nervig attraktive Jack – der sie als Freundin seines Bruders und Bibliothekarin kennt – muss entscheiden, ob sie ihren Traumjob bekommt. Dazu führt er als kaltherziger Experimentalphysiker eine üble Fehde gegen die Theoretische Physik. So findet sich Elsie auf einem Wissenschaftsschlachtfeld wieder – und muss sich dagegen wehren, in Jacks Gravitationsfeld gezogen zu werden. Oder sollten etwa ganz neue Theorien über die Liebe in die Praxis umgesetzt werden?

Meinung
Ein sehr gehyptes Buch! Und eines, von dem eigentlich schon beim Klappentext klar war, dass ich es lieben würde, denn ich bin ein riesiger Fan von außergewöhnlichen Protagonist*innen. Und so eine habe ich bekommen mit Elsie. Sie gehört glaube ich sogar zu meinen liebsten Buchfiguren ÜBERHAUPT und hat einfach eine so grenzenlos sympathische Art an sich! Und dann kommt noch Jack hinzu, dem ich, zugegeben, selbst ein bisschen verfallen bin! Es war so ein grandios gutes Buch, eines der besten des ganzen Jahres! Ich habe mitgelitten, gehofft, gelacht und auch ein paar Tränchen in den Augen gehabt. Die volle Bandbreite an Gefühlen, verbunden mit Physik? Wenn meine Physiklehrer das wüssten, würden sie wohl denken, ich mache einen schlechten Scherz 😉 Aber ihr merkt es hoffentlich: Lasst euch von dem Physik-Ding nicht abschrecken. Dieses Buch lohnt sich so sehr! Ein Liebesroman, bei dem mir das Herz aufgegangen ist und den ich am liebsten gleich noch einmal lesen wollen würde!

Fazit
Grandioses Buch, das mich wirklich in allen Belangen begeistert hat! Unbedingt lesen!

5 von 5 Buchherzen! ♥♥♥♥♥

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