Profilbild von BiblioJess

BiblioJess

Lesejury Star
offline

BiblioJess ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit BiblioJess über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2024

Viel Potenzial, leider etwas langatmig

Sword Catcher - Die Chroniken von Castellan
0

Einst ein Waisenkind ohne Zukunft, ist Kel heute der Schwertfänger des Erben von Castellan – Prinz Conor Aurelian. Als sein Doppelgänger soll er ihn vor Gefahren schützen, doch sie sind auch Brüder geworden. ...

Einst ein Waisenkind ohne Zukunft, ist Kel heute der Schwertfänger des Erben von Castellan – Prinz Conor Aurelian. Als sein Doppelgänger soll er ihn vor Gefahren schützen, doch sie sind auch Brüder geworden. Deswegen ist es Kels oberste Priorität, Conor zu schützen, als die Ereignisse in Castellan sich überschlagen: Ein vereiteltes Attentat, ein zwielichtiger Lumpensammlerkönig und jede Menge Intrigen inn- und außerhalb des königlichen Hofes. Auf seinen Erkundungen trifft Kel auf die Heilerin Lin und ehe sie sich versehen, stecken beide tiefer im Schlamassel, als sie sich je hätten ausmalen können ...



Ich liebe Cassandra Clares Schattenjäger und ich liebe ihren Schreibstil, deswegen war ich super neugierig, vielleicht auch ein wenig nervös, als ich Sword Catcher angefangen habe. Anders als ihre anderen Bücher ist das hier High Fantasy, also mit eigenem World Building, und das ist hier sehr gewaltig und beeindruckend erschaffen. Es stecken so viele Details darin, so viele Ideen und Zusammenhänge, man merkt, dass Cassandra sich mal so richtig austoben wollte und konnte. Ich finde das Grundgerüst super spannend. Die Königreiche, die mal eines waren. Ihre Beziehungen zueinander. Wie Castellan aufgebaut ist mit der Königsfamilie, den "normalen" Bewohnern und den Ashkar. Was ihre aller Geschichte ist. Alles ist eindrücklich und bildlich beschrieben, sogar der Ort selbst und wie die Straßen zusammenhängen und wo die Wege der Charaktere langführen.

Auch die Charaktere bringen enorm viel Potenzial mit und haben mich sehr interessiert! Kel, eigentlich ein Niemand, geht voll in seiner Rolle auf, aber aus Loyalität zu Conor, nicht gegenüber dem Königshaus, was einige Konflikte mit sich bringt. Conor selbst ist etwas undurchsichtig geblieben, aber auch das fand ich ziemlich faszinierend, weil sehr wahrscheinlich mehr dahintersteckt. Lin lernt man schon ganz gut kennen, aber ihre Entscheidungen haben mich das ein oder andere Mal recht ungläubig zurückgelassen und mich überlegen lassen, wo das mit ihr noch hinführt. Zusätzlich gibt es viele Nebencharaktere, die untergemischt werden und das ganze lebendig, etwas wuselig und immer wieder überraschend machen.

All das sind richtig coole, interessante Faktoren eines Auftaktes einer Reihe, die einen noch richtig umhauen wird. Aber kennt ihr das, wenn ein Buch irgendwie zu viel und zu wenig gleichzeitig ist? Das Gefühl hatte ich hier. Es waren zu viele Infos, zu viele Details (was ich eigentlich schon von den Schattenjägern kenne und da auch liebe, aber hier wars irgendwie anders). Zu viele geschichtliche Zusammenhänge und Namen, die ich mir einfach alle nicht merken konnte, wodurch es für mich auch nach einigen hundert Seiten noch verwirrend war. Es war ziemlich überwältigend. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, die Geschichte geht gar nicht richtig voran. Es lief alles sehr zäh und langatmig, es passierte lange nichts und wenn, dann passierte es sehr langsam. Erst so im letzten Drittel kam irgendwie Fahrt auf, und das ist zu spät bei einem 800-Seiten-Buch, denn wenn es vorher 500 Seiten lang plätschert, dann funktioniert es irgendwie nicht so richtig. Ja, es ist ein Reihenauftakt, die sind oft so einleitend, das verzeihe ich auch bis zu einem gewissen Punkt. Aber leider hat es hier dafür gesorgt, dass bei mir nicht so richtig Spannung an- oder aufkam und das fand ich extrem schade. So hinterlässt mich das Buch mit gemischten Gefühlen.



Es steckt unfassbar viel geniales in Sword Catcher und das Ende macht sehr neugierig auf die Fortsetzung. Es ist definitiv kein schlechtes Buch. Aber es hat mich nicht wirklich mitgerissen und ich überlege noch, ob ich die – vermutlich ebenfalls sehr umfangreichen – weiteren Bände lesen werde. 3 - 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.04.2024

Wird dem Hype absolut gerecht!

Fourth Wing – Flammengeküsst
0

Eigentlich wollte Violet Schriftgelehrte am Basgiath War College werden. Doch als Tochter der Generalin wird sie gezwungen, den Weg der Drachenreiter einzuschlagen. Ein Weg, den nur die wenigsten überleben ...

Eigentlich wollte Violet Schriftgelehrte am Basgiath War College werden. Doch als Tochter der Generalin wird sie gezwungen, den Weg der Drachenreiter einzuschlagen. Ein Weg, den nur die wenigsten überleben – sei es wegen der Aufgaben selbst, der mordlustigen Mitstreiter oder der erbarmungslosen Drachen. Aufgrund ihrer Mutter schlägt Violet von Anfang an besonders viel Verachtung entgegen – allem voran von Xaden, dem mächtigsten und skrupellosesten unter den Geschwaderführern und ein Rebellenkind. Ausgerechnet ihm wird sie unterstellt. Um zu überleben, wird Violet sich für alles wappnen müssen ...



Ich LIEBE es, wenn ich ein gehyptes Buch lese und mir der Hype nicht zu hohe Erwartungen beschert hat, sondern sie im Gegenteil sogar vollkommen erfüllt werden! Ich war recht spät dran mit Fourth Wing und hab schon einige Monate völlige Begeisterung miterlebt, bevor ichs gelesen habe. Und als ich immer mehr gemerkt habe, dass ich mich all der Euphorie anschließen kann, hat mich das so glücklich gemacht (das Buch selbst hat einen aber natürlich auch unglücklich gemacht, aber auf glückliche Weise, ihr wisst schon, was ich meine ...).

Als Viel-Fantasy-Leserin hat man hier vielleicht nichts vollkommen neues gelesen, das hat man alles schonmal in irgendeiner Form irgendwo gehabt. Aber SO gut umgesetzt? Dieses Buch hat einen absoluten Sog entwickelt, dass ich es förmlich inhalieren wollte. Der Schreibstil ist super – er ist umgangssprachlich und nahbar, aber gleichzeitig nicht zu plump für das Setting und den Rahmen generell, und die vielen Infos werden ansprechend nach und nach vermittelt. Alles ist faszinierend. Alles ist wichtig. Die Details sind der Hammer. Es steckt so unfassbar viel da drin.

Inhaltlich ist es ebenso eine Wucht. Es gibt so viele Handlungsstränge, so viele Fäden. Violets Familie, die Ausbildung selbst, die Welt der Drachen, die Intrigen, der Krieg mit dem Nachbarreich, die Liebesgeschichte. SO. VIELE. SPANNENDE. ASPEKTE. Dieses Buch hat es geschafft, auf 800 Seiten nicht ein einziges Mal langatmig zu werden, denn egal um welche Sache es im Augenblick vermehrt ging, egal wo grad der Fokus lang, alles davon hat mich so gefesselt. Dabei gibt es so viel zum Aufregen, zum Mitfiebern, zum Spekulieren und Theorien entwickeln. Das macht unfassbar Spaß und ich konnte da richtig tief eintauchen und versacken. Und ich habs geliebt.

Die Charaktere sind ebenfalls extrem gut gewählt und aufgebaut. Es gibt Leute, die man hasst; Leute, die man liebt. Welche, die man verliert und welche, die man gern los werden würde. Welche, die einen überraschen, enttäuschen, begeistern, wütend machen, seufzen lassen. Und bei eigentlich jedem können wir uns sicher sein, dass wir noch nicht alles wissen, dass da noch mehr hintersteckt und wir gespannt sein können, wo das noch hinführt und was diese Person verbirgt. Violet ist eine richtig tolle Protagonistin. Durch eine angeborene Krankheit ist sie auf den ersten Blick schwächer als andere und hat viel zu kämpfen. Doch ihre innere Stärke und wie sie sich entwickelt und über sich hinauswächst, hat mich schwer begeistert. Dabei ist sie auch echt sympathisch und ich konnte fast all ihre Handlungen nachvollziehen. Xaden ist unser typischer, heiß geliebter, düsterer und gefährlicher Bad Boy und faszinierender Love Interest und mehr will ich hier eigentlich gar nicht verraten, aber große Liebe für Xaden! Auch die Drachen tragen viel zur Dynamik bei. Ich liebe Drachen sowieso, und hier sind sie ebenfalls ein absoluter Gewinn.


Falls es tatsächlich noch Leute geben sollte, die es noch nicht gelesen haben: Ihr müsst das dringend ändern. Fantasy at it's best. Es hat alles, was es braucht, und es fängt einen ein wie ein unaufhaltsamer Strudel, aus dem man – einmal drin – auch gar nicht mehr raus möchte. Gut, dass ich sehr schnell schon mit Iron Flame weitermachen kann. 5 Sterne und ein Highlight!!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.04.2024

Eindrucksvoll und keine leichte Kost (4-4,5)

Die Unbändigen
0

Im Jahre 2019 flieht Kate vor ihrem Mann in den Norden Englands, ins Weyward Cottage. Einst gehörte es Violet, die 1942 dorthin kam, nachdem eine fatale Begegnung mit einem Mann ihr Leben für immer verändert ...

Im Jahre 2019 flieht Kate vor ihrem Mann in den Norden Englands, ins Weyward Cottage. Einst gehörte es Violet, die 1942 dorthin kam, nachdem eine fatale Begegnung mit einem Mann ihr Leben für immer verändert hat. Beide stoßen während ihrer Zeit im Cottage auf Spuren einer jungen Frau namens Altha, die 1619 für den Mord an einem Mann durch Hexerei angeklagt wurde. Alle drei Frauen kämpfen zu ihrer Zeit um ihre Unabhängigkeit und ihre Freiheit. Und teilen dabei weitaus mehr als nur ähnliche Schicksale ...



Die Unbändigen ist ein sehr eindringliches, sehr bewegendes Buch. Es ist gleichermaßen mit Schrecken wie mit Hoffnung gefüllt. Ich denke, eine Triggerwarnung am Anfang des Buches wäre angebracht gewesen, denn die drei Protagonistinnen erfahren so ziemlich jede Form von psychischer und physischer Gewalt, die Frauen durch Männer widerfahren kann. Das ist schwer zu lesen und ich musste oft schlucken. Definitiv kein Buch für mal so zwischendurch. Was Frauen seit jeher auf ganz unterschiedliche Weisen durch Männer erleiden mussten und noch immer müssen macht wütend und traurig zugleich, und diese Emotionen brodelten beim Lesen die ganze Zeit in mir. Dabei sind die Schicksale von Kate, Violet und Altha leider nicht mal sonderlich überraschend, was das ganze erst so schlimm macht. Jede von ihnen erlebt etwas, was in ihrer jeweiligen Epoche sicherlich zahlreichen Frauen passiert(e).

Aber es steckt auch noch viel mehr in Die Unbändigen! Denn die drei sind keine Opfer. Sie sind Überlebende. Sie sind starke Frauen, die sich aus ihren Situationen herauskämpfen. Die sich nicht unterkriegen lassen. Das macht Mut und Hoffnung. Es ist sehr bewegend und erleichternd zu lesen, wie sie ihren Schrecken entkommen und es schaffen, ihren Weg zu gehen. Und darüber hinaus macht die Einbindung der Natur das Buch so besonders und ein wenig magisch. Alle Frauen haben eine besondere Verbindung zu ihr, zu den Tieren um sie herum. Das war super spannend zu lesen und mich hat sehr berührt, wie sehr die Natur und die Frauen sich beeinflussen und vor allem, wie viel Kraft die Natur ihnen gegeben hat. Mich hat an dem Buch fasziniert, wie es auf der Schwelle zwischen rational und übernatürlich kippelte. Es ist kein fantastischer Roman, aber dem ganzen wohnt doch irgendwie ein bisschen ein Zauber inne, gerade so wenig, dass es einem wahr und möglich vorkommt. Die vielen bildlichen und facettenreichen Beschreibungen haben die Natur zusätzlich zum Leben erweckt, der Schreibstil war wirklich genau perfekt für diese Geschichte.

Auch mochte ich den Aufbau des Buches und wie die drei Zeitebenen zusammenspielen. Sie stehen zwar jede für sich, und doch finden sich immer wieder Parallelen, und vor allem wenn Kate mehr über die Vergangenheit erfährt (oder auch schon Violet), wird das ganze auf so interessante Weise miteinander verwoben, ich fands richtig gelungen und fesselnd zu lesen. Ich wollte unbedingt wissen, wie die einzelnen Schicksale der Frauen sich entwickeln, und ich war sehr neugierig, wie sie in der Gegenwart mehr über die Frauen aus der Vergangenheit erfahren. Stilistisch ist das Buch einfach richtig gut.



Ja, es gibt in Die Unbändigen einiges zu lesen, wobei einem ein bisschen schlecht wird. Aber es ist kein Buch, das einfach zur Effekthascherei Leid zeigt. Vielmehr stehen die drei Frauen, ihre gemeinsamen Wurzeln und was sie alles schaffen können im Vordergrund, und das fand ich wirklich eindrucksvoll. 4,5 Sterne gibt es von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.11.2023

Tolle neue Vampirgeschichte

Belle Morte - Rot wie Blut
0

Vampire sind DIE Stars und Sternchen, seit sie in die Öffentlichkeit getreten sind. Alle sind fasziniert von den starken und schönen Wesen, die in Luxus und Glamour leben. Nicht so Renie, die großes Misstrauen ...

Vampire sind DIE Stars und Sternchen, seit sie in die Öffentlichkeit getreten sind. Alle sind fasziniert von den starken und schönen Wesen, die in Luxus und Glamour leben. Nicht so Renie, die großes Misstrauen gegenüber Vampiren hegt. Doch um ihre Schwester June zu suchen, die als Blutspenderin vor einigen Monaten in die Vampirvilla Belle Morte gezogen und nun spurlos verschwunden ist, lässt sie sich mit ihnen ein. Auch Renie wird Spenderin. Doch vor Ort erntet sie nur Schweigen. Renie hat die Hoffnung, dass der mächtige Vampir Edmont Dantès ihr helfen kann, doch auch er ist nicht ehrlich zu ihr. Renie muss selbst herausfinden, was passiert ist ...


Den Vampirroman-Hype damals Ende der 2000er hat mein ca. 15-jähriges Ich komplett in aller Fülle mitgemacht – umso neugieriger war ich auf eine neue Geschichte in der Thematik, die ein bisschen an die früheren Bücher erinnert. Da kam Belle Morte ins Spiel!

Machen wir uns nichts vor: Belle Morte bedient sich so einiger Klischees über Vampire/Vampirgeschichten und wartet jetzt auch nicht unbedingt mit wahnsinnig großen Überraschungen in der Handlung auf. Der übermäßig starke und attraktive Vampir, der ganz zufällig trotz zahlreicher Schönheiten ausgerechnet an der Protagonistin interessiert ist, obwohl er sich ja eigentlich gar nicht mehr verlieben wollte. Natürlich mit großem Schmerz aus seiner Vergangenheit. Dann sein Beschützerinstinkt. Eine menschliche Protagonistin, die bei ihm ständig schwach wird. Alle Vampire sind wunderschön und unnahbar. Was aus June geworden ist, konnte ich relativ schnell erahnen (und genauso fügte es sich), ebenso, wohin sich die Liebesgeschichte entwickelt und was am Ende passieren wird.

Aber wisst ihr was? Ich habs richtg genossen! Ich hatte so unfassbar viel Spaß Das Buch ist wirklich gut geschrieben und als Vampirfan bin ich definitiv drauf angesprungen. Und es hat durchaus auch einige Modernisierungen gegenüber manch anderen Büchern von damals. Renie ist auf jeden Fall stärker und gibt häufiger Widerworte. Sie lässt sich nicht einlullen, und ich mochte ihre Entschlossenheit. Edmond respektiert Grenzen und hat durchaus an wichtigen Stellen moderne Ansichten und spricht auch mal was problematisches an (z.B. als Renie von einem anderen Vampir in eine nicht akzeptable Situation gebracht wird). Renie führt keinen Konkurrenzkampf mit anderen Mädchen oder ähnliches, sondern findet tolle Freunde vor Ort, die sie unterstützen und die Geschichte bereichern. Natürlich gibt es ständig Bälle, aber die haben mir ebenfalls Spaß gemacht, denn ich mochte die Spannungen zwischen Renie und Edmond und hab mich jedes Mal total drauf gefreut, wenn die beiden wieder aufeinandergetroffen sind. Auch wenn es am Anfang zugegeben etwas aus dem Nichts kam, haben die beiden wirklich Chemie entwickelt und ich hab sehr interessiert verfolgt, was noch alles zwischen den beiden passiert. Auch in Bezug auf June blieb es spannend, auch wenn ich es noch cooler gefunden hätte, wenn das Geheimnis noch länger verborgen geblieben wäre. Aber es passte alles zusammen und hat die Handlung definitv vorangebracht.


Der Schreibstil ließ sich flüssig und sehr angenehm lesen, es war umgangssprachlich aber nicht plump, bildlich aber nicht zu detailliert, insgesamt wirklich kurzlebig. Das gesamte Buch spielt in der Villa Belle Morte, aber ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, es fehlte etwas oder es wäre zu eintönig. Dazu bin ich zu sehr durch die Seiten geflogen. Das Buch hat nicht unbedingt den alllergrößten Tiefgang oder mich nachhaltig enorm berührt, aber ich fand es einfach wunderbar unterhaltsam, knisternd und faszinierend. Und es hat mich sehr nostalgisch an meine Vampirliebe erinnert und mir wieder gezeigt, wieso ich dem damals so verfallen war. Ich hab lange keine Vampirromane mehr gelesen und glaube, dass das genau das richtige Buch war, um das mal wieder zu tun.


Von mir bekommt Belle Morte eine Empfehlung für alle, die ihre Nostalgie-Vampirliebe mal wieder aufleben lassen wollen, und alle, die noch Fans werden wollen. Erwartet keine Neuerfindung und auch keine unfassbar tiefsinnige Liebesgeschichte. Erwartet stattdessen Spaß und Unterhaltung, ein bisschen Knistern und ein paar Klischees zum Augenzwinkern und Genießen. Ich fands toll und freu mich auf die Fortsetzung. 4,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.11.2023

Ganz solider Auftakt (3-3,5)

Izara 1: Das ewige Feuer
0

Eigentlich ist Ari ein ganz normaler Teenager – denkt sie zumindest. Doch als sie plötzlich von übernatürlichen Wesen gejagt wird und ihre beste Freundin von Dingen redet, die Ari nicht versteht, ändert ...

Eigentlich ist Ari ein ganz normaler Teenager – denkt sie zumindest. Doch als sie plötzlich von übernatürlichen Wesen gejagt wird und ihre beste Freundin von Dingen redet, die Ari nicht versteht, ändert sich einfach alles. Eines dieser Wesen, Lucian, wird unerwartet zum Verbündeten, als er feststellt, dass einige Puzzleteile nicht zusammenpassen. Und während Ari noch versucht zu verstehen, in welcher Welt voller Machtspielchen und Geheimnisse sie gelandet ist, zieht sich die Schlinge immer weiter um sie zu.


Ich musste Izara unbedingt noch nachholen, denn ich habe unglaublich viel Gutes über die Reihe gehört und ich hab die Cassardim-Reihe von Julia Dippel so geliebt. Mit dem Anfang hab ich mich aber erstmal enorm schwer getan. Das lag unter anderem daran, dass gleich auf den ersten Seiten so viele unangenehme Klischees/Stereotypen aufgemacht wurden, dass ich ziemlich am Stirnrunzeln war. Da merkt man, dass das Buch schon ein paar Jahre alt ist, sowas würd ich in heutigen Büchern nicht mehr haben wollen. Hier hab ich versucht drüber hinwegzusehen, weil ich zuversichtlich war, dass es besser wird. Nichtsdestotrotz ist es mir etwas aufgestoßen und hat mich gestört. Der zweite Faktor, der mich etwas gestört hat, war die Fülle an sehr wirren, unverständlichen Dialogen und Informationen. Ich liebe es eigentlich, wenn man am Anfang in eine Welt geschmissen wird, die man nicht versteht, und nach und nach das Bild vervollständigt wird. Aber hier hab ich die ersten Kapitel über wirklich ein einziges Fragezeichen im Kopf gehabt und kam gar nicht wirklich in die Handlung rein.

Das Dranbleiben hat sich aber dann gelohnt, denn mit der Zeit wurde es immer besser und ich habe gemerkt, wie ich langsam in dem Buch angekommen bin. Ari und Lucian waren nicht unbedingt Protas, die ich wirklich ins Herz geschlossen habe, aber ich habe nach und nach mehr Verbindung zu ihnen aufbauen können. Auch die Nebencharaktere waren unterhaltsam und haben dazu beigetragen, dass ich mich immer wohler gefühlt habe. Als das Fragezeichen gelöst war, wurde auch die Handlung immer spannender und gerade in der zweiten Hälfte rasanter. Ich bin voller Neugier drangeblieben und hatte Spaß an der Geschichte. Das Ende ist auf jeden Fall so gelungen, dass ich definitiv weiterlesen will und ich freue mich nun ziemlich auf Band 2!


Izara ist ein Buch, dass mir vor einigen Jahren – als ich selbst noch jünger war und die Sensibilität für manche Dinge noch nicht so ausgereift – sicherlich besser gefallen hätte. Es ist recht jugendlich, trotzdem hat es mich aber noch packen können und ich bin guter Hoffnung, dass die Reihe sich steigert und Band 2 mich überzeugen wird. Hier gebe ich 3 - 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere