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Veröffentlicht am 01.06.2023

Gut zum Abschalten

A Place to Belong
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Die Journalistin Maggy reist auf Grund einer schockierenden Entdeckung nach Cherry Hill, zur Farm der McCarthy-Familie. Dort wird sie mit offenen Armen empfangen und fälschlicherweise für jemanden gehalten, ...

Die Journalistin Maggy reist auf Grund einer schockierenden Entdeckung nach Cherry Hill, zur Farm der McCarthy-Familie. Dort wird sie mit offenen Armen empfangen und fälschlicherweise für jemanden gehalten, die das Baumhaus-Hotel vermarkten soll. Maggy hält die Scharade aufrecht und fühlt sich schnell wohl in der Nähe der Schwestern – und in der Nähe von Flynn, der ihr Herz höher schlagen lässt. Doch je mehr Zeit verstreicht, desto schwerer wiegt ihr Geheimnis über ihr. Wie kann sie jetzt noch die Wahrheit sagen?


Auch der dritte Band der Cherry Hill-Reihe lädt wieder zum Wohlfühlen und Entspannen ein. Das Setting ist wirklich superschön und gemütlich, ebenso die Familie mit ihrer Farm. Alles daran fühlt sich wohlig warm an, und das gefällt mir sehr gut. Die Familie hat wirklich einen tollen Zusammenhalt, gleichzeitig merkt man auch immer, dass das Leben auf einer Farm nicht gerade sorglos ist, und vor allem sehr anstrengend. Mit Maggy eine Protagonistin zu haben, die von außerhalb kommt, hat neuen Schwung reingebracht und ich fand es schön, mit ihren Augen darauf zu blicken. Die Geschichte, die sich zwischen ihr und Flynn entwickelt, ist wirklich süß, obwohl man von Anfang an weiß, dass da noch Drama folgen wird, weil Maggy nicht mit offenen Karten spielt. Richtig böse sein kann man ihr deswegen aber auch nicht. Die Liebesgeschichte ist logisch aufgebaut und schön zu verfolgen, allerdings auch nicht mehr als das, richtig packen konnte sie mich nicht.

Generell kann diese Reihe, und auch Band 3, mich nicht so überzeugen, dass ich sie als Highlight bezeichnen könnte. Denn dafür geben sie (meiner Meinung nach) nicht genug her. Es sind Bücher zum Abschalten, zum Runterkommen, 300 Seiten mal zurücklehnen und etwas seichtes auf einen niederprasseln lassen. So fühlt sich das an. Und diese Bücher braucht es auch, weshalb ich das auch überhaupt nicht im Negativen meine. Aber es ist für mich eben auch nichts, was unfassbar im Gedächtnis bleibt, oder mich allzu tief berührt. Es ist nett. Es ist schön. Es ist ein kurzweiliges Lesevergnügen.
Von mir bekommt dieser Band 3,5-4 Sterne. Auch Band 4 werde ich noch lesen und hoffe auf (und erwarte) eine ähnllich gute Story zum Abschalten.

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Veröffentlicht am 01.06.2023

Sehr interessant, mir nur ein wenig zu viel (3-3,5)

Solitaire (deutsche Ausgabe)
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Tori lebt ein gutes Leben, mit fürsorglicher Familie und Freunden. Doch manchmal fällt es ihr schwer, an irgendetwas davon Interesse zu zeigen. Am liebsten würde sie ihre Zeit mit Nichtstun verbringen. ...

Tori lebt ein gutes Leben, mit fürsorglicher Familie und Freunden. Doch manchmal fällt es ihr schwer, an irgendetwas davon Interesse zu zeigen. Am liebsten würde sie ihre Zeit mit Nichtstun verbringen. Bis Michael Holden, ein neuer Mitschüler, ihr Leben kräftig durcheinanderwirbelt. Aber nicht nur er ist es, der Tori mit ungewohnten Dingen konfrontiert: An der Schule hat sich eine anonyme Gruppe namens Solitaire gebildet, die den Schulalltag manipuliert.


(auf English gelesen)
Ich war super neugierig darauf, was anderes aus dem Universum zu lesen, in dem Heartstopper spielt. Und Charlies Schwester Tori war dort nur eine Randfigur, die aber mein Interesse geweckt hat. Und ich muss sagen, ich fand das Buch wirklich interessant. Tori scheint ein normaler Teenager zu sein, etwas sarkastisch, oft gelangweilt, sie geht zur Schule, hat dort einen Freundeskreis. Doch je tiefer man in ihre Gedanken eindringt, je mehr Einblicke man in ihr Leben bekommt, desto mehr spürt man, dass es bei ihr noch weitergeht. Sie ist antriebslos, desinteressiert. Dabei nie unsympathisch, aber sie verstrickt sich sehr in düstere Gedanken. Man merkt schnell, dass es ihr mental gesundheitlich nicht allzu gut geht. Wie sie damit umgegangen ist, wie das auch schwanken kann, und vor allem, wie sich das teilweise gewandelt hat, wenn sie mit Michael zusammen war, das fand ich total gut gemacht und es war ein gelungener Prozess des Begreifens. Allerdings muss ich sagen, dass es mir teilweise dann etwas zu düster wurde bzw. dazu dann die Einordnung fehlte. Ich möchte nicht kleinreden, wenn Menschen Depressionen haben, so nach dem Motto "denk nicht so viel negatives". Ich fands schon realistisch, wie es hier dargestellt wurde. Allerdings zog es irgendwann unfassbar runter und es ereignete sich oft lange Zeit nichts anderes, als der düstere Strudel ihrer Gedanken. Und dahingehend hätte ich mir gewünscht, dass das ganze mehr reflektiert werden würde. Von irgendwem. Es kam bei mir ein wenig das Gefühl auf, als würde das Buch mir sagen, dass das nichts besonderes und ganz normal ist. Aber es geht Tori eben NICHT gut, und das ist nicht normal, aber das wurde nirgendwo thematisiert. Ich muss mir auch zu Ende des Buches noch Sorgen machen, dass sie keine Hilfe bekommt. Nichtsdestotrotz fand ich es einen lehrreichen Einblick in ihre Gedankenwelt und fand es gut, zu lernen, wie ihr Innerstes funktioniert.

Der Handlungsstrang um Solitair schien mir dabei eher etwas nebensächlich, aber er war durchaus interessant, ich wollte wissen, wer hinter den Aktionen steckt und warum. Und es hat den roten Faden gegeben (neben Michael), der dafür gesorgt hat, dass Tori sich in dieser Geschichte weiterbewegt. Von daher fand ich die Sache schon ziemlich gelungen.


Für mich ist Solitaire ein gutes, wertvolles Buch, das mich aber etwas zu sehr runtergezogen hat und von dem ich mir gewünscht hätte, dass Toris Zustand etwas mehr thematisiert/eingeordnet worden wäre. Trotzdem bin ich froh, es gelesen zu haben. 3 bis 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.06.2023

Berührendes Finale

Westwell - Hot & Cold
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Noch immer droht eine gefährliche Angelegenheit, Helena und Jess für immer zu entzweien. Schlimmer noch: Sie wissen nicht genau, wer es auf sie abgesehen hat und warum. Die Suche nach Antworten geht weiter. ...

Noch immer droht eine gefährliche Angelegenheit, Helena und Jess für immer zu entzweien. Schlimmer noch: Sie wissen nicht genau, wer es auf sie abgesehen hat und warum. Die Suche nach Antworten geht weiter. Könnte das ganze sogar mit den Ermittlungen zum Tod von Valerie und Adam zusammenhängen? Helena kommt der Wahrheit immer näher – und muss sich entscheiden, ob ihre Liebe zu Jess das Risiko wert ist.


Hach, was habe ich Helena und Jess vom ersten Moment dieser Reihe geliebt! Und das hat sich wirklich bis hierhin durchgezogen. Auch in Band 3 haben die beiden mich gefühlsmäßig absolut erreichen können und ihre herzzerreißende Geschichte hat auch im Finale für mich funktioniert! Ja, als sie sich dann "schon wieder" trennen mussten, wurde das Muster vielleicht ein wenig eintönig. Aber zum Glück hielt das auch gar nicht lange an und es hat sich dann einiges geändert in diesem Band. Über die beiden kann ich also kaum was neues zu den Vorgängern sagen – ich liebe sie und hab mir die ganze Zeit gewünscht, dass sie einfach mal glücklich sein können. Eli war wieder ein wunderbarer Nebencharakter, auch wenn man ihn hier etwas weniger zu Gesicht bekam als in Band 2. Die Freundesclique der beiden war toll. Und der ein oder ander Charakter konnte hier noch überraschen.

Was die Handlung angeht, so hat man wirklich die ganze Zeit gespürt, dass es dem Ende entgegengeht und das hat mir gut gefallen. Die Spannung wurde top gehalten, allerdings hat man auch nach nun 3 Bänden endlich zur Auflösung kommen wollen. Die war für mich sehr gelungen und nachvollziehbar. Vielleicht nicht ganz das riesige Wow, auf das man gewartet hat, aber doch irgendwie ziemlich krass. Und dramatisch. Das Ende fand ich perfekt und es hat mir richtig gut gefallen, es war so, wie ich es mir erhofft hatte.


Trotz minimaler objektiver Kritik konnte mich also auch Band 3 wieder voll abholen und ich war emotional total drin. Ich fand die Westwell Reihe einfach fantastisch. Band 3 bekommt 4,5-5 Sterne von mir. Riesige Empfehlung für die Reihe!

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Veröffentlicht am 01.06.2023

Cozy trifft auf ernste Themen

In jedem Atemzug nur Du
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Der Studienstart an der Lullaby University am Modoc National Forest ist für Hazel gleich in zweifacher Hinsicht ein Neubeginn, denn er ist nach einer Lungentransplantation der Weg in ihr neues Leben. Weshalb ...

Der Studienstart an der Lullaby University am Modoc National Forest ist für Hazel gleich in zweifacher Hinsicht ein Neubeginn, denn er ist nach einer Lungentransplantation der Weg in ihr neues Leben. Weshalb sie aber wirklich nach Lullaby gekommen ist, das hält sie geheim. Bis sie auf Lewis trifft, der Hazel mit seiner ruhigen Art sofort anzieht. Auch er schleppt eine Last mit sich herum, und beide hoffen, sich gegenseitig unterstützen zu können. Doch ihre vergangenen Erfahrungen drohen, die aufkeimende Liebe schon bald zu zerstören.


»In jedem Atemzug nut du« ist ein sehr besonderes Buch, denn es wird durchzogen von zwei sehr ernsten Themen, die ich bisher noch nicht oft in meinen NA-Reads gefunden habe: Das Thema Umwelt/Klima und eine unheilbare Krankheit. Man könnte also meinen, dass das Buch sehr schwermütig ist und sich nicht leicht lesen lässt. Und tatsächlich regt es auch zum Nachdenken an und hat immer diesen gewissen ernsten Unterton. Doch schwer im Magen liegt es deshalb auf keinen Fall, im Gegenteil ist es gleichzeitig auch eine Wohlfühlgeschichte. Und das beides bekommt die Autorin sehr schön vereint, ohne dass es unpassend wirkt!

Den Wohlfühlcharakter macht wohl zum großen Teil das Setting aus. Die kleine Stadt Lullaby ist größtenteils von Studis bewohnt, und die Uni fokussiert sich rein auf Umweltstudiengänge. Dadurch und durch den nebenan liegenden National Forest, spielt die Natur in dem Buch eine sehr große Rolle, und die zaubert einfach eine superschöne Atmosphäre. Die Wanderungen durch den Wald, das Beobachten des Lebens dort gefiel mir richtig gut. Und auch die ein oder andere sehr interessante, besondere Szene passierte umgeben von diesem Natursetting, was wunderbar passte. Vom Unileben bekommt man natürlich auch ein wenig mit, aber eben auch wieder mit Bezug zur Natur, und da ein paar Einblicke in die Forschung zu bekommen, fand ich ebenfalls spannend.

Die Charaktere waren mir direkt zu Beginn sehr sympathisch und nahbar. Bei Hazel mochte ich sehr ihre liebenswürdige, mutige Art, und dass sie gewillt war, das beste aus ihrer Situation zu machen und sich trotz der schweren Vergangenheit nicht runterziehen zu lassen, sondern ihre Chance zu würdigen. Obwohl sie eine Sache hat, die ihren Weg weiterhin bestimmt, was ich durchaus nachvollziehen konnte und sie zu einem glaubhaften Charakter gemacht hat. Lewis war so der Ruhepol in der Geschichte, zumindest vor allem in der ersten Hälfte. Eher zurückhaltend und in sich gekehrt, holt Hazel ihn ein wenig aus seinem Kokon und das fand ich schön mitzuerleben. Er ist ein toller Love Interest, ganz ohne Machogehabe oder dergleichen. Auch die Nebencharaktere fügten sich super ein und haben ihren Teil zur Story beigetragen. Am Ende, wie könnte es anders sein, eskaliert es in mehreren Punkten, die die Charaktere auf interessante Art zusammenbringen, und das war handlungstechnisch nicht unbedingt überraschend, aber gelungen.

Das einzige, was ein wenig hinter meinen Erwartungen zurückblieb, war die Liebesgeschichte selbst. Ich mochte Hazel und ich mochte Lewis, und auch zusammen waren sie sehr süß. Aber irgendwie hab ichs nicht so richtig Knistern gespürt zwischen den beiden. Was zum Teil vielleicht daran lag, dass es mir am Anfang zu schnell ging. Sie sind sich recht unspektakulär näher gekommen, der erste Kuss war auch ohne wirkliches Feuerwerk, und danach gings dann entspannt weiter und plötzlich waren sie sich sehr nahe. Das war an sich schön, nur irgendwie nicht so meine persönlich bevorzugte Art und Weise, wie Liebesgeschichten in Büchern entstehen. Also eine ganz individuelle Sache, warum mir da was fehlte. Doch dadurch hat mich eben auch das danach nicht vollständig abgeholt. Was nichts daran geändert hat, dass ich das Buch weiterhin sehr gern gelesen hab.


Insgesamt bekommt das Buch also auf jeden Fall eine Empfehlung, auch wenn es keine meiner liebsten Liebesgeschichten geworden ist. Ich gebe 4 Sterne und freue mich auf Band 2 der Dilogie.

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Schöne, düstere Geschichte (3,5-4)

Schattengold – Ach, wie gut, dass niemand weiß ...
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Farah hat von kleinauf gelernt, sich von den Feen, vor allem vor dem Dunklen Volk in Acht zu nehmen. Doch sie kann sich trotzdem nicht vom Wald fernhalten. Bisher ging das auch gut. Bisher. Denn diesen ...

Farah hat von kleinauf gelernt, sich von den Feen, vor allem vor dem Dunklen Volk in Acht zu nehmen. Doch sie kann sich trotzdem nicht vom Wald fernhalten. Bisher ging das auch gut. Bisher. Denn diesen Sommer macht sie einen Fehler, und löst damit eine Kette von Ereignissen aus, die ihr Leben für immer verändern werden ...

Ich hab in letzter Zeit gefallen an so düsteren Märchenerzählungen gefunden und war deshalb auch auf Schattengold neugierig. Atmosphärisch konnte das Buch auf jeden Fall punkten. Diese unheilvolle Dorfstimmung kam gut bei mir an und hat der Geschichte einen sehr passenden Unterton gegeben. Auch der Schreibstil war sehr schön rund, angenehm zu lesen und passte irgendwie sehr gut zu dieser Art von Story.
Wie das bei Märchen eben der Fall ist, lag der Fokus nicht unbedingt auf intensiver Charakterentwicklung – die Beziehungsgeflechte waren eher fabel-artig und ohne großes Tam Tam war dieses oder jenes einfach eingetreten. Das hab ich bei so einer Art Buch aber auch nicht anders erwartet, von daher war es für mich passend und gut so. Sorgt aber eben auch dafür, dass man (=ich) keine besonders tiefe Bindung zu den Charakteren aufbaut und mehr über die Handlung getragen werden muss. Die war zügig und interessant, sodass keine Längen aufkamen. Farahs Weg durch die Geschichte war nachvollziehbar, ebenso wie ihre schwierigen Entscheidungen, und es war spannend, zu erfahren, wie es für sie weitergeht und dass sie sich nie ganz in Sicherheit wiegen konnte, und immer unterschwellig noch eine Gefahr auf sie lauerte. Was dann schließlich in ein gelungenes Finale gipfelte, in dem sie endlich selbst aktiv wurde.
Allerdings muss ich leider sagen, dass ein prominenter Hinweis im Beschreibungstext des Buches irgendwie ein gewaltiger Spoiler für mich war, was ich sehr schade fand und für mich der Handlung einen kleinen Knacks gab ... Darüber hinaus, war zwar die Geschichte interessant und rund, aber am Ende hab ich das Buch zugeklappt und hatte so ein Gefühl, dass mir die Geschichte nicht allzu lang im Kopf bleiben wird, da sie keinen allzu bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hatte. Also keine krassen Wendungen, Überraschungen oder emotionalen Achterbahnfahrten oder dergleichen, die dafür sorgen, dass eine Geschichte hängen bleibt. Vielleicht hab ich in letzter Zeit aber auch einfach schon zu viele Geschichten dieser Art gelesen und müsste mal wieder Abstand nehmen?

Jedenfalls war es für mich ein gutes Buch, das schön geschrieben/umgesetzt ist und sich locker lesen lies. Aber irgendwie fehlte mir da noch etwas, um mich endgültig zu überzeugen. Ich gebe 4 Sterne, Tendenz zu 3,5, und spreche eine Empfehlung aus, wenn ihr diese düstere Art von Geschichten mögt.

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