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Veröffentlicht am 31.01.2021

Wundervoll und berührend

Offline ist es nass, wenn's regnet
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An ihrem 18. Geburtstag erhält Mari ein außergewöhnliches Geschenk: Wanderrucksack, Wanderstiefel und ein Trailtagebuch für den Yosemite Nationalpark. Sie – die nie mehr als nötig zu Fuß läuft und deren ...

An ihrem 18. Geburtstag erhält Mari ein außergewöhnliches Geschenk: Wanderrucksack, Wanderstiefel und ein Trailtagebuch für den Yosemite Nationalpark. Sie – die nie mehr als nötig zu Fuß läuft und deren Leben durch Social Media bestimmt wird. Doch dieses Geschenk hat eine besondere Bedeutung, denn es ruft Erinnerungen an Maris Cousine und an längst vergessene Zeiten wach. In einer Spontanaktion nimmt Mari das Geschenk und den Plan dahinter an, tauscht das Internet gegen die Wildnis. Doch was sie dort findet, ist weit mehr als nur Natur. Denn der Yosemite verändert jeden …

Wow. „Offline ist es nass, wenn’s regnet“ ist ein Jugendbuch, was ja aber nicht bedeutet, dass man es nicht auch mögen kann, wenn man ein paar Jährchen älter ist. Und ich habe es nicht gemocht: Ich habe es GELIEBT. Es war gefühlvoller und berührender, als ich ursprünglich erwartet habe, aber genau richtig. Genau die richtige Menge an Tiefgründigkeit, um nicht belanglos zu wirken, aber auch nicht zu schwer im Magen zu liegen.

Es ist kein einfaches „Social Media ist böse, Natur ist gut“. Es geht um Freundschaft, Ehrlichkeit (auch mit sich selbst), verpasst und neue Chancen, darum, sich selbst zu finden – herauszufinden, wer man ist und was man vom Leben will. Mari hat einiges in ihren letzten Jahren bereut und sie versucht nun, glücklicher mit sich selbst zu werden. Und das konnte ich so gut spüren, die Emotionen kamen echt rüber und ich fand sie wirklich sympathisch. Dazu kommt, dass mir als Bookstagrammerin ihre Social Media Welt nicht ganz fremd war, auch wenn es bei ihr völlig andere Ausmaße hat. Aber so war es doch nachvollziehbar.

Die Wanderung war unglaublich! Ich wurde von so einer Sehnsucht gepackt, auch auf so einen Trip zu gehen, einfach, weil er so wunderbar beschrieben wurde. Er wurde zwar nicht beschönigt, Mari hatte schon zu kämpfen am Anfang und Gefahren gab es durchaus. Aber es klang alles so verlockend – das Erlebnis, die atemberaubend schöne Natur, das Gefühl, das man bei so einer Wanderung entwickelt. Die Autorin hat das alles so toll formuliert und beschrieben, ich bin unglaublich froh, dass ich in gewisser Weise diese Wanderung „miterleben“ durfte (hoffentlich irgendwann auch mal in echt). Und auch die Menschen, die Mari dort trifft, sind tolle Ergänzungen. Gerade die eine Gruppe hat der Geschichte nochmal so viel gegeben und die Chemie zwischen den Charakteren war berührend und authentisch. Dabei macht Mari eine schöne Entwicklung durch. Das Ende war dann befreiend und zufriedenstellend.

Ich hab mich rundum wohlgefühlt in der Geschichte, sie war so schön und ich konnte nicht aufhören zu lesen. „Offline ist es nass, wenn’s regnet“ hat einen etwas ernsteren Hintergrund, aber ist trotzdem eher „leicht“, allerdings mit wichtiger Message dahinter. Ein perfektes Buch, um eine Weile zu träumen und doch noch was daraus mitzunehmen. Auch für manch Erwachsene. Für mich absolute 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.01.2021

Hier und da Schwächen, trotzdem klare Leseempfehlung!

Cassardim 1: Jenseits der Goldenen Brücke
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Amaia lebt in Ungewissheit. Langsames Altern, ständige Umzüge, Gedankenkontrolle. Das ist ihr Alltag, doch ihre Eltern wollen ihr und ihren fünf Geschwistern nicht sagen, wieso das Ganze. Amaia hat zahlreiche ...

Amaia lebt in Ungewissheit. Langsames Altern, ständige Umzüge, Gedankenkontrolle. Das ist ihr Alltag, doch ihre Eltern wollen ihr und ihren fünf Geschwistern nicht sagen, wieso das Ganze. Amaia hat zahlreiche Fragen – wieso sieht sie niemandem aus ihrer Familie ähnlich? Wer sind sie überhaupt; was sind sie? Erst als ihre Brüder den geheimnisvollen und gefährlichen Noár nach Hause bringen, sieht Amaia den Moment für Antworten gekommen. Doch ehe sie sich versieht, werden sie angegriffen. Noár ist ihre einzige Chance, zu überleben. Und sie nach Cassardim zu bringen, ins Reich der Toten ...


Für Cassardim wird rundherum viel geschwärmt, und so wurde natürlich auch ich neugierig. Der Plot klingt vielversprechend, eine Romanze wird angedeutet, und das Reich Cassardim birgt viel Potenzial. Und mir hat das Buch auch sehr gut gefallen! Trotzdem habe ich vor allem im Mittelteil ein wenig Kritik.

Erstmal war es mein erstes Buch von Julia Dippel und ich verstehe jetzt, wieso ihre Bücher so gemocht werden, denn ihr Schreibstil ist grandios. Sie hat so eine locker-flockige und trotzdem eindringliche Art zu schreiben. Unterschwelliger Humor, abwechslungsreiche Formulierungen und knackige, authentische Dialoge. Da bin ich durchweg begeistert.

Der Anfang hat mich direkt gepackt, eine Mischung aus Einführung und bereits Action, und ich bin gebannt und voller Vorfreude auf das, was noch kommt, durch die Seiten geflogen. Allerdings hab ich dann doch irgendwann gemerkt, dass ich die Hälfte des Buches schon durchhatte, und immer noch so ein „Einführungsgefühl“ hatte.
Schwächer wurde das Buch dann, weil ich für meinen Geschmack zu wenig von Cassardim selbst kennenlernen durfte. Ja, als sie gerade dort hingekommen sind, hat man einiges gesehen. Aber dann fand fast das komplette Buch nur noch in dem einen Palast statt. Die Geschichte hätte genauso gut auch in der Menschenwelt stattfinden können, mir kam die Tatsache, dass Cassardim ein ganz eigenes Reich, das Reich der Toten!, ist, lange Zeit unbedeutend für die Geschichte vor. Das fand ich schade. Ich hätte gern noch so viel mehr über alle Bereiche dort erfahren. Zum Ende hin war ich aber wieder glücklicher mit dem, was dann kam!

Amaia ist eine wirklich sympathische Protagonistin, die ich sehr gern auf ihrem Weg begleitet hab, auch wenn sie größtenteils sehr passiv durch die Geschichte gestolpert ist. Das ist aber nicht ihr, sondern dem Plot geschuldet, da sie einfach vieles nicht weiß. Sie, Moe und Egon (die, die das Buch kennen, wissen, wen ich meine) sind meine Lieblingscharaktere!
Insgesamt hatte ich aber das Gefühl, dass die meisten Figuren ziemlich farblos geblieben sind. Dadurch, dass es so viele waren, konnte die Autorin bei den meisten nur an der Oberfläche kratzen.
Bis auf Noár, auf den viel Fokus gelegt wurde, der aber leider den Großteil des Buches unausstehlich war, was ich etwas schade fand. Trotzdem hat mich hier die Interaktion zwischen Amaia und Noár definitiv überzeugt, wenn auch der Wandel am Ende etwas plötzlich kam.


Insgesamt hatte das Buch für mich also ein paar Schwächen, es bekommt von mir aber dennoch eine definitive Leseempfehlung, denn der Plot und Cassardim sind spannend, die Charaktere auch interessant bzw. mit Potenzial für die nächsten Bände, und der Schreibstil ist wunderbar. Ich hatte auf jeden Fall Spaß beim Lesen! Gute 4 Sterne, mit Tendenz zu 4,5.

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Für ein "Hach, wie schön"-Gefühl. 4-4,5 Sterne

Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick
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Eine malerische, abgelegene Idylle – das ist Redwood. Und genau dahin verschlägt es Avery und ihre autistische Tochter Hailey. Nach einer furchtbaren Ehe ist dringend ein Neuanfang nötig, in Ruhe und Zufriedenheit. ...

Eine malerische, abgelegene Idylle – das ist Redwood. Und genau dahin verschlägt es Avery und ihre autistische Tochter Hailey. Nach einer furchtbaren Ehe ist dringend ein Neuanfang nötig, in Ruhe und Zufriedenheit. Womit Avery nicht gerechnet hat, ist, dass der ganze Ort sie mit offenen Armen empfängt und gar nicht dran denkt, sie allein zu lassen. Und auch nicht damit, dass der Tierarzt Cade O’Grady so charmant und offensichtlich an ihr interessiert ist ...

‚Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick’ ist genau das, was alle (viele) immer sagen: Ein Wohlfühlbuch. Die Atmosphäre des Ortes ist total schön, es gibt kein großartiges Drama, aber es wird auch nicht langweilig. Man kann es richtig schön gemütlich zwischendurch lesen, es hat mir oft ein Schmunzeln entlockt und immer wieder dachte ich „Hach, wie schön!“
Und genau das hab ich mir auch erhofft, weswegen ich super zufrieden bin. Manchmal braucht man einfach eine Leseauszeit von all dem Chaos und Drama anderer Bücher.

Den Schreibstil mochte ich sehr gern, man kommt wirklich gut durch das Buch, die Seiten fliegen dahin. Die Charaktere sind authentisch und zugänglich. Und ich fand es gerade schön, dass mit Hailey ein autistisches Mädchen vorkam, womit sehr respektvoll umgegangen wurde. Avery hat immer klargemacht, dass mit ihrer Tochter nichts falsch ist, und auch die Dorfbewohner haben sie liebevoll und unvoreingenommen aufgenommen. Dahingehend hat mir auch Cades Verhalten sehr gut gefallen. Insgesamt einfach eine supersüße Dynamik. Einige Höhepunkte und ein klein wenig „Drama“ gibt es zwar, irgendwas muss ja passieren in dem Buch, aber alles rundum im Wohlfühl-Spektrum. Habs sehr genossen.

Ein wenig Kritik hab ich jedoch an den Dorfbewohnern, vor allem dem „Drachentrio“, denn manchmal fand ich sie einfach ein wenig zu übergriffig in ihrer Art und Weise, wie sie Avery in alles einbinden wollen!

Und ich war nicht immer begeistert von Cades Verhalten. Teilweise hat mir nicht gepasst, wie er an Sachen herangegangen ist oder reagiert hat, da hat er doch hin und wieder Sympathiepunkte eingebüßt. Zum Glück hat er aber auch immer wieder einige dazugewonnen, sodass ich ihn unterm Strich trotzdem gern mochte.

Für entspannte, gemütliche Lesestunden mit einem „Hach wie schön“-Gefühl kann ich Redwood Love 1 auf jeden Fall empfehlen! Von mir gibt’s 4 – 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.01.2021

Ich liebe es!

City of Glass
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Clary ist bereits einigen Geheimnissen ihrer Abstammung auf die Spur gekommen – dem Schattenjäger-Dasein –, nun stößt sie ins Herz des Ganzen vor: Idris, das Land der Nephilim. Doch auch dort sind sie ...

Clary ist bereits einigen Geheimnissen ihrer Abstammung auf die Spur gekommen – dem Schattenjäger-Dasein –, nun stößt sie ins Herz des Ganzen vor: Idris, das Land der Nephilim. Doch auch dort sind sie nicht vor Gefahren gewappnet. Valentin hat noch ein Ass im Ärmel und ist dabei, sich ein Dämonenheer aufzubauen. Können Schattenjäger und Schattenwesen ihre Differenzen beiseitelegen und gemeinsam kämpfen?



Der (ursprünglich mal finale und) dritte Band der Chroniken der Unterwelt steht in keiner Weise seinen Vorgängern nach! City of Glass ist wieder Action, Drama, Gefühle, Spannung pur.
Es scheint unglaublich, aber noch immer decken wir mehr über die Schattenjäger und über die Vergangenheit auf; obwohl wir bereits so viel erfahren haben, gibt es immer noch neues, und jede einzelne Info hab ich beim Lesen begierig aufgesaugt. Jedes gelüftete Rätsel ist ein Puzzleteil, das mit einem Klick ins fertige Gesamtbild eingefügt wird – nur damit man dann feststellt, dass das immer noch nicht das Gesamtbild ist, und das Puzzle immer größer wird. Das ist aber keinesfalls frustrierend, sondern unendlicher Puzzlespaß (okay, genug mit dem Vergleich :D)

Manche Charaktere regen mich zwischendurch auf, ich möchte sie schütteln, mich beschweren, ihnen gut zureden. Aber es ist immer leicht, von außen mit mehr Wissen und Rationalität auf die Situation zu blicken. Wer kann schon sagen, wie wir handeln würden, wenn wir mittendrin stecken würden. Mit gerade mal 17 Jahren. Wenn ich an mein pubertäres Ich denke ... :D
Trotzdem hab ich sie alle geliebt (Jugendliche und Erwachsene), denn es gehört dazu, dass man nicht immer ihrer Meinung ist. Ich liebe es, die Charaktere auf ihrem Weg zu begleiten, liebe, was sie entdecken, erfahren, fühlen, unternehmen. Die Dynamiken gefallen mir gut und auch jede Figur einzeln ist liebevoll und spannend gezeichnet.

Was ich unglaublich gern mag, ist, dass seit Band 1 eine kontinuierliche Entwicklung in der Gut-Böse/Schwarz-Weiß Frage stattfand, die hier in ihren Höhepunkt gipfelte. Denn es wird immer klarer, dass sich das nicht so eindeutig aufteilen lässt, dass beide Seiten Gutes und Schlechtes haben. Und was macht man, wenn man das Gefühl hat, bei beiden überwiegt das Schlechte?

Dazu kommen einige Überraschungsmomente, Wendungen und Plottwists, die einen in Atem halten. Ich wurde von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten und möchte nochmals allen diese Reihe ans Herz legen! Sie ist der Wahnsinn.

Es steckt auch noch viel Potenzial in dieser Welt, und einige offene Fragen sind geblieben, deswegen freue ich mich auf die nächsten 3 Bände. Aber ich hab auch ein bisschen Angst vor der Entwicklung der Geschichte :D
Hier aber erstmal 5 voll verdiente Sterne!

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Veröffentlicht am 02.01.2021

Überzeugende Fortsetzung, in der mehr aufgedeckt wird.

City of Ashes
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Nach einem gewaltigen Plottwist, und vielen offenen Fragen am Ende von Band 1, geht es in die zweite Runde und die Bedrohung durch Valentin wird immer stärker. Dabei geraten mehrere Charaktere in große ...

Nach einem gewaltigen Plottwist, und vielen offenen Fragen am Ende von Band 1, geht es in die zweite Runde und die Bedrohung durch Valentin wird immer stärker. Dabei geraten mehrere Charaktere in große Gefahr. Mehr sage ich an dieser Stelle nicht zum Inhalt.



Ich musste im Anschluss an City of Bones direkt mit City of Ashes weitermachen, und war dementsprechend sofort mittendrin. Es geht ohne lange Erklärungen, was bisher passiert ist, weiter und die Handlung nimmt schnell Fahrt auf.

Der Schreibstil ist immer noch absolut überzeugend und das Buch liest sich genauso schön, packend, flüssig wie Band 1. Das hat Cassandra Clare einfach total raus – abwechslungs- und temporeich zu schreiben.

Die Charaktere entfalten sich weiter, werden noch dreidimensionaler, und weitere Charaktere spielen eine etwas größere Rolle. Mir gefällt, dass hier nicht mehr nur die Jugendlichen im Zentrum stehen, sondern auch einige erwachsene Schattenjäger etc. stärker einbezogen werden, weil das neue Perspektiven auf die Geschichte an sich, und Valentin im einzelnen bringt. Das hat zwar in Band 1 schon angefangen, wird hier aber ausgebaut.

Außerdem gefällt mir Valentin als Antagonist. Er hat klare Ziele, und ist dabei so dubios und charmant und wortgewandt, sodass man eigentlich weiß, er ist böse, aber doch fast gemeinsam mit den Jugendlichen anfängt zu zweifeln, ob alles wirklich so schwarz und weiß ist, und ob er nicht irgendwo ab und zu auch recht hat. Dazu kommt eben, dass wir die Sicht von Clary, Jace etc. haben, und nur wissen, was die Erwachsenen einem so erzählen, wie es damals wohl war. Man muss sich auf deren Worte verlassen, ohne dass man es selbst besser weiß. Das ist superspannend gemacht.

Die Handlung bleibt erneut actionreich. Es wechselt sich gut ab zwischen ruhigen Momenten, die ebenso wichtig für die Plotentwicklung und die Charaktertiefe sind, und Tempo, Kämpfen und Dramatik.

Ein bisschen habe ich mich hier gefragt, was denn da noch 4 Bücher lang folgen soll. Aber ich bin offen und neugierig und freue mich, weiterzulesen. City of Ashes hat gehalten, was ich mir erhofft habe, und bekommt ebenfalls 5 Sterne.

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