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Veröffentlicht am 24.03.2021

Ich hab Heather & Jack geliebt

Liebe findet uns
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Für den letzten freien Sommer, nach Uni-Abschluss, haben Heather und ihre Freundinnen eine Europatour geplant. Paris, Prag, Amsterdam – die drei nehmen alles mit. Dass Heather unterwegs Jack kennenlernt ...

Für den letzten freien Sommer, nach Uni-Abschluss, haben Heather und ihre Freundinnen eine Europatour geplant. Paris, Prag, Amsterdam – die drei nehmen alles mit. Dass Heather unterwegs Jack kennenlernt und die beiden sich Hals über Kopf verlieben, damit hat niemand gerechnet. Durch ihn lässt sie sich treiben und begleitet ihn auf seiner Reise, die Stationen aus dem Tagebuch seines Großvaters abzuklappern. Doch kurz vor dem Rückflug in die USA verschwindet Jack plötzlich spurlos. Was ist geschehen? Heather weiß, sie kann nicht loslassen, wenn sie nicht herausfindet, was passiert ist.


„Liebe findet uns“ hat mich mitgerissen. Bei der Tour durch Europa habe ich direkt Fernweh bekommen und ich finde es toll, wie die Charaktere neue spannende Orte entdecken.

Ich fand die Nebencharaktere auch alle sympathisch, aber Heather und Jack haben es mir total angetan. Ohne dass es unglaubwürdig oder übereilt wirkt, haben die beiden von der ersten Begegnung an eine ganz besondere Chemie, eine außergewöhnliche Verbindung, und auch bei mir hat es fast sofort Klick gemacht. Am Anfang gings mir wie Heather – ich fand Jack faszinierend, aber auch etwas nervig. Das hat sich aber schnell gelegt und ich liebe es, wie die beiden miteinander umgehen. Sie nehmen sich auf den Arm, ärgern sich spielerisch, und führen total abstruse Gespräche, die mich zum Lachen gebracht haben und die sehr bodenständig und nachvollziehbar rüberkamen. Sie unternehmen tolle Dinge, keine typischen Touri-Stationen, und lernen dabei ihre tiefsten, innersten Ichs kennen. Ich hab die beiden zusammen einfach geliebt.
Als Jack verschwindet, fragt sich Heather zurecht, ob das, was die beiden hatten, echt war, ob es diese Verbindung wirklich gab, oder ob das alles nur Einbildung war. Ihre Verzweiflung hab ich selbst gespürt.
Das Ende ging mir etwas zu schnell. Und es war bittersüß. Aber passend für die Geschichte.

Der Schreibstil ist ganz besonders. Das Buch (und auch teilweise Heathers Aussagen/die Gespräche mit Jack) sind poetischer als ein 0815-Unterhaltungs-Liebesroman. Die Beschreibungen waren wunderschön. Heather spricht nicht immer wie eine typische 22-Jährige, aber es kam trotzdem glaubwürdig rüber, passte zu ihr. Eine rundum wirklich schöne Schreibweise, mit vielen tollen Sätzen, die sich als Zitate eignen.

Für mich ist „Liebe findet uns“ eindeutig eine Leseempfehlung (der Titel hat im Buch übrigens eine Bedeutung) und ich vergebe 4,5-5 Sterne. Ich werde mehr von dem Autor lesen!

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Veröffentlicht am 02.03.2021

Jetzt eins meiner Lieblingsbücher

Animant Crumbs Staubchronik
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England, 1890. Animant lässt ihre Mutter regelmäßig verzweifeln, denn statt sich für Kleider, Bälle und Männer zu interessieren, steckt sie lieber den ganzen Tag die Nase in ihre Bücher. Die, ihr Scharfsinn ...

England, 1890. Animant lässt ihre Mutter regelmäßig verzweifeln, denn statt sich für Kleider, Bälle und Männer zu interessieren, steckt sie lieber den ganzen Tag die Nase in ihre Bücher. Die, ihr Scharfsinn und ihr Sarkasmus helfen ihr, das langweilige Leben auf dem Land zu ertragen. Doch dann ergibt sich ein außergewöhnliches Angebot und ehe sie sich versieht, landet sie in London in der Uni-Bibliothek – und zwar zum Arbeiten. Schluss ist mit der Langeweile, und schon bald steckt Animant mitten im Gefühlschaos ...


Staubchronik hat mich begeistert und berührt, ich habe es geliebt. Es ist ruhig und detailliert geschrieben, lässt sich bei der Entwicklung der Handlung viel Zeit. Nicht nur durch das Setting, sondern eben auch dadurch erinnert es an typische Klassiker à la Jane Austen, die ja auch eher bedächtig sind. Wer sowas aber mag, ist hier genau richtig aufgehoben. (wobei mein Anglistikstudium-Ich kurz erwähnen muss, dass Staubchronik noch eine ganze Ecke später spielt als Stolz und Vorurteil etc.)

Ich fand Animant von Anfang an absolut sympathisch, sie hat Humor, sie reflektiert, sie landet mal in Fettnäpfchen und handelt unklug, aber immer liebenswert, und ich find sie einfach nur klasse. Ebenso habe ich Mr. Reed so sehr ins Herz geschlossen, trotz seiner verschrobenen, ungehobelten Art. Im Laufe des Buches konnte man gar nicht anders, als ihn lieben zu lernen. Generell mochte ich beinahe alle Charaktere wirklich gern. Fast alle haben ab und zu etwas gesagt oder so gehandelt, dass ich die Augen verdreht oder ein wenig verstimmt war, aber das gehört ja dazu, das macht sie menschlich und umso toller. Allesamt waren authentisch und dadurch wirkte das ganze Buch sehr glaubwürdig.

Die Handlung war zwar sehr ruhig, aber zu keinem Zeitpunkt langweilig. Allein schon die Arbeit in der Bibliothek fand ich spannend, jede einzelne Interaktion zwischen Animant und Mr. Reed ebenfalls (egal worum es ging) und es sind einige Nebenhandlungsstränge dazu gekommen, die das ganze super schön abgerundet haben. Animant erlebt viel in London, landet doch auf Bällen, bekommt einen Verehrer, eine neue Freundin, streitet sich mit ihrer Mutter, erlangt mehr Selbstständigkeit und eine bessere Selbstwahrnehmung und macht insgesamt eine tolle Entwicklung durch.

Dass es ein Bilderbuch-Happy End gibt, kann man sich denken, aber das macht den Weg dahin keinesfalls weniger interessant oder dramatisch. Ich musste oft mitfiebern, war entsetzt und hab ganz doll gehofft. Und am Ende wurde ich mit so viel Romantik belohnt, dass mir ganz warm ums Herz wurde. Ich bin absoluter Fan von romantischen Gesten und Happy-Ends.

Ich habe mich so unglaublich wohl in dieser Geschichte und bei den Charakteren gefühlt, dass ich sie gar nicht loslassen wollte. Deshalb bin ich auch etwas traurig, dass es am Ende doch etwas schnell ging – mir persönlich zu schnell. Für das Finale hätte sich die Autorin ruhig noch ein wenig mehr Zeit lassen können. Ich hoffe, da kann der Zusatzband mich besänftigen, deswegen wiegt der Kritikpunkt auch nicht zu schwer, und darum kann ich trotzdem aus voller Überzeugung 5 Sterne geben und euch Staubchronik absolut empfehlen.

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Wundervoll und berührend

Offline ist es nass, wenn's regnet
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An ihrem 18. Geburtstag erhält Mari ein außergewöhnliches Geschenk: Wanderrucksack, Wanderstiefel und ein Trailtagebuch für den Yosemite Nationalpark. Sie – die nie mehr als nötig zu Fuß läuft und deren ...

An ihrem 18. Geburtstag erhält Mari ein außergewöhnliches Geschenk: Wanderrucksack, Wanderstiefel und ein Trailtagebuch für den Yosemite Nationalpark. Sie – die nie mehr als nötig zu Fuß läuft und deren Leben durch Social Media bestimmt wird. Doch dieses Geschenk hat eine besondere Bedeutung, denn es ruft Erinnerungen an Maris Cousine und an längst vergessene Zeiten wach. In einer Spontanaktion nimmt Mari das Geschenk und den Plan dahinter an, tauscht das Internet gegen die Wildnis. Doch was sie dort findet, ist weit mehr als nur Natur. Denn der Yosemite verändert jeden …

Wow. „Offline ist es nass, wenn’s regnet“ ist ein Jugendbuch, was ja aber nicht bedeutet, dass man es nicht auch mögen kann, wenn man ein paar Jährchen älter ist. Und ich habe es nicht gemocht: Ich habe es GELIEBT. Es war gefühlvoller und berührender, als ich ursprünglich erwartet habe, aber genau richtig. Genau die richtige Menge an Tiefgründigkeit, um nicht belanglos zu wirken, aber auch nicht zu schwer im Magen zu liegen.

Es ist kein einfaches „Social Media ist böse, Natur ist gut“. Es geht um Freundschaft, Ehrlichkeit (auch mit sich selbst), verpasst und neue Chancen, darum, sich selbst zu finden – herauszufinden, wer man ist und was man vom Leben will. Mari hat einiges in ihren letzten Jahren bereut und sie versucht nun, glücklicher mit sich selbst zu werden. Und das konnte ich so gut spüren, die Emotionen kamen echt rüber und ich fand sie wirklich sympathisch. Dazu kommt, dass mir als Bookstagrammerin ihre Social Media Welt nicht ganz fremd war, auch wenn es bei ihr völlig andere Ausmaße hat. Aber so war es doch nachvollziehbar.

Die Wanderung war unglaublich! Ich wurde von so einer Sehnsucht gepackt, auch auf so einen Trip zu gehen, einfach, weil er so wunderbar beschrieben wurde. Er wurde zwar nicht beschönigt, Mari hatte schon zu kämpfen am Anfang und Gefahren gab es durchaus. Aber es klang alles so verlockend – das Erlebnis, die atemberaubend schöne Natur, das Gefühl, das man bei so einer Wanderung entwickelt. Die Autorin hat das alles so toll formuliert und beschrieben, ich bin unglaublich froh, dass ich in gewisser Weise diese Wanderung „miterleben“ durfte (hoffentlich irgendwann auch mal in echt). Und auch die Menschen, die Mari dort trifft, sind tolle Ergänzungen. Gerade die eine Gruppe hat der Geschichte nochmal so viel gegeben und die Chemie zwischen den Charakteren war berührend und authentisch. Dabei macht Mari eine schöne Entwicklung durch. Das Ende war dann befreiend und zufriedenstellend.

Ich hab mich rundum wohlgefühlt in der Geschichte, sie war so schön und ich konnte nicht aufhören zu lesen. „Offline ist es nass, wenn’s regnet“ hat einen etwas ernsteren Hintergrund, aber ist trotzdem eher „leicht“, allerdings mit wichtiger Message dahinter. Ein perfektes Buch, um eine Weile zu träumen und doch noch was daraus mitzunehmen. Auch für manch Erwachsene. Für mich absolute 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.01.2021

Ich liebe es!

City of Glass
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Clary ist bereits einigen Geheimnissen ihrer Abstammung auf die Spur gekommen – dem Schattenjäger-Dasein –, nun stößt sie ins Herz des Ganzen vor: Idris, das Land der Nephilim. Doch auch dort sind sie ...

Clary ist bereits einigen Geheimnissen ihrer Abstammung auf die Spur gekommen – dem Schattenjäger-Dasein –, nun stößt sie ins Herz des Ganzen vor: Idris, das Land der Nephilim. Doch auch dort sind sie nicht vor Gefahren gewappnet. Valentin hat noch ein Ass im Ärmel und ist dabei, sich ein Dämonenheer aufzubauen. Können Schattenjäger und Schattenwesen ihre Differenzen beiseitelegen und gemeinsam kämpfen?



Der (ursprünglich mal finale und) dritte Band der Chroniken der Unterwelt steht in keiner Weise seinen Vorgängern nach! City of Glass ist wieder Action, Drama, Gefühle, Spannung pur.
Es scheint unglaublich, aber noch immer decken wir mehr über die Schattenjäger und über die Vergangenheit auf; obwohl wir bereits so viel erfahren haben, gibt es immer noch neues, und jede einzelne Info hab ich beim Lesen begierig aufgesaugt. Jedes gelüftete Rätsel ist ein Puzzleteil, das mit einem Klick ins fertige Gesamtbild eingefügt wird – nur damit man dann feststellt, dass das immer noch nicht das Gesamtbild ist, und das Puzzle immer größer wird. Das ist aber keinesfalls frustrierend, sondern unendlicher Puzzlespaß (okay, genug mit dem Vergleich :D)

Manche Charaktere regen mich zwischendurch auf, ich möchte sie schütteln, mich beschweren, ihnen gut zureden. Aber es ist immer leicht, von außen mit mehr Wissen und Rationalität auf die Situation zu blicken. Wer kann schon sagen, wie wir handeln würden, wenn wir mittendrin stecken würden. Mit gerade mal 17 Jahren. Wenn ich an mein pubertäres Ich denke ... :D
Trotzdem hab ich sie alle geliebt (Jugendliche und Erwachsene), denn es gehört dazu, dass man nicht immer ihrer Meinung ist. Ich liebe es, die Charaktere auf ihrem Weg zu begleiten, liebe, was sie entdecken, erfahren, fühlen, unternehmen. Die Dynamiken gefallen mir gut und auch jede Figur einzeln ist liebevoll und spannend gezeichnet.

Was ich unglaublich gern mag, ist, dass seit Band 1 eine kontinuierliche Entwicklung in der Gut-Böse/Schwarz-Weiß Frage stattfand, die hier in ihren Höhepunkt gipfelte. Denn es wird immer klarer, dass sich das nicht so eindeutig aufteilen lässt, dass beide Seiten Gutes und Schlechtes haben. Und was macht man, wenn man das Gefühl hat, bei beiden überwiegt das Schlechte?

Dazu kommen einige Überraschungsmomente, Wendungen und Plottwists, die einen in Atem halten. Ich wurde von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten und möchte nochmals allen diese Reihe ans Herz legen! Sie ist der Wahnsinn.

Es steckt auch noch viel Potenzial in dieser Welt, und einige offene Fragen sind geblieben, deswegen freue ich mich auf die nächsten 3 Bände. Aber ich hab auch ein bisschen Angst vor der Entwicklung der Geschichte :D
Hier aber erstmal 5 voll verdiente Sterne!

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Veröffentlicht am 02.01.2021

Überzeugende Fortsetzung, in der mehr aufgedeckt wird.

City of Ashes
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Nach einem gewaltigen Plottwist, und vielen offenen Fragen am Ende von Band 1, geht es in die zweite Runde und die Bedrohung durch Valentin wird immer stärker. Dabei geraten mehrere Charaktere in große ...

Nach einem gewaltigen Plottwist, und vielen offenen Fragen am Ende von Band 1, geht es in die zweite Runde und die Bedrohung durch Valentin wird immer stärker. Dabei geraten mehrere Charaktere in große Gefahr. Mehr sage ich an dieser Stelle nicht zum Inhalt.



Ich musste im Anschluss an City of Bones direkt mit City of Ashes weitermachen, und war dementsprechend sofort mittendrin. Es geht ohne lange Erklärungen, was bisher passiert ist, weiter und die Handlung nimmt schnell Fahrt auf.

Der Schreibstil ist immer noch absolut überzeugend und das Buch liest sich genauso schön, packend, flüssig wie Band 1. Das hat Cassandra Clare einfach total raus – abwechslungs- und temporeich zu schreiben.

Die Charaktere entfalten sich weiter, werden noch dreidimensionaler, und weitere Charaktere spielen eine etwas größere Rolle. Mir gefällt, dass hier nicht mehr nur die Jugendlichen im Zentrum stehen, sondern auch einige erwachsene Schattenjäger etc. stärker einbezogen werden, weil das neue Perspektiven auf die Geschichte an sich, und Valentin im einzelnen bringt. Das hat zwar in Band 1 schon angefangen, wird hier aber ausgebaut.

Außerdem gefällt mir Valentin als Antagonist. Er hat klare Ziele, und ist dabei so dubios und charmant und wortgewandt, sodass man eigentlich weiß, er ist böse, aber doch fast gemeinsam mit den Jugendlichen anfängt zu zweifeln, ob alles wirklich so schwarz und weiß ist, und ob er nicht irgendwo ab und zu auch recht hat. Dazu kommt eben, dass wir die Sicht von Clary, Jace etc. haben, und nur wissen, was die Erwachsenen einem so erzählen, wie es damals wohl war. Man muss sich auf deren Worte verlassen, ohne dass man es selbst besser weiß. Das ist superspannend gemacht.

Die Handlung bleibt erneut actionreich. Es wechselt sich gut ab zwischen ruhigen Momenten, die ebenso wichtig für die Plotentwicklung und die Charaktertiefe sind, und Tempo, Kämpfen und Dramatik.

Ein bisschen habe ich mich hier gefragt, was denn da noch 4 Bücher lang folgen soll. Aber ich bin offen und neugierig und freue mich, weiterzulesen. City of Ashes hat gehalten, was ich mir erhofft habe, und bekommt ebenfalls 5 Sterne.

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