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Veröffentlicht am 04.06.2020

Liebevolle und nachvollziehbare Comics (perfektes Geschenk)

Die kleinen Momente der Liebe
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Bei jedem Comic wird mir warm ums Herz!
Es wird jeweils eine kurze, alltägliche Situation von Catana und ihrem Verlobten John gezeigt. Dabei spürt man, dass die Comics eher aus ihrer Sicht erzählen. Egal, ...

Bei jedem Comic wird mir warm ums Herz!
Es wird jeweils eine kurze, alltägliche Situation von Catana und ihrem Verlobten John gezeigt. Dabei spürt man, dass die Comics eher aus ihrer Sicht erzählen. Egal, ob es darum geht, wie sie auf Komplimente reagiert, wie die beiden ihre gemeinsame Zeit verbringen, was ihr bei seinem Anblick durch den Kopf geht oder wie sich eine Langzeitbeziehung so entwickelt.

Das sind nur ein paar Beispiele von etlichen Situationen. Bei den Catana Comics findet man fast alles rund um das Thema Beziehung. Die sind alle natürlich auf Catana und John zugeschnitten, zeigen aber Szenen, die viele Pärchen kennen könnten.

Meiner Meinung nach sind die Catana Comics wirklich klasse. Ich kann mich so gut mit ihnen identifizieren und das ist gerade der Charme, der die Zeichnungen ausmacht. Oft fühle ich mich ertappt, aber auch verstanden. Ich muss jedes Mal mindestens lächeln, wenn ich einen neuen Comic sehe. Selbst wenn ich ein paar gezeichnete Situationen mal nicht selbst kenne, geben sie mir ein gutes Gefühl, weil sie eine harmonische, teils verrückte, liebevolle und bodenständige Beziehung zeigen. Deshalb kann man sie auch ohne vergeben zu sein genießen, einfach weil sie so viel Positives ausstrahlen.

Außerdem mag ich den Zeichenstil, obwohl alles sehr simpel gehalten ist. Auch ohne viele Gesichtszüge und andere Details schafft Catana es, die Situationen ansprechend darzustellen und die Emotionen gut rüber zu bringen.

Ganz klare Lese- bzw. Kaufempfehlung von mir! Zwar gibt es viele Comics auch auf Catanas Instagramseite, aber im Buch sind schon einige neue zu finden. Und wenn einem die Werke von Künstler*innen gefallen, kann man sie mit einem Kauf immer noch am besten unterstützen.

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Veröffentlicht am 04.06.2020

Schockierendes Thema beeindruckend zu Papier gebracht

Schrei! Nur wenn ich laut bin, wird sich was ändern
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In "Schrei" kritisert die Autorin den Umgang mit sexuellem Missbrauch, die fehlende Auseinandersetzung mit den psychischen Folgen und generell das Verhalten gegenüber Mädchen und Frauen. Damals, aber auch ...

In "Schrei" kritisert die Autorin den Umgang mit sexuellem Missbrauch, die fehlende Auseinandersetzung mit den psychischen Folgen und generell das Verhalten gegenüber Mädchen und Frauen. Damals, aber auch heute noch.

Es ist eine Autobiografie in Versform, was ihren Worten sehr viel Ausdruckskraft verleiht. Sie beschreibt viele verschiedene Episoden ihres Lebens und die Geschichten, die andere ihr anvertraut haben und verwebt all das gekonnt mit dem, was generell an der Gesellschaft zu kritisieren ist:

Die Autorin berichtet, wie sie teilweise unter ihren Eltern gelitten hat. Wie ihr in ihrer Kindheit und Jugend jegliche Stabilität fehlte. Wie sie selbst mit 13 vergewaltigt wurde. Sie beschreibt ihre Angstgefühle, die Scham und den Ekel, die sie danach begleitet haben. Das hat mich beim Lesen getroffen wie tausend Messerstiche. Die Berichte anderer Personen machen zudem erschreckend deutlich, wie häufig sexueller Missbrauch wirklich stattfindet.

Anderson schreibt emotionsgeladen und bildgewaltig. Sie klagt an, hält einen Spiegel vor, reflektiert, aber sie spendet auch Hoffnung und Mut, sich nicht unterkriegen zu lassen.

Nach dem Lesen bleibt man nicht nur entsetzt und sprachlos zurück. Die Autorin hat auch trostspendende Worte. Sie versucht Menschen, denen es wie ihr geht, den Mut zu geben, ihre Stimme zu erheben. „Schrei“ ist ein Buch, das in jeder Hinsicht unter die Haut geht. Von mir eine ganz klare Empfehlung.

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Veröffentlicht am 04.06.2020

Außergewöhnlich, packend, gut geschrieben

Nevernight - Die Prüfung
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Mia Corvere ist auf Rache aus. Ihr Vater wurde ermordet, ihre Mutter und ihr Burder starben im Gefängnis. Schuld sind der Kardinal Duomo, der Justicus Remus und Julius Scaeva. Sie bestraften die Familie ...

Mia Corvere ist auf Rache aus. Ihr Vater wurde ermordet, ihre Mutter und ihr Burder starben im Gefängnis. Schuld sind der Kardinal Duomo, der Justicus Remus und Julius Scaeva. Sie bestraften die Familie Corvere für Verrat an der itreyanischen Republik. Mia hat deswegen nur ein Ziel: Den Schuldigen das gleiche Schicksal zukommen lassen. Sie begibt sich zur roten Kirche, um sich dort als Assassine ausbilden zu lassen. So hat sie die besten Chancen. Doch die Ausbildung ist hart und tödlich und nicht jeder dort ist ihr wohlgesonnen ...

Was soll ich sagen - bevor ich Nevernight Band 1 gelesen habe, hat mich lange kein Fantasy-/Jugendroman mehr so sehr gepackt! Ich war überwältigt vom Einfallsreichtum der Geschichte. Irgendwo ähneln sich doch die meisten, aber das war wirklich neu, erfrischend und vor allem unvorhersehbar. Das hat mir besonders gefallen: Ich wusste wirklich nicht, was mich als nächstes erwartet und das hat mich an den Seiten kleben lassen.

Mia ist meistens sympathisch, aber bei weitem nicht fehlerfrei, und auch die anderen Charaktere haben wirklich mein Interesse geweckt. Jeder hat eine besondere Geschichte oder Charakterzug. Das Buch ist actionlastig, mit vielen Kämpfen, aber nie zu ekelig brutal. Emotionen kommen auch nicht zu kurz - das Buch hat mich an vielen Stellen sehr berührt. Dazu kommt, dass es am Ende einen großen Plottwist gab, der mich total aus den Socken gehauen hat.

Auf jeder Seite des Buches spürt man außerdem, wie viel Gedanken sich der Autor über seine Geschichte und die Welt, in der sie spielt, gemacht hat. Überall sind Infos eingestreut, Anekdoten, Kommentare, die die Welt zu mehr als nur einer "undefinierbaren Parallelwelt" machen - alles hat Hand und Fuß und Geschichte und ein ganzes Nevernight-Universum wird geschaffen. Ich liebe sowas.


Von mir auf jeden Fall eine absolute Empfehlung! Erfrischend anders, unerwartet und voller Spannung. Lest es.

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Tolle neue Vampirgeschichte

Belle Morte - Rot wie Blut
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Vampire sind DIE Stars und Sternchen, seit sie in die Öffentlichkeit getreten sind. Alle sind fasziniert von den starken und schönen Wesen, die in Luxus und Glamour leben. Nicht so Renie, die großes Misstrauen ...

Vampire sind DIE Stars und Sternchen, seit sie in die Öffentlichkeit getreten sind. Alle sind fasziniert von den starken und schönen Wesen, die in Luxus und Glamour leben. Nicht so Renie, die großes Misstrauen gegenüber Vampiren hegt. Doch um ihre Schwester June zu suchen, die als Blutspenderin vor einigen Monaten in die Vampirvilla Belle Morte gezogen und nun spurlos verschwunden ist, lässt sie sich mit ihnen ein. Auch Renie wird Spenderin. Doch vor Ort erntet sie nur Schweigen. Renie hat die Hoffnung, dass der mächtige Vampir Edmont Dantès ihr helfen kann, doch auch er ist nicht ehrlich zu ihr. Renie muss selbst herausfinden, was passiert ist ...


Den Vampirroman-Hype damals Ende der 2000er hat mein ca. 15-jähriges Ich komplett in aller Fülle mitgemacht – umso neugieriger war ich auf eine neue Geschichte in der Thematik, die ein bisschen an die früheren Bücher erinnert. Da kam Belle Morte ins Spiel!

Machen wir uns nichts vor: Belle Morte bedient sich so einiger Klischees über Vampire/Vampirgeschichten und wartet jetzt auch nicht unbedingt mit wahnsinnig großen Überraschungen in der Handlung auf. Der übermäßig starke und attraktive Vampir, der ganz zufällig trotz zahlreicher Schönheiten ausgerechnet an der Protagonistin interessiert ist, obwohl er sich ja eigentlich gar nicht mehr verlieben wollte. Natürlich mit großem Schmerz aus seiner Vergangenheit. Dann sein Beschützerinstinkt. Eine menschliche Protagonistin, die bei ihm ständig schwach wird. Alle Vampire sind wunderschön und unnahbar. Was aus June geworden ist, konnte ich relativ schnell erahnen (und genauso fügte es sich), ebenso, wohin sich die Liebesgeschichte entwickelt und was am Ende passieren wird.

Aber wisst ihr was? Ich habs richtg genossen! Ich hatte so unfassbar viel Spaß Das Buch ist wirklich gut geschrieben und als Vampirfan bin ich definitiv drauf angesprungen. Und es hat durchaus auch einige Modernisierungen gegenüber manch anderen Büchern von damals. Renie ist auf jeden Fall stärker und gibt häufiger Widerworte. Sie lässt sich nicht einlullen, und ich mochte ihre Entschlossenheit. Edmond respektiert Grenzen und hat durchaus an wichtigen Stellen moderne Ansichten und spricht auch mal was problematisches an (z.B. als Renie von einem anderen Vampir in eine nicht akzeptable Situation gebracht wird). Renie führt keinen Konkurrenzkampf mit anderen Mädchen oder ähnliches, sondern findet tolle Freunde vor Ort, die sie unterstützen und die Geschichte bereichern. Natürlich gibt es ständig Bälle, aber die haben mir ebenfalls Spaß gemacht, denn ich mochte die Spannungen zwischen Renie und Edmond und hab mich jedes Mal total drauf gefreut, wenn die beiden wieder aufeinandergetroffen sind. Auch wenn es am Anfang zugegeben etwas aus dem Nichts kam, haben die beiden wirklich Chemie entwickelt und ich hab sehr interessiert verfolgt, was noch alles zwischen den beiden passiert. Auch in Bezug auf June blieb es spannend, auch wenn ich es noch cooler gefunden hätte, wenn das Geheimnis noch länger verborgen geblieben wäre. Aber es passte alles zusammen und hat die Handlung definitv vorangebracht.


Der Schreibstil ließ sich flüssig und sehr angenehm lesen, es war umgangssprachlich aber nicht plump, bildlich aber nicht zu detailliert, insgesamt wirklich kurzlebig. Das gesamte Buch spielt in der Villa Belle Morte, aber ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, es fehlte etwas oder es wäre zu eintönig. Dazu bin ich zu sehr durch die Seiten geflogen. Das Buch hat nicht unbedingt den alllergrößten Tiefgang oder mich nachhaltig enorm berührt, aber ich fand es einfach wunderbar unterhaltsam, knisternd und faszinierend. Und es hat mich sehr nostalgisch an meine Vampirliebe erinnert und mir wieder gezeigt, wieso ich dem damals so verfallen war. Ich hab lange keine Vampirromane mehr gelesen und glaube, dass das genau das richtige Buch war, um das mal wieder zu tun.


Von mir bekommt Belle Morte eine Empfehlung für alle, die ihre Nostalgie-Vampirliebe mal wieder aufleben lassen wollen, und alle, die noch Fans werden wollen. Erwartet keine Neuerfindung und auch keine unfassbar tiefsinnige Liebesgeschichte. Erwartet stattdessen Spaß und Unterhaltung, ein bisschen Knistern und ein paar Klischees zum Augenzwinkern und Genießen. Ich fands toll und freu mich auf die Fortsetzung. 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Sehr unterhaltsames Spin-Off

The Brothers Hawthorne
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Grayson Hawthorne versucht mit allen Mitteln, die Wahrheit über den Verbleib seines Vaters geheim zu halten, um Avery zu schützen. Deshalb ist er letztlich gezwungen, Kontakt zu seinen Halbschwestern aufzunehmen, ...

Grayson Hawthorne versucht mit allen Mitteln, die Wahrheit über den Verbleib seines Vaters geheim zu halten, um Avery zu schützen. Deshalb ist er letztlich gezwungen, Kontakt zu seinen Halbschwestern aufzunehmen, als der Fall wieder aufgerollt wird. Währenddessen sind Jameson und Avery in England unterwegs und versuchen sich Zugang zu einem Geheimclub zu verschaffen, um an einem riskanten Spiel mit hohen Einsätzen teilzunehmen. Die Brüder müssen diesmal wirklich alles geben, um die Herausforderungen zu meistern.


Bei Spin-Offs von geliebten Reihen stellt sich bei mir immer die Frage: Wird das richtig gut und macht es mich glücklich, dass es Nachschub gibt oder wird die Hauptreihe damit verdorben, dass man sie nicht ruhen lassen konnte? Fazit vorweg: The Brothers Hawthorne gehört zur ersten Kategorie!

Wobei ich am Anfang durchaus eine Weile gebraucht habe, um richtig warm damit zu werden. Das lag zum einen daran, dass es lange dauerte, bis das Tempo zugenommen hat und die Handlung zunächst etwas vor sich hin geplätschert ist. Zum anderen, dass ich etwas über die Aufteilung der Charaktere enttäuscht war. Ich hatte auf gemeinsame Abenteuer aller Brüder + Avery gehofft. Stattdessen werden die Handlungsstränge von Grayon und Jameson komplett getrennt voneinander erzählt und die anderen sind eher Randfiguren. Das fand ich ziemlich schade. So war das erste Drittel ganz nett und ich mochte die Charaktere immer noch und den Schreibstil mit den kurz-knackigen Kapiteln. Aber es packte mich noch nicht. Das war spätestens ab der Hälfte aber wieder ganz anders, denn da nahmen beide Handlungen echt Fahrt auf und vor allem ab dem Spiel, bei dem Jameson teilgenommen hat, hab ich wieder meine erhoffte Rätselei bekommen, die ich in der Hauptreihe so geliebt habe.

Ich fands echt interessant, mehr über Graysons und Jamesons Familie(ngeschichte) zu erfahren und zu sehen, wie sie damit umgehen. Und auch einige Punkte, die in der Hauptreihe relevant waren, werden wieder aufgegriffen. Es gibt Rückblicke in die Kindheit der Brüder, sowie am Ende einen ziemlichen Knall einer Überraschung, die mich waaaahnsinnig neugierig auf die Fortsetzung macht. In der es, so scheint es das Ende zu versprechen, auch wieder mehr von allen als Gruppe geben wird. Ich freu mich sehr!


The Brothers Hawthorne ist ein Spin-Off, das eine Weile braucht, um in Gang zu kommen, dann aber den Spaß und den großen Unterhaltungswert der Inheritance Games Reihe weiterführt. Sehr gelungen. 4,5 Sterne.

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