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Veröffentlicht am 28.05.2023

Klassischer Ermittlerkrimi

Kant und der Schachspieler
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Marcel Häußler ist eine sehr gute Fortsetzung gelungen, in der der Focus wieder auf die klassische Ermittlertätigkeit gelegt wird. Im Mittelpunkt stehen ein Toter im Tank, undurchsichtige Immobiliengeschäfte, ...

Marcel Häußler ist eine sehr gute Fortsetzung gelungen, in der der Focus wieder auf die klassische Ermittlertätigkeit gelegt wird. Im Mittelpunkt stehen ein Toter im Tank, undurchsichtige Immobiliengeschäfte, Obdachlosenmilieu und die Welt des Schachspiels. Das Ermittlerteam ist geblieben und es gibt weitere private Hintergrundinformationen, aber nie so viel, dass der Fall in den Hintergrund tritt. Eine Weiterentwicklung der Charaktere, wie zum Beispiel das Verhältnis von Kant zu seiner Tochter, ist zu erkennen.

Der Spannungsbogen wird durch die stets wechselnden Perspektiven über das ganze Buch aufrecht gehalten. Die wechselnden Perspektiven haben mir besonders gut gefallen, da sie den Leser ganz anders in die Geschichte einbinden.

Der Fall selbst ist nicht spektakulär, fesselt den Leser aber insofern, dass er zum mitknobeln und - ermitteln einlädt. Die Lösung kam dann aber durchaus überraschend daher.


Ich habe auch die Fortsetzung gerne gelesen und werde Kant und sein Team weiter verfolgen. Von mir eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.05.2023

Fortsetzung mit Schwächen

Die Unverbesserlichen - Die Revanche des Monsieur Lipaire
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Klüpfel und Kobr entführen uns ein zweites Mal an die Côte d'Azur. Cover und Lesebändchen in den Farben Frankreich ziehen direkt eine Verbindung zu Band 1. Vorab, ich empfehle auch diesen zu lesen, da ...

Klüpfel und Kobr entführen uns ein zweites Mal an die Côte d'Azur. Cover und Lesebändchen in den Farben Frankreich ziehen direkt eine Verbindung zu Band 1. Vorab, ich empfehle auch diesen zu lesen, da sich sonst einiges nicht wirklich erklärt.
Die Truppe der Unverbesserlichen ist erneut auf Konfrontationskurs mit dem Adel. Der Inhalt ist wieder sehr skurril, die Handlung wirkt teilweise doch sehr überzogen. Die Charaktere allesamt schräg und der Ausdruck dilettantische Ganoven bringt es auf den Punkt. Der Schreibstil ist locker und leicht. Aber diesem Buch fehlen der Charme und die Überraschungsmomente aus Band 1. Vieles ist vorhersehbar und der Handlung fehlt so der zündende Funke. Sicher kommt der Humor nicht zu kurz und Langeweile entsteht auch nicht. Das Buch eignet sich gut als Urlaubslektüre, wird mir aber vom Inhalt nicht in Erinnerung bleiben.

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Veröffentlicht am 17.05.2023

Die Semperoper und der Zauber der Musik

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie
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1841 eröffnet das heute weltberühmte Opernhaus seine Pforten und ist die
Heimat von tragischen Geheimnissen, berührenden Schicksalen und großen Gefühlen.
Anne Stern nimmt uns mit nach Dresden in einer ...

1841 eröffnet das heute weltberühmte Opernhaus seine Pforten und ist die
Heimat von tragischen Geheimnissen, berührenden Schicksalen und großen Gefühlen.
Anne Stern nimmt uns mit nach Dresden in einer politisch schwierigen Zeit . Wir lernen eine Vielzahl von Personen kennen. Im Mittelpunkt steht Elise Spielmann, ältestes Kind einer Musikerfamilie. Wild und ungestüm, eine junge Frau, die mehr vom Leben möchte, als die Zeit des Patriarchs den Frauen zugesteht. Muss sie ihren Traum Violinistin zu werden den Träumen ihres Vaters opfern? Wird ihre Liebe zu einem Kulissenmaler in Erfüllung gehen oder beugt sie sich auch hier den Wünschen der Familie und den Konventionen der Zeit?
Auch die anderen vorgestellten Personen haben ihre Geheimnisse und Probleme. Allerdings hatte ich auf Grund des Klappentextes etwas mehr erwartet. Die gesellschaftlichen Gegensätze und die Schicksale der Opernmitarbeiter hätten für mich noch ausführlicher sein können. Die gilt auch für die politischen Aspekte dieser Zeit. Trotz des flüssigen Schreibstils plätschert die Handlung etwas dahin. Die einzelnen Figuren bleiben mir zu oberflächlich. Dies mag der Tatsache geschuldet sein, dass dieses Buch als Trilogie angelegt ist.
Die Beschreibung von Dresden ist gut gelungen. Wer schon einmal dort war, wird direkt eine bildliche Vorstellung haben. Auch der besondere Zauber der Dresdner Oper und die Macht der Musik ist nachvollziehbar.
Das Ende des ersten Teils lässt Raum für Spekulationen.

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Ein wunderbarer Roman über Trauer,Verlust, Familie und Liebe

Hinter den Wolken wartet die Sonne
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Beth, eine Frau in den 30 Jahren. Sie geht sorglos durch das Leben. Beziehungen und Jobs sind ihr nicht wirklich wichtig. Einzige Konstante, ihr platonischer Freund Jory. Sie lebt noch bei ihren Eltern ...

Beth, eine Frau in den 30 Jahren. Sie geht sorglos durch das Leben. Beziehungen und Jobs sind ihr nicht wirklich wichtig. Einzige Konstante, ihr platonischer Freund Jory. Sie lebt noch bei ihren Eltern und muss für nichts Verantwortung tragen. In dieser Situation geschieht der Albtraum. Ein Verkehrsunfall tötet ihren Schwager und ihre Schwester liegt im Koma.
Beth übernimmt die Verantwortung für die Kinder Polly und Ted. Niemand, am allerwenigsten ihre Mutter, traut ihr das zu.
Mit viel Einfühlungsvermögen und auch einer humorvollen Seite, erleben wir die Entwicklung von Beth mit. Aus der sorglosen jungen Frau wird jemand, der begreift, dass sie Verantwortung tragen muss. Für sich, für ihre Familie, in ihrem Job.
Sie muss sich mit Haushaltsführung, Kindergarten, Schule und vielem mehr auseinandersetzen. Die Phasen einer pubertierenden Polly aushalten und dem kleinen Ted begreiflich machen, was passiert ist. Gleichzeitig aber auch den Kindern durch den Verlust helfen und nie die Hoffnung auf die Genesung ihrer Schwester verlieren. Beth macht dies alles auf ihre eigene Art. Nicht perfekt, aber auf eine intuitive, einfühlsame Art. Die Autorin hat es verstanden, all diese Themen in ein Wohlfühlbuch zu verpacken. Und dies ohne Pathos und Kitsch, sondern immer auch mit einer kleinen humorvollen Note und einem, für mich, perfekten Ende. Passend zu dem Titel, dass hinter den Wolken immer die Sonne wartet.
Der Schreibstil leitet einen mühelos durch das Buch und die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Man fühlt mit Beth und ihrer Familie mit und kann den Gedanken nicht verdrängen, dass es jedem von jetzt auf gleich passieren kann.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Fantasy oder Sachbuch mit magischen Elementen

Babel
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Babel, im Vorfeld in den höchsten Tönen gelobt. Vergleiche zu Harry Potter wurden gezogen, wobei sich das in meinen Augen nicht auf den Inhalt, sondern auf etwas Neues, Aufregendes im Bereich Fantasy bezog.

Nun, ...

Babel, im Vorfeld in den höchsten Tönen gelobt. Vergleiche zu Harry Potter wurden gezogen, wobei sich das in meinen Augen nicht auf den Inhalt, sondern auf etwas Neues, Aufregendes im Bereich Fantasy bezog.

Nun, meine Lesezeit gestaltete sich von Anfang an schwierig. Es kam mir vor, als hätte ich mich in einem Sachbuch verlaufen. Wir starten im Jahr 1828. Der Junge Robin Swift wird in Kanton von einem Professor vor der Cholera gerettet und nach England gebracht, wo er sich dem Sprachenstudium widmet, um eines Tages als Übersetzer im Königlichen Institut "Babel" arbeiten zu können. Dies alles, um die allumfassende Herrschaft Englands in den Kolonien zu halten.

Von Anfang an spielen Themen wie Rassismus,Frauenfeindlichkeit, Gewalt, Diskriminierung etc.eine große Rolle. Themen, die, damals wie heute, hochaktuell sind/waren.

Sprachlich versteht die Autorin ihr Handwerk. Aber manchmal ist zuviel Wissen am Ende auch nicht gut. Mit Unmengen an Fußnoten und geballten Informationen über Sprache, Übersetzen und Kulturen hat sie mich erschlagen. Darunter hat die Handlung so sehr gelitten, dass ich mich über ganze Passagen einfach nur gelangweilt habe. Die Charaktere blieben über weite Strecken blass, selbst die Hauptcharaktere haben für mich keine nachvollziehbare Entwicklung durchlebt.

Das Thema Fantasy und Magie. Um die Macht Englands zu erhalten, bedient man sich des Silberwirkens. Da hätte ich mir viel mehr Informationen gewünscht, da ich die Grundidee wirklich interessant fand. Überhaupt ist der Bereich Magie und Fantasy auf den doch mehr als 700 Seiten so rudimentär vorhanden, dass ich der Einordnung in den Fantasybereich nicht so ganz folgen kann.

Der Spannungsbogen ist ein ewiges auf und ab. Wenn das Buch einen dann wirklich mal gepackt hat, was an einigen Stellen durchaus der Fall war, wurde sofort das Tempo wieder rausgenommen und alles plätscherte so vor sich hin. Auch das Finale, eigentlich doch ein Highlight, ließ mich etwas ratlos zurück.

Das Buch hat eine tolle Aufmachung, aber ich lese leider nicht die Verpackung.

Um es auf den Punkt zu bringen, Babel und ich sind bis zur letzten Seite keine Freunde geworden. Zwei Sterne erschienen mir dann aber doch zu hart und deshalb vergebe ich drei Sterne.

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