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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2022

Die dunkle Seite von Wien

Vienna's Secrets
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Das Cover und der Titel haben mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Ich finde beides sehr gelungen. Aus den Anmerkungen des Autors wird deutlich, dass er sich mit diesem Krimi einen Lebenstraum erfüllt ...

Das Cover und der Titel haben mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Ich finde beides sehr gelungen. Aus den Anmerkungen des Autors wird deutlich, dass er sich mit diesem Krimi einen Lebenstraum erfüllt hat. Diese Leidenschaft merkt man auf jeder Seite des Buches.

Andorian van Anders, mehrfacher Millionär, vertreibt sich seine Zeit mit einem eigenen Detektivbüro. Ein zunächst völlig unspektakulärer Fall, die verschwundene Jurastudentin Ariane , nimmt einen dramatischen Verlauf.

Der Autor entführt uns in die dunkle Seite von Wien, mit Mord, Menschenhandel, Machtspielen und Menschenverachtung. Die stets wechselnden Erzählperspektiven und die kurzen Kapitel halten den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht.

Andorian ermittelt mit Hilfe seine Sekretärin Isa und als Unterstützung von Daniela Friedmann, der Kommissarin. Die Protagonisten sind alle sehr authentisch dargestellt. Einzig Andorian ist vielleicht eine Winzigkeit übertrieben, aber das stört den Handlungsfluss keineswegs. Auch manche Ermittlungen, mit Duldung der Kommissarin ,entsprechen wohl nicht ganz der Realität. Auch hier fügt es sich aber passend in die Handlung ein.

Es werden von Anfang an mehrere Handlungsstränge verfolgt, die am Ende alle logisch zusammengeführt werden. Roland Tschische hat hier einen wirklich spannenden und unterhaltsamen Krimi geschrieben, den ich mit gutem Gewissen weiter empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 09.12.2022

Ein Fluch und seine Folgen

Der Fluch des Fremden
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Alexander Hartung hat hier einen unterhaltsamen und spannenden historischen Kriminalroman vorgelegt, der mich restlos überzeugt hat.

Die Grundsituation zu Anfang, ein Fremder verflucht auf einem Fest ...

Alexander Hartung hat hier einen unterhaltsamen und spannenden historischen Kriminalroman vorgelegt, der mich restlos überzeugt hat.

Die Grundsituation zu Anfang, ein Fremder verflucht auf einem Fest in Furtenblick die Bewohner und das Dorf. Daraus hat Alexander Hartung eine fesselnde Geschichte konstruiert. Angesiedelt im 17. Jahrhundert, in dem Glaube, Aberglaube und Heilkunst noch eine große Rolle spielten.

Die überaus sympathische Witwe Katharina Volck glaubt nicht an Flüche und Aberglauben, sondern an ganz reale Menschen, die hinter den Ereignissen stecken. Als die Folgen des Fluches Tod, Angst und Schrecken in Furtenblick verbreiten, greift sie ein. Stets an ihrer Seite ihr Freund und Nachbar, der Witwer Jakob. Sie ist neugierig, stur, hat keine Angst vor Obrigkeiten und riskiert viel. Mit viel Scharfsinn und Kombinationstalent ermittelt sie. Wird sie das Rätsel um den Fluch lösen und den Bewohnern von Furtenblick ein normales Leben zurückbringen ?

Alexander Hartung gewährt auch einen Einblick in das damalige harte Leben der Bevölkerung. Die anderen Charaktere sind ebenfalls bestens beschrieben und sehr authentisch.

Es war mein erstes Buch des Autors und sollte er noch einen historischen Krimi schreiben, bin ich gerne wieder dabei.

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Jahreshighlight

Die Dreitagemordgesellschaft
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Mallowan Hall, Wohnsitz von Agathe Christie und ihrem Mann. Ein Wochenende mit Gesellschaft, die auch über Nacht bleibt, mitsamt ihrer Dienerschaft. Phyllida Bright, Haushälterin und bekennender Hercule ...

Mallowan Hall, Wohnsitz von Agathe Christie und ihrem Mann. Ein Wochenende mit Gesellschaft, die auch über Nacht bleibt, mitsamt ihrer Dienerschaft. Phyllida Bright, Haushälterin und bekennender Hercule Poirot Fan, findet am Morgen eine Leiche in der Bibliothek.

Ab hier beginnt ein Who done it ? Krimi im besten Agathe Christie Stil. Colleen Cambridge hat hier einen perfekten britischen Krimi geschrieben. Die Charaktere sind toll beschrieben und entführen uns zeitgleich in die Atmosphäre der Upstairs/Downstairs Serien, wie Das Haus am Eaton Place oder Downtown Abbey. Wer die Serien kennt, wird vor allem bei Köchin und Butler innerlich schmunzeln. Colleen Cambridge liefert mit der genauen Beschreibung von Dienerschaft und Haushaltsführung und dem Verhältnis zur "Herrschaft" aber auch ein Abbild der Gesellschaft zu dieser Zeit.

Die Haushälterin Phyllida steht ihrem großen Vorbild Hercule Poirot in nichts nach. Auch ihre "grauen Zellen" arbeiten meisterhaft und sie findet die erstaunlichsten Zusammenhänge. Der Fall ist komplex und lässt den Leser (und Hobbyermittler) bis zum Schluss im Dunkeln, wird aber nach Auflösung aller falschen Fährten absolut logisch gelöst. Und das im besten Stil von Poirot, vor allen Verdächtigen.

Die Dialoge sind humorvoll und man fliegt nur so durch die Seiten. Die vielen kleinen Querverweise auf Werke von Agathe Christie, auch auf ihr geheimnisvollen Verschwinden, werden den Agathe Christie Fans unter den Lesern ein besonderes Lesevergnügen bereiten.

Die Figur der Phyllida ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich bin gespannt, wie ihre kleinen und großen Geheimnisse in den Folgebänden gelöst werden.

Colleen Cambridge braucht sich mit diesem Einstieg in eine neue Serie nicht hinter Agathe Christie zu verstecken. Sie ist ihr wirklich ebenbürtig.

Für mich war es definitiv ein Jahreshighlight und ich kann die Fortsetzung in Band 2 kaum erwarten.

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Veröffentlicht am 29.11.2022

Luft nach oben

Book of Night
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Fantasy, ein Genre, das ich selten in Betracht ziehe. Aber, man soll ja für alles offen sein.
Die Welt der Schatten, ein spannendes Thema, dass sich jedoch als ein schwierig herausstellte, da man im ersten ...

Fantasy, ein Genre, das ich selten in Betracht ziehe. Aber, man soll ja für alles offen sein.
Die Welt der Schatten, ein spannendes Thema, dass sich jedoch als ein schwierig herausstellte, da man im ersten Drittel des Buches mit Begriffen zu Fähigkeiten etc. überschwemmt wurde. Da wäre ein Glossar sehr, sehr hilfreich gewesen. Der Beginn des Buches zog sich in die Länge,wobei man fairerweise sagen muss, dass es für das Verständnis von Charlie, der Hauptprotagonistin, wichtig war. Danach nimmt die Geschichte durchaus langsam an Fahrt und Spannung auf.
Der Schreibstil von Holly Black konnte mich nicht so wirklich mitnehmen. Mir fehlte der rote Faden in der Geschichte bzw. die Rückblenden und Fachbegriffe haben diesen immer wieder unterbrochen.
Die wichtigsten Charakter sind Charlie, ihre Schwester Poesy und Vince, der für mich am besten heraus gearbeitet war. Sie hatten alle Ecken und Kanten, aber für mich sehr viel Luft nach oben, um eine Bindung zu den Figuren aufzubauen.
Die Grundidee des Buches war gut, die Wendungen am Ende, dem wirklich besten Teil des Buches, auch.
Die Frage, die sich mir während der Lektüre gestellt hat, warum wird das Buch als Fantasy für Erwachsene betitelt? Für mich ist es ganz klar ein Jugendbuch.
Mein Fazit: Ein Buch, dass mich nicht so wirklich abholen konnte, im letzten Drittel aber dennoch spannend und unterhaltsam war. Ich vergebe 3 Sterne, in der Hauptsache für die gute Grundidee.

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Veröffentlicht am 19.11.2022

Hätte spannender sein können

Kalt und still
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Kalt und still ist der Beginn einer neuen Serie von Viveca Steen. Wir begleiten die Ermittlerin Hannah Ahlander. Diese landet nach beruflichen und privaten Querelen im Ferienhaus ihrer Schwester, um sich ...

Kalt und still ist der Beginn einer neuen Serie von Viveca Steen. Wir begleiten die Ermittlerin Hannah Ahlander. Diese landet nach beruflichen und privaten Querelen im Ferienhaus ihrer Schwester, um sich und ihr Leben neu zu ordnen. In dieser abgelegenen Gegend verschwindet ein Mädchen und Hannah bietet ihre Unterstützung an.
Das Cover ist sehr schön und stimmt den Leser auf die Umgebung ein. Die Kapitel sind kurz gehalten und beleuchten durch die Perspektivwechsel das Geschehen von mehreren Seiten.
Die Ermittlungen starten ruhig und sind solide aufgebaut. Aber mir fehlte der Spannungsaufbau. Die Handlung plätscherte so vor sich hin. Viele Kleinigkeiten wurden permanent wiederholt, ohne dass ein Mehrwert für die Story entstand.
Der private Anteil der Charaktere, vor allem der beiden Ermittler, Daniel und Hannah, war eindeutig zu hoch. Es ist durchaus wichtig, die Protagonisten näher kennen zu lernen, aber hier überlagerte es teilweise die Krimihandlung.
Für meinen Geschmack wurden im Gesamten auch zu viele Tragödien bemüht.
Die Auflösung war nicht raffiniert genug und kam auch nicht wirklich überraschend.
Insgesamt ist der Funke bei der Lektüre nicht so recht übergesprungen und deshalb vergebe ich 3 von 5 Sternen.

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