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Veröffentlicht am 22.03.2024

Asiatisches Märchen mit Abenteuer und Magie

Die Tochter der Mondgöttin 1: Die Tochter der Mondgöttin
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Die Tochter der Mondgöttin ist der erste Band einer Dilogie und nimmt den Leser mit auf eine abenteuerliche Reise. Schon das wunderbar gestaltete Cover gibt einen Vorgeschmack auf das, was einen erwartet.
Xingyin, ...

Die Tochter der Mondgöttin ist der erste Band einer Dilogie und nimmt den Leser mit auf eine abenteuerliche Reise. Schon das wunderbar gestaltete Cover gibt einen Vorgeschmack auf das, was einen erwartet.
Xingyin, die Tochter der verbannten Mondgöttin, muss vor den Soldaten des Himmlichen Königreich fliehen. Sie findet sich ausgerechnet in diesem Königreich wieder. Dort nimmt sie eine falsche Identität an und erhält eine Anstellung im Palast. Sie schwört, dass sie alle unternehmen wird, um ihre Mutter zu befreien.
Sue Lynn Tan hat einen wunderbaren, bildgewaltigen Schreibstil und man ist direkt gefangen in dieser fremden Welt mit Drachen, Magie und vielen Abenteuern. Auch die Liebe kommt nicht zu kurz, nimmt aber keine dominante Stellung ein. Der Leser begleitet Xingyin bei ihrer Entwicklung über viele Jahre, von einem jungen Mädchen zu einer geachteten Soldatin.
Die Handlung wechselt zwischen spannungs- und actionreichen Abenteuern und ruhigen Sequenzen. Der Autorin gelingt es immer wieder überraschende Wendungen einzubauen, mit denen man so nicht rechnet.
Obwohl es sich um eine Dilogie handelt, wird die Handlung in diesem Buch abgeschlossen. Wenn man sich aber einmal auf diese Welt eingelassen hat, will man mit Sicherheit wissen, wie es mit der Tochter der Mondgöttin weiter geht.
Fazit: Wer asiatische Fantasy mag, der ist hier gut aufgehoben.

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Veröffentlicht am 29.11.2023

Märchen mal ganz anders

Ever & After, Band 1: Der schlafende Prinz (Knisternde Märchen-Fantasy der SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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Grimms Märchen, wer kennt sie nicht. Deshalb war ich neugierig auf ein Buch, dessen Hauptprotagonisten eine Nachfahrin von Schneewittchen ist.
Rain, deren Abstammung sie dazu zwingt, einen schlafenden ...

Grimms Märchen, wer kennt sie nicht. Deshalb war ich neugierig auf ein Buch, dessen Hauptprotagonisten eine Nachfahrin von Schneewittchen ist.
Rain, deren Abstammung sie dazu zwingt, einen schlafenden Prinzen zu küssen und zu wecken. Sie ist ein rebellischer Charakter, die eine starke Abneigung gegen alle Bräuche hat. Wie sich herausstellen sollte, zu Recht.
Der Kuss ist der Beginn einer absolut düsteren und keineswegs weichgespülten Adaption der Märchen. Jedes Kapitel wird mit einem Zitat aus einem Märchen gestartet und ich war überrascht, wie viele Märchen der Gebrüder Grimm ich nicht kenne.
Stella Tack ist eine tolle Kombination aus Realität und Märchen gelungen. Die Begegnungen mit den Märchenfiguren aus einer anderen Perspektive sind wirklich mal eine neue Leseerfahrung. Auch die anderen Charaktere kommen in ihrer Entwicklung nicht zu kurz. Die Herren sorgen für die sich vielleicht anbahnende Liebesbeziehung und selbst der Humor findet in dem düsteren Setting seinen Platz.
Der erste Teil des Buches hätte an manchen Stellen etwas gestrafft werden können, aber insgesamt schadet es dem Lesevergnügen nicht. Der Spannungsbogen wird durch die anstehenden Prüfungen gehalten und alles endet natürlich mit einem Cliffhanger.
Ich hatte viel Spaß, vergebe 4,5 Sterne und kann das Buch gerne weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 13.11.2023

Guter historischer Roman

Bevor die Welt sich weiterdreht
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Johanna Gabathuler, Sanatoriumstochter und selbst Krankenschwester ist die Hauptfigur in diesem historischen Roman. Sie wird während der Kriegswirren 1917 ungewollt zum Spielball der Geheimdienste.
Schwanger ...

Johanna Gabathuler, Sanatoriumstochter und selbst Krankenschwester ist die Hauptfigur in diesem historischen Roman. Sie wird während der Kriegswirren 1917 ungewollt zum Spielball der Geheimdienste.
Schwanger aus dem Krieg heimgekehrt, nimmt ihr die Familie, entsprechend den gesellschaftlichen Konventionen, das Kind weg.
Schnell ist man von der Handlung in den Bann gezogen. Man hofft und bangt mit ihr. Versteht ihre Handlungen, die zum Teil ihren Überzeugungen entgegenstehen, nur um ihr Kind zurück zu bekommen. Die Charaktere sind alle recht authentisch dargestellt. Der Erste Weltkrieg, mit all seinen Schrecken, wird vor allem in den Rückblicken der Protagonisten hervorgehoben.
Der historische Hintergrund ist gut recherchiert. Mir hat besonders gefallen, dass die persönlichen Aspekte der einzelnen Protagonisten glaubhaft waren. Macht, Gier, Liebe, Rache, Geld, falsche Loyalität, alle Gründe für menschliches Handeln abseits von Moral und Ehre haben hier eine Daseinsberechtigung.
Der Schreibstil ist mein einziger Kritikpunkt, allerdings auf hohem Niveau. Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch Werbung für die Serie “Davos”. Hier erscheint das Buch zur Serie und nicht umgekehrt. Und das merkt man. Es liest sich zeitweise etwas abgehackt, so als ob es auf eine Verfilmung zugeschnitten ist.
Insgesamt aber 4,5 Sterne für ein gutes, historisches Buch

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Veröffentlicht am 07.04.2023

Tödliche Schatten der Vergangenheit

Das Schweigen der Klippen
5

Ellis Corbet nimmt uns ein zweites Mal mit auf die malerische Insel Guernsey. Diesmal geht es um die demente alte Dame, Odile. Sie stürzt über die Klippen und wieder meldet sich Kates Bauchgefühl. Unfall ...

Ellis Corbet nimmt uns ein zweites Mal mit auf die malerische Insel Guernsey. Diesmal geht es um die demente alte Dame, Odile. Sie stürzt über die Klippen und wieder meldet sich Kates Bauchgefühl. Unfall oder Mord?
In gewohnt ruhiger Weise nimmt das Team die Ermittlungen auf. Wir treffen auf die bekannten Gesichter aus Band 1. Im Focus steht auch das Pflegeheim, in dem Odile lebte. Dies nimmt Ellis Corbet zum Anlass die Themen Einsamkeit, Demenz und Missstände in Pflegeheimen aufzugreifen.
Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf den Ereignissen zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Dazu gehört auch die Ausgrenzung von Frauen, die sich mit den deutschen Besatzern einließen. Ein mir in der Form bisher unbekanntes Thema. Der Leser erhält durch die , in kursiver Schrift, eingeschobenen Handlungsteile aus dieser Zeit, einen kleinen Informationsvorsprung.
Die landschaftliche Schönheit von Guernsey findet natürlich auch wieder entsprechende Beachtung und weckt die Lust, dort den Urlaub zu verbringen.
Die Geschichte zwischen Kate und Nicolas entwickelt sich weiter. Genau wie in Band 1 bleibt sie aber dezent im Hintergrund.
Die Klappentextaussage, dass die Polizistin und der Archäologe ein Ermittlerteam bilden, halte ich für etwas irreführend.
Der Fall selbst bleibt spannend bis zum Schluss und lebt wieder von der klassischen Ermittlungsarbeit, bei der es auch immer wieder Sackgassen gibt.
Fall, Charaktere und Nebenhandlungen konnten mich wieder überzeugen. Ich hoffe auf eine weitere Fortsetzung. Gerne vergebe ich 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.10.2022

Tolles Kopfkino

Schmerzwinter
8

Aaron Sander hat hier einen außergewöhnlichen Thriller abgeliefert, der von der ersten bis zur letzten Seite spannend war.

In Hamburg ist ein Serientäter der besonderen Art unterwegs. Jemand, der aus ...

Aaron Sander hat hier einen außergewöhnlichen Thriller abgeliefert, der von der ersten bis zur letzten Seite spannend war.

In Hamburg ist ein Serientäter der besonderen Art unterwegs. Jemand, der aus weiblichen Opfern auf perfide Art Marionetten kreiert und tief in die Abgründe menschlichen Denkens und Handeln blicken lässt.

Ein Fall, der Jan und seiner Partnerin Anna das Äußerste, sowohl ermittlungstaktisch als auch menschlich, abverlangen wird. Mehr möchte ich zum Inhalt gar nicht sagen.

Der Ermittler Jan, ein Typ mit Ecken und Kanten und einer traumatisierten Vergangenheit. Er hat sich und seine Aggressivität nicht im Griff und droht dabei immer sich, das Team und die Ermittlungen zu gefährden.

Anna, eigentlich Polizeipsychologin, wird ihm bei diesem Fall als Partnerin zur Seite gestellt, als Aufpasserin und Ermittlerin.

Aaron Sander hat einen sehr bildhaften Schreibstil, der automatisch ein Kopfkino entstehen lässt. Man fiebert und leidet mit und kann die, teilweise unerträgliche, Spannung förmlich spüren. Er beschreibt einen Täter, der mit einer unglaublichen brutalen und unvorstellbaren Präzision vorgeht.

Durch die wechselnden Erzählperspektiven, erhalten wir Einblicke in die Gedanken der Ermittler, der Opfer und des Täters. Die Gedanken und Gefühle der Opfer bringen den Leser auch an eine Grenze.

Die Handlung bleibt wendungsreich und eine endgültige Lösung bekommt man wirklich erst auf den letzten Seiten. Der Spannungsbogen ist über das ganze Buch hinweg hoch, mal direkt zu spüren, mal als subtiler Hintergrund.

Der Schluss hatte für mich ein paar kleine Schwachstellen. Mir persönlich waren einige Szenen nicht so ganz schlüssig und die Handlung am Ende erschien mir teilweise etwas überhastet.

Aber insgesamt gibt es 4,5 Sterne für einen großartigen Thriller, der von der Grundidee her nicht neu war, aber fantastisch umgesetzt. Es würde mich freuen, wenn es eine Fortsetzung gibt.

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