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Veröffentlicht am 18.05.2020

Anders als der Klappentext verrät

The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman
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Die erste Regel des Book Club lautet: Ihr verliert kein Wort über den Book Club!

Nun, dass ist recht einfach, einfach weil genau dieser Buchclub viel zu kurz kommt im Buch. Aber ich fange mal von vorne ...

Die erste Regel des Book Club lautet: Ihr verliert kein Wort über den Book Club!

Nun, dass ist recht einfach, einfach weil genau dieser Buchclub viel zu kurz kommt im Buch. Aber ich fange mal von vorne an.

Wir haben da Gavin, der Profibaseballspieler ist mit Thea verheiratet und dies schon seit ein paar Jahren. Beide haben sich recht jung kennen gelernt und in nur sehr kurzer Zeit ist sie schon von der ersten Tochter schwanger. Die zweite folgt schon recht schnell danach. Thea hat für die Kinder ihr Kunststudium abgebrochen und Garet in seiner Karriere geholfen.

Wir erfahren schon recht früh das es zwischen den beiden zu einer Situation kam, die dazu führt, dass Thea die Scheidung will. Diese ist, wird auch recht früh gesagt, die Tatsache das Thea in den letzten drei Jahren gerade mal auf einen Orgasmus gekommen ist, und der war vor wenigen Tagen. Dieser war anders als die, welche sie drei Jahre lang vorgespielt hat. Dieser Streit führt dazu, dass sie die Scheidung will. Erstmal schwer übertrieben. Aber es ist klar, dass da noch mehr ist, nur dies erfahren wir später.

Aber Gavin will diese Frau und die beiden Töchter nicht einfach so gehen lassen. So wird er von Dell, seinem besten Freund und ein paar anderen Männern an die Seite genommen. Sie erklären ihm, dass die alle Teil eines geheimen Bücher Clubs von nur Männern besucht, sind. In diesem helfen sie sich, mit Hilfe von Liebesromanen, sich ihren Problemen in Ehen und Beziehungen zu stellen. Garet wundert sich, da er diese Probleme gar nicht mitbekommen hat. Ja, der Grund ist halt der Club, daher läuft es bei allen wieder.

Nun sollte dieser Bücherclub, laut dem Klappentext und dem Titel ja im Mittelpunkt stehen. Aber genau dies tut er nicht. Ich komme auf etwa drei oder vier Runden, wo die Truppe in unterschiedlichen Zusammensetzungen zusammensitzt und sich berät wie es Garet geht. Wie er mit dem Buch, welches ihm als Hilfe dienen soll, funktioniert. Wie die Beziehung läuft und ob es zu Besserungen kommt. Diese Treffen sind jedoch so rar gesät, dass es recht schade ist, denn die Männer untereinander sind sehr lustig. Man redet von „LL“, der Leselatte, weil ihnen die Sexszenen im Buch so zusetzten. Reden von Washitape und Pinterest, und bringen sich das Leben und die Emotionen der Frauen näher. Aber genau das, war alles im allem sehr kurz gekommen.

Mehr und geht es um die Geschichte zwischen Gavin und Thea und der Challenge die sie ihm gibt. Er hat fünf Wochen Zeit, sie davon zu überzeugen, dass es zwischen den beiden läuft und die Scheidung abzuwenden. Dieser Schritt bedeutet aber viele Veränderungen, an sich selbst und auch für Thea.

Daher komme ich hier mal zu Charakteren von „Der will ich mal so richtig eins draufgeben“ bis hin zu „Der Mann tut was er kann“.

Liv ist die Schwester von Thea. Sie will ihre Schwester beschützen und tut alles für sie. Umso mehr ist sie das Biest, was Garet das Leben schwer machen will und versucht ihrer Schwester einzureden sie solle sich unbedingt scheiden lassen. Den Rauswurf von Gavin feiert sie und danach ist ihr nichts zu schade, den Keil zwischen den beiden zu verstärken. Ihre Art ist rücksichtslos und einfach nur unmöglich. Ihrer Schwester vergleicht sie mit ihrer Mutter, was man früh merkt, einer großen Beleidigung nachkommt. Liv ist die Unsympathie in Person und einfach nur so dreist und elendig, dass man sie schlagen möchte.

Thea stellt sich im Buch als das arme Opfer hin. Sie ist früh und ungewollt schwanger geworden und hat sich direkt mal als Hausfrau abstellen lassen. Nie war der Versuch da noch etwas zu machen, sondern vorgeschoben wird die Karriere von Garet. Dann kommt der große Krach, weil sie eingesteht, dass sie von Anfang an in dieser Beziehung, ihre Orgasmen vorspielt. Schuld ist natürlich nur ihr Mann. Denn Mund aufmachen und sagen was sie will, anstatt vorzumachen, kann sie nicht.

So fand ich es schon dreist, dass sie ihn der das Haus finanziert hat rauswirft und sagt nach der Scheidung will sie da Haus haben. Immerhin hätte sie sich ja für ihn aufgeopfert. Dann möchte er Zeit haben, um sich zu beweisen, die Liebe neu zu entfachen. Was macht sie? Stellt unmögliche Forderungen, die ihm gar keine Chance lassen. Das ist unterste Kiste. Hätte sie gesagt, er solle über Wasser gehen, um sie zurück zu bekommen, wäre dies dem gleich gekommen. Man merkt das sie vorgeschädigt ist, aber nicht von einer anderen Beziehung, sondern von ihrem Vater und der Familiengeschichte. Genau diese Voreingenommenheit ist es, die sie so schwierig als Mensch macht. Den Fehler bei sich suchen kann sie nicht. Die Entwicklung von ihr ist aber im Buch zu sehen und das anfängliche negative ihr gegenüber wird mit der Zeit und der Geschichte besser. Wer sie als das reine Opfer empfindet, sieht nicht was sie Gavin unter Druck setzt und voreingenommen an diese Sache geht.

Gavin . Für mich einfach nur ein Mann der seine Beziehung retten will. Er ist maßlos enttäuscht über die Vortäuschung von Thea. Vollkommen verständlich. Er will die Ehe retten und schiebt alles zurück und Thea in den Mittelpunkt. Die Kariere bleibt, aber nimmt sich so viel Zeit wie es nur geht für die Familie. Räumt seiner Frau jede Möglichkeit ein, wie die Wiederaufnahme eine Studiums. Gut, dass Männer oft nicht so sind wie am Anfang einer Beziehung und etwas müde werden, dass ist nichts Besonderes. Aber geht nicht fremd, ihm ist es unangenehm, wenn andere Frauen mit ihm flirten. Was will man erstmal mehr, vor allem wenn man so aussieht wie er. Alle Regeln, welche er aufstellt, sind verständlich, korrekt und fair. Etwas was Thea nicht so fand. Ich mochte ihn total. Er ist für mich der positivste Mensch im Buch.

Aber auch die Randfiguren wie Dell und Mac geben der Geschichte einen Schliff.



Nun wie bewerte ich nun dieses Buch.

Erwartungen die erfüllt wurden: 2/5 (zu wenig Buchclub)

Charaktere: 3/5 (zu viele negative und unbefriedigte Frauen)

Story: 3/5 (nicht schlecht, aber nicht das was versprochen wurde)



Alles in allem ist die Geschichte nicht schlecht, aber man hat sich einfach was anderes versprochen, weil es anders angepriesen wurde. Ich fand Charaktere wie Liv so ätzend und Thea so voreingenommen und selbstsüchtig, dass es dem Buch schon einen Knick gegeben hat. Schuld ist hier nicht der Mann, wie es gerne dargestellt wird, sondern es sind falsche Erwartungen, fehlende Kommunikation und zurückgestellte Wünsche, so wie falsche Egos. Alles in allem eine gute Story, vor allem mal von Erwachsenen anstatt von 18-jährigen Mädchen und ihrem ersten Liebesproblemen.

Ich werde so oder so den zweiten Teil lesen. Ich hoffe Dell ist dann dran mit seiner Geschichte

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Veröffentlicht am 15.05.2020

Leider weder lustig noch ein guter Roman

Aufgetaut
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Wenn ich an David Safier denke, denke ich an erster Stelle an sein für mich bestes Buch“ Mieses Karma“. Ein Buch was überzeugte mit einem so tollen Humor. Leider konnte mich im Folgenden keins seiner Bücher ...

Wenn ich an David Safier denke, denke ich an erster Stelle an sein für mich bestes Buch“ Mieses Karma“. Ein Buch was überzeugte mit einem so tollen Humor. Leider konnte mich im Folgenden keins seiner Bücher mehr so überzeugen wie dieses.

Auch „Aufgetaut“ hat für mich nicht das Potential zu seinen besten Büchern zu gehören.
Wir erleben zwei Menschen, welche beide das Glück erstmal verlasen, hat.

Felix, geschieden und arm, der nicht mal den Unterhalt für seine Tochter zahlen kann will sein Glück erneut versuchen, indem er eine Glücksapp programmieren will. In Form seines jetzigen Jobs ist er auf einem Kreuzfahrtschiff unterwegs. Dabei seine elfjährige, verzogene und besserwisserische Tochter. Diese tanzt allen Leuten auf der Nase herum, stellt alles in Frage und nervt unheimlich mit ihrer Art. Wer das süß findet, dem ist nicht mehr zu helfen.

Das einzig süße war für mich das kleine Mammutbaby, welches seine Geschichte erstmalig vor 33.000 Jahren im Buch hat. Dort gab es eine kleine Gemeinschaft von Menschen, die eindeutig aus Inzest bestanden. Urga steht ihrer Schwester zur Seite, als diese ihr Kind gebärt und es anders aussieht als die anderen (definitiv nicht aus der Inzestsippe) und will sich nicht aus dem Dorf vertreiben lassen, als sie sich dagegen wert das das Kind getötet werden soll.

Diese geht stattdessen mit den Männern auf die Jagd und gesteht dort dem Schönling des Dorfes ihre Liebe. Zu ihrem Pech ist der aber schon, heimlich, anders vergeben. Kurze Zeit später wird sie mit dem Babymammut zum Eisblock und kommt in unsere Zeit.
Bis hierhin sind 100 von 350 Seiten vergangen und es ist nicht wirklich viel passiert.

Das quengelige Kind nervt alle Seiten über. Felix wirkt wie ein Schluck Wasser in der Kurve und die beiden Eisopfer sind noch im Eisblock. Humor sucht man hier vergebens. Leider bringt das Buch auch keinen Spannungsbogen auf. Wer Lust hat die ganze Zeit vom Glück zu lesen und die nervigen Dialoge einer schnippischen 11-Jährigen mag, ist hier richtig aufgehoben.

Ich mag jedoch mehr die richtig lustigen Bücher von Safier und das war leider bis jetzt nur das oben genannte. Schade drum, aber das Buch wurde für mich bei Seite 100 eingefroren.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Tausendmal schon gelesen, leider hier nichts zu erwarten

TausendMalSchon
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Was tut es mir weh diese Rezension so wie sie nun wird schreiben zu müssen.

Ich habe mich sehnlichst auf dieses Buch gefreut und wurde dann noch um zwei Monate vertröstet, da dank Corona die Bücherei ...

Was tut es mir weh diese Rezension so wie sie nun wird schreiben zu müssen.

Ich habe mich sehnlichst auf dieses Buch gefreut und wurde dann noch um zwei Monate vertröstet, da dank Corona die Bücherei geschlossen war. Als ich das Buch dann endlich in Händen hielt, war ich begeistert vom Cover und dem bunten Seitenschnitt, der so gelungen ist.

Doch dann kam alles anders als gedacht.

Wir erleben das Jahr 2011 in Schottland und die Vergangenheit der jungen Sasha. Diese hat bereits als Kind und viel zu früh ihre Seelenmagie für sich entdeckt. Ihre Eltern müssen ihr immer wieder predigen, diese nicht auszuleben. Ihre Eltern entscheiden sich daher sie zu ihren Großeltern zu schicken, welche sehr abgelegen wohnen. Denn es gibt für Sasha eine sehr große Gefahr. Den Seelenjäger Lazarus Rimmon. Dieser will ihre Seele für sich gewinnen, was zu gleich den Tod für Sasha und das Ewige verdammt sein für ihre Seele bedeuten würde.

Ihre Mutter stirbt bei einem Übergriff durch Seelenjäger und ihr Vater gilt als vermisst.

In der heutigen Zeit ist Sasha nun 18 Jahre alt und hilft ihrer Großmutter im Laden, auf der Gottverlassenen Insel, aus.

Sie verspürt Melancholie und Traurigkeit, weil sie die Magie verschließen muss. Es gibt einen Zirkel, der ihr Seelenbuch hat, wo all ihre bisherigen Leben drin verzeichnet sind. Sie selbst kann sich nicht an ein einziges erinnern.

Da kommt der attraktive, etwas ältere Cedric de Grey auf die Insel. Natürlich muss der Mann immer älter sein. Sofort ist sie hin und weg von ihm, vor allem nachdem er sie vor einem Angriff durch die Jäger beschützt und Heim bringt. Er ist es dann, welcher ihr mehr über die Magie verrät als die eigene Großmutter und daher ist er noch mehr ihr großer Liebling.

Ohne zu viel zu verraten, es kommen im Buch immer wieder Jäger auf und Sasha reißt durch die Zeit, wie die Magierinnen es alle können.

Für mich war Sasha die klassische, pubertäre, nervige, weibliche Hauptdarstellerin, welche total von sich selbst überzeugt ist. Es gibt eine Szene, da hat sie die Sorge, dass Cedric als kleines Mädchen betrachten könnte und nicht als DIE Frau, die sie ja mit ihren 18 ist. Diese halb Mädchen, halb Frauen Charaktere, die null Reife haben, null Erfahrung und nur körperlich eine gewisse Reife haben und sich darauf einen einbilden sind mir so dermaßen zu nervig. Da lobe ich mir Charaktere wie Greta aus „Kronenherz“. Bodenständig und für Alter die passende Reife und Einstellung. Aber darüber hinaus ist sie einfach kein Charakter, mit dem man wirklich warm wird. Vor allem dieses zu schnelle, kindische verlieben. Einfach zu unrealistisch.

Cedric ist für mich bis Seite 250 einfach zu blass geblieben. Er verrät zwar recht viel von sich und seiner Vergangenheit, erklärt die anderen Charaktere aus dem Umfeld und sonst ist er langweilig wie ein Stein, der ins Wasser fällt.

Diese langweilige, nicht in der Geschichte vorrankommende und sich auf der Stelle sich befinden, habe ich bis zur Seite 250 empfunden und habe mich dazu entschlossen das Buch abzubrechen. Es war einfach zu viel in die Länge gezogen und zu wenig Leben im Buch. Zu viele Wiederholungen und Charaktere mit denen man sich einfach nicht anfreunden kann.

Einziger Pluspunkt war für mich, was es mit all den verschieden Typen Seelen auf sich hat, wird vorne im Buch sehr gut erklärt.

Ansonsten ist es für mich ein Buch, für die jüngere Generation, welche oberflächliche Geschichten vertragen kann.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Traumhaft schönes Buch

Royal Horses (1). Kronenherz
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Wie ich das Buch das erste Mal sah, war mein erster Gedanke: Was für ein schönes Cover.

Zweiter Gedanke: Hoffentlich keine Geschichte für Kinder mit nur Pferden drin.

Schon nach kurzer Zeit wusste ich, ...

Wie ich das Buch das erste Mal sah, war mein erster Gedanke: Was für ein schönes Cover.

Zweiter Gedanke: Hoffentlich keine Geschichte für Kinder mit nur Pferden drin.

Schon nach kurzer Zeit wusste ich, der zweite Gedanke löst sich auf. Was für eine echt schöne Geschichte, wo die Pferde eine zentrale Rolle spielen, aber die Hauptgeschichte anders ist.

Im Prolog erfahren wir das die junge Greta mächtig Ärger am Stecken hat. Sie versucht in ein Hotel einzubrechen, um dort ihren Bruder Jordan zu finden. Ein Security fängt sie ab, den der Prinz von England befindet sich ebenfalls auf der dortigen Party. Er macht sich einen Spaß daraus sie zu ärgern.

Sie wird über die Sommerferien auf das königliche Pferdegestüt Caverley Green in West Sussex geschickt, um aus London rauszukommen und Boden zu fassen. Denn sie möchte das Geschehen vorm Sommer vergessen Abstand nehmen. Der Leser erfährt erstmal nur das ihre beste Freundin und ihr Freund involviert sind.

Auf dem Gestüt wird sie erstmal nicht von allen positiv aufgenommen. Joan und ihr Bruder Sixton nehmen sie positiv auf. Ihr Patenonkel ist ebenfalls für sie da. Weniger begeistert ist der arrogante Edward, der als Pferdetrainer auf dem Gestüt arbeitet. Er zeigt Greta die kalte Schulter und gibt ihr zu verstehen, dass sie von seinen zwei liebsten Pferden, die Finger lassen soll. Greta kann das Verhalten natürlich null nachvollziehen.

Kaum hat sie sich auf dem Hof eingebunden gefühlt, kommt neben Edward der zweite interessante Mann an den Hof. Der Prinz persönlich. Dieser gibt ihr schnell zu verstehen das er sie toll findet. Doch Greta nähert sich mit der Zeit Edward und dieser öffnet nach und nach seine harte Schale, spricht aber zugleich von seinen dunklen Geheimnissen.

Greta lernt sich am Hof zurechtzufinden, lernt mit den Pferden zu arbeiten und das Reiten. Dazu kommt die verzwickte Liebesgeschichte. All dies ist so wunderbar verpackt, dass man auch Stellen hat, wo man mal schmunzeln muss. Zum Beispiel, wenn das Pony sich am königlichen Garten bedienen will.

Die Geschichte war sehr schnell und einfach gelesen. Ein bisschen Märchen, ein bisschen Lovestory und dazu das Gefühl, auch wenn man nichts mit Pferden zu tun hat, sich ihnen etwas genähert zu haben.

Ich freue mich schon sehr auf das zweite Buch und kann dieses nur mit fünf Sternen bewerten.

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Veröffentlicht am 06.05.2020

Kein Liebesroman sondern eine Aneinanderreihung von Gewalt

Never Too Late
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Dieses Buch ist das Gegenstück zum Buch „Never too close“. Hier waren Zoé und Jason nur Randfiguren, da es Mitbewohner bzw. Kumpel die Hauptcharaktere sind. Wir erleben nun die Geschichte der beiden, und ...

Dieses Buch ist das Gegenstück zum Buch „Never too close“. Hier waren Zoé und Jason nur Randfiguren, da es Mitbewohner bzw. Kumpel die Hauptcharaktere sind. Wir erleben nun die Geschichte der beiden, und auch Passagen aus dem ersten Buch aus ihrer Sicht.

Das Buch beginnt mit einer Warnung welche sich auf Themen wie Essstörungen und Gewalt beziehen und diese im Buch vermehrt vorkommen sollen. Sowas gehört jedoch nicht ins Buch, sondern auf die Rückseite. Denn grade die junge Leserschaft, kann meines Erachtens ein falsches Bild der Protagonisten bekommen und Fehler begehen wie diese.

Zur Geschichte und den Charakteren:

Zoé ist 20 Jahre jung, lebt in Paris und studiert Mode. So wie ihre Zimmermitbewohnerin Violette. Die beiden Mädchen teilen sich ein Zimmer und in der Wohnung lebt ebenfalls Loan. Diese beiden haben im ersten Buch ihre eigene Liebesgeschichte. In diesem hier, finden Jason und Zoé. Sie ist jung, sehr hübsch, natürlich schlank und mit ihren pinken Haaren sehr auffällig. Sie liebt Mode und hat ein Ziel, welches sie erreichen will. Nach außen ist sie zickig und unnahbar. Männerverschleiß ist bei ihr Normalität.

Aber sie kann auch anders, und dies erfahren wir direkt zum Anfang des Buches. Wir erfahren das sie mit Sara zusammengekommen ist. Einem süßen Mädchen, so wie sie damals auch vor vier Jahren war. Für Zoé war es erst ein Schock, da sie nicht wusste das sie auf Mädchen steht. Aber die Liebe hatte damals keine Chance, wie wir recht früh erfahren. Denn in wechselnden Zeiten, erleben wir das damals und das heute. Damals, wie sie noch zur Schule ging und bei ihrer Mutter und ihrem gestörten Bruder lebt. Dieser erfährt von der Liebelei und stellt sich recht brutal dagegen. Nach und nach erfahren wir im Buch, was aus Sara wurde und warum Zoé so sehr an einer Liste hängt, die sie mit ihre zusammen aufgesetzt hat. Mit Dingen, die sie unbedingt im Leben mal machen will.

In der Gegenwart erleben wir wie sie mit Jason zusammenkommt. Eine schwierige und langatmige Geschichte, da Zoé aus sehr schweren Verhältnissen kommt. Kein Vater, eine Mutter, die auch nicht durch Einsatz in Sachen Liebe und Geborgenheit glänzt und ein gewalttätiger Bruder, der nicht davor zurückschreckt, sie zu schlagen, damals wie heute, sind schwer Laster, die sie verfolgen und ihr das Leben schwer machen. Vor allem da es ihr Geheimnis ist und niemand davon weiß.

Jason kommt aus reichem Hause und will nur seine Selbstständigkeit leben. Ohne Geld und das Einmischen seiner Familie. Mit einer Schwester kommt er sehr gut zurecht, mit der anderen überhaupt nicht. Sein Vater will ihn in eine Richtung drängen, Jason stellt sich dagegen. Er ist der Clown, der Leute gerne nervt und seine Sprüche sind schonmal sehr daneben. Aber er hat ein sehr gutes Herz und zieht liebevoll drei kleine Kätzchen groß. Diese sind die heimlichen Stars im Buch.

So treffen zwei Menschen, mit unterschiedlichen Vorgeschichten aufeinander und es braucht alles viel Zeit und vertrauen, um zu wachsen und bis sich beide eingestehen, dass sie eine Beziehung führen. Gerade für Zoé ist es der schwerster Schritt überhaupt.

Die Kapitel werden im Wechsel von den beiden erzählt. Dabei war mir Jason ständig lieber gewesen, da Zoé extrem anstrengend gewesen ist. Nach außen ist sie die Superzicke die nichts an sich ranlassen will, dumme Entscheidungen trifft und einfach nicht begriffen hat, dass man mit Männer ins Bett schleifen keinen Preis bekommt.

Da Zoé aber auch allen Mist erwischt, ist ihre Erzählung eine lange, depressive, sehr negative Geschichte. Der Verlust von Sara hat sie sehr mitgenommen und lässt sie regelmäßig dem Leser wissen. Dann werden wir mit ihrer Essstörung vertraut gemacht, dass sie zu Saras Zeiten schon richtig runtergehungert war, bis auf die 40 kg. Sie sich immer zu fett vorkommt, sie Tagelang nichts essen würde. Ihren Ärger mir ihrem gestörten Bruder, der sie bedroht, Autoreifen zersticht, sie schlägt und um ihr Geld bringt. Die Depressionen welche Zoé erlebt. Alles ziemlich viel und ziemlich heftig. Daneben eine Liebesgeschichte aufzubauen ist für mich absolut schlecht gewählt.

Die Autorin wusste schon, dass es nicht auf Nächstenliebe treffen würde und hat daher ein Nachwort eingebaut, in dem sie sagt, dass sie folgende Erfahrungen selbst gemacht hat, von Freunden gehört habe oder es bei anderen gesehen habe. Sie diese Themen immens wichtig findet und niemand sich dafür schämen muss Hilfe zu suchen. Das jeder Stark sein kann und Hilfe nichts mit Schwäche zu tun habe. Ja, da gebe ich ihr Recht. Aber ein Buch für so junge Leser, welches so viel Gewalt in der Familie aufweist und eine junge frau, die so immens ihren Körper schändet, mit rumv.. und einer Essensucht, ist für mich keine Grundlage für eine Liebesgeschichte. So hätte sie diese Themen in einem ganz eigenständigen Buch einbringen können. Nur das sie dann nicht die Reichweite erreicht hätte wie hier, denn der Erfolg des ersten Buches war ihr Sprungbrett für dieses zweite.

Somit habe ich ein Buch, wo die Geschichte nicht passt. Die Themen unpassend sind. Zoé als Charakter mir einfach zu unsympathisch ist. Familienzusammenhalt ist das eine, aber das was hier passiert und sich das so gefallen zu lassen, ist für mich das falsche Bild für einen Roman für so junge Menschen.

Daher muss ich zwei Punkte abziehen und weiß für mich, dass ich in Zukunft keine Bücher der Autorin mehr lesen werde. Einfach weil der Schreibstil schon zu zäh und langweilig ist, mal von der Thematik nicht weggesehen.

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