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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr traurig

Mein bester letzter Sommer
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Um es vorweg zu sagen - dieses Buch ist nichts für unterhaltsame Lesestunden, sondern nimmt den Leser mit auf die letzte, bewegende Reise eines jungen Mädchens, das dem Tod geweiht ist. Nichts wird beschönigt ...

Um es vorweg zu sagen - dieses Buch ist nichts für unterhaltsame Lesestunden, sondern nimmt den Leser mit auf die letzte, bewegende Reise eines jungen Mädchens, das dem Tod geweiht ist. Nichts wird beschönigt oder abgemildert, das Leiden und der Zorn von Tessa machen betroffen und man möchte sich nicht vorstellen, selbst in dieser Situation zu sein!
Mir hat das Buch schwer zu schaffen gemacht und ist nichts für labile Gemüter.

Tessa ist eine Protagonistin in die man sich sofort hineinversetzen kann. Durch ihre knapp gehaltenen Informationen erahnt man zuerst nur, warum sie sterben wird. Im weiteren Verlauf der Handlung erfährt man mehr von ihrem Krankheitsverlauf und leidet mit ihr. Durch den eindringlichen Schreibstil der Autorin ist man sehr dicht an Tessas Gefühlswelt und versteht, warum sie teilweise so wütend auf ihr Umfeld reagiert. Daneben ist die zarte Liebesgeschichte zu Oskar sehr romantisch, verspielt und manchmal sogar etwas schwülstig beschrieben, so wie es eben zu einem jungen Mädchen passt, das zum ersten Mal verliebt ist. Doch ebenso wie Tessa, vergisst man dabei nie, dass es keine Zukunft für diese Liebe geben wird.

Es ergeben sich sehr bewegende Momente, wobei es mir manchmal schlicht zu viel wurde und ich nicht mehr weiterlesen wollte/konnte. Das Drama um Oskars Schwester war mir dann doch zu viel an Tragödie für einen jungen Mann, der noch das ganze Leben vor sich hat und nun schon bald ein zweites Mal den Verlust eines geliebten Menschen verkraften soll. Ebenso emotional aufwühlend ist der Brief von Tessas Schwester und das Geständnis ihrer Mutter, wonach man ihr jeweiliges Verhalten gut nachvollziehen kann.

Als etwas aufmunternd empfand ich ein paar kleine Szenen, in denen sich Tessa gut und mit der Welt versöhnt gefühlt hat, doch die waren leider sehr selten. Eine schöne Idee ist die Playlist von Tes-kar am Ende des Buches, die ihren Roadtrip begleitet hat.

Es ist ein trauriges und bewegendes Buch mit vielen wahrhaftigen Gefühlen, das man aber nur lesen sollte, wenn man Schicksalsromane ohne Happy End verkraften kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fantasy mal ganz anders

Gehetzt
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Dieses Buch ist im Genre "Fantasy" mal ganz was anderes. Der "jugendliche" Held und Druide Atticus, der eigentlich schon über 2000 Jahre alt ist, ist modern, cool und lebt im heutigen Arizona, wo er einen ...

Dieses Buch ist im Genre "Fantasy" mal ganz was anderes. Der "jugendliche" Held und Druide Atticus, der eigentlich schon über 2000 Jahre alt ist, ist modern, cool und lebt im heutigen Arizona, wo er einen Laden für allerhand Mystisches und Magisches führt. Er bekommt es gleich zu Anfang mit ebenso modernen Elfen zu tun, die ihm, wegen eines antiken, magischen Schwerts, das er besitzt, an den Kragen wollen...

Die Dialoge und die Handlung sind voller Tempo und man wird mit den verschiedensten Fabelwesen, Elfen, Göttern, Hexen, Vampiren, Werwölfen und Feen - kurz: alles was die Fantasy-Welt so hergibt - nur so bombardiert. Dieses Sammelsurium erscheint etwas konfus in unserer heutigen Welt herumzustolpern, aber wenn eine uralte Göttin der Jagd, mit dem Aussehen einer jungen, sexy Studentin Smoothies mixt, und dem Druiden nebenbei den Kopf verdreht, kann man nicht anders, als sich begeistert auf dieses Abenteuer einzulassen.

Ab und zu werden Vergleiche und Anspielungen auf Filme oder Persönlichkeiten unserer Zeit gemacht, die das Ganze noch ein wenig mehr auflockern. Es ist halt keine typische Fantasy-Geschichte, sondern eher eine witzige Persiflage auf die ganzen Bücher über Magie und übernatürliche Gaben!

Als etwas anstrengend beim Lesen empfand ich allerdings die vielen verschiedenen Namen und Personen, die man sich unmöglich alle merken kann. Das hemmt anfänglich den Lesefluss, aber es wird im weiteren Verlauf des Buchs besser.

Ich würde dieses Buch als "Fantastic Comedy" bezeichnen und allen empfehlen, die es witzig finden, daß ein Vampiranwalt die Nummer von Ghulen in seinem Kurzwahlspeicher hat, um ihnen im wahrsten Sinne des Wortes einen "Leichenschmaus" zu bereiten!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungene Fortsetzung

Touched, Die Schatten der Vergangenheit
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Der 2. Band von "Touched" beginnt mitten in einem Kräftemessen von Ashers Bruder Gabriel und Remy, der Heilerin. Dabei kommt heraus, daß Remy nun weitere Gaben besitzt, um sich gegen ihn zur Wehr zu setzen. ...

Der 2. Band von "Touched" beginnt mitten in einem Kräftemessen von Ashers Bruder Gabriel und Remy, der Heilerin. Dabei kommt heraus, daß Remy nun weitere Gaben besitzt, um sich gegen ihn zur Wehr zu setzen. Als Beschützer kann er normalerweise keine Schmerzen empfinden, doch Remy überträgt ihm ihre Verletzungen und heilt ihn anschließend wieder. Heiler und Beschützer sollten sich normalerweise gegenseitig unterstützen, sind hier aber verfeindet, mit Ausnahme der Protagonisten Asher und Remy, die sich lieben und ein Paar geworden sind. Remy hat mit einer fingierten Todesanzeige versucht, Kontakt zu ihrem Großvater aufzunehmen. Das hat funktioniert und er möchte sogar, daß sie künftig bei ihm lebt.Soweit zum Ihnalt, der, wenn man den 1. Teil nicht kennt, am Anfang sehr verwirrend ist. Eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse im ersten Band hätte ich mir gewünscht. Aber auch so kann man sich sehr gut in die Story hineinversetzen und die Hauptcharaktere waren mir gleich sympatisch. Vor allem Remys kleine Schwester scheint eine starke Persönlichkeit zu sein, obwohl sie keine Kräfte besitzt. Leider spielt sie in diesem Buch keine nennenswerte Rolle. Interessant wird die Geschichte, da sich ständig die Verhältnisse ändern. Man weiß nie so genau, wer ist Freund - wer ist Feind ? Auch Remys Beziehung zu Ashers Bruder Gabriel und zu ihrem Großvater verändern sich im Verlauf der Handlung dramatisch.

Was mir gar nicht gefallen hat, waren die ständigen Wunden und Verletzungen, die sich die Charaktere aus den verschiedensten Gründen untereinander zugefügt haben. Sogar die Foltermethoden und Mißhandlungen der Beschützer und deren Auswirkungen werden genau beschrieben. Mir war das zuviel des Leidens!

Versöhnt damit hat mich der eingängige Schreibstil der Autorin und die lebendigen Dialoge (die verbalen und auch die gedanklichen), die der Handlung eine Natürlichkeit verleihen, die auch gut in die moderne Welt passt, in der sie spielt. Insgesamt ist es ein attraktiver Fantasy-Roman und eine gelungene Fortsetzung des ersten Teils.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Witzig und skurril

Widerspruch zwecklos oder Wie man eine polnische Mutter überlebt
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Bei "Widerspruch zwecklos" handelt es sich um einen (Jugend)Roman in dem die 15-jährige Alicja über ihr Leben und Leiden mit einer polnischen Mutter und deren Familie sehr locker und witzig berichtet. ...

Bei "Widerspruch zwecklos" handelt es sich um einen (Jugend)Roman in dem die 15-jährige Alicja über ihr Leben und Leiden mit einer polnischen Mutter und deren Familie sehr locker und witzig berichtet. Man fühlt sich an manchen Stellen an die eigene Teenagerzeit erinnert. Mütter können manchmal seeehr peinlich sein und man leidet richtig mit, wenn sie mit allen Leuten über die Pickel ihrer Tochter diskutiert!
Herrlich ist auch, wie mit gängigen Klischees über Polen gespielt wird und diese überspitzt dargestellt werden, so daß es erfrischend rüberkommt (kettenrauchende Blondinen in Leopardenleggins bei der Papst-Messe und polnische Handwerker, die ohne Ausbildung alles können).

Mein Humorzentrum wird jedenfalls voll getroffen und die Seiten verfliegen im Nu. Die Handlung ist turbulent und die skurrilen Situation reihen sich fast nahtlos aneinander. Eingestreut sind immer wieder "Regeln" die Alicja sich selbst auferlegt, um in diesem Durcheinander einigermaßen klarzukommen. Kleine, immer wiederkehrende Gags und köstliche polnisch/deutsche Übersetzungen lockern das Ganze zusätzlich auf und haben mich sehr gut unterhalten.

Nachdenkliche Momente schleichen sich in dieses fröhliche Buch nur bei der Beschreibung von Celestyna, einer Cousine von Alicja, die eigentlich nur geliebt werden möchte, diese Liebe aber von niemandem -nicht mal der eigenen Mutter- erfahren darf und deshalb einige sehr befremdliche Taten begeht.

Manches wird natürlich zu überspitzt und klischeehaft beschrieben, doch das macht für meinen Geschmack, gerade den Reiz dieses Buches aus.
Insgesamt ein unterhaltsamer, schnell und leicht zu lesender Roman mit viel skurriler Situationskomik.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Erinnert an "Wickie"

Mika der Wikinger - Wettfahrt der Drachenboote
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"Mika der Wikinger" ist der erste Band einer neuen Kinderbuchreihe, in der ein kleiner Wikingerjunge mit seiner besten Freundin und einem sprechenden Wildschwein aufregende Abenteuer erlebt.

Das Cover ...

"Mika der Wikinger" ist der erste Band einer neuen Kinderbuchreihe, in der ein kleiner Wikingerjunge mit seiner besten Freundin und einem sprechenden Wildschwein aufregende Abenteuer erlebt.

Das Cover hat mich optisch stark an "Wickie" erinnert und auch seine beste Freundin Edda hat viel Ähnlichkeit mit Ilvie. Doch der Inhalt ist dann ganz anders:

Mika erlebt an seinem 7. Geburtstag eine Enttäuschung nach der anderen, doch mit Hilfe seiner Freundin und einem sehr speziellen Wildschwein, wird der Tag doch noch ganz "zauberhaft". Die Kinder sind mit ihren verschiedenen Charaktereigenschaften wirklichkeitsnah dargestellt. Da gibt es zum Beispiel den von sich selbst überzeugten Rüpel, der andere gerne herumkommandiert, das patente Mädchen und den etwas unsicheren Jungen, der sich so gerne beweisen möchte. Junge Erstleser bzw. Zuhörer können sich mit ihnen gut identifizieren. Dazu tragen auch die liebevoll gestalteten Illustrationen bei, die die Geschichte "miterlebbar" machen.

Einzig der sehr abrupte Schluss der Geschichte hat mich gestört, so dass ich keine volle Punktzahl vergeben möchte. Natürlich geht es in den Folgebänden weiter, doch wenn man nur dieses eine Buch (vor)liest, sind die Kinder enttäuscht, weil das Ende so plötzlich kommt und sie gleich wissen wollen, wie es weitergeht...