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Veröffentlicht am 22.03.2019

Vampirin Merit muss wieder Chicago retten

Chicagoland Vampires - Wie ein Biss in dunkler Nacht
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Merit ist seit fast einem Jahr ein Vampir und Hüterin des Hauses Cadogan, als sie mit ihrem Meister Ethan Sullivan, ihrer besten Freundin Mallory und deren Ehemann Catcher Bell zu einem Baseballspiel in ...

Merit ist seit fast einem Jahr ein Vampir und Hüterin des Hauses Cadogan, als sie mit ihrem Meister Ethan Sullivan, ihrer besten Freundin Mallory und deren Ehemann Catcher Bell zu einem Baseballspiel in Wrigley Field unterwegs ist. Doch der Abend endet anders als geplant, als sie die Leiche eines Formwandlers finden, anscheinend getötet durch einen Vampir. Das ist nicht gerade förderlich für den Pakt zwischen Rudelführer Gabriel Keene und Meistervampir Ethan Sullivan. In der Nähe des Tatortes entdeckt Mallory alchemistische Zeichen, was vermuten lässt, dass auch ein Hexenmeister seine magischen Finger im Spiel hat. Merit und Ethan sind sich sicher, dass ihr alter Feind Adrien Reed dahinter steckt, der mit Hilfe seines Zirkels die Macht in Chicago an sich reißen und alle Übernatürlichen vernichten will. Gemeinsam arbeiten die Vampire, Formwandler und Hexenmeister an einer Lösung, um Reed zur Strecke zu bringen, bevor er ihre Stadt in Schutt und Asche legt.

"Wie ein Biss in dunkler Nacht" ist der zwölfte und damit vorletzte Band der Chicagoland-Vampires-Reihe. Urban Fantasy vom Besten, wie ich finde. Eine spannende Geschichte, gut ausgearbeitete Figuren, mit Herz und Humor geschrieben.

Wie immer nimmt auch der private Part der Charaktere einen guten Teil der Geschichte ein, in erster Linie natürlich die Beziehung zwischen Merit und Ethan, wie immer mit Hochs und Tiefs. Aber auch die enge Verbindung mit Haus Cadogan, ihr Job als Hüterin und damit Beschützerin ihres Meisters spielen eine große Rolle. Es geht um alte Werte wie Ehre, Treue und Loyalität. Und es gibt immer wieder komische Momente. Zum Beispiel, dass Merit, eine tapfere Vampirkriegerin, Angst auf Friedhöfen hat.

Das Ende lässt einigen Handlungsspielraum zu und verspricht ein viel spannendes Ende der Fantasy-Saga.

Veröffentlicht am 22.03.2019

Friederike Matthée ist zurück

Der Hunger der Lebenden (Friederike Matthée ermittelt 2)
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Köln, Juni 1947. Die Stadt ist von Krieg und Hunger gezeichnet und wird von einer Hitzewelle geplagt. Auf einem Hof im Bergischen findet man die Leiche der Gutsherrin, das Gesicht zerschossen. Neben der ...

Köln, Juni 1947. Die Stadt ist von Krieg und Hunger gezeichnet und wird von einer Hitzewelle geplagt. Auf einem Hof im Bergischen findet man die Leiche der Gutsherrin, das Gesicht zerschossen. Neben der Leiche ein junges Mädchen mit der Waffe in der Hand. Die Sache scheint klar, aber Friederike Mathée von der Weiblichen Polizei hat ihre Zweifel.
Als nahe bei Köln die Leichen von drei britischen Soldaten gefunden werden, kehrt auch Richard Davies von der Royal Military Police zurück nach Deutschland, um den Fall zu untersuchen. Wieder kreuzen sich die Wege von Friederike und Richard. Aber kann der Lieutenant über seinen Schatten springen und die Frau, die er liebt, nicht nur als "Deutsche" sehen?

Der zweite Fall für Friederike Mathée. Inzwischen hat sie sich einigermaßen bei der Weiblichen Polizei integriert, die Arbeit gefällt ihr sogar. Mit ihrer Mutter lebt sie jetzt in einer Schrebergartensiedlung in Köln, sie bauen Obst und Gemüse an und kommen einigermaßen über die Runden.
Wie schon im ersten Teil der Reihe, gelingt es Beate Sauer auch dieses Mal durch ihre Darstellung der durch den Krieg zerstörten Stadt, dem Leser die damalige Situation in Köln und Umgebung nahe zu bringen. Die Beschreibung der durch die Bombenangriffe zerstörten Straßen und Häuser sind sehr authentisch und realistisch, man fühlt die Hitze des Sommers '47 und kann fast den Staub schmecken. Auch die deprimierende Stimmung kommt gut rüber, aber so langsam gibt es auch so etwas wie Hoffnung.

Im Mordfall an der Gutsherrin gibt es immer wieder Neues und überraschende Wendungen, so dass es bis zum Schluss spannend bleibt.

Am Ende bleibt eine Sache offen, von der wir vielleicht in einem dritten Teil der Reihe lesen werden.

Man kann "Der Hunger der Lebenden" sicher auch lesen und verstehen, ohne "Echo der Toten" zu kennen. Aber mit Kenntnis des ersten Teils, wird die Entwicklung von Friederike deutlicher.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Joe, der nette Killer von nebenan

Der siebte Tod
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Inhalt:
Christchurch, Neuseeland. Joe ist eigentlich ein netter Kerl. Er jobbt tagsüber als Putzmann bei der Polizei, liebt und füttert seine beiden Fische, mit denen er in seinem Apartment lebt und er ...

Inhalt:
Christchurch, Neuseeland. Joe ist eigentlich ein netter Kerl. Er jobbt tagsüber als Putzmann bei der Polizei, liebt und füttert seine beiden Fische, mit denen er in seinem Apartment lebt und er besucht regelmäßig seine Mutter.
Was niemand weiß: Joe ist ein gesuchter Serienkiller, der "Schlächter von Christchurch". Sechs Menschen hat er bereits umgebracht, dann wird eine siebte Leiche gefunden. Und obwohl alles auf den Schlächter hindeutet, weiß Joe genau, dass er diese Frau nicht ermordet hat. Nun hat Joe nur noch ein Ziel: Den Nachahmer finden, ihn für diese Tat bestrafen und ihm die anderen sechs Morde anhängen. Ein perfekter Plan, denn er weiß bereits, dass er die Polizei überlisten kann, schließlich macht er seit Monaten nichts anderes.

Meine Meinung:
"Der siebte Tod" lag schon sehr lange auf meinem SUB. Im Nachhinein stelle ich fest, dass es das nicht verdient hatte.
Der Thriller ist von Anfang bis Ende spannend und sehr unterhaltsam mit viel schwarzem Humor. Zum größten Teil ist die Geschichte in der Ich-Form aus Joes Sicht geschrieben, so dass man hautnah an seinen Gedanken teilhaben kann. Und die sind manchmal ganz schön schräg. Er hält sich selbst natürlich für geistig völlig gesund und seine Taten einfach nur für menschlich. Auch das typische Klischee, dass ein Frauenmörder meistens unter einer dominanten Mutter gelitten hat, trifft seiner Meinung nach auf ihn überhaupt nicht zu. Die Szenen mit seiner Mutter zeigen allerdings etwas Anderes.
Es gibt noch viele Beispiele dieser Art, die ich aber nicht alle nennen möchte, um nicht die Spannung zu nehmen.
Der Schreibstil ist jedenfalls sehr erfrischend und war für mich mal etwas ganz Anderes als bei sonst üblichen Thrillern oder Krimis.

"Der siebte Tod" kann ich jedem empfehlen, der gerne mal einen etwas anderen Thriller lesen möchte.

Paul Cleave hat inzwischen eine ganze Reihe von Thrillern geschrieben, die in Christchurch spielen. Wie ich gesehen habe, ist es keine wirkliche Serie, die Geschichten hängen aber wohl locker zusammen. In "Opferzeit" geht es weiter mit Joe, das ist aber bereits der siebte Band der Christchurch-Reihe.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Matthew Shardlake ermittelt in York

Der Anwalt des Königs
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Inhalt:
England, 1541. Der Anwalt Matthew Shardlake wird von Erzbischof Cranmer beauftragt, nach York zu reisen. Dort soll er die Inhaftierung von Edward Broderick überwachen und dafür sorgen, dass dieser ...

Inhalt:
England, 1541. Der Anwalt Matthew Shardlake wird von Erzbischof Cranmer beauftragt, nach York zu reisen. Dort soll er die Inhaftierung von Edward Broderick überwachen und dafür sorgen, dass dieser unbeschadet nach London gebracht wird, um dort im Tower befragt zu werden. Den Grund der Festnahme erfährt Shardlake zunächst nicht. Zusammen mit seinem Gehilfen Barak macht er sich also auf in den rauhen Norden. Zur selben Zeit ist König Henry VIII. mit seiner Frau Catherine Howard und einem etwa 3000 Mann starken Tross ebenfalls auf dem Weg nach York. Die Einwohner von York heißen die Londoner nicht gerade herzlich willkommen, denn sie sind mit vielen Änderungen, die Henry VIII. während seiner bisherigen Regentschaft vorgenommen hat, nicht einverstanden.
Während seines Aufenthaltes in York erlebt Shardlake mit, wie ein Glaser vom Dach der Kirche stürzt. Vor seinem Tod flüstert er dem Anwalt noch etwas zu, das er zunächst nicht deuten kann. Aber nun deutet es darauf hin, dass der Sturz kein Unfall war. Im Haus des Glasers findet Shardlake dann Papiere, deren Enthüllung die gesamte Monarchie erschüttern würde. Und irgendjemand versucht, dies mit allen Mitteln zu verhindern und schreckt auch vor brutaler Gewalt nicht zurück.

Meine Meinung:
"Der Anwalt des Königs" ist der dritte Teil der historischen Krimireihe um den "buckligen" Anwalt Matthew Shardlake. Nach dem Tod von Thomas Cromwell bekommt er nun einen neuen Auftrag von Erzbischof Cranmer. Er ist nicht begeistert, kann aber auch nicht ablehnen. Am liebsten würde er sich aus allen politischen Dingen raushalten, da solche Spießrutenläufe einfach nicht sein Ding sind.
Shardlake ist beileibe kein Superheld und das macht ihn so sympathisch. Mit seinem körperlichen Handicap hat er sich abgefunden, trotzdem leidet er oft unter dem Spott. Mitleid hatte ich besonders während der Szene mit König Henry.

Action und große Kampfszenen sucht man hier vergeblich. Trotzdem hat die Geschichte einen durchgehenden Spannungsbogen und man will dran bleiben und rätselt zusammen mit Shardlake, was hinter allem stecken könnte.
Die Beschreibung der Örtlichkeiten und der damaligen Gegebenheiten wird sehr authentisch dargestellt und der Leser ist hautnah dabei. Den andauernden Regen und nassen Herbst in York kann man sich lebhaft vorstellen. Auch die Zustände im Tower bei den Verhören lassen einen fast schaudern.
Wie immer wird aus der Ich-Perspektive von Shardlake erzählt, so dass man auch dadurch hautnah am Geschehen ist.

Im Nachwort gibt C. J. Sansom einige Erklärungen zu den historischen Hintergründen. Und er schreibt auch, dass, so fantastisch das Geheimnis auch klingt, vieles darauf hindeutet, dass es tatsächlich wahr war. In diversen Quellen hat er Hinweise dazu gefunden.

Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht mit Matthew Shardlake und freue mich auf den nächsten Teil der Reihe.

Veröffentlicht am 09.01.2019

Ruth Galloways 6. Fall

Engelskinder
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Dr. Ruth Galloway, forensische Archäologin und allein erziehende Mutter, stößt bei Ausgrabungen auf ein Skelett aus viktorianischer Zeit. Die Tote liegt mit Gesicht nach unten in ihrem Grab, die Hände ...

Dr. Ruth Galloway, forensische Archäologin und allein erziehende Mutter, stößt bei Ausgrabungen auf ein Skelett aus viktorianischer Zeit. Die Tote liegt mit Gesicht nach unten in ihrem Grab, die Hände auf dem Rücken gefesselt und anstatt der linken Hand hat sie dort einen Eisenhaken. Das legt den Verdacht nahe, dass es sich bei der Frau um eine berüchtigte Kindsmörderin handelt, wegen des Hakens bekannt als Mother Hook. Sie war so etwas wie eine frühzeitige Tagesmutter und nahm Kinder lediger Mütter bei sich in Pflege. Diese soll sie dann allerdings getötet haben. Dies ruft sogar ein Fernsehteam auf den Plan und während der Untersuchungen kommen Ruth schließlich Zweifel an Mother Hooks Schuld. Kann sie das vielleicht nach all den Jahren mithilfe ihrer forensischen Möglichkeiten beweisen? Gleichzeitig verschwindet in der Gegend ein Kind und DCI Harry Nelson hat alle Hände voll zu tun, die Sache aufzuklären. Die Zeit läuft, denn Nelson weiß, dass es nach mehr als 24 Stunden kaum noch Hoffnung gibt, das Kind lebend zu finden...

"Engelskinder" ist der mittlerweile sechste Fall der englischen Krimireihe um die forensische Archäologin Ruth Galloway. Elly Griffiths führt gekonnt flüssig durch die Geschichte, ihr Schreibstil ist lebendig und hält die Spannung von Beginn an hoch. Zwischendurch gibt es immer wieder amüsante Momente, wenn Ruth mal wieder selbstkritisch in den Spiegel schaut, sich mit ihrer knapp dreijährigen Tochter Kate ernsthaft unterhält oder mit Harry Nelson aneinander gerät, hauptsächlich wegen "Katie". Auch die Situationen mit dem Druiden Cathbad sorgen für Auflockerungen.
Interessant fand ich wieder die archäologischen Hintergründe im Fall von Mother Hook. Auch der Kriminalfall für Harry und sein Team ist durchweg spannend und durch diverse Wendungen bleibt dies bis zum Schluss so.
Es gibt auch ein paar emotionale Momente und Entwicklungen, bei denen ich gespannt bin, wie es damit weitergehen wird.

Ich mag Ruth, auch wenn ich sie manchmal für ein bisschen zu unsicher halte, was ihre eigene Person betrifft, ihr Aussehen usw. Aber gerade das macht sie auch wieder sympathisch, ebenso wie ihre Selbstironie.

Auch "Engelskinder" kann ich wieder jedem empfehlen, der englische Krimis mag. Man muss die Vorgänger nicht unbedingt gelesen haben, aber ich würde es empfehlen, denn es hilft, gewisse Zusammenhänge in Ruths Privatleben besser zu verstehen.