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Veröffentlicht am 25.04.2025

Wie immer klasse

Der Code der Knochen
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Die forensische Anthropologin Tempe Brennan durchlebt stürmische Zeiten. Ein schwerer Hurricane nimmt Kurs auf ihre Heimatstadt Charlotte. Sie leitet die Untersuchung zweier Skelette, die in einem Container ...

Die forensische Anthropologin Tempe Brennan durchlebt stürmische Zeiten. Ein schwerer Hurricane nimmt Kurs auf ihre Heimatstadt Charlotte. Sie leitet die Untersuchung zweier Skelette, die in einem Container an der Küste gestrandet sind. Die Art des Todes dieser zwei jungen Frauen, erinnert Tempe an einen fünfzehn Jahre alten Cod Case in Kanada - ein grausamer Doppelmord. Und in Charlotte geht die Angst vor einem hochansteckenden Bakterium um, gegen das bestimmte Gene angeblich schützen sollen. Ihre Ermittlungen führen Tempe auf die Spur eines Mannes, der dubiose Geschäfte mit Gen-Analysen macht. Als Tempe und Ex-Detective Andrew Ryan nur knapp einem Mordanschlag auf offener Straße entkommen, wird klar: Jemand will um jeden Preis verhindern, dass die Forensikerin den Code dieses Falls entschlüsselt...

Seit den Neunziger Jahren verfolge ich die Thriller-Reihe um die forensische Anthropologin Dr. Temperence Brennan. "Der Code der Knochen" ist der zwanzigste Teil und bisher gab es für mich noch keinen Fall, der mich langweilte. Ich habe jedes Buch gerne gelesen.
Auch hier ist das wieder der Fall, denn abgesehen vom spannenden Schreib- und Erzählstil, gibt es auch immer etwas zu schmunzeln. Besonders in den verbalen Schlagabtauschen zwischen Tempe und Ryan. Oder bei Tempes "Diskussionen" mit ihrem eigenwilligen Kater Bird. Alleine diese Szenen sind immer ein Lesegenuss.
Außerdem gelingt es der Autorin auch nach so vielen Jahren immer noch, neue und interessante Themen ins Spiel zu bringen und diese gut zu verpacken in eine spannende Story. Diesmal ist die Szenerie erschreckend realistisch und gar nicht so weit hergeholt, denn was tun Menschen nicht alles für Geld und Profit?

In der Vergangenheit gab es ja oft Kritik, dass in den Büchern von Kathy Reichs zu viel Fachchinesisch verwendet wird und zu viele Abkürzungen. Mittlerweile stört mich das nicht mehr, denn ich finde, dadurch sind die Bücher authentischer. Und es wird ja auch alles erklärt.

Ich freue mich jetzt jedenfalls auf den nächsten Teil der Reihe, den ich bestimmt irgendwann in diesem Jahr lesen werde. Der Titel ist "Kalte, kalte Knochen".

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Veröffentlicht am 25.04.2025

Wunderbare Unterhaltung

Villa Seestern - Ein neuer Wind
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Eva Seemann verlässt zusammen mit ihrem neunzehnjährigen Sohn und ihrer vierzehnjährigen Tochter nach der Scheidung Frankfurt, um auf Amrum einen Neuanfang zu machen. Hier hat sie die schönsten Ferien ...

Eva Seemann verlässt zusammen mit ihrem neunzehnjährigen Sohn und ihrer vierzehnjährigen Tochter nach der Scheidung Frankfurt, um auf Amrum einen Neuanfang zu machen. Hier hat sie die schönsten Ferien ihrer Kindheit verbracht. Nun will sie sich einen Traum erfüllen und die alte Villa Seestern zu einer Ferienpension umbauen. Zunächst ist die Enttäuschung groß, denn der Renovierungsbedarf ist doch größer als beim Kauf gedacht, Handwerker sind schwer zu bekommen und der Tag der Eröffnung rückt immer näher. Nach und nach findet Eva neue Freunde auf der Insel, aber nicht alle Insulaner sind ihr wohlgesinnt. Ihr direkter Nachbar versucht alles, ihr Steine in den Weg zu legen. Außerdem scheint die Villa ein Geheimnis zu verbergen. Nur mit Hilfe ihrer beiden Kinder, einer Gruppe neuer Freundinnen und des sympathischen Surflehrers Lennard, den Eva von früher kennt, kann sie den Traum vom eigenen B&B vielleicht doch noch verwirklichen.

Ich habe das Buch in einer Leserunde bei Lovelybooks lesen dürfen und muss sagen, es hat mir richtig gut gefallen. Ich kenne einige Bücher der Autorin, u. a. die Wales-Reihe, die ich ebenfalls gerne gelesen habe.

Nun geht es also auf die Nordseeinsel Amrum. Das Buch beginnt mit einem Brief, der anscheinend von einem Kind geschrieben wurde und schon älter zu sein scheint. Das macht den Einstieg schon mal sehr spannend.
Dann lernen wir in der Gegenwart Eva Seemann kennen, die mir gleich sympathisch war. Es gehört schon einiges an Mut und Optimismus dazu, alle Brücken hinter sich abzubrechen und ein ganz neues Leben zu beginnen. Noch dazu, wenn man das Haus, das man gekauft hat, nur "auf dem Papier" gesehen hat. Aber Eva lässt sich nicht unterkriegen und irgendwie gibt es auch immer eine Lösung. Ein großes Plus sind natürlich ihre neuen Freunde und Bekannte. Durch ihre Stellenanzeige findet sie in Bree eine perfekte Hilfe für den Gästebetrieb, auch wenn die junge Frau eigentlich überqualifiziert scheint als gelernte Hotelfachfrau. Und dann ist da noch Petra, über die sie buchstäglich auf ihrem Grundstück stolpert. Sie scheint sich auf der Insel zu verstecken und macht ein großes Geheimnis aus ihrer Vergangenheit, kann aber wundervoll backen und zaubert die tollsten Kuchen und Torten für Evas Café.
Überhaupt gewinnt Eva durch ihre offene Art schnell neue Freunde, auf die sich verlassen kann. Einzige Ausnahme ist der nervige Nachbar, der aber anscheinend immer in allen Dingen nur etwas Negatives sieht. Aber ich finde, auch hier schlägt Eva sich gut

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Das Buch ist einfach wunderbar zum Abtauchen und Wohlfühlen. Auch die Beschreibungen der Insel sind sehr anschaulich und lebendig. Außerdem passiert immer etwas, es wird nie langweilig. Dazu tragen auch die Briefe bei, die immer zwischendurch eingeschoben werden. Es scheint, dass ein Mädchen namens Anni vor vielen Jahren in der Villa gelebt hat.

Etwas Romantik ist auch dabei, das stört aber nicht weiter lach. In der Hauptsache geht es darum, wie Eva und ihre Kinder mit ihrem neuen Leben klarkommen und wie wichtig es ist, nicht aufzugeben und wie wichtig die Unterstützung der Familie und guter Freunde sein kann. Und natürlich dürfen wir Monti nicht vergessen, der sehr viel zur positiven Stimmung in der Villa Seestern beiträgt.

Am Ende bleiben ein paar Fragen offen, aber im Nachwort wird klar, dass dies nicht das Ende der Geschichte der Villa Seestern ist und ich hoffe, es geht bald weiter mit Eva und ihrer tollen Pension auf Amrum.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.03.2025

Die dunklen Fälle des Harry Dresden 7

Erlkönig
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Im Urlaub habe ich endlich mal wieder Zeit zum Lesen.

"Es ist drei Tage vor Halloween und damit fast ein Jahr nach den Ereignissen von Bluthunger. Chicagos bedeutendster Magier hat Probleme mit seinem ...

Im Urlaub habe ich endlich mal wieder Zeit zum Lesen.

"Es ist drei Tage vor Halloween und damit fast ein Jahr nach den Ereignissen von Bluthunger. Chicagos bedeutendster Magier hat Probleme mit seinem neuen Mitbewohner - seinem vampirischen Halbbruder Thomas. Doch bald bekommt Harry Dresden größere Probleme als den mangelnden Ordnungssinn seines Bruders: Seine alte Feindin, die Vampirin Mavra, verlangt von ihm, ihr Kemmlers Wort zu beschaffen, sonst werde sie seiner Freundin, der Polizistin Karrin Murphy, einen Mord in die Schuhe schieben. Weil Harry nicht weiß, worum es sich dabei handelt, zieht er Bob zu Rate, der ihm weiterhelfen kann. Gleichzeitig versucht er auszuloten, wie viel Schaden Mavra mit einer solchen Anschuldigung anrichten könnte.
Derweil tauchen skrupellose Nekromanten in Chicago auf, die auf der Suche nach dem Wort über Leichen gehen. Einer von ihnen trägt das Buch "Das Lied des Erlkönigs" bei sich, woraufhin sich Harry ein Exemplar dieses Werkes besorgt. Als er erfährt, dass die Neuankömmlinge Schüler Kemmlers waren, eines bösen Magiers, der sich auf einzigartige Weise zum Meister uralter Geister aufgeschwungen hatte, wird ihm klar, dass sie mittels seiner Macht den Erlkönig beschwören wollen."

Lange habe ich auf das neue Abenteuer von Harry Dresden gewartet und es hat sich gelohnt.
"Erlkönig" ist meiner Meinung nach eines der besten Bücher der Serie und durchweg spannend, ohne Längen, mit dem gewohnten trockenen Humor und der Selbstironie des Magiers und Privatdetektivs.
Zum Schluss steigert sich die Spannung zu einem explosiven Showdown.
Ich will nicht zu viel verraten, aber Harry wird ein entscheidendes "Angebot" vom Rat gemacht, das er nicht ablehnen kann und das sehr entscheidend für seine Zukunft und seine Rolle in der magischen Welt sein wird.

Ein bisschen enttäuscht war ich wegen Sheila, da ich für Harry gehofft hatte, dass er nach Susan vielleicht doch wieder jemanden finden würde. Naja, hat wohl nicht sein sollen. Er muss ja auch schließlich die Welt retten und hat keine Zeit für die Liebe.

Aber ich habe einen neuen Liebling: Mouse. Einfach toll, wie er am Schluss Cassius fertiggemacht hat.

Jedenfalls freue ich mich schon auf das nächste Abenteuer von Harry, Thomas, Bob, Mouse, Mister und vielleicht ja auch Butters.

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Veröffentlicht am 14.03.2025

Historischer Krimi aus Hamburg

Der Herzschlag der Toten
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Hamburg, 1887. Hermann Rieker wurde gerade frisch zum Criminalcommissar befördert, da soll er in seinem ersten eigenen Mordfall ermitteln. Sein Chef traut ihm das nicht recht zu und möchte ihm einen erfahrenen ...

Hamburg, 1887. Hermann Rieker wurde gerade frisch zum Criminalcommissar befördert, da soll er in seinem ersten eigenen Mordfall ermitteln. Sein Chef traut ihm das nicht recht zu und möchte ihm einen erfahrenen Kollegen vor die Nase setzen. Aber Rieker setzt sich durch und nun hat er drei Tage, um den Fall zu lösen und den Mörder festzunehmen. In einem verlassenen Kontor ist die Leiche einer jungen Frau gefunden worden, auf brutale Art erstochen. Gewissen Umstände beim Entdecken der Toten erschweren zunächst die Ermittlungen.
Bei diesen trifft er auf Johanna Ahrens, Tochter eines Richters, die heimlich arme Frauen im Gängeviertel unterrichtet. Da Johanna in dem Mordopfer eine ihrer Schülerinnen erkennt, stellt sie auf eigene Faust Nachforschungen an. Dabei lernt sie einen Totenfotografen kennen, dessen Anatomiekenntnisse eine entscheidende Wendung für den Fall bringen. Doch als ein weiterer Mord die Stadt erschüttert, wird klar: Der Täter kann jeden Moment erneut zuschlagen.

"Der Herzschlag der Toten" ist ein wirklich spannender historischer Krimi. Atmosphärisch, düster, fesselnd. Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen, ebenso die Sprache. Ich finde, sie ist der damaligen Zeit angepasst, aber nicht zu altmodisch. Und der Autor lässt Hamburg zu Ende des 19. Jahrhunderts vor den Augen des Lesers lebendig werden.
Sehr interessant finde ich das Thema der Totenfotografie. Es klingt zwar morbide, aber wenn man mal darüber nachdenkt, war das eigentlich eine gute Sache. Es war ja nicht so wie heute, wo von jedem Menschen in allen Lebensjahren ausreichend Fotos existieren, so dass man sich auch nach Jahren noch an die Gesichter erinnern kann. Die Fotografie war in den Kinderschuhen und nur wenige konnten es sich überhaupt leisten. Und erst recht hatten normale Leute kein Geld, von sich Porträts malen zu lassen.

Auch die Charaktere sind sehr interessant. Hermann Rieker kommt eigentlich aus Berlin und im Laufe der Geschichte erfährt man, was er dort hinter sich gelassen. Außerdem kämpft er mit Erinnerungen an den Krieg gegen die Franzosen. In seinem Job will er hundert Prozent geben.
Johanna ist zwar eine Tochter aus reichem Haus, aber sie nutzt dieses Privileg, um anderen Frauen zu helfen. Für sie ist Bildung der wichtigste Schritt, etwas aus seinem Leben zu machen.

Am Ende erfährt man, dass es einen guten Grund gibt, warum das Ganze im Jahr 1887 spielt und diese Wendung finde ich wirklich gelungen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es auf jeden Fall weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 14.03.2025

The Housemaid Teil 1

Wenn sie wüsste
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Millie kann ihr Glück kaum fassen, als Nina Winchester ihr die Stelle als Haushaltshilfe inklusive Kost und Logis bei ihrer Familie auf Long Island anbietet. Schließlich hat sie eine Vergangenheit von ...

Millie kann ihr Glück kaum fassen, als Nina Winchester ihr die Stelle als Haushaltshilfe inklusive Kost und Logis bei ihrer Familie auf Long Island anbietet. Schließlich hat sie eine Vergangenheit von der niemand etwas wissen soll. Doch kaum ist Millie eingezogen, zeigt Nina ihr wahres Gesicht. Sie verwüstet das Haus und unterstellt ihr Dinge, die sie nicht getan hat. Ihre verwöhnte Tochter behandelt Millie ohne jeden Respekt. Nur Ninas attraktiver Mann Andrew ist nett zu ihr. Wäre da nur nicht Ninas wachsende Eifersucht. Hat sie Millie nur eingestellt, um sie zu quälen? Oder hat auch sie ein dunkles Geheimnis, von dem niemand etwas erfahren darf?

"Wenn sie wüsste" ist der erste Teil der "Housemaid"-Reihe. Mir wurde das Buch empfohlen, da es überraschende Wendungen und Twists enthalten sollte. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Schon den Prolog fand ich spannend, denn man weiß nicht, wer der Ich-Erzähler ist. Nach Beenden des Buches war mein Verdacht aber falsch. Was natürlich wiederum für die Geschichte spricht.
Im ersten Teil der Geschichte lernen wir Millie kennen. Sie ist Ende Zwanzig und unheimlich dankbar, diesen Job bei den Winchesters zu bekommen, denn die letzten 10 Jahre liefen nicht gut für sie. Da dieser Teil in der ersten Person aus Millies Sicht erzählt wird, ist man als Leser immer nah am Geschehen und auch in den Gedanken der Protagonistin. Die sind teilweise sogar recht amüsant, z. B. als sie zum ersten Mal der Tochter Cecilia gegenüber steht, die immer altmodische Kleider trägt.

Zitat: "Sie trägt ein weißes Rüschenkleid, in dem sie aussieht wie eine kleine Puppe. Und mit Puppe meine ich natürlich die unheimliche sprechende Puppe in The Twilight Zone, die Leute umbringt."

Millie ist hin und her gerissen, denn einerseits ist sie sicher, nichts falsch zu machen und kann die Wutanfälle ihrer Arbeitsgeberin nicht nachvollziehen, andererseits ist sie auf den Job angewiesen. Auch als Leser fragt man sich die ganze Zeit, was das Verhalten von Nina soll. Ist sie wirklich psychisch krank oder steckt etwas ganz Anderes dahinter? Aber das wird erst im zweiten Teil verraten und der hat es in sich. War Teil 1 noch eher ein psychologischer Spannungsroman, so verdient der zweite Teil, der aus Ninas Sicht geschrieben ist, auf jeden Fall die Bezeichnung Thriller.
Der Autorin gelingt es durchweg, die Spannung aufrecht zu erhalten. Der Schreibstil ist flüssig und lebendig. Ich habe mich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten und das Buch innerhalb weniger Tage durchgelesen.

"Wenn sie wüsste" ist ein echter Pageturner und ich bin gespannt, was mich im zweiten Teil "Sie kann dich hören" erwartet. Die Messlatte liegt auf jeden Fall hoch.

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