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Veröffentlicht am 08.08.2018

Weniger wäre mehr gewesen

Der Näher
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Martin Abel, Fallanalytiker beim LKA in Stuttgart, wird nach Gummersbach beordert, um der Polizei dort bei den Fällen zweier verschwundener, schwangerer Frauen zu helfen. Der Leiter der Polizeiwache ist ...

Martin Abel, Fallanalytiker beim LKA in Stuttgart, wird nach Gummersbach beordert, um der Polizei dort bei den Fällen zweier verschwundener, schwangerer Frauen zu helfen. Der Leiter der Polizeiwache ist davon nicht begeistert, ebenso wenig wie Abel.
Dann wird auf einem Feld in einem unterirdischen Hohlraum eher zufällig die einbetonierte Leiche einer Mutter und ebenfalls die ihres Babies gefunden. Die Frau ist bereits schon vor ein paar Jahren verschwunden. Abel ist überzeugt, dass die Fälle zusammenhängen und recherchiert verbissen weiter.
Kurz darauf taucht eine der beiden vermissten Frauen wieder auf und kann erste Hinweise auf den Täter geben. Abels Fähigkeiten und Erfahrungen in der Fallanalyse machen es ihm möglich, sich in eine Welt zerstörerischer Fantasien hineinzudenken. Er taucht ein in die dunkelsten Abgründe der menschlichen Seele und versucht, den Täter zu verstehen, um ihn zu finden. Wieso entführt er ausgerechnet schwangere Frauen? Und was hat es mit im Körper der Toten platzierten Gegenstand auf sich?

"Der Näher" ist der dritte Teil um den Fallanalytiker Martin Abel. Den ersten Teil "Blutsommer" hatte ich auch gelesen, den zweiten nicht und ich kann sagen, es ist auch nicht erforderlich, um diesen Fall hier nachzuvollziehen.

Erzählt wird in der dritten Person, überwiegend aus Sicht von Martin Abel, aber auch aus Sicht des Täters und man erfährt nach und nach seine Geschichte. Trotzdem konnte ich bis zum Ende nur raten, wer es ist.
Wie gesagt, ist der Spannungsbogen hoch, manchmal gibt es nur Andeutungen und kleine Häppchen für den Leser und dann geht es erst mal mit anderen Szenen weiter.

Ich kann mich erinnern, dass ich Martin Abel in "Blutsommer" nicht wirklich mochte, ich wurde einfach nicht warm mit ihm. Wahrscheinlich habe ich deswegen auch erst mal die Reihe nicht weiter verfolgt. In "Der Näher" ist Abel mir schon sympathischer, hat vielleicht auch mit der privaten Entwicklung zu tun.

Fazit: Spannend war das Buch auf jeden Fall, auch der Schreibstil hat mir gefallen. Allerdings muss ich sagen, dass mir dieser Fall doch ein wenig übertrieben erschien. Ich bin ja einiges gewohnt aus anderen Thrillern und deswegen auch nicht zart besaitet und mein Magen kann auch einiges vertragen. Aber bei gewissen Szenen war der Ekelfaktor schon recht hoch (Stichwort Kuh) und ich dachte mir: Musste das sein? Ich glaube, manchmal wäre weniger mehr gewesen und dadurch auch glaubwürdiger.
Unterhaltung bietet "Der Näher" aber trotzdem, also viel Spaß beim Lesen.

Veröffentlicht am 15.01.2018

Es ist noch Luft nach oben

Kaninchenherz
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Als die Friedhofsgärtnerin Gesine die nächste Beerdigung vorbereiten soll, muss sie geschockt feststellen, dass es sich um ihre Schwester handelt, die seit zehn Jahren nicht mehr gesehen hat. Mareike war ...

Als die Friedhofsgärtnerin Gesine die nächste Beerdigung vorbereiten soll, muss sie geschockt feststellen, dass es sich um ihre Schwester handelt, die seit zehn Jahren nicht mehr gesehen hat. Mareike war erst seit kurzem wieder in Deutschland, mit ihrem Mann und ihren Zwillingstöchtern. Und wie es scheint, hat sie Kontakt zu ihrer Schwester gesucht. Aber warum? Wollte sie eine alte Schuld begleichen? Vor zehn Jahren kam Gesines Sohn ums Leben, als Mareike auf ihn aufgepasst hatte und bis heute ist nicht klar, was tatsächlich passiert ist. Gesine quittierte damals ihren Dienst bei der Polizei, ist geschieden und lebt in einem Wohnwagen auf einem Bauernhof, sie hat sich nie von diesem schweren Verlust erholt. Als sich abzeichnet, dass Mareike vermutlich ermordet wurde, will sie endlich Klarheit.

Im Großen und Ganzen hat mir dieser Krimi ganz gut gefallen, denn er war mal etwas Anderes. Eine ehemalige Polizistin, die jetzt als Friedhofsgärtnerin tätig ist, hat man ja auch nicht oft.
Die ersten zwei Drittel fand ich sehr interessant geschrieben. Zwischendurch gibt es Rückblenden, in denen der Leser erfährt, was vor zehn Jahren passierte. Nach und nach kommt Licht ins Dunkel und am Ende gibt es auch die Auflösung. Die fand ich aber, ehrlich gesagt, nicht so ganz zufriedenstellend und die Motive des Täters kann ich auch nicht so wirklich nachvollziehen. Aber vielleicht geht es nur mir so.

Gesine mochte ich eigentlich von Anfang an. Sie hat viel durchgemacht und versucht, einfach irgendwie weiterzumachen. Überhaupt sind die Figuren vielschichtig angelegt und dadurch lebendig.

Insgesamt kann ich trotzdem nur 3 Punkte vergeben und zwar aufgrund des Endes. Aber da "Kaninchenherz" auch gute Ansätze hat und es der erste Teil ist, bekommt Gesine sicher noch mal eine Chance von mir.

Veröffentlicht am 25.04.2025

War nicht so meins

Der irische Fremde
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ournalistin Mary musste als Kind erleben, wie ihre Eltern bei einem Brand ums Leben kamen. 25 Jahre später begegnet sie zufällig einem Mann, den sie damals gesehen zu haben glaubt – und gerät Schritt für ...

ournalistin Mary musste als Kind erleben, wie ihre Eltern bei einem Brand ums Leben kamen. 25 Jahre später begegnet sie zufällig einem Mann, den sie damals gesehen zu haben glaubt – und gerät Schritt für Schritt in einen Alptraum. Verstörende Erinnerungen tauchen auf, die eine ganz andere Geschichte vom Tod ihrer Eltern erzählen. Wurden sie ermordet? Welche Rolle spielte der mysteriöse Mann? Auf der Suche nach der Wahrheit kehrt Mary nach Irland zurück und gerät in eine gefährliche Welt voller Lügen und Geheimnisse, in der sie bald um ihr Leben fürchten muss.

Ich habe das Buch in einer Leserunde bei Lovelybooks gelesen. Danke an dieser Stelle an den Verlag für das Exemplar.
Leider konnte mich die Geschichte nicht komplett begeistern und mitreißen. Ich hatte zunächst Probleme in die Handlung hineinzufinden.

Das Cover, der Titel, das Setting, auch der Klappentext, all das klang für mich vielversprechend nach einem spannenden Kriminalroman, so wie es auch auf dem Cover steht. Aber so wirklich kam für mich die Spannung nicht auf, jedenfalls nicht über weite Strecken. Zwischendurch dachte ich dann wieder, jetzt nimmt das Ganze Fahrt auf, aber für meinen Geschmack ging es zu sehr um die Psyche der Hauptfigur und die Frage, was ist Erinnerung und wirklich passiert und was ein Schutzmechanismus des Gehirns.
Ich muss auch sagen, dass mir Mary nicht wirklich sympathisch war und ich mit ihr nicht warm wurde. Normalerweise hätte ich Mitleid mit einer Person, die schon so viel in ihrem jungen Leben ertragen musste, aber hier hielt sich mein Mitleid in Grenzen.

Die Auflösung kam auch nicht unbedingt überraschend, denn bei Krimis aus Irland ist die Politische Geschichte eben häufig Teil der Handlung. Und ein paar Hinweise gab es zwischendurch für mich schon.

Anhand der Meinungen in der Leserunde sieht man mal wieder, dass Geschmäcker verschieden sind und das ist ja auch gut so. Wem das Buch gefällt, der wird sicher gut unterhalten. Meins war es leider nicht so.

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Veröffentlicht am 25.04.2025

Ich hatte etwas mehr erwartet

Die stillen Gefährten
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England, 1866: Als Elsie den reichen Erben Rupert Bainbridge heiratet, glaubt sie, nun ein Leben im Luxus vor sich zu haben. Doch nur wenige Wochen nach ihrer Hochzeit ist sie bereits verwitwet. Und dazu ...

England, 1866: Als Elsie den reichen Erben Rupert Bainbridge heiratet, glaubt sie, nun ein Leben im Luxus vor sich zu haben. Doch nur wenige Wochen nach ihrer Hochzeit ist sie bereits verwitwet. Und dazu schwanger. Elsie bezieht das alte Landgut The Bridge ihres verstorbenen Mannes. Da ihre neuen Diener ihr gegenüber äußerst reserviert sind, hat Elsie nur die ungeschickte Cousine ihres Mannes zur Gesellschaft. Zumindest glaubt sie das. Doch in ihrem neuen Zuhause existiert ein verschlossener Raum. Als sich dessen Tür für sie öffnet, findet sie ein 200 Jahre altes Tagebuch und eine beunruhigende, lebensgroße Holzfigur - eine stille Gefährtin...

Ich wollte schon lange mal etwas von Laura Purcell lesen und als ich sah, dass Sabine auf ihrem Blog Buchmomente eine Leserunde dazu veranstaltet und das Buch ja schon auf meinem SUB lag, hat sich das Mitmachen natürlich angeboten.

Der Klappentext klang vielversprechend und auch der Einstieg hat mir gut gefallen. Wir lernen eine Frau kennen, die in einem Krankenhaus behandelt wird, sie spricht nicht und hat keine Erinnerung an die Ereignisse, sie dort hin brachten.
Dann wird in Rückblenden die Geschichte von Elsie erzählt. Außerdem gibt es eine zweite Zeitebene, die etwa 200 Jahre vorher ebenfalls in The Bridge spielt. Hier lernen wir Anne kennen, eine Vorfahrin von Elsies Mann Rupert und seiner Cousine Sarah. Im Laufe des Buches erfährt man dann, wie die Geschichten zusammenhängen. Wobei allerdings für mich zu viele Fragen offen bleiben.

Ich muss sagen, ich bin ein wenig enttäuscht. Auf dem Titel steht "Eine viktorianische Geistergeschichte" und ja, es spielt zur viktorianischen Zeit und wahrscheinlich geht es auch um Geister. Zumindest lässt das Ende es vermuten und auch zwischendurch ereignen sich Dinge, die eigentlich nur auf Geister schließen lassen. Aber irgendwie war mir das Ganze...zu wenig. Ich kann es nicht richtig erklären, aber gegruselt habe ich mich nicht wirklich. Gut, würde mir tatsächlich in einem alten Haus so eine Holzfigur begegnen und mich regelrecht verfolgen, würde ich mich wahrscheinlich schon gruseln. Aber hier fehlte einfach die Atmosphäre, es kam kein Gänsehautfeeling beim Lesen auf. Vieles war auch zu vorhersehbar.

Richtig warm wurde ich auch nicht mit dem Schreibstil, die Sprache war mir teilweise zu modern für die viktorianische Zeit. Ich es mir leider nicht aufgeschrieben, aber an einer Stelle wurde ein Ausdruck verwendet, den es damals mit Sicherheit noch gar nicht gab.

Fazit: Ich würde sagen, das Potential war da, man hätte mehr daraus machen können. Vor einiger Zeit habe ich etwas von Darcy Coates gelesen und das hat mir sehr viel besser gefallen. Oder auch "Haus der Geister" von John Boyne.

Ich würde der Autorin allerdings gerne noch eine zweite Chance geben und ein weiteres Buch von ihr lesen. Vielleicht im Oktober zur passenden Zeit vor Halloween.

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Veröffentlicht am 16.01.2025

War leider nicht so meins

Es rappelt in der Kiste
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Der Melatenfriedhof in Köln, ein Ort der Ruhe und des Gedenkens, dient Friedhofsgärtner Konrad Leisegang seit vielen Jahren als Arbeitsplatz und Zufluchtsort gleichermaßen. Als er ein altes Grab abräumen ...

Der Melatenfriedhof in Köln, ein Ort der Ruhe und des Gedenkens, dient Friedhofsgärtner Konrad Leisegang seit vielen Jahren als Arbeitsplatz und Zufluchtsort gleichermaßen. Als er ein altes Grab abräumen will, stößt er jedoch auf etwas, das die Friedhofsruhe jäh durchbricht: eine zweite Leiche unter der ersten. Zeitgleich ereignet sich auf einem Flug von Bogotá nach Deutschland ein vermeintlich natürlicher Todesfall. Die Leiche wird in die Rechtsmedizin gebracht, die direkt an den Friedhof angrenzt. Kurz darauf wird der Wachmann des Instituts ermordet aufgefunden. Zufall? Konrad muss, unterstützt von dem aufgeweckten Schüler Martin, tief in die Geheimisse seines grünen Paradieses eintauchen, um die beiden Fälle zu lösen. Gemeinsam decken sie ein Netz aus düsteren Geheimnissen und Verbrechen auf, das Konrad selbst in allergrößte Gefahr bringt …

Ein Krimi, der überwiegend auf dem Melatenfriedhof in Köln angesiedelt ist mit einem Friedhofsgärtner als Hauptfigur? Das klang für mich sehr interessant und viel versprechend. Auf jeden Fall mal etwas Anderes in der Krimiliteratur.
Insgesamt muss ich aber leider sagen, dass es nicht so "meins" war. Wobei es wirklich kein schlechtes Buch ist, es gibt durchaus spannende Szenen. Auch die Figuren sind interessant. Nur musste ich mal wieder feststellen, dass humorvolle Krimis nicht mein Geschmack sind. Dafür kann der Autor natürlich nichts und vielleicht hätte ich beim Titel "Es rappelt in der Kiste" auch schon darauf kommen können, in welche Richtung das Ganze geht.
Die Geschichte ist auch nicht langweilig oder zäh, Krüger hat schon einige Ideen und Überraschungen parat.
Für mich persönlich war es nur einfach nicht das Richtige.
Wer aber Krimis mit Witz und Humor mag, dem wird der Ausflug auf den Melatenfriedhof sicher gut gefallen.

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