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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2019

Enttäuschend

Bestimmt schön im Sommer
3

Marlene Fleißig erzählt in "Bestimmt schön im Sommer" in einigermaßen kryptischen Szenen von einer Familiengeschichte in Gallizien, die durch und durch geprägt von dem Tod der einen Tochter ist. Maria ...

Marlene Fleißig erzählt in "Bestimmt schön im Sommer" in einigermaßen kryptischen Szenen von einer Familiengeschichte in Gallizien, die durch und durch geprägt von dem Tod der einen Tochter ist. Maria - die Protagonistin der Erzählung kehrt nach einiger Zeit in Deutschland in ihre Heimat zurück und findet sich sofort verstrickt in den alten Lügen und Verirrungen wieder. Von einem leichtem Sommerroman, wie es Klappentext und Cover suggerieren hat dieses Werk überhaupt gar nichts. Beides führt absolut in die Irre. Die Erzählung hat letztlich keinerlei Ziel, kaum Handlung und lässt die Leserin mit Fragen über Fragen zurück. Einzelne Szenen stehen zusammenhanglos nebeneinander, werfen neue Themen auf, die dann ebenso wie alle bisherigen völlig offen bleiben. Außer der Erkenntnis, dass Lügen das Leben zerstören kann, hat dieses Buch keinerlei Aussage. Tut mir leid, aber ich kann dieses Buch nicht empfehlen.

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  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Thema
Veröffentlicht am 26.02.2024

3 Frauen, 3 Zeiten – kunstvoll verflochten

Die Halbwertszeit von Glück
2


Mylene, Johanna und Holly erleben, zum Teil mehrfach, wie sich ihr eigentlich gutes Leben von einen Moment auf den anderen dramatisch verändert. Allen dreien hat die Autorin die Eigenschaft mitgegeben, ...


Mylene, Johanna und Holly erleben, zum Teil mehrfach, wie sich ihr eigentlich gutes Leben von einen Moment auf den anderen dramatisch verändert. Allen dreien hat die Autorin die Eigenschaft mitgegeben, auf diese Erfahrung mit ziemlich extremen Krisenreaktionen und krassen Lebensentscheidungen zu reagieren. Das macht – vor allem im Mittelteil – das Buch streckenweise etwas absurd, weil man als normale Leserin die Reaktionen einigermaßen übertrieben findet. Für das Geschehen des Buches ist das jedoch von Vorteil, denn dadurch werden die einzelnen Geschichten zügig vorangetrieben und es gelingt der Autorin tatsächlich, am Ende alle drei zusammenzuführen und jeder ein glückliches Ende zu schenken.
Dabei wird sehr deutlich, wie verletzlich ein jedes Leben ist, wie schnell sich Dinge ändern können. Viel mehr aber noch geht es meines Erachtens darum, bereit zu sein, sich mit seinem eigenen Leben und der jeweiligen Situation zu versöhnen und das beste daraus zu machen, d.h. sein Glück aktiv in die Hand zu nehmen.
Der Autorin gelingt es, in ihren Schilderungen die drei Frauen sehr lebendig zu zeichnen und uns nahe zu bringen. Auch wenn nicht immer jede ihrer (Übersprungs)Handlungen nachvollziehbar ist, kommen ihre Emotionen und ihre Verfasstheit sehr gut zum Ausdruck. Ein durchaus gelungenes Werk.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 16.05.2023

viel Fremdes

So viele Paradiese
2

Antonio macht sie auf den Weg aus seiner spießigen italienischen Heimat ins abenteuerliche Amerika.
Das Buch erzählt von einer fremden Zeit, einer fremden Familie, und einer fremden Welt. Letztlich bleibt ...

Antonio macht sie auf den Weg aus seiner spießigen italienischen Heimat ins abenteuerliche Amerika.
Das Buch erzählt von einer fremden Zeit, einer fremden Familie, und einer fremden Welt. Letztlich bleibt uns leider auch Antonio fremd. Es gelingt dem Buch nicht, uns zu packen, weder sprachlich noch logisch. Immer wieder wundert man sich über die Entscheidungen, Irrungen und Wirrungen. Man muss schon sehr leseengagiert sein, um dieses Buch zuende zu lesen.

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Veröffentlicht am 10.05.2022

zu wild

Wo kann ich bitte meinen Mann zurückgeben?
2

Emma ist erfolgreiche Ärztin, Mutter von zwei süßen Mädchen und war bis vor kurzem Ehefrau eines notorisch Sexsüchtigen, der sie über Jahre hinweg mit nahezu jeder Frau betrog, die ihm über den Weg lief. ...

Emma ist erfolgreiche Ärztin, Mutter von zwei süßen Mädchen und war bis vor kurzem Ehefrau eines notorisch Sexsüchtigen, der sie über Jahre hinweg mit nahezu jeder Frau betrog, die ihm über den Weg lief. Mittels Unterstützung durch ihre Familie gelingt es Emma, sich tatsächlich von ihm zu trennen. Während er weiterhin mehrere Beziehungen gleichzeitig führt, aber möglichst gut für seine Kinder da sein möchte, versucht Emma, irgendwie wieder ihr Selbstbewusstsein zurückzuerobern. Sie selbst scheint auch nach über einem Jahr noch sehr von der Last des exzessiven Betrugs zu leiden. Ihre Selbstzweifel aber auch ihre Wut gegenüber ihrem Ex zeugen davon, wie abhängig sie von ihm weiterhin ist. Seit der Trennung lebt ihre jüngere Schwester bei ihr, die so das komplette Gegenteil zur rationalen und zurückgezogenen Emma ist: Ohne festen Job, jobbt sie als Animateurin, pflegt einen sehr vulgären Wortschatz und ist sich nicht zu schade, ihr ausschweifendes Liebesleben als Vorbild für Emma zu gestalten. Trotz oder wegen deren ständigen Drängens lernt Emma einen Kollegen kennen und verliebt sich langsam in ihn, jedoch nicht unberührt von zahlreichen kleinen und größeren Tragödien.
Irgendwie scheint alles an dieser Geschichte extrem gesteigert zu sein: Emmas Wut, Simons Sexsucht, seine zeitweiße Reue, das exzessive Leben und Sprechen ihrer Schwester, das Kennenlernen des neuen Mannes und die Aufarbeitung der Trennung. Ohne Drama geht nichts in diesem Buch. Mir ist das zu viel Extreme. Ein paar Grade weniger hätten es auch getan und viel zum Realismus der Geschichte beigetragen. Um das Extreme zu steigen und beibehalten zu können liegen zwischen den einzelnen Kapiteln immer mehrere Wochen, in denen sich zum Teil auch Entschiedenes tut (z.B. Entwicklung der neuen Beziehung), was aber nicht erzählt wird. Stattdessen findet man immer und immer wieder Rückblicke auf die unzähligen Betrugsaktionen des Ex. Erst im letzten Drittel finden sich ein paar wenige Kapitel, in denen es wirklich Menschlich zugeht, man in die Abgründe der Figuren schauen kann, sie versteht und wirklich gerne bei ihnen ist. In allen anderen Kapiteln traut man sich höchsten von der Ferne auf dieses extreme Schauspiel zu blicken. Mir ist das dann doch zu wild.
Und noch ein Manko: Der Klappentext führt ziemlich auf die Irre. Weder geht es im Wesentlichen um Simons Lügen über Emma, noch um Dating-Erfahrungen. Im Mittelpunkt steht eher eine zielich verunsicherte Frau, die tragisches erlebt hat und nun v.a. von ihren Schwestern bis ins Extreme der sexuellen Peinlichkeiten geführt wird.

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  • Humor
Veröffentlicht am 28.03.2022

biochemische Liebe

Super Gefühle
2

Die Autorin, eine in Finnland offensichtlich gut bekannte Allgemeinärztin, Beraterin, Bloggerin und Podcasterin hat ein weiteres Werk ins Regal der Beratungsliteratur für ein Glückliches Leben gestellt. ...

Die Autorin, eine in Finnland offensichtlich gut bekannte Allgemeinärztin, Beraterin, Bloggerin und Podcasterin hat ein weiteres Werk ins Regal der Beratungsliteratur für ein Glückliches Leben gestellt. Es zielt auf das allgemein gültige Optimierungsbedürfnis und gleich von seiner Diktion dem üblichen Muster: Eine sehr erfolgreiche, gebildete Frau erlebt offensichtlich zum ersten Mal in ihrem Leben eine Phase, in der nicht alles glatt läuft. Sie entdeckt verschiedene Techniken „für sich“ und wird dann innerhalb kürzester Zeit zu einem glücklichen Menschen, der sich selbst voll im Griff hat. Als Begründungsmuster wird im vorliegenden Werk die Biochemie herangezogen. Entsprechend gliedern sich die Aufforderungen darin, Serotonin, Oxytocin und Dopamin gleichzeitig zu fördern und in ein gutes Maß zu bringen. Die Techniken sind nicht neu: Finde Ruhe, finde dich selbst, hab dich und andere lieb, sei präsent, ernähre dich gut und bewege dich viel. Fazit: Nichts Neues unter der Sonne.

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