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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2019

Humorvoll und ironisch mit Wiedererkennungswert

Ein Arschvoll Ratschläge
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Ich hatte sehr viel Spaß mit diesem Buch, schon als ich das Cover gesehen habe, den Klappentext und die Leseprobe. Und ich wurde über das Buch hinweg in meinem Eindruck nicht getäuscht.

Mit seinem lockeren ...

Ich hatte sehr viel Spaß mit diesem Buch, schon als ich das Cover gesehen habe, den Klappentext und die Leseprobe. Und ich wurde über das Buch hinweg in meinem Eindruck nicht getäuscht.

Mit seinem lockeren Schreibstil, seiner direkten und oft ironischen Art und nicht zuletzt mit seinen kreativen Wortwitzen schafft er ein so angenehm witziges Buch, das durch seine kurzen Kapitel mit immer anderen durch Ratgeber lösbaren Problemen auch für mal zwischendurch wunderbar geeignet ist.

Wie das Buch schon im Klappentext verspricht, sind das dabei alles Situationen aus dem Alltag, von dem jeder bestimmt schon das ein oder andere erlebt hat. Die gutgemeinten Ratschläge und selbstlosen Ratgeber für stolzes Geld. Ich hatte sehr viel Spaß und musste immer wieder an Stellen lachen, die ich selbst wiedererkannte und die durch den besagten überspitzen Schreibstil karikiert wurden. Viel mehr lässt sich über die Situationen auch nicht sagen, es sind wie kleine Kurzgeschichten aus dem Leben, die alle für sich allein stehen können.

Das soll es auch schon gewesen sein, das Buch erklärt sich schon im Klappentext von selbst. Es ist witzig, kurzlebig und lässt sich gut in einem Ruck oder kleinen Happen genießen. Man wird viel zu Lachen haben, das Buch macht also alles richtig und hält seine Erwartungen.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Spannend, überraschend und morbide

Die gute Seele
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Was für eine Geschichte! Der Klappentext verrät schon sehr gut, was den Reiz des Buches ausmacht. Es ist befremdlich und unangenehm, spannend und hat mich von der ersten Seite an fasziniert.

Erzählt ...

Was für eine Geschichte! Der Klappentext verrät schon sehr gut, was den Reiz des Buches ausmacht. Es ist befremdlich und unangenehm, spannend und hat mich von der ersten Seite an fasziniert.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Laura und von Ryan. Beide lernt man in ihrem Anteil erst einmal richtig kennen und ob ich nun wollte oder nicht, Laura war mir anfangs auch gar nicht so unsympathisch. Auch wenn sie ein krankes Hobby betreibt, war sie genauso auch eine glaubhafte Frau mit Leiden, Problemen und Sorgen und wenn ich auch nicht gutheiße was sie macht, gab es ein wenig Verständnis warum das für sie Sinn macht. Zumindest dachte ich all das, aber dann ging das Buch weiter. Aber das will ich nicht vorausnehmen.

Ryan war mir von Anfang an sehr sympathisch, ich habe mit ihm mitfühlen können und war genauso wie er Feuer und Flamme, als er sich auf die Suche nach der Frau macht, die seine schwangere Frau willentlich in den Selbstmord trieb. Aber er ist mehr als ein von Rache getriebener Mann, auch wenn ihm das selbst über weite Strecken nicht bewusst ist. Er war menschlich, hat richtige Entscheidungen wie auch völlig falsche getroffen, die ich nicht gutheißen konnte. Er ist alles andere als perfekt und gerade das machte es leichter mit ihm zu fühlen.

Beide Protagonisten sind John Marrs sehr gut gelungen und bieten eine sehr gute Grundlage für das spannende Katz-und-Maus-Spiel, das sich durch das Buch zieht und bei dem Jäger und Gejagte immer wieder wechseln, je nachdem wer gerade welches Ass im Ärmel hat. Ich war gefesselt zwischen Eifer für Ryans Pläne und seine genialen Ideen, enttäuscht über andere Entscheidungen und auch immer wieder erstaunt und geschockt, was Laura bereit war zu tun und wie eiskalt berechnend sie sein kann. Der Reiz des Buches macht keine große Action aus, sondern viel mehr dieser unterschwellige Kampf, das Planen und Taktieren und die schon genannten Asse, die immer wieder aus dem Ärmel gezogen worden. Bis ganz zum Ende konnte das Buch immer wieder mit Überraschungen und erwarteten Wendungen aufwarten und auch mit dem Ende war ich sehr zufrieden gewesen, gerade auch weil es völlig anders war als ich zu Beginn dachte.

Dabei liest es sich auch durch den Schreibstil sowie die hier stark ausgeprägten Gedanken und auch die Dialoge wunderbar flüssig und man bleibt ständig am Ball, auch wenn dann aus der Sicht des anderen weitererzählt wird.

Wer einen guten Thriller sucht, der einen schockieren kann und das ganz ohne große Gewalt und Action, der wird mit diesem Buch sehr zufrieden sein. Die Charaktere sind sehr gut gelungen, es war spannend bis zur letzten Seite und ich freue mich schon mehr von John Marrs zu lesen.

Veröffentlicht am 05.01.2019

Tolle Geschichte, aber mit Abzug

Goldfields
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Ich liebe Geschichte und lasse mich in historischen Romanen sehr gerne in eine andere Zeit entführen. Das wunderschöne Cover und die im Klappentext angedeutete Geschichte haben mich sofort für das Buch ...

Ich liebe Geschichte und lasse mich in historischen Romanen sehr gerne in eine andere Zeit entführen. Das wunderschöne Cover und die im Klappentext angedeutete Geschichte haben mich sofort für das Buch fesseln können und ich hab mich richtig auf die Geschichte gefreut. Was soll ich sagen, die Geschichte war gut, die Gegenwart eher weniger. Aber eins nach dem anderen.

Beatrice wurde mir im Laufe des Buches richtig sympathisch. Man lernt sie als selbstbewusste junge Frau kennen, die sich für die Rechte der Frauen und gegen Ungerechtigkeit einsetzt. Sie lernt mit der Zeit auch was es heißt anzupacken und was Revolution alles bedeuten kann. Als sie nach Australien geschickt wird, entfaltet sie sich erst so richtig und zeigt was in ihr steckt. Aber sie zweifelt auch, zeigt Schwäche und wird so sehr greifbar und eine sehr gelungene Protagonistin. Auch ihre Freunde und die Menschen um sie herum passen gut in das Bild der Zeit, im Guten wie im Schlechten.

Anders sieht es leider in Gegenwart aus. Während Beatrice Mitte des 19. Jahrhunderts mit Herzblut für die Gleichstellung kämpfte, ist Robin mir bis zum Ende unsympathisch. Viel zu penetrant will sie immer wieder betonen, wie schrecklich es Frauen auch heutzutage noch geht und geht dabei über das Maß hinaus, das heutige Missstände offenlegen soll. Sie ist weinerlich und in ihrer Art nervig. Da sie Geschichte von der alten Frau erzählt und in der Gegenwart hin und wieder unterbrochen wird, wurde ich leider gerade durch diese immer wieder gleiche Beschwerden rausgeworfen und war am Ende so genervt, dass ich die Gegenwart schlicht übersprungen habe und zum eigentlich guten Teil des Buches weitergeblättert habe.
Dabei sind hier auch nicht alle Personen unsympathisch, aber leider ist es genau die Hauptprotagonistin und es wirkte fast schon krampfhaft, wie hier Parallelen zur Frau im 21. Jahrhundert hergestellt werden sollten. Alles musste nochmal geschlechtsspezifisch kommentiert werden und das tat dem Buch nicht gut.

Dabei ist die Geschichte von Beatrice so toll erzählt. Sei es nun ihre Beatrice ersten Aktionen aus dem Adel heraus, zwar schon gut gemeint aber immer mit dem Luxus in der Hinterhand, wurde es in Australien dann richtig spannend. Ich hab mich dann selbst erwischt, wie ich dann gleich nach dem Lesen zu der Zeit in Australien und auch zu der Goldgräberstadt recherchiert habe, geschaut habe wo die historischen Parallen sind und alles andere als enttäuscht wurde.
Aber auch die Gespräche, die die klar festgefahrenen Rollenbilder der Menschen widerspiegelten, aber auch die damals revolutionären Gedanken und den Unternehmergeist einer starken Frau, haben mir sehr gut gefallen und wäre ich nicht immer unterbrochen worden, hätte ich das Buch locker an einem Stück durchlesen können. Wenn man einmal eintauchen konnte, war ich auch emotional ganz mit dabei, bei allem Glück und auch Leid, den schwierigen Zeiten und ich wollte immer erfahren wie es nun weitergeht.

Nimmt man nur die Geschichte von Beatrice, wäre das ein fantastisches Buch gewesen und ich bring es nicht übers Herz das Buch nicht zu empfehlen. Aber nur mit einem gutgemeinten Rat, die Gegenwart lockerer und grob zu lesen und sich von dem Charme des 19. Jahrhunderts fesseln zu lassen. Am Ende Seiten zu überspringen war das beste, was ich für meinen Lesefluss tun konnte und so kann daraus ein gutes Buch werden.

Veröffentlicht am 17.11.2018

Leider nicht so spannend wie beschrieben

Codename Eisvogel – »The Kingfisher Secret«
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Codename Eisvogel, ein stilvoll schlichter Name auf schlichtem Cover, der mich sehr neugierig gemacht hat. Dazu noch ein Autor, der nicht genannt werden möchte und das ganze in einem Thriller, genauer ...

Codename Eisvogel, ein stilvoll schlichter Name auf schlichtem Cover, der mich sehr neugierig gemacht hat. Dazu noch ein Autor, der nicht genannt werden möchte und das ganze in einem Thriller, genauer einem Verschwörungsthriller, umso mehr habe ich mich gefreut, ein Exemplar bei der Crime Club Leserunde auf Lovelybooks zu gewinnen.

So wirklich mitgerissen konnte ich aber nicht werden.
Das liegt in erster Linie an der Hauptprotagonistin Grace. Als sie eingeführt wurde, schrie sie geradezu nach der gescheiterten Journalistin mittleren Alters, die über ihre verlorenen Träume trauert. Darüber hinaus war nicht viel über sie zu sagen, sie war krampfhaft fokussiert ihr Lebensziel doch noch zu erreichen und das war es dann auch schon. Sie wirkte mehr funktional für das Buch als alles andere, daher berührten mich die späteren Gefahren und Verluste ihrerseits dann gar nicht.

Elena hingegen war dann noch interessanter gewesen. Um ihre Geheimnisse soll es sich auch noch drehen und um diese aufzuzeigen, springt der Autor zwischen der Gegenwart und ihrer Vergangenheit. Die Übergänge waren dabei gut gestaltet, man wusste schon nach wenigen Zeilen, dass nun wieder eine Episode ihrer Vergangenheit ansteht und war so nicht verwirrt oder überfordert. Diesen Teil der Geschichte fand ich persönlich auch spannender und schade, dass Elena nicht die Hauptprotagonistin des Ganzen wurde, da sie weit mehr Potenzial hatte als Grace. Sie wie auch ihre Freunde und „Freunde“ haben der Geschichte den nötigen Reiz verpasst.

Dass Grace für mich so bedeutungslos und ausdrucksschwach war, hat dann der Handlung nicht gut getan. Mit einer anderen Protagonistin, die mehr Charaktertiefe hat und mit der man besser mitfühlen kann, wären ihre Verfolgung und die Wahrheitsfindung spannend und mitreißend geworden, so wie ich es bei Thrillern liebe. Allerdings war es für mich dann dennoch so schnell vorbei wie es angefangen hat. Die gehetzte Stimmung und allgegenwärtige Angst war zwar spürbar, aber konnte mich nicht wie in anderen Thrillern packen, die ich gar nicht weglegen konnte. Dennoch war sie an sich solide und unterhaltsam bis zum Ende, wobei es hier einen groben Schnitzer gab, ein Verlust, der für mein Geschmack dann zu sehr übergangen wurde.

Codename Eisvogel war für mich kein schlechtes Buch, aber auch keins, das mich mitreißen konnte. Der Wahrheitsanteil, mit dem geworben wird, kann zwar ein Anreiz sein. Aber im Endeffekt muss das Buch an sich überzeugen und das konnte es leider nur bedingt.
Ich würde das Buch also auch nur bedingt weiterempfehlen. Wer mehr über die Wahrheit herausfinden will und sich dafür begeistern kann, für den wird das Buch unterhaltsam sein. Als reiner Verschwörungsthriller oder Thriller an sich würde ich dann aber andere Bücher als das empfehlen.

Vielen Dank an Lovelybooks und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Schade, das Cover war so schön

30 Sekunden zu spät
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Das Cover des Buches ist toll gestaltet und ist mir sofort ins Auge gefallen. Der Butterfly-Effekt wird hier schon so geschickt durch den Schmetterling angedeutet und ich war neugierig, wie er in diesem ...

Das Cover des Buches ist toll gestaltet und ist mir sofort ins Auge gefallen. Der Butterfly-Effekt wird hier schon so geschickt durch den Schmetterling angedeutet und ich war neugierig, wie er in diesem Buch dargestellt wird.Leider war es dann ein Buch, das gute Ideen hatte, sie aber nicht gut umgesetzt hat. Wer die Inhaltsangabe liest merkt, dass die Gedanken Nepomuks sprunghaft sind, er von einem auf den anderen kommt und dazwischen vergisst warum er was gemacht hat. Sein Opa hat Demenz und er scheint es geerbt zu haben. So verfolgt man über das Buch, wie es schlimmer wird, wie er das Geschehene erlebt und erfahren dann noch einmal von seiner Freundin, was wirklich passiert ist.

Zu Nepomuk passten diese Gedankensprünge und seine verwirrte Art. Doch war genau diese Art sehr anstrengend zu lesen, sodass ich mich durch seinen Part quälen musste in der Hoffnung, den titelgebenden Butterfly-Effekt zu finden. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich zwar verstehe warum man so schreibt und auch zeigen will wie verwirrt er es, man das aber gleichzeitig auch lesefreundlicher hätte gestalten können. So muss man sich wirklich drauf einlassen oder wie ich ein wenig Geduld mitbringen.

Über das ganze Buch hinweg war ich gefangen zwischen einem gewissen Gefallen am Stil und der Anstrengung, mit der ich es lesen musste.

So hat auch die Geschichte schon ihre guten Punkte, gerade als dann aus der Perspektive der Freundin alles noch einmal aufgerollt wurde. Was ich dann nur nicht verstanden habe war, warum sie auch in einer Art wie Nepomuk gedacht hat, auch teilweise so sprunghaft, wenn auch zurückhaltender.
Im Endeffekt passiert nichts dramatisches, zumindest nichts was dramatisch wirken konnte. Es plätschert ein wenig vor sich hin, verrennt sich in seinem Bemühen Nepomuks Probleme und Verwirrung zu zeigen in Details und Nebensächlichkeiten. Zu den Charakteren konnte ich keinerlei Bindung aufbauen und gerade die Wendung am Ende hat mich so völlig kalt gelassen, auch wenn sie überraschend kam.

30 Sekunden zu spät hätte mehr sein können, aber am Ende war ich dann froh gewesen, dass es nur 150 Seiten sind, die man schon lesen kann. Mit mehr Seiten hätte ich dem Buch wohl schon nach kurzer Zeit keine Chance gegeben. Es war kein völliger Reinfall, aber es war eben auch kein Genusslesen. Daher kann ich es trotz des so wunderschönen Covers nicht weiterempfehlen, da lohnen sich einfach viel zu viele Bücher mehr in der Lesezeit.

Vielen Dank an den Bookspot Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.