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Veröffentlicht am 05.11.2022

Historisch hochbrisant

Ein kleines Stück von Afrika - Aufbruch
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„Ein kleines Stück von Afrika“ von Christina Rey ist ein Roman, der im Kenia der 1910er Jahre beginnt und sich in Afrika und England abspielt. Die wichtigsten Themen hierbei sind die Gesellschaft, Kolonialismus ...

„Ein kleines Stück von Afrika“ von Christina Rey ist ein Roman, der im Kenia der 1910er Jahre beginnt und sich in Afrika und England abspielt. Die wichtigsten Themen hierbei sind die Gesellschaft, Kolonialismus und die Macht der Männer.
Ivory gerät durch ihren Vater mit Afrika in Berührung. Dieser möchte wildern und seine Familie mitnehmen. Dort erlebt Ivy Unterdrückung und gesellschaftliche Unterschiede, aber auch Nähe zur Natur. Dort kann sie ein Stück aufblühen.
Allein das Cover spiegelt Ivys Sehnsucht wieder. Eine Frau, umgeben von Natur und weitläufigen Flächen. Dies scheint Ivy zu sein, die sich dort, mitten in der Unterdrückung, ihre eigene Welt formen möchte, die mit den Zwängen ihrer Familie wenig eint.
Der Eindruck wird durch den Erzählstil gefestigt. Werden in Großbritannien Bälle und gesellschaftliche Verpflichtungen groß geschrieben, geht es in Afrika eher um die Gemeinschaft und die Jagd. Ich finde es spannend, wie eng verbunden die Probleme sind (Unterdrückung, Sklaverei, Frauenrechte etc.) und wie sehr sie sich dennoch unterscheiden. Deutlich wird das, wenn Ivy die Farm alleine leiten möchte und für das Geld männliche Unterstützung braucht und in Großbritannien zeitgleich Hochzeitsbälle stattfinden.
Für mich die spannendste Person ist Ivy. Sie macht eine Entwicklung vom Mädchen aus guten Hause hin zur Frau eines Farmers in Afrika. Hier übernimmt sie neue Pflichten. Sie setzt sich durch und sucht Verantwortung. Das alles ist eine gewaltige Entwicklung.
Mir persönlich hat der Roman sehr gut gefallen. Er zeigt, welche Themen im England der 1900er interessant waren und welchen Einfluss Kolonien auf die Menschen und das Leben hatten. Klasse gemacht.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 06.08.2022

Fernweh mit Herzklopfen

MS Kristiana - Märchenhochzeit auf Island
1

Der Titel lässt mich von Skandinavien träumen. „MS Kristians- Märchenhochzeit auf Island“ klingt nach Geysiren, Fjörden und den Hurtigrouten. Da ich Skandinavien selber erlebt habe und die Zeit gut in ...

Der Titel lässt mich von Skandinavien träumen. „MS Kristians- Märchenhochzeit auf Island“ klingt nach Geysiren, Fjörden und den Hurtigrouten. Da ich Skandinavien selber erlebt habe und die Zeit gut in Erinnerung habe, ist mir klar, was mich erwartet.
Enttäuscht werde ich nicht. Die Reise beginnt mit viel Trubel, Missgeschicken, defekten Türen und Ähnlichen eher turbulent als märchenhaft ruhig. Und das zieht sich durch die ganze Geschichte durch. Sei es eine Schwangere Geliebte, ein bösartiger blinder Passagier oder familiäre Bande innerhalb Crew und Gästen- hier kommt einiges zusammen und vieles bleibt unausgesprochen. Das macht es für mich deshalb spannend, da ich nicht weiß, was mich noch erwartet.
Die Sprache rundet das Bild der turbulenten Islandreide ab. Ich finde viele Worte für die Location Kreuzfahrtschiff (ausschiffen, Landgang…), aber auch viele alltägliche Worte- vor allem in Streitgesprächen. Das macht die Geschichte für mich authentisch. Zudem gibt es einen waschechten Norweger an Bord, der immer wieder Sprachfloskeln einbaut, Diese erinnern mich zusätzlich an meine Zeit in Norwegen und Land und Leute.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen- auch wenn ich mir eine Übersicht (wer zu wen mit wen) gewünscht hätte, da es verwirrend sein kann. Sonst ist es eine tolle Lektüre mit viel Fernweh, Herzklopfen und Spannung. Nicht nur für Islandfans klasse.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 07.02.2022

Humorvolles Theater

Gemeinsam ist man besser dran
2

Der Roman „Gemeinsam ist man besser dran“ von Silvia Deloy geht es um Tilda, deren Antiquitätengeschäft abgerissen werden soll und Noah, der ihr das Theater gegenüber des Ladens vor der Nase weg kauft.
Entsprechend ...

Der Roman „Gemeinsam ist man besser dran“ von Silvia Deloy geht es um Tilda, deren Antiquitätengeschäft abgerissen werden soll und Noah, der ihr das Theater gegenüber des Ladens vor der Nase weg kauft.
Entsprechend kann Tilda Noah anfangs gar nicht leiden. Erst nach und nach entwickelt sie erst neutrale, dann liebevolle Gefühle für ihn.
Der Roman beschreibt humorvoll, wie Tilda verzweifelt versucht, ihr Herzprojekt am Leben zu halten. Unterstützung erfährt sie von ihrer besten Freundin, die teilweise verrückte Ideen beisteuert, ihren Mitbewohner Jose, der sich für eine Zwergohreule stark macht und auch von Noah, den sie erst als arrogant und überheblich einstuft, hat er doch in einer Soap mitgespielt. Doch immer wieder werden Steine in den Weg gelegt: erst ist das Ausweichgebäude nicht mehr zu haben, dann feiert Tildas Schwester Mira ausgelassene Partys in der WG und dann ist da noch Tildas Trauma, dass sie sich immer um alle kümmern muss. Das zeigt sich besonders im Bezug auf Mira, aber auch in ihren Streit mit Noah, dass sie Mira ziehen lassen sollte. Silvia Deloy verwendet dabei stets humorvolle und alltagsnahe Sprache, was dazu führt, dass ich den Eindruck bekomme, alles spielt sich vor meiner Nase ab. Speziell Cem, Tildas Mitarbeiter, ist für seinen Humor bekannt. Sei es beim Fußball während des Flohmarkts oder im improvisierten Theater- Cem ist immer ein Clown.
Mir persönlich hat besonders gefallen, dass das Buch so vielschichtig ist. Etwas Theater inklusive Drama, viel Komödie und ganz viel Herz- einfach ein Buch zum Liebhaben.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 03.01.2022

Klasse Krimi

Sterbende Seelen
5

Sterbende Seelen
Mara Billinsky als Chefin und Retterin der schwarzen Glühwürmchen

Eine Mordserie erschüttert Frankfurt. Mara Billinsky, auch bekannt als die Krähe, stürzt sich in die Ermittlungen. Dabei ...

Sterbende Seelen
Mara Billinsky als Chefin und Retterin der schwarzen Glühwürmchen

Eine Mordserie erschüttert Frankfurt. Mara Billinsky, auch bekannt als die Krähe, stürzt sich in die Ermittlungen. Dabei fällt ihr eine besondere Aufgabe zuteil: sie muss nicht nur die Morde an den Nigerianern klären, sondern auch ihren Chef vertreten. Um Bewegung in die Mordserie zu bringen, reist Mara nach Sizilirn. Dort findet sie viele Hinweise- aber auch jede Menge Fallen. Zur Lösung des Falls kommt es erst in Frankfurt mit Hilfe von Kommissar Zufall. Und nicht jeder Polizist hat eine weiße Weste.

Meine Meinung

Ich habe direkten Zugang zu den Krimi gefunden. Mara ist eine extravagante Person, die durch ihre eigenwilligen Ermittlungsmethoden- zum Beispiel die Reise nach Sizilien, obwohl sie als Chefin vor Ort gebraucht wurde- auffällt. Ich finde Mara vor allem in Disput mit Anwalt von Lingert amüsant.
Maras Kollege Rosen ist ihr Gegenstück. Die beiden sind sehr gegensätzlich, vertrauen einander jedoch blind. Da Mara Rosen nicht sofort alles erzählt und umgekehrt kann es sehr spannend sein.
Neben den Kommissaren sind Prostituierte, die aus Nigeria eingeschleust wurden, die Hauptpersonen. Stellvertretend für sie steht Joy, die unter unwürdigen Bedingungen nach Europa kam und zur Prostitution gezwungen wurde. Joy ist unterdrückt und hat in Notwehr ihre Peinigerin Madame Louise umgebracht.
Durch Joy werden die Themen Korruption und Menschenhandel angesprochen. Ich finde dies sehr wichtig und vor allem oft übersehen. Speziell die „Madames“ werden verschleiert und nicht wahrgenommen. Joys Geschichte sorgt für einen neuen Spannungsbogen, nachdem der Fall nahezu gelöst ist.
Aber nicht nur bei Joy wird Korruption ausgedrückt: auch bei der Polizei fliegt ein großer Korruptionsskandal auf. Da dies selten im realen passiert, finde ich es umso wichtiger, es im Krimi aufzunehmen.
Der Schreibstil ist sehr detailtreu und bildhaft. Das Buch ist sehr leicht zu lesen und hat mich sehr gefesselt. Ich finde vor allem die zahlreichen Vergleiche, wie zum Beispiel die schwarze Kleidung Maras mit einer Krähe oder die Nigerianerinnen mit dunklen Glühwürmchen, sehr treffend. Dies hilft mir dabei mich ins Geschehen reinzuversetzen.

Fazit
Ich finde den Krimi sehr gelungen und sehr spannend. Durch die angesprochenen Themen ist es gesellschaftlich relevant und ein klarer Lesetipp.

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  • Erzählstil
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 06.12.2021

Unterhaltung

Aber der Sex war gut
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In dem Roman „Aber der Sex war gut“ von Aly Mennuti geht es um den Verleger Henry und die Autorin Annie, die erst zueinander finden müssen.
Die durchaus unterhaltsame Story hat ziemlich viele Seitenstränge. ...

In dem Roman „Aber der Sex war gut“ von Aly Mennuti geht es um den Verleger Henry und die Autorin Annie, die erst zueinander finden müssen.
Die durchaus unterhaltsame Story hat ziemlich viele Seitenstränge. Annie trauert ihrer Affäre, den verstorbenen Literaturprofessor Joe, hinterher. Henry dagegen steht im Konkurenzdruck mit seiner Ex Frau und erwartet ein neues Buch von Annie. Erst nach und nach erfährt der Leser, das Joe Annies Ghostwriter ist, wobei die Darstellung für Lacher sorgt. Dann gilt es, einen neuen Ghostwriter zu finden- welcher plötzlich verschwindet und den „Ghost“ eine neue Bedeutung gibt. Auch Will, der Sohn des Verlegers, nimmt eine zentrale Rolle ein, indem er Annie zeigt, was sie kann. Das wird sprachlich salopp und humorvoll verpackt.
Im Kontrast dazu steht der Schlussteil, welcher sehr verwirrend und chaotisch war. Plötzlich hat Joes Anwalt das Testament gefälscht und Annie findet doch noch zu sich selbst. Allerdings bleibt sie Single.

Ich fand das Buch zumindest in Teilen unterhaltsam- sei es die Suche nach einem Ghostwriter oder wie dieser plötzlich verschwindet. Allerdings gehen viele Themen unter, wie zum Beispiel Korruption und Druck auf den Autor. Insgesamt ist es eher leichte Kost für zwischendurch zur Unterhaltung.

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