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Veröffentlicht am 02.06.2020

Philosophie für jede Gelegenheit

Kleine Schule des Lebens
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Meine Meinung und Inhalt

Wie schaffe ich es, jeden Tag so zu leben, als wäre er mein letzter? Wie finde ich auf der Arbeit die Freude wieder? Und wie werde ich weniger abhängig von meinem Smartphone? ...

Meine Meinung und Inhalt

Wie schaffe ich es, jeden Tag so zu leben, als wäre er mein letzter? Wie finde ich auf der Arbeit die Freude wieder? Und wie werde ich weniger abhängig von meinem Smartphone? Leicht und charmant liefert der Philosoph Lammert Kamphuis Antworten auf die großen und kleinen Fragen. Mit Erasmus von Rotterdam lernen wir, wann wir unseren Liebsten die Wahrheit sagen sollten und wann nicht, mit John Rawls, wie wir empathischer werden und mit Aristoteles, wie wir nur noch Dinge tun, die wir mögen. Ein kluges, kurzweiliges Kompendium der Lebenskunst.

"..., Themen, denen die Schule beispielsweise kaum Beachtung schenkt. Auch sonst gibt es in unserer Gesellschaft immer weniger Orte, die diesen Lebensfragen Raum bieten. Mehr noch, Menschen, die Fragen stellen und zweifeln, sind meist nicht gern gesehen; man sucht nach selbstsicheren Typen, die keine Probleme sehen, Chancen erkennen und jede Herausforderung proaktiv, begeistert und voller Elan angehen. Stellenangebote enthüllen untrüglich das gegenwärtige Ideal des zielgerichteten und unabhängigen Menschen. Die hohen Erwartungen, die damit einhergehen, sorgen für Stress: Können wir sie erfüllen? " (ZITAT)

Für mich war das Buch wirklich sehr interessant und aufschlussreich. Die Gestaltung fand ich ebenfalls, ebenso den Schreibstil, sehr ansprechend.

Die Kapitel in diesem Band sind nach den drei großen Beziehungen eingeteilt, die wir als Menschen unterhalten: der Beziehung zu uns selbst, zu anderen und zur Welt.

In unserer Kultur ist es selbstverständlich, bei der Beziehung zu sich selbst zu beginnen. Dahinter verbirgt sich die Idee, dass man im eigenen Leben zunächst erkennen sollte, wer man ist – unabhängig von anderen oder der Umgebung.

Lammert Kamphuis, geboren 1983,ist Philosoph und Head of Faculty der School of Life, Amsterdam, die dem modernen Menschen helfen möchte, glücklich und kreativ zu werden. Seine »Kleine Schule des Lebens« erschien 2018 in den Niederlanden und wurde zum Bestseller.

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Veröffentlicht am 15.05.2020

Silvertjärn

Das Dorf der Toten
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Meine Meinung und Inhalt

»Was in Gottes Namen ist hier passiert?«, fragte er bestürzt. Darauf wusste Albin nichts zu erwidern. Er schwieg, so wie auch das verlassene Dorf eine Antwort schuldig ...

Meine Meinung und Inhalt

»Was in Gottes Namen ist hier passiert?«, fragte er bestürzt. Darauf wusste Albin nichts zu erwidern. Er schwieg, so wie auch das verlassene Dorf eine Antwort schuldig blieb." (ZITAT)

Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant, ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen über "Das Dorf" Silvertjärn, die einzige Geisterstadt Schwedens, denn diese ehemalige Bergarbeitersiedlung in Mittelnorrland ist seit 1959 so gut wie unberührt geblieben. Damals verschwanden sämtliche der rund 900 Einwohner unter ungeklärten Umständen.

Kurz zuvor zog ihre Großmutter von dort weg. Alice will herausfinden, was damals geschehen ist.

"Es erklärt auch nicht die Sache mit den Hunden und den Katzen. Oder die Ermordung Birgitta Lidmans. Und auch nicht, weshalb niemand etwas von seiner persönlichen Habe mitgenommen hat. ... es stehen immer noch Kaffeetassen auf Küchentischen, Töpfe auf dem Herd. Dem Polizeibericht zufolge hing selbst noch Wäsche zum Trocknen auf den Wäscheleinen vor den Häusern, als sie in den Ort hineinfuhren. Die Menschen scheinen von einem Moment auf den anderen verschwunden zu sein.«" (ZITAT)


Mit ihrem Team bricht Alice zu dem einsamen Ort auf. Doch bald geschehen seltsame Dinge. Die Handys haben keinen Empfang, im Walkie-Talkie ist ein heiseres Lachen zu hören. Und kurz darauf ist der erste aus dem Team tot.

Schnell stellen alle fest, wie gefährlich es ist die Wahrheit herausfinden zu wollen. Die Autorin schreibt spannungsgeladen und konnte den Nervenkitzel vollständig bis zum Schluss aufrecht erhalten.

Ein wirklich sehr sehr gelungenes Buch, bei dem wirklich alles passt, angefangen bei dem düsteren gut gewählten Cover, dem tollen Schreibstil und der fesselnden Handlung.

Klare Leseempfehlung!

Camilla Sten wurde 1992 geboren und studiert an der Universität Uppsala Psychologie. Sie interessierte sich schon früh für Politik und schreibt Artikel über Feminismus, Rassismus und das aktuelle politische Klima für diverse schwedische Zeitungen. Gemeinsam mit ihrer Mutter, der Bestseller-Autorin Viveca Sten, schrieb sie bereits mehrere Bücher. »Das Dorf der toten Seelen« ist ihr Thrillerdebüt.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Fünf Lieben

Der Kuss
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Meine Meinung und Inhalt

"...Küssen war wie Essen, lebensnotwendig, und seine Küsse sprachen eine ganz besondere Sprache. Die Sprache der Liebe, davon war Pauline überzeugt, wer nicht liebte, konnte nicht ...

Meine Meinung und Inhalt

"...Küssen war wie Essen, lebensnotwendig, und seine Küsse sprachen eine ganz besondere Sprache. Die Sprache der Liebe, davon war Pauline überzeugt, wer nicht liebte, konnte nicht so küssen...(ZITAT)

Tina Harf schildert fünf sehr authentische Geschichte, die alle unabhängig voneinander sind. Die Autorin hat die Protagonistinnen alle sehr individuell und markant geschildert und mit einem festen Plan ausgestattet. Pauline wollte die Vorstadt hinter sich lassen, Amelie nicht als prüde Spießerin verkümmern . Marlene hatte ein Leben, bis sie ihre große Liebe verlor. Für Josephine und Marie war Romantik ein Luxus aus der Zeit vor Ehe und Familie.

Doch dann tut sich ein Fenster auf und hinein kommt nicht immer das, was man sich insgeheim gewünscht hat.

All diesen Frauen ist jedoch eines gemeinsam: Sie mögen auf starke Männer oder schwierige Situationen treffen, am Ende ist in ihnen selbst, was sie und ihr Leben zum Leuchten bringt.

"Es gibt Momente im Leben, da braucht man Mut, da muss man die Angst vertreiben, sie wegschieben und ignorieren, weil sie alles zerstört und alles verhindert." (ZITAT)

Die Autorin bringt in ihren fünf Erzählungen viele Gefühle und Lebensweisheiten mit ein. Sie schildert Träume, Glücksmomente und schlechten Erfahrungen. Für mich wirklich ein tollen Buch, das ich in kurzer Zeit gelesen habe.

Das Cover gefällt mir wahninnig gut und konnte sofort meine Neugier wecken.

Tina Harf ist ursprünglich Berlinerin und seit ihrer Jugend geprägt von dem Treiben in einer lebendigen, vielfältigen Metropole. Inzwischen lebt sie in Mailand, London und New York. Zuerst arbeitete sie lange in der Werbung, bis sie schließlich das Schreiben begann.

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Veröffentlicht am 24.04.2020

Blutgott

Blutgott
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Meine Meinung und Inhalt

"Ich begehre das Blut. Und ich werde es kriegen.

Ich begehre das Leben. Und ich werde es nehmen.

Ich begehre den Tod. Und werde ihn bringen." (ZITAT)


Auch mit dem nun siebte ...

Meine Meinung und Inhalt

"Ich begehre das Blut. Und ich werde es kriegen.

Ich begehre das Leben. Und ich werde es nehmen.

Ich begehre den Tod. Und werde ihn bringen." (ZITAT)


Auch mit dem nun siebte Teil der Thriller-Reihe mit Patho-Psychologin Clara-Vidalis konnte mit Etzold mehr als begeistern. Ich kann eine absolute Leseempfehlung für all seine Bücher aussprechen. Sein Schreibstil ist flüssig, fesselnd und lebhaft.


Die Thriller-Reihe mit Clara Vidalis von Veit Etzold ist in folgender Reihenfolge erschienen:
• Final Cut
• Seelenangst
• Todeswächter
• Der Totenzeichner
• Tränenbringer
• Schmerzmacher
• Blutgott

Die Bücher können auch unabhängig von einander gelesen werden, dennoch empfehle ich, die Reihenfolge einzuhalten, um mit den Protagonisten vertraut zu werden.

Das Buch beginnt damit, dass ein Mädchen allein in einem schäbigen alten Abteil eines IC, der gerade Nordrhein-Westfalen durchfährt, sitzt. Plötzlich öffnet sich quietschend die Tür: Eine Gruppe Jungen betritt das Abteil. Die Angst ist spürbar. Zielstrebig nähern sie sich den Fenstern und ziehen die Vorhänge zu. Was dann geschieht, jagt den hartgesottenen Ermittlern vom LKA Berlin um Patho-Psychologin Clara Vidalis Schauer über den Rücken.


Und es bleibt nicht bei diesem einen außergewöhnlich brutalen Mord, verübt noch dazu von einer Gruppe Minderjähriger – bald schlagen die kindlichen Killer-Kommandos in ganz Deutschland zu.


Das Ende des Buches wurde offen gelassen, vermutlich werden wir im nächsten Buch mehr darüber erfahren und ich kann es kaum erwarten. Ich bin meist kein Freund davon, wenn man als Leser mit einem solch spannenden offenen Ende zurückgelassen wird, dennoch hat Etzold auf den letzen Seiten Cleverness bewiesen und die Spannung nochmals in die Höhe gedrückt.

Veit M. Etzold, geboren 1973 in Bremen, studierte Anglistik, Kunstgeschichte, Medienwissenschaften und General Management in Oldenburg, London und Barcelona. 2005 promovierte er über den Kinofilm Matrix. Während und nach seinem Studium arbeitete er für Medienkonzerne, Banken und eine internationale Unternehmensberatung. Veit M. Etzold lebt in Berlin.

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Nach dem Sturm

Vardo – Nach dem Sturm
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Meine Meinung und Inhalt

"Der Sturm kommt heran wie ein Fingerschnipsen. So werden sie in den darauffolgenden Monaten und Jahren davon sprechen, wenn er nicht mehr nur ein Schmerz hinte rihren Augen und ...

Meine Meinung und Inhalt

"Der Sturm kommt heran wie ein Fingerschnipsen. So werden sie in den darauffolgenden Monaten und Jahren davon sprechen, wenn er nicht mehr nur ein Schmerz hinte rihren Augen und ein ersticktes Schluchzen tief in ihren Kehlen ist." (ZITAT)

Die Geschichte spielt im 17. Jahrhundert an der nördlichsten Spitze Norwegens , in Vardø. Maren sieht einen plötzlichen, heftigen Sturm über dem Meer aufziehen. Vierzig Fischer, darunter ihr Vater und Bruder, zerschellen an den Felsen. Alle Männer der Insel sind ausgelöscht – und die Frauen von Vardø bleiben allein zurück. Das Leben der verbliebenen Frauen in Vardø ist schwerer geworden ohne die Hilfe der Männer, die für den Fischfang verantwortlich waren. Hilfe von außen kommt nur spärlich, lange Zeit sind sie sich selbst überlassen. Doch dieser Umstand schweißt sie nicht alle enger zusammen, sondern schürt Hass und Missgunst und spaltet das Dorf in zwei Gruppen.

Drei Jahre später setzt ein unheilvoller Mann seinen Fuß auf die abgelegene Insel. In Schottland hat Absalom Cornet Hexen verbrannt, jetzt soll er auf Vardø für Ordnung sorgen. Ihn begleitet seine junge norwegische Ehefrau. Ursa findet die Autorität ihres Mannes aufregend und hat zugleich Angst davor. Auf Vardø begegnet sie Maren und erkennt in ihr etwas, das sie noch nie zuvor erlebt hat: eine unabhängige Frau. Doch für Absalom ist Vardø nur eins - eine Insel, die von Gott verlassen wurde und die er von teuflischer Sünde befreien muss.

„Doch jetzt weiß sie, wie es war, zu glauben, dass das Böse nur dort draußen hersche. Das Böse war hier, unter ihnen, es hatte zwei Beine und fällte Urteile mit menschlicher Zunge" (ZITAT)

Das schöne Cover und der vielversprechende Klappentext hatten sofort mein Interesse wecken können - und ich wurde mit "Vardo" nicht enttäuscht.

Die Protagonisten und die Umgebung sind sehr authentisch und gut vorstellbar beschrieben worden.

In "Vardo" taucht man tief in eine andere Welt ein und lässt sich mittels des tollen Schreibstils leiten. Deshalb kann ich auch eine absolute Leseempfehlung von mir für dieses besondere intensive Buch!

Kiran Millwood Hargrave, geboren 1990, studierte in Oxford und Cambridge. Ihr erstes Kinderbuch veröffentlichte sie 2016. Der Winter des Bären ist ihr dritter Roman. Für ihr Schreiben wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Waterstones Children’s Book Prize 2017 und dem British Book Award. Sie lebt mit ihrem Mann in Oxford.

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