Profilbild von Booknaerrisch

Booknaerrisch

Lesejury Star
offline

Booknaerrisch ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Booknaerrisch über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2019

konnte meine Erwartungen leider nicht mal ansatzweise erfüllen

Blackwood
2

Öhm ja, puhhhh...
Ehrlich gesagt weiß ich gerade nicht so genau, was ich dazu schreiben soll. Seit der Vorschau habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Laut Beschreibung ein All-age-Roman mit mysteriösem ...

Öhm ja, puhhhh...
Ehrlich gesagt weiß ich gerade nicht so genau, was ich dazu schreiben soll. Seit der Vorschau habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Laut Beschreibung ein All-age-Roman mit mysteriösem Plot. Ein älteres ich, dass einem selbst Briefe schreibt, das fand ich ziemlich spannend. Letzten Endes kam es jedoch leider, zumindest für mich, ganz anders als erwartet. Und zwar so anders, dass ich 3 Anläufe gebraucht habe, um das Buch zu Ende zu lesen.

Aber woran lagˋs?
Zum einen definitiv daran, dass es für mich absolut kein All-Age ist. Ich würde das Ganze ziemlich deutlich eher in die Kinder- bis maximal Jugendbuchecke packen.
Warum? Das hängt mit dem nächsten Punkt zusammen, der mir nicht wirklich gefallen hat. Erwartet hatte ich definitiv Mystery, Gehemnisvolles und ja, auch ein Stück weit etwas Übernatürliches - darf man ja wohl erwarten, wenn jemand Briefe von seinem zukünftigen Ich bekommt, oder? Bekommen habe ich eine frühjugendliche „Kriegen-sie-sich/kriegen-sie-sich-nicht“- Geschichte, mit einem Humor, der leider den meinen so gar nicht getroffen hat.
Unsere Protagonistin Ge stolpert von Anfang an von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen, stammelt, blamiert sich, und bedient für meinen Geschmack auch sonst jedes Klamaukklischee. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, will sie auch partout nicht dazu lernen und lässt sich regelmäßig zum Volldepp machen. Prinzipiell ist das nicht schlimm, aber wie gesagt, ich sehe das Buch daher in Summe ehrlich gesagt doch eher bei jüngerem Publikum.
Ich könnte mir vorstellen, dass es für ältere Leser thematisch, humoristisch und in Punkto Vorhersehbarkeit doch eher zu kindlich empfunden wird. Es tut mir leid, mir jedenfalls ging es so.
Zumal -und jetzt komme ich zu dem Punkt, der mich wirklich gestört hat- das Ganze eigentlich fast durchgehend eine Teenie-/Liebesgeschichte ist. Ja, es kommen sowohl Briefe von ihrem älteren ich an sie, als auch ein mysteriöser Brief ihrer Mutter an sie vor, aber bis dahin liegt das halbe Buch eigentlich bereits hinter einem. Und selbst dann, wird dieses Thema eigentlich recht nebensächlich behandelt. Erst ca. 40 Seiten vor dem Schluss wurde das Thema richtig aufgegriffen, nur, um dann sogleich -in einem gefühlten Nebensatz- wieder schnell abgevespert zu werden. Bitte entschuldigt, aber das hat mich einfach sehr enttäuscht. Zumal die restliche Geschichte für meinen Geschmack auch ohne wirkliche Überraschungen auskommt, für mich vorhersehbar war und thematisch einfach zu viel Altbekanntes bietet.

Alles in allem war Blackwood leider nicht meins, da es meine durch den Klappentext vorab erzeugten Erwartungen leider nicht erfüllen konnte. Wer jedoch gerne eine Teenieromanze lesen will, kann gerne zugreifen. Süß ist das Buch für Fans dieses Genres definitiv und schreiben kann Frau Sabbag auch! Vielleicht sollte man beim nächsten Mal einfach für Klappentext etc. näher am Hauptthema des Buches bleiben, so weckt man keine falschen Erwartungen.

Veröffentlicht am 03.11.2019

viele Emotionen sowie wichtige Themen verpackt in eine schöne und gleichzeitig traurige Geschichte

Elektrische Fische
1

Aus dem gewohnten Umfeld und Freundeskreis entrissen, muss Emma mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern ein neues Leben in Deutschland, fernab ihrer Heimat und Wurzeln in Dublin, beginnen.
Und obwohl sie ...

Aus dem gewohnten Umfeld und Freundeskreis entrissen, muss Emma mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern ein neues Leben in Deutschland, fernab ihrer Heimat und Wurzeln in Dublin, beginnen.
Und obwohl sie ihren alkoholkranken Vater nicht vermisst, frisst sie das Heimweh beinahe auf. Doch das soll nicht das größte Problem gewesen sein, dem sie im Laufe der Geschichte begegnet.

Was mir als erstes ins Auge stach, war der Schreibstil. Susan Kreller schreibt bildhaft, mit etwas gehobenerer Ausdrucksweise, spielt mit Metaphern, Wortspielen und ähnlichem - jedoch ohne abgehoben oder schwergängig zu sein. Man kann beim Lesen das Herzblut spüren, das in diesen Zeilen steckt, denn man lebt die Emotionen geradezu! Und das sind einige, denn im Gegensatz zu dem was man als Leser vielleicht erwarten mag, handelt diese Geschichte nicht von einem Teenie mit Heimweh und dessen ersten Liebe. Ok, ein bisschen trifft das schon zu, aber eben nur bedingt.
Die aufgegriffenen Themen sind vielfältig und zumeist sehr ernst. So entsteht in Summe ein nachdenkliches Werk, das viel mehr ist, als nur ein Jugendbuch. Trauer, Einsamkeit, Depression, Krankheit aber auch Freundschaft und Hoffnung begegnet uns, lässt uns mitfiebern und tief ins Geschehen eintauchen.

Ungewohnt war für mich, die beiden Geschwister sowie die Mutter sehr wohl regelmäßig zu thematisieren, jedoch gleichzeitig komplett an deren Oberfläche zu bleiben. Das war zugegeben etwas gewöhnungsbedürftig und ich denke, man hätte -auch wenn es mich final nicht gestört hat- an der Stelle ein bisschen mehr rausholen können. Aber noch interessanter wäre das für mich bei Levin gewesen, der mir als Charakter zwar richtig gut gefallen hat, aber ein bisschen mehr Farbe vertragen hätte. Von ihm hätte ich definitiv gerne mehr erfahren!

Was den Verlauf und den Ideenreichtum der Geschehnisse betrifft, findet man als Leser eine gelungene Mischung vor. Auch wenn ein paar Wendungen etwas zu erahnen waren, kam doch der Großteil überraschend und konnte somit gut unterhalten. Vor allem da die Story, in kurze Kapitel verpackt und abwechslungsreich, keinerlei Langeweile oder Geradlinigkeit aufkommen lässt.
Aber mein absolutes Highlights waren die Beschreibung der irischen Eigenarten, die ich sehr getroffen finde! Wobei man klar dazu sagen muss, dass auch die Deutschen für die ein oder andere Skurrilität herhalten müssen. Eine schöne Auflockerung der oftmals doch ernsteren Thematik.

Veröffentlicht am 26.10.2018

konnte mich leider nicht überzeugen, obwohl die Idee dahinter wirklich toll war!

Das Lied der Wächter - Das Erwachen
1

Ehrlich gesagt weiß ich gerade nicht so genau, wie ich anfangen soll...
Vorab sollte ich sagen, dass mir die Idee hinter der Reihe sehr gut gefällt und ich sofort neugierig war, als ich von der Reihe erfuhr. ...

Ehrlich gesagt weiß ich gerade nicht so genau, wie ich anfangen soll...
Vorab sollte ich sagen, dass mir die Idee hinter der Reihe sehr gut gefällt und ich sofort neugierig war, als ich von der Reihe erfuhr. Der Klappentext klingt total nach mir!
Darüber hinaus hat mir der Schreibstil von Thomas Erle wirklich gut gefallen, er ist sehr eingängig, durchwegs rund und so angenehm zu lesen! Was sich mir nicht so ganz erschlossen hat, ist, wieso man bei einem 380-Seiten Buch 3 "Kapitel" macht, da hätte ich persönlich eher in "Teile" oder "Vorher"/"Nachher" oder ähnliches unterteilt. Wirkte auf mich etwas gewöhnungsbedürftig, aber nun gut, ist ja letzten Endes nur Jammern auf hohem Niveau ;)

Und so leid es mir tut, viel mehr Gutes habe ich zu diesem Trilogieauftakt eigentlich nicht zu sagen. Aber kommen wir erstmal dazu, warum das so ist.
Zum einen habe ich Probleme mit den Hauptcharakteren, ihren Entscheidungen, ihrem Verhalten und ihren Denkweisen. Nehmen wir z.B. Felix. Er erfährt, dass seine echten Eltern vor 16 Jahren im Schwarzwald waren, als der atomare Unfall stattfand. Und das erste, was ihm einfällt ist die Überlegung, ob seine Eltern vielleicht in dem abgesperrten Gebiet noch leben und wie er da rein kann, um das zu überprüfen? Öhm, nee, sorry. Das kann ich leider als erste Reaktion nicht ganz ernst nehmen. Und auch im weiteren Verlauf stellt er mich vor ein paar Herangehens- und Denkweisen, die ich für meinen Geschmack einfach nicht nachvollziehen konnte.
Ähnlich ging es mir leider auch bei Lena. Ich war mir zwischendurch nicht sicher, ob sie jetzt die weibliche Reinkarnation von Superman oder MayGyver sein soll. Oder doch eher die Tochter von beiden? Keine Ahnung, aber auf jeden Fall weiß Lena auf alles eine Lösung und mit ihr trotzen die beiden letztendlich jeder Gefahr!
Und wo wir gerade beim Thema "Gefahr" sind... Mir erschien das Buch lange zu langatmig und ruhig. Die ersten 80 Seiten handeln vom Verschwinden der Eltern und dann von Felix und seinem Moped, bevor er sich mit dem Thema auseinandersetzt, dass er eventuell seine Eltern suchen könnte. Auf ca. Seite 150 dachte ich "Yay, jetzt geht´s los", aber leider wurden meine Erwartungen diesbezüglich nicht gestillt. Denn von anfänglichen Beschreibungen des Schwarzwalds inklusive Aufzählungen von Ortschaften, Bergen -für mein Empfinden wurde gefühlt jede Anhöhe namentlich vorgestellt- geht es über in einen abenteuerlichen Schwarzwaldspaziergang. Zwar wird auch die mysteriöse Seite des Ganzen thematisiert und gerade dieser Teil hat mir beim Lesen viel Spaß gemacht und die Neugier geweckt. Jedoch macht auch hier viel Umgebung wie Zustandsbeschreibungen der Häuser unterwegs den Großteil der Geschichte aus. Und auch die gewünschte Spannung ist eher in Rotten, Wölfen und Hunger begründet -was natürlich sehr wohl Sinn macht!-, aber für mein Empfinden einfach zu langatmig wurde. Ich hatte mich auf Mystery, Action und Abenteuer gefreut, was für mich in Summe einfach zu kurz kam, da es neben den Zuständen, Landschaften usw. einfach unterging.

Alles in allem konnte mich "Das Erwachen" nicht überzeugen, obwohl die Idee dahinter wirklich toll und spannend war, dies aber bei der Umsetzung für mich nicht wirklich rüberkam. Ich kann mir vorstellen, dass Schwarzwaldverliebte eher auf ihre Kosten kommen, vielleicht als übernatürlicher Regionalkrimi? Meins war es leider nicht, aber man kann es ja auch nicht jedem recht machen ;)

Veröffentlicht am 30.06.2018

Brutal, bezaubernd, gewaltig! Ein solider Mittelteil mit kleiner Schwäche, die für mich jedoch gut zu verkraften war

Ein Schatz aus Papier und Magie (Das Buch von Kelanna 2)
1

Seit dem blutigen Vorfall in Tanins Büro, sind Archer und Sefia auf der Flucht vor der Wache. Beide sind sich unschlüssig, welchen Weg sie nun wählen sollen und wie sie ihre Zukunft beeinflussen oder gar ...

Seit dem blutigen Vorfall in Tanins Büro, sind Archer und Sefia auf der Flucht vor der Wache. Beide sind sich unschlüssig, welchen Weg sie nun wählen sollen und wie sie ihre Zukunft beeinflussen oder gar verbessern können.
Bis zu dem Tag, an der ihnen eine Gruppe Impressoren vor die Nase läuft, die weitere „Kandidaten“ entführt haben. Natürlich müssen sie die Jungs retten und ihre Peniger vernichten, das steht außer Frage! Und als dann noch herauskommt, dass in Deliene noch drei weitere Impressorengruppen ihr Unwesen treiben, können die beiden nicht anders. Gemeinsam mit den geretteten Jungs machen sie sich auf die Suche, um die Jäger zu Gejagten werden zu lassen.

Da ich Band 1 erst vor fünf Monaten gelesen habe, und es wirklich zauberhaft fand, war für mich der Einstieg in die Geschichte relativ einfach. Denn obwohl die Handlung an mehreren Schauplätzen spielt, an denen wir unterschiedliche Charaktere begleiten und ja, die manchmal auch zu unterschiedlichen Zeiten geschehen -denn beim Buch von Kelanna weiß man ja nie so genau, ob es einen in Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft führt- hat Traci Chee die relevanten Personen so nachhaltig zum Leben erweckt, dass ich mich augenblicklich im Geschehen wiederfand. Ich denke, ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass ihr euch zum Beispiel auch auf ein Wiedersehen mit Käpt´n Lees und seiner Crew freuen dürft, aber natürlich kommen die Schergen der Wache auch nicht zu kurz.

Nachdem wir uns viel mit Archer und den geretteten Kandidaten befassen, ist die Geschichte -wie zu erwarten- stellenweise recht brutal und blutig. Denn auch, wenn Archer nichts mehr fürchtet, als dass er der Kandidat aus der Prophezeiung sein könnte, sind sie nunmal genau das: ausgebildete und konditionierte Killer. Und, auch da darf man sich nichts vormachen, ihre Suche nach Antworten und Vergeltung mag vieles sein, jedoch definitiv nicht ungefährlich! Da ändert auch der wundervolle Aspekt der Freundschaft nichts daran, den Archer und Sofia durch die Jungs zum ersten Mal seit langer Zeit erfahren und der den Leser emotional wärmt, da dieses ungewohnte Licht im Dunkel einfach nur wunderschön ist. Denn Leid, Schmerz und Tod waren bereits zuvor ihre steten Begleiter und daran hat sich nichts geändert. Ganz im Gegenteil, dieser Punkt ist in der Fortsetzung sogar noch ausgeprägter. Besonders gelungen fand ich das in Kombination mit dem Schreibstil, der mit seinen poetischen Zügen und magischen Ideen einen unheimlich starken Kontrast dazu darstellt. Sehr gelungen!

Wie bereits Band 1, lebt die kreative Welt um Archer und Sefia, sowie die beiden selbst, stark von ihren Gefühlen. Doch leider stellt das -obwohl erwartet- auch den einzigen Punkt dar, der mir nicht so gut gefallen hat. Beide sind zerfressen von Schuld, Selbstvorwürfen und fühlen sich nicht gut genug für den jeweils anderen. Dazu kommen die dann doch relativ detaillierten Kämpfe und hochkochenden Emotionen, auch ihren Freunden gegenüber, was, gerade im ersten Drittel ein bisschen die Luft rausgelassen hat. Traci Chee hat sich da für meinen Geschmack ein kleines bisschen im Hin- und Her verloren, das für mich gerne etwas kürzer hätte ausfallen dürfen.

Aber zum Glück wird ja nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird! Und so nimmt die Story dann nach diesem Teil auch wieder richtig Fahrt auf. Versteckte Botschaften, Geschichten in der Geschichte und die allgegenwärtige Suche nach der Antwort auf die Frage „steht das Schicksal unabänderlich geschrieben“? Für mich ist „Ein Schatz aus Papier und Magie“ und solider Mittelteil, der Lust auf die Fortsetzung macht. Ein magisches Fantasyabenteuer voller Lügen, Verrat und Schuld.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Ein guter Einstieg, mit kleinen Anlaufschwierigkeiten

Spectrum
1

Zitate:
"Wenn ich eines im Laufe meines Lebens gelernt habe, dann dies: Das Einzige, was einen Menschen daran hindert, sich zu nehmen, was er will, ist Angst. Wenn Sie keine Angst haben, dann ist alles ...

Zitate:
"Wenn ich eines im Laufe meines Lebens gelernt habe, dann dies: Das Einzige, was einen Menschen daran hindert, sich zu nehmen, was er will, ist Angst. Wenn Sie keine Angst haben, dann ist alles möglich." Seite 15
"Leider würde er noch einmal sein früheres gefühlloses Ich spielen müssen - zumindest für ein paar Stunden -, denn schon bald würde Blut fließen." Seite 72
"Als er wieder zu Yarborough schaute, war Krüger erleichtert, dass der alte Soldat das Bewusstsein verloren hatte. Er glaubte nicht, dass er das Auge hätte entnehmen können, wenn der Mann wach gewesen wäre." Seite 97

Meinung:

Ein grausames Massaker und eine gewaltsame Geiselnahme mehrere Wochen später, beides ausgeführt vom selben Täter, schockieren sowohl die Personen der Geschichte, als auch den Leser.
Ein Täter, der skrupellos und brutal vorgeht, scheinbar ohne jegliche menschliche Regung. Knapp 300 Menschen abgeschlachtet, mit abgetrennten Köpfen, Händen und Füßen, sprechen wohl eine deutliche Sprache.
Wie man sich vorstellen kann, ruft das den ein oder anderen Ermittler auf den Plan. Unter ihnen Dr. August Burke, der zwar nur als Berater hinzugezogen wird, aber mit seiner ungewöhnlichen Art für so manchen Aufruhr sorgt.
Aber wird es den Ermittlern möglich sein, die Geiselnahme ohne blutige Zwischenfälle zu beenden? Und auf was zur Hölle haben es die Täter überhaupt abgesehen???

Obwohl ich natürlich schon einiges über den Autoren und seine Shepherd-Reihe gelesen und gehört habe, habe ich es bislang nicht geschafft, eines seiner Bücher zu lesen.
Dass nun eine völlig neue Reihe herauskommen soll, kam mir da natürlich gerade gelegen, um sein Können und seinen Stil auszutesten ;)

Die Geschichte startet kurz nach dem Massaker auf die Squatter-Siedlung, wo wir auch gleich den ersten Charakter -Isabel- kennenlernen.
Sie wollte ein Kind aus der Siedlung adoptieren und hat somit ihre ganz eigenen Motive, die Verfolgung aufzunehmen.
Von da an springt der Autor in beinahe jedem Kapitel zu einem anderen Charakter, was den Einstieg in die Geschichte etwas schwieriger gestaltete, als erhofft.
Isabel, LJ, Nic, Carter, Burke, Taz, Krüger, Sparks, Doc, Romeo, Gabi… um nur die wichtigsten zu nennen.
Für mich war das gerade zu Beginn ein kleiner Overkill, der sich jedoch mit der Zeit wieder auflöst, da alle Charaktere nach und nach Background bekommen. Und glaubt mir, nicht alle Beweggründe der einzelnen Charaktere sind rosig ;)
Vor allem Dr. Burke hat mich sehr fasziniert. Durch sein Asperger-Syndrom ist er zwar hochintelligent, aber die zwischenmenschliche Interaktion ist für ihn eine harte Herausforderung. Immer wieder habe ich mich dabei ertappt, teilweise etwas neidisch darauf, was ein solches Hirn vermag und gleichzeitig traurig über die Isolation zu sein, die damit einhergeht.
Aber auch einige der anderen Personen, haben großes Potenzial und machen beim Lesen viel Spaß. Vor allem dann, wenn mal wieder die Großmäuligkeit um sich greift ;)

Interessant fand ich die Konstellation, dass wir den Täter von Anfang an kennen. Wir erfahren im weiteren Verlauf seine Gedanken, Beweggründe, aber auch Zweifel -sowohl seine privaten, als auch die seines alten Egos-. Nur wer hinter seinen Aktionen steckt, das bleibt natürlich erstmal ein Geheimnis ;)

Nachdem dann alle Personen gesetzt sind (ca. nach den ersten 100 Seiten), kam für mich dann auch die Spannung deutlicher heraus. Durch kurze Kapitel und die oben erwähnten Szenarienwechsel, wird der Leser an die Seiten gefesselt. Der Schreibstil von Ethan Cross ist sehr eingängig, aber stellenweise geht es auch schonmal brutal und blutig zu.

Alles in allem ist Spectrum für mich ein guter Thriller mit vielen dunklen/grausamen aber auch menschlichen Elementen, die in Kombination ein gelungenes Bild ergeben! Nach der anfänglichen Schwäche hatte ich sehr viele gute Spannungs- und Horrorelemente, wobei durch Burke, Taz und Nic auch das Schmunzeln definitiv nicht zu kurz kam ;)