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Veröffentlicht am 20.01.2018

Dunkel, geheimnisvoll und aufregend zugleich!

Die Schattenschrift
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Zitate:
"Maus hatte man sie schon genannt, als sie noch klein genug gewesen war, dass alles, was sie tat, nur als sonderbar erachtet wurde, nicht als furchterregend." Seite 24
"Kein normaler Mensch konnte ...

Zitate:
"Maus hatte man sie schon genannt, als sie noch klein genug gewesen war, dass alles, was sie tat, nur als sonderbar erachtet wurde, nicht als furchterregend." Seite 24
"Kein normaler Mensch konnte die Seele von Menschen sehen oder Tiere mit einem Wort befehligen." Seite 51
"Sie schmiegte sich im Sitzen an die Steinmauer neben dem Feuer, mit dem Rücken zu Mutter Kazi, denn sie wollte nicht, dass die alte Frau sie weinen sah." Seite 83

Charakter:

Die junge Maus lebt in ärmlichen Verhältnissen in dem Kloster, in dem sie aufgewachsen ist. Ihre Eltern hat sie nie kennengelernt und außer Mutter Kazi und Pater Lucas hat sie niemanden, der sich um sie kümmert.
Denn Maus ist anders als alle anderen. Sie besitzt Gaben, die den Menschen denen sie begegnet Angst einjagen (unter anderem verfügt sie über enorme Selbstheilungskräfte, kann Seelen anderer Menschen sehen, -und glaubt mir, dass sind beileibe nicht die schlimmsten ihrer Gaben!-). Und zwar so sehr, dass sie im Kloster zwar geduldet, aber weder angenommen noch ausgebildet wird.
Nur Mutter Kazi und Pater Lucas kümmern sich um sie, bringen ihr das Lesen, Schreiben und Heilen bei. Aber selbst Mutter Kazi scheint ab und an Angst vor Maus zu haben.
Maus ist so allein, wie man nur sein kann... Nicht einmal einen richtigen Namen hat man ihr gegeben...

Meinung:

Als Ottokar, der junge König von Böhmen, schwer verletzt ins Kloster gebracht wird, ist Maus bewusst, dass sie ihn retten könnte, wenn man sie nur ließe! Doch die Angst der Ritter des Königs und das Misstrauen der Klostereinwohner ist groß, und so ist es schon fast zu spät, als Maus sich endlich durchsetzt und den König letzten Endes nur knapp rettet. Doch als sich herausstellt, dass die Verletzung gar kein Unfall, sondern ein Mordkomplott war, will der König sofort zurück nach Prag. Da die Verletzungen jedoch derart schwerwiegend waren, dass er den Ritt vermutlich nicht überleben würde, befiehlt er kurzerhand, dass Maus mit ihm kommen und ihn pflegen muss. Maus ist hin- und hergerissen. Soll sie wirklich die einzige Heimat verlassen, die sie jemals kannte? Andererseits, vielleicht findet sich ja außerhalb des Klosters endlich den Ort, an den sie wirklich gehört?
Schweren Herzens begibt sie sich auf die Reise, nichtsahnend, wie groß die Risiken, die ihr auf der Reise begegnen werden, sein werden!
Denn nicht nur der Komplott gegen den König birgt Gefahren, sondern auch ihre Gaben. Diese sind nicht unbedingt nur gut, müsst ihr wissen, da sie etwas Dunkles, Geheimnisvolles und abgrundtief Böses anlocken und sie so die Menschen um sie herum in Gefahr bringen.

Ok, fangen wir mit etwas Leichtem an...
Der historische Schreibstil ist absolut gelungen! Bildhaft und eingängig, ohne in irgendeiner Form aufgesetzt oder gestelzt zu wirken. Er passt perfekt zu die Zeit, in der die Geschichte spielt.
Auch wenn es um Maus geht, ihre Einsamkeit, ihre Ängste und Hoffnungen, geschieht dies immer mit einem unglaublichen Tiefgang, was mich regelrecht in die Geschichte gesogen hat. Man fiebert und leidet mit ihr mit, ein wirklich außergewöhnlich emotionales Leseerlebnis!
Unheimlich toll fand ich zum Beispiel auch, dass gerade zu Beginn der Geschichte immer wieder kleine Rückblicke in die Kindheit von Maus geschehen, die uns den Charakter noch näher bringen und uns tiefer in ihr trauriges Leben einblicken lassen.

Damit kommen wir auch zum schwierigeren Teil... Wie man aus den vorangegangenen Details meiner Rezi bereits erahnen kann, ist Maus´ Leben traurig, einsam und voller Hindernisse. Dementsprechend ist die Atmosphäre des gesamten Buches dunkel und schwer. Und auch bei mir hat sich so manches Tränchen seinen Weg gebahnt.
Ein Mädchen, das einfach nur normal sein möchte und geliebt werden will, kombiniert mit gefährlichen Gaben, die das Böse anziehen (und glaubt mir, davon werdet ihr einiges in der Geschichte erleben. Tod, Blut und Gewalt sind nicht selten anzutreffen).
Das ist definitiv kein Stoff für eine fröhliche Stimmung, das muss einem natürlich bewusst sein, sonst wird man an Maus´ Geschichte eher keine Freude haben.
Für alle, die sich darauf einlassen können und wollen, kann ich nur sagen: Der WAHNSINN!! Dana Carpenter lässt das Geschehen dermaßen fesselnd und leidenschaftlich zum Leben erwachen, dass man komplett darin versinkt!

Für mich war Die Schattenschrift ein absolutes Highlight!
Dunkel, geheimnisvoll und aufregend zugleich erleben wir eine gekonnte Mischung aus Fantasy und Historik, gespickt mit Liebe, Intrigen und allem, was sonst noch dazugehört. GRANDIOS!!

Veröffentlicht am 20.01.2018

Bildgewaltig, mitreißend und absolut lesenswert!

AMANI - Rebellin des Sandes
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Zitate:
"Tante Farrah versuchte jetzt schon ein Jahr erfolglos, den Klugscheißer aus mir herauszuprügeln." Seite 8
"Am besten entkam ich Dustwalk, wenn meine Mutter mir Gutenachtgeschichten von Izman erzählte. ...

Zitate:
"Tante Farrah versuchte jetzt schon ein Jahr erfolglos, den Klugscheißer aus mir herauszuprügeln." Seite 8
"Am besten entkam ich Dustwalk, wenn meine Mutter mir Gutenachtgeschichten von Izman erzählte. Was sie nur tat, wenn mein Vater es nicht hören konnte." Seite 44
"Ein Wüstenpferd. Ein Erstwesen, erschaffen aus Sand und Wind in den Tagen vor uns Sterblichen. Es konnte bis zum Ende der Welt und weiter laufen, ohne müde zu werden." Seite 73
"Er brachte mir Wörter aus anderen Sprachen bei, die er auf See gelernt hatte. Nach einem Monat konnte ich auf Xichainisch, Albisch und in Galligna einen Mann bedrohen und seine Mutter beleidigen." Seite 156

Charakter:

Amani ist ein direktes, ehrliches Mädchen, dass sich nicht selten mit ihrer Klugscheißerei Ärger einhandelt ;)
Aber abgesehen davon ist sie auch ein geschicktes Mädchen, dass, wie die meisten Leute in der Letzten Provinz, früh gelernt hat zu schießen. Denn außer Waffen und Sand gibt es in Dustwalk nicht wirklich viel. Nicht selten schleicht sie als Mann verkleidet um die Häuser, denn nur so kann sie sich zumindest das ein oder andere Privileg ergaunern.
Sie hat den großen Traum, -wie einst ihre Mutter schon- in die Haupstadt Izman zu gehen, wo alles leichter ist. Dort sind die Menschen lockerer und es gibt Chancen für jeden. Eine Chance, auf ein neues Leben, in dem sie vielleicht etwas wert sein könnte.


Meinung:

Amani lebt in einer Welt, in der Frauen nicht allzuviel wert sind - zumindest solange nicht, bis sie verheiratet sind.
Das Leben in der Wüste ist hart, und das nicht nur, weil Wesen wie Ghule und Djinni einen täuschen oder gar töten können, sondern auch, weil die Wüste selbst erbarmungslos ist. Sie verzeiht keinerlei Fehler und nimmt schon gar keine Rücksicht auf Schwäche...
In dieser Welt lebt Amani bei ihrer Tante und ihrem Onkel, seit ihr Vater getötet und ihre Mutter gehängt wurde.
Aber auch ohne die zusätzlichen Einschränkungen wie Wasser-, Nahrungs- und Kleidungsknappheit, ist ihr Leben bei den beiden die Hölle. Ihre Tante sieht in ihr nur ein zusätzliches Maul, dass gestopft werden muss, und bestraft sie, wann immer sich ihr eine Gelegenheit dazu bietet.
Als Amani dann noch erfährt, dass sie ihren Onkel heiraten soll, steht ihr Entschluss fest. Sie muss raus aus Dustwalk, einer Gemeinde, die so langweilig ist, wie ihr Name verheißt, oder eben bei dem Versuch sterben.
Wie praktisch ist es daher, dass direkt zu Beginn der Geschichte im benachbarten Deadshot ein Schießwettbewerb stattfindet, bei dem sie das zur Flucht benötigte Geld gewinnen könnte ;)
Dumm nur, das ein... naja, wir nennen es jetzt mal "Missgeschick" dafür sorgt, dass die komplette Schießarena niederbrennt...
Nur mit viel Glück und der Hilfe eines Fremden, den Amani dort zum ersten Mal in ihrem Leben getroffen hat, gelingt es ihr zu überleben.
Von diesem Zeitpunkt an, gerät so ziemlich alles außer Kontrolle.
Wer hätte auch ahnen können, dass ein nächtlicher Ausflug ihr gesamtes Leben komplett umkrempelt?!

Alwyn Hamilton entführt uns mit Amani in eine Welt voller Gefahren und Mysterien, aber auch Hoffnungen, Freundschaft und Liebe.
Ihre Art zu erzählen ist sehr bildhaft und phantasievoll, damit bringt sie uns die Ungerechtigkeiten Amanis Heimat, wie die Stellung der Frauen oder Krüppel ebenso nah, wie die geheimnisvollen und/oder gefährlichen Geschöpfe. Ein schönes Beispiel hierfür sind die Buraqi -die Wüstenpferde-, Wesen aus Sand und Wind, die man nur durch die Berührung mit Eisen dazu bringen kann sich in Fleisch und Blut zu manifestieren...

Aber auch der Zauber des Orients kommt nicht zu kurz. Geschichten und Sagen, die sich Männer bei Nacht erzählen, oder Märchen von längst vergangenen Lieben erschaffen eine perfekte Kulisse für Amanis Geschichte voller Hass, Intrigen, Machtränken und Liebe. Einfach wundervoll!

Für mich war Amani-Rebellin des Sandes eine von Anfang bis Ende packende Geschichte, die durch vielerlei unerwartete Wendungen, tiefe Emotionen und einer Menge Fantasie besticht.
Bildgewaltig, mitreißend und absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 20.01.2018

leider nicht, was ich erwartet hatte

Für alle Tage, die noch kommen
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Wir steigen in das Geschehen ein, als Melissa an ihrem 25. Geburtstag ein von ihrer Mutter verfasstes Buch bekommt.
Darin hat die damals im Sterben liegende Eleanor versucht, Erinnerungen, Rezepte und ...

Wir steigen in das Geschehen ein, als Melissa an ihrem 25. Geburtstag ein von ihrer Mutter verfasstes Buch bekommt.
Darin hat die damals im Sterben liegende Eleanor versucht, Erinnerungen, Rezepte und Lebensweisheiten für ihre zu der Zeit 8-jährige Tochter zu hinterlassen, die auf Grund ihrer Krebserkrankung ohne eine Mutter aufwachsen musste.
Im Laufe der Geschichte erfahren wir nicht nur, wie Melissa damit umgeht, sondern auch ihre persönlichen Probleme, die ihres Lebensgefährten Sam, ihrer Mutter Eleanor und ihres Vaters Max.
Sie selbst kann irgendwie keine richtige Bindung eingehen, so hat sie –ohne es selbst zu verstehen- den Heiratsantrag von Sam abgelehnt. Sam versteht Melissa nicht und hat Angst, sie zu verlieren, und Max hadert mit sich und seinen Gefühlen für eine Arbeitskollegin.

Ich muss ehrlich gestehen, ein bisschen Anlauf brauchte ich für ein Buch dieser Thematik schon - es ist nunmal schwere Kost.
Ein wirklich emotionales Thema, das einen nach dem Lesen des Klappentextes bereits schlucken lässt…, da brauch ich mit dem Anfangen immer ein bisschen länger ;)

Leider konnte mich die Umsetzung nicht zu 100% überzeugen. Zwar ist der Schreibstil gut zu lesen und die kurzen Kapitel sind auch angenehm, aber trotz des schwierigen und vor allem traurigen Themas, konnte mich die Geschichte emotional nicht ganz so fesseln, wie ich das gehofft/befürchtet hatte.
Ich fand es zwar einerseits eine nette Idee der Autorin, alle leidtragenden Personen mit in die Geschichte einzubeziehen: wie sie damit umgehen, wie ihr Leben heute verläuft, etc., aber für mich hat die Balance hierbei nicht so ganz klappen wollen. Durch den stetigen Perspektiven- und Zeitenwechsel konnte ich weder eine Bindung zu den Protagonisten aufbauen, noch die Gefühle spüren, die die Autorin vermutlich mit der Geschichte wecken wollte. Sehr schade.

Alles in Allem ist „Für alle Tage, die noch kommen“ für mich eine angenehme Lektüre für zwischendurch, aber leider nicht das, was ich erwartet hatte.

Veröffentlicht am 20.01.2018

ein gelungener Jugendthriller!

Elanus
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Zitate:
"Sie war gut, aber nicht perfekt. Und perfekt war das Mindeste, was er zu akzeptieren bereit war." Seite 15
"Langeweile machte ihn angriffslustig und Beherrschung war nicht seine Stärke. Das hatte ...

Zitate:
"Sie war gut, aber nicht perfekt. Und perfekt war das Mindeste, was er zu akzeptieren bereit war." Seite 15
"Langeweile machte ihn angriffslustig und Beherrschung war nicht seine Stärke. Das hatte er ja eben wieder bewiesen." Seite 23
"Super, nun hörte er sich an, wie ein gemobbter Zwölfjähriger, der erstmals mit den anderen spielen durfte." Seite 153

Charakter:

Jona ist hochintelligent und seinem Alter weit voraus. So erhält er mit 17 Jahren ein Vollstipendium für eine Eliteuniversität.
Klingt gut? Im Prinzip ja! Wenn Jona nicht ein kolossaler Arsch wäre... Er ist impulsiv, unbedacht und meistens geht er auf vollen Konfrontationskurs. Dabei lässt er die anderen gerne seine Überlegenheit spüren.
Er ist oberflächlich, herablassend, auf gut deutsch ein überheblicher Klugscheißer.
Und als wäre das noch nicht schlimm genug, nutzt er auch sein Hobby -seine selbst gebastelte Drohne- um nicht nur anderen hinterherzuspionieren, sondern auch um Infos über ein junges Mädchen zu sammeln, um sie zu manipulieren!!

Seine "soziale Unverträglichkeit" lässt ihm viel Zeit, Informationen über so viele Menschen wie möglich zusammenzutragen.


Meinung:

Die Geschichte beginnt ganz harmlos, mit dem Eintreffen Jonas, im Ort der Gastfamilie.
Da seine Pflegemutter zu spät kommt, bekommen wir gleich zu Beginn ein recht gutes Bild von seinem Charakter, da er -natürlich- sofort ausrastet und sie auf ihrer Mailbox dumm anmacht...
An seinem ersten Tag an der Uni geschieht natürlich dasselbe in grün. Kaum angekommen verscherzt er es sich mit Kommilitonen und Professoren, weil er gelangweilt ist.
Obwohl mit Rektor Schratter etwas anderes vereinbart war, wurde er den Einstiegskursen zugeteilt, die weit unter seinem Niveau liegen.
Leider ist der Rektor jedoch nicht greifbar, so vertreibt er sich die Zeit eben mit anderen Dingen, wie seiner Drohne und dem Stalken von Linda.
Doch die erteilt ihm recht schnell eine Abfuhr, was Jona zu einem kleinen Racheplan veranlasst.
Ab diesem Moment überschlagen sich die Ereignisse, niemals hätte er geahnt, was er mit dieser Aktion lostritt!!
Und bevor er sich versieht, schwebt er selbst in großer Gefahr. Oder doch nicht??

Öhm tja, puhhh... Ich muss gestehen, dass der Anfang des Buches etwas schwierig für mich war. Jona ist zu dem Zeitpunkt einfach nur unsympathisch, nervig und echt zum Abgewöhnen mit seiner manipulativen, überheblichen Art.
Das war für mich im ersten Moment etwas unschön, aber je länger man liest, desto mehr versteht man, wie er so geworden ist. Zusätzlich dazu darf Jona im Laufe der Geschichte etwas wie Freundschaft erfahren, was eine schöne und anschauliche Veränderung in ihm bewirkt. Also wer wie ich Probleme mit unsympathischen Protagonisten hat: Dranbleiben! Es ist nicht so schlimm, wie es auf den ersten Blick scheint und es lohnt sich definitiv!!

Der Schreibstil der Autorin ist... na, eine typische Poznanski eben ;) Unheimlich flüssig und eingängig mit kurzen Kapiteln und so mancher Überraschung. Sie schafft es, kontinuierlich Spannung aufzubauen und eine passende, beklemmende Atmosphäre zu erschaffen, in die sich wunderbar eintauchen lässt. Sogar die technischen Aspekte sind realistisch geschildert und somit gut vorstellbar.

Wie eben bereits erwähnt, besteht ein Großteil der Geschichte aus unerwarteten Wendungen, aber auch Andeutungen und Mutmaßungen, so dass man schnell nicht mehr sicher ist, wer jetzt wie mit drinsteckt und vor allem in WAS :D
Für mich war das ganz großes Kino, denn ich habe mich ständig dabei erwischt, wie ich Indizien gesammelt, Theorien entwickelt und eventuell am Ende teilweise (oder auch ganz) wieder verworfen habe. Zum Teil lagen da zwischen Eingebung und Ernüchterung nur ein paar Seiten :)

Elanus ist für mich ein wirklich gelungener Jugendthriller voller Spannung, Intrigen und geheimnisvollen Machenschaften! Oder versteckt sich da sie ein oder andere Finte??? Wer weiß ;)
Eine klare Empfehlung an die Thrillerleser unter euch!

Ach ja... Und immer schön die Rollläden schließen ;)

Veröffentlicht am 20.01.2018

wunderschön und ein absolutes Highlight!

Alles, was ich sehe
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Zitate:
"Dass er sich verspätete, wunderte mich nicht besonders. Er hatte wirklich ein außergewöhnliches Talent dafür. Wahrscheinlich, weil er sich immer so langsam vorwärtsbewegte wie ein Unterwasserfurz." ...

Zitate:
"Dass er sich verspätete, wunderte mich nicht besonders. Er hatte wirklich ein außergewöhnliches Talent dafür. Wahrscheinlich, weil er sich immer so langsam vorwärtsbewegte wie ein Unterwasserfurz." Pos. 65
"Es gibt doch nichts Besseres als einen guten Schlagabtausch, um wieder klar denken zu können." Pos. 122
"Ich hatte zwar wenig vermittelbare Fähigkeiten vorzuweisen, aber im Lügen war ich unschlagbar." Pos. 618
"Ich hatte das komische Gefühl, gerade ein winziges Teil von mir wiedergefunden zu haben, ein Bruchstück, das vor Monaten verloren gegangen war." Pos. 779

Meinung:

Seit Maggie vor einem halben Jahr -nach einer bakteriellen Hirnhautentzündung- erblindet ist, ist ihr Leben ein Trümmerhaufen. Sie sieht keinerlei Zukunftsperspektiven mehr und ist auch an keiner interessiert. Maggie ist faul, schwindelt oft und ihre Freundinnen hat sie nach und nach vergrault. Sie hasst es, wie die Leute sie mit Samthandschuhen anfassen und so ist mittlerweile der Umgang mit ihr generell nicht einfach und auch in der Beziehung zu ihren Eltern hat sich eine große Kluft aufgetan.
Ihr Vater lässt sie so gut wie nichts mehr selbst machen und gemeinsame Aktivitäten hat er, auf Grund ihrer ablehnenden Haltung, im Laufe der Zeit eingestellt.
Noch schlimmer ist jedoch die Beziehung zu ihrer Mutter. Die beiden hatten einst denselben Traum: Ihre Mutter wollte Profi-Fußballerin werden, doch eine Verletzung machte dies, kurz vor ihrem großen Durchbruch, unmöglich. Maggie hat diesen Traum eine Weile später aufgenommen und weitergeträumt, was auch ihre Mutter erneut hat aufblühen lassen. Seit ihrer Erblindung ist für Maggie dieser Traum jedoch definitiv ausgeträumt! Damit kamen auch die Schuldgefühle ihrer Mutter gegenüber, diese ein zweites Mal um ihren Traum und ihre Hoffnungen betrogen zu haben...
So fristet Maggie nun ein relativ tristes, einsames Dasein, bis ihr eines Tages, nach dem Besuch bei ihrem Bewährungshelfer (jaaaa, wenn man gefrustet ist, macht man auch schonmal dumme Sachen ;)) der kleine Ben begegnet. Obwohl "begegnet" vielleicht das falsche Wort ist...
Sie legt sich vor seinen Augen lang und schlägt sich übel den Kopf an. Als sie die Augen wieder öffnet, kann sie beinahe nicht fassen, was sie da sieht. JA, SIEHT! Denn sie kann Ben tatsächlich sehen, sowie einen kleinen Umkreis um ihn herum...
Ist das ein Wunder? Oder wird sie gar verrückt?? Von da ab beginnt die Geschichte einer wunderbaren Freundschaft, die ihresgleichen sucht!

Ok, ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so recht, wo ich anfangen soll... Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin einfach nur verzaubert! Marci Lyn Curtis hat mit der Geschichte um Ben und Maggie ein dermaßen hinreißendes Szenario gezaubert, dass ich einfach nur verliebt bin!

Kommen wir zuerst zum Schreibstil. Er ist einfach gehalten, mit kurzen Kapiteln, die aus Maggies Sicht in der Ich-Perspektive erzählt werden. So ist die Ausdrucksweise angenehm eingängig, jugendlich und -was mir persönlich am besten gefällt- durch Maggies Genervtheit, ihren Sarkasmus und ihr loses Mundwerk, oftmals einfach nur zum Schmunzeln :) Selbst ihre Unlust ist irgendwie sympathisch, da man sie voll und ganz nachvollziehen kann.

Darüber hinaus, macht die Freundschaft zwischen Maggie und Ben riesigen Spaß! Obwohl die beiden wohl nicht unterschiedlicher sein könnten -Ben ist neugierig, belesen, gutherzig und einfach nur süß (nein, nicht diese Art süß, denn Ben ist erst 10 Jahre alt ;)) und Maggie ist... naja, Maggie eben- kommen sich die beiden schnell nahe.
Ben bringt wieder Freude und Licht in ihr Leben, was den beiden einfach nur gut tut.

Ich muss ehrlich gestehen, bei Ben geht selbst mir als Leser das Herz auf!
Dieser kleine, behinderte Junge, der die Welt zu einem besseren Ort macht -und das obwohl er auf Grund seiner Behinderung auch oft gehänselt wurde und in seinem kurzen Leben schon einiges an Trauer wegstecken musste-, lässt vermutlich nicht nur mein Herz höher schlagen ;)

Für mich war "Alles, was ich sehe" eine absolute Überraschung!
Es behandelt dermaßen viele Aspekte wie z. B . Hoffnung, Freude, Freundschaft, Verlust, Trauer und ja, auch ein kleines bisschen Liebe, dass mir eine klare Kategorisierung wirklich schwer fallen würde. Aber Fakt ist, dass diese Geschichte einfach nur wunderschön und ein absolutes Highlight ist!