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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2019

Toller Auftakt!

Gebieter der Elemente - Gläserner Sturm
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Von dem Autorenduo kannte ich schon die House of Night Reihe, die ich sehr mochte und deshalb war für mich klar, dass ich auch dieses Buch unbedingt lesen muss. Das Cover sieht toll aus und auch der Inhalt ...

Von dem Autorenduo kannte ich schon die House of Night Reihe, die ich sehr mochte und deshalb war für mich klar, dass ich auch dieses Buch unbedingt lesen muss. Das Cover sieht toll aus und auch der Inhalt klang genial, ich war also mehr als gespannt.

Die ersten Meinungen zum Buch fielen ja doch sehr durchwachsen aus, ein kleines bisschen Angst war also da, dass auch ich enttäuscht sein könnte.
Der Einstieg fiel mir aber sehr leicht, man wird direkt in die Geschichte geworfen und es geht gleich richtig rasant los.

Von der gesamten Idee war ich sofort fasziniert, diese Art der Magie mochte ich total. Man lernt zunächst Foster und ihre Ziehmutter kennen, die auf der Flucht sind. Nach und nach erfährt man auch erst, um was es eigentlich geht, wie es zu den Gaben gekommen ist und was dahinter steckt und wir lernen Tate kennen, den ich von Anfang an mochte. Mir hat diese Herangehensweise super gefallen, so bleibt man gerne dran, weil sich immer wieder neue Fragen ergeben haben. Dazu wurde eine Liebesgeschichte mit eingebaut und auch wenn Foster zeitweise etwas mürrisch ist, fand ich den Schlagabtausch zwischen ihr und Tate eigentlich recht amüsant.

Im Mittelteil flacht die Spannung ein wenig ab, hier hätte ruhig etwas mehr passieren können, dafür wird dies zum Ende hin aber wieder viel besser und die Geschichte nimmt rasant an Fahrt auf, auch die Entwicklungen fand ich richtig cool. Es waren zwar keine großen Überraschungen dabei, aber ich liebe es, wenn Charaktere zusammenhalten, ein Team bilden und das zeichnet sich hier super ab. Für mich war auch Tates Grandpa eine richtig tolle Figur und ich bin allgemein gespannt, wie sich die Personen und auch die Handlung weiterentwickeln wird.

Fazit
Gläserner Sturm ist für mich auf jeden Fall ein gelungener Auftakt. Der rasante Einstieg hat mich gleich abgeholt und komplett in seinen Bann gezogen. Mir sind auch die Charaktere schnell ans Herz gewachsen. Der Schreibstil war einnehmend, locker und leicht und mit Witz untermauert, was mich absolut überzeugt hat. Foster ist etwas mürrisch und trotzig, aber ich fand es hier im Rahmen und daher hat mich das auch überhaupt nicht gestört. Ganz im Gegenteil, ich fand ihre Sticheleien recht amüsant. Tate ist mir zwar stellenweise ein bisschen zu “lieb”, aber trotzdem mag ich ihn total. Er hat das Herz am rechten Fleck und ist eine treue Seele. Der Mittelteil ist etwas schwächer und kann mit dem rasanten Anfang nicht mithalten, zum Ende hin wird die Geschichte aber wieder richtig genial. Es ist zwar sehr durchschaubar, aber ich konnte mitfiebern und mag es einfach gerne, wenn Figuren zusammenhalten, das konnte ich spüren und fühlte mich ihnen dadurch verbunden. Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte entwickeln wird und freue mich auf die Fortsetzung, von mir gibt es daher 4 Sterne.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Heftig, aber wichtig!

Auf einer Skala von 1 bis 10
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Wo soll ich bei diesem Buch anfangen? Mir war von Anfang an klar, dass hier ein sehr wichtiges Thema behandelt wird und ich fand es von vorneherein interessant, dass die Autorin aus eigenen Erfahrungen ...

Wo soll ich bei diesem Buch anfangen? Mir war von Anfang an klar, dass hier ein sehr wichtiges Thema behandelt wird und ich fand es von vorneherein interessant, dass die Autorin aus eigenen Erfahrungen dieses Buch geschrieben hat, was das Ganze natürlich noch einen Tick emotionaler und näher macht.

Der Einstieg fiel mir ehrlich gesagt auch richtig leicht und wir lernen direkt Tamar kennen. Ich fand es super, dass die Geschichte aus Sicht der Vergangenheit und Gegenwart von Tamar erzählt wird. So erfährt man nach und nach mehr über sie und erfährt, wie es zu ihrer gegenwärtigen Situation gekommen ist. Ich hatte von Anfang an schon die richtige Vermutung, was der Geschichte an sich aber nicht geschadet hat, denn bei diesem Buch geht es nicht um Überraschungseffekte, sondern um eine Krankheit, die von der Gesellschaft belächelt wird.

Die Autorin hat auch hier sehr gut diese unterschiedlichen Seiten dargestellt, Menschen, die diese Krankheit nicht ernst nehmen sowie natürlich die Gegenseite, die Tamar helfen will und sie unterstützt. Auch die Entwicklung der Prota selbst war fantastisch aufgezeigt. Hier will ich aber nicht zu viel verraten.

Der einzige kleine Kritikpunkt war für mich, dass der Schreibstil stellenweise etwas abgehackt wirkte, durch viele sehr kurze Sätze. Ich denke aber, das ist Geschmacksache und hat auch mich persönlich nur zum Teil gestört. Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und es hat mich auf jeden Fall sehr berührt. Auch andere Charaktere dieser Geschichte sind mir ans Herz gewachsen und das Ende ist auf jeden Fall realistisch und glaubwürdig.

Fazit
Auf einer Skala von 1 bis 10 erzählt die Geschichte von Tamar, die mit psychischen Problemen zu kämpfen hat. Eigentlich will ich gar nicht zu viel verraten, weil man an dieses Buch absolut unvoreingenommen herangehen sollte. Was ich aber richtig toll fand, ist die Erzählperspektive. Es wird aus Sicht von Tamar erzählt, aus ihrer Vergangenheit und Gegenwart im Wechsel. Das fand ich richtig klasse, weil man sie und ihre Gefühlswelt kennenlernt und auch nach und nach erfährt, wie es zu ihrer aktuellen Situation kam. Gut finde ich auch die Warnung des Verlags, dass diese Geschichte für Betroffene mit psychischen Erkrankungen ungeeignet sein kann. Ansonsten kann ich das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, gerade auch interessant für diejenigen, die meinen, dass man psychische Krankheiten belächeln muss. Mich hat das Buch sehr berührt, auch wenn ich teilweise den Schreibstil etwas abgehackt empfand, von mir gibt es 4 Sterne.

Veröffentlicht am 31.05.2019

Liebes Kind

Liebes Kind
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Der Einstieg war schon mal richtig gut. Ich war sofort nach den ersten paar Seiten gefangen und schnell war klar, dass es kein 0815-Thriller ist, mir diese Art aber super gefällt. Die Geschichte wird aus ...

Der Einstieg war schon mal richtig gut. Ich war sofort nach den ersten paar Seiten gefangen und schnell war klar, dass es kein 0815-Thriller ist, mir diese Art aber super gefällt. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, dadurch ist die jeweilige Gefühlswelt noch intensiver. Es tauchen auch von Anfang an Fragen auf, die mich zum Teil doch sehr verwirrt haben, aber im positiven Sinn. Obwohl vieles gar nicht so ausführlich beschrieben wird und auf große Brutalität oder blutige Szenen verzichtet wurde, so konnte man doch die psychischen Auswirkungen hervorragend spüren. Das hat die Autorin in meinen Augen wunderbar dargestellt, die Verzweiflung und Folgen der ehemaligen Gefangenschaft waren fast greifbar.

Auch die Kinder wurden authentisch dargestellt, vor allem Hannah. Ihre Sicht auf die Dinge empfand ich sehr interessant und teilweise auch etwas erschreckend, aber auch kein Wunder bei ihrem bisherigen Leben. Vieles konnte ich auch lange nicht durchschauen, klar waren ein paar Dinge dabei, bei denen ich Vermutungen hatte, bei manchen lag ich richtig, aber bei einer auch absolut daneben. Ein paar Twists waren allerdings etwas zu durchschaubar.

In der zweiten Hälfte ist ab einem Punkt die Spannung etwas abgeflacht und hier gab es auch den ein oder anderen Charakter, der mir auf die Nerven ging, allen voran der Großvater. Seine Ansichten waren mir stellenweise echt zu überspitzt und es gab Momente, da habe ich nur noch die Augen verdreht. Gleichzeitig habe ich dann aber wieder Mitleid empfunden, da er seine Tochter 14 Jahre lang gesucht und nie aufgegeben hat, das war schon sehr berührend dargestellt. Gefühlstechnisch war das bei mir also ein kleines Auf und Ab in der zweiten Buchhälfte.
Das letzte Drittel hat mich dann aber wieder vollkommen in seinen Bann gezogen. Ich fand es spannend, mitreißend und konnte hier auch das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Fazit
Liebes Kind ist für mich ein Thriller, der anders ist, aber auf seine Weise überzeugen kann. Gerade auf psychischer Ebene hat mich dieses Buch komplett abgeholt und sämtliche Emotionen mitfühlen lassen. Da es aus verschiedenen Sichtweisen erzählt wird, konnte man die Gefühle der Figuren besser nachvollziehen und nachempfinden, was mir super gefallen hat. Es war spannend, wie jeder das Geschehene sieht und verarbeitet. Dazu kommt, dass man nur nach und nach die Hintergründe und was genau überhaupt passiert ist, erfahren hat, wie ein Puzzle, das erst nach und nach Gestalt annimmt. Ein paar Dinge konnte ich gut durchschauen, aber es gab auch vieles, was sich für mich lange nicht abgezeichnet hat und das Ende hat mich dann komplett überrascht. In der zweiten Hälfte gab es eine kleine Durststrecke, in der die Spannung etwas gefehlt hat und ich teilweise von Personen genervt war, aber zum Ende hin habe ich wieder alles bekommen, was ich mir von einem guten Thriller wünsche. Insgesamt kann ich das Buch also auf jeden Fall weiterempfehlen und vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 28.05.2019

Speziell, aber einnehmend!

Wir haben schon immer im Schloss gelebt
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Das Buch an sich ist ja schon etwas älter und wurde im Festa Verlag neu verlegt. Das neue Cover finde ich absolut einnehmend und nach ein paar Empfehlungen, konnte ich einfach nicht länger widerstehen.

Die ...

Das Buch an sich ist ja schon etwas älter und wurde im Festa Verlag neu verlegt. Das neue Cover finde ich absolut einnehmend und nach ein paar Empfehlungen, konnte ich einfach nicht länger widerstehen.

Die Autorin hat auf jeden Fall einen sehr eigenen speziellen Schreibstil und ich kann mir gut vorstellen, dass dieser vielleicht nicht jedem zusagt. Besonders in Verbindung mit ihren speziellen, skurrilen Charakteren und einer etwas speziellen, teils wirren Geschichte, hat man insgesamt wirklich ein sehr außergewöhnliches Buch. Ich muss sagen, mir hat es gefallen. Ich mag es ja sehr gerne, wenn etwas leicht skurril, anders oder einfach mal nicht 0815 ist.

Es gibt hier keine großen brutalen oder blutigen Szenen. Die meiste Zeit weiß man nicht einmal, woran man bei den Personen ist, wie man sie einordnen soll. Stellenweise hat man das Gefühl, es ist eher ruhig und vielleicht teils auch etwas ausschweifend, aber ich hatte auch das Gefühl, dass mich die Autorin an der Nase herumführt. Durchwegs war für mich ein unterschwelliges perfides Psychospiel mit dem Leser zu spüren, und ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, wie sich alles entwickeln würde. Es war auch schwer zu beurteilen, wer in der Geschichte “der Gute” oder “der Böse” ist, eigentlich ist das komplette Dorf nicht ohne. Hier wurden einige typische Klischees mit eingebaut, z. B. wie Dorfmenschen Außenseiter behandeln und beurteilen, ein paar Szenen waren bestimmt etwas überspitzt dargestellt, aber das ist nun mal die Art der Autorin und ich fand es sehr erfrischend.

Fazit
Wir haben schon immer im Schloss gelebt ist ein wirklich eine sehr außergewöhnliche Geschichte mit skurrilen Charakteren, einer teils skurrilen Handlung, insgesamt gibt es keine brutalen oder blutigen Szenen und trotzdem schafft es die Autorin hervorragend mit der Psyche des Lesers zu spielen. Langsam wird man herangeführt an das, was in der Vergangenheit passiert ist, ich hatte meine Vermutungen und zum Großteil waren die auch richtig, aber was die gesamte Geschichte drumherum betraf, die Entwicklung, das Ende etc., hier hatte ich wirklich überhaupt keine Ahnung, was passieren würde.
Wer mal etwas anderes lesen möchte, etwas Spezielles, dem kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen, ich vergebe hier 4 Sterne.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Düster und märchenhaft!

Tief im Wald
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Das Buch klang düster, leicht gruselig, und ich war gespannt, was mich erwarten würde. Das Cover passt hier ebenfalls perfekt zu der düsteren Geschichte.

Mir fiel der Einstieg sehr leicht. Der Schreibstil ...

Das Buch klang düster, leicht gruselig, und ich war gespannt, was mich erwarten würde. Das Cover passt hier ebenfalls perfekt zu der düsteren Geschichte.

Mir fiel der Einstieg sehr leicht. Der Schreibstil ist angenehm und passt perfekt zu der Zeit im Buch, die ein wenig mittelalterlich wirkt. Dementsprechend ist auch die gesamte Atmosphäre so ausgelegt und diese ist in Verbindung mit der Geschichte über die Seelenesser super bei mir angekommen. Das ganze Buch über liegt ein bedrückter Schleier über allem und es war einfach absolut passend, für mich wirkte es teilweise schon fast märchenhaft, ein sehr dunkles und düsteres Märchen.

Am Anfang der Geschichte erfährt man gleich, was es mit den Seelenessern auf sich hat und wie sich dies auf die Dorfmenschen auswirkt. Insgesamt wird die Story über einen ziemlich langen Zeitraum erzählt und es geht darin hauptsächlich um Alys, deren Leben und ihre Verbindung zu den Seelenessern.
Zu viel möchte ich hier gar nicht verraten, man sollte wirklich so unvoreingenommen wie ich an das Buch herangehen. Ich kann nur sagen, dass ich nicht unbedingt das bekommen habe, was ich erwartet habe, aber dennoch fand ich es absolut einnehmend und bin nach wie vor begeistert.

Es ist wirklich speziell, anders, besonders, ich habe nichts Vergleichbares gelesen und es ist zudem eigentlich sehr ruhig. Man hat stellenweise das Gefühl, hier passiert sehr wenig und trotzdem empfand ich es nicht als langweilig, weil mich das alles sehr fasziniert hat und einfach diese grundlegende schaurige Stimmung dabei war.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings. Ich hätte mir ein wenig mehr aus Sicht der Seelenesser gewünscht. Das war insgesamt leider etwas knapp bemessen, zumindest für meinen Geschmack.

Mir war nie so ganz klar, wo das Ganze am Ende hinführen würde, ich hatte zwar meine Vermutungen, aber wurde auch das ein oder andere Mal überrascht. Das letzte Drittel empfand ich dann allerdings sehr vorhersehbar, was mich hier allerdings nicht so sehr gestört hat, weil wieder dieses märchenhafte Gefühl aufkam, das mich einfach sehr berührt und eingenommen hat.

Fazit
Tief im Wald ist eine Fantasy-Geschichte, die anders, speziell und besonders ist. Sie spielt in einer Zeit, die mich an die Hexenverfolgung erinnert. Die Menschen haben vor allem Angst, das anders ist, und dementsprechend ist jeder, der nicht in das allgemeine Dorfbild passt, gleich eine Hexe. Die Sprache ist an diese Zeit angepasst und hat mich dadurch komplett in das Buch hineinkatapultiert. Dies zusammen mit der Geschichte um die Seelenesser hat eine wunderbare bedrückende, düstere Atmosphäre ergeben, die sich durch das gesamte Buch gezogen hat und ich war davon begeistert, weil es einfach absolut authentisch war. Manches wirkte auch leicht skurril, auf eine positive Art, und ich empfand es insgesamt sogar als düsteres Märchen. Von den Seelenessern selbst hätte ich mir teilweise ein wenig mehr gewünscht, aber im Gesamten konnte mich das Buch begeistern und ich vergebe 4,5 Sterne.