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Books_of_Tigerlily

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2024

Romance mit richtig viel Gefühl, Tiefgang und Witz

Yours Truly
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Yours Truly war eine der Neuerscheinungen 2024, auf die ich hingefiebert hatte - und das zurecht! Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen und dabei alle möglichem Emotionen durchlebt.

Das Buch hat bereits ...

Yours Truly war eine der Neuerscheinungen 2024, auf die ich hingefiebert hatte - und das zurecht! Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen und dabei alle möglichem Emotionen durchlebt.

Das Buch hat bereits mit dem Setting Krankenhaus meinen Nerv getroffen und richtige Grey`s Anatomy-Vibes entfaltet. Die Aufbereitung hat mir sehr gut gefallen, die beiden Protagonisten Briana und Jacob haben mir als Ärzte gut gefallen: authentisch und nachvollziehbar. Ebendieser Background liefert mit der Handlung um eine benötigte Niere für Brianas Bruder die nötige Tiefe.

Denn im Buch werden viele Erzählebenen super gekonnt miteinander vereint. Es wird eine nachvollziehbare Slow Burn - Lovestory erzählt, die auch die Tropes Fake Dating und Enemies to Lovers bedient, ohne zu kitschig zu werden. Brianas und Jacobs Liebesgeschichte hat mich sehr beeindruckt, denn beide zeigen sich verletzlich und menschlich mit all den Macken, die Menschen in einem gewissen Alter entwickeln. Beide stellen sich ihren Problemen aber und wachsen gemeinsam mit ihrer Beziehung. Allein dieser Aspekt des Buches konnte mich sehr beeindrucken.

Daneben ist das Buch aber locker geschrieben und versprüht auch viel Witz und Charme, was die Schwere manch anderer Themen wie etwa Mental Health auflockert.

Insgesamt bietet dieses Buch eine perfekte Balance aus Unterhaltung, spritziger Lovestory und ernsteren Thematiken, die zu einem gelungenen Mix vereint wurden. Abby Jimenez hat sich dadurch in mein Herz geschrieben und ich möchte bitte noch viel mehr von ihr lesen!

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Bin hin- und hergerissen

Code Name Verity
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Codename Verity hat im englischsprachigen Raum für Aufsehen gesorgt. Ich lese gerne historische Romane zur Zeit des zweiten Weltkrieges, sodass mich natürlich auch dieses Buch sehr gereizt hat. Inhaltlich ...

Codename Verity hat im englischsprachigen Raum für Aufsehen gesorgt. Ich lese gerne historische Romane zur Zeit des zweiten Weltkrieges, sodass mich natürlich auch dieses Buch sehr gereizt hat. Inhaltlich geht es um zwei Freundinnen, die bei einem gefährlichen Einsatz über dem von den Nazis besetzten Frankreich verunglücken und getrennt werden.

Das Buch ist zweigeteilt und stilistisch in Berichtform geschrieben. Zu Beginn erhalten wir quasi einen Einblick in Veritys Aufzeichnungen, die in die Hände der Gestapo geraten ist und nun ihre Erkenntnisse verraten soll. Dieser Teil fiel mir unglaublich schwer, ich enpfand Veritys Schilderungen als sperrig und konfus. Die Autorin hat hier natürlich genau die verzweifelte Lage Veritys, nämlich den Zwiespalt zwischen drohender Folter und Geheimnisverrat eingefangen. Als Stilmittel ist ebendieser wirre Mix aus Gedanken gewollt. Man muss sich als Leser allerdings sehr konzentrieren, um in Veritys Schilderungen die Informationen zu finden, die die eigentliche Geschichte von ihr und Maddie erzählen. Wirklich authentisch eingefangen hat die Autorin hier allerdings die verzweifelte Lage der Gestapo-Gefangenen und das Grauen, das überall lauert. Das hat mir oft einen Schauer über den Rücken laufen lassen.

Der zweite Teil des Buches wird aus Maddies Sicht erzählt - zwar auch in Berichtform, aber stringenter erzählt als Veritys Sicht. Maddies Erlebnisse im Untergrund des besetzten Frankreichs sind ebenso eindrücklich wie die Erfahrungen aus dem Gestapo-Lager. Ich konnte mich hier besser einfinden und war direkt in der Handlung gefangen. Mit Maddie fiebert man genauso mit wie mit Verity und möchte einen Ausweg für Verity und einen Weg nach Hause finden. Auch hier waren viele herzzerreißende Szenen enthalten und man fiebert richtig mit. Die im Mittelpunkt stehende Freundschaft von Maddie und Verity blieb trotz der Schilderungen beider oft wenig greifbar und tritt hinter die Schrecken zurück.

Insgesamt ein Buch, das mich zumindest mit dem letzten Drittel komplett abgeholt hat, durch dessen Anfang ich mich aber zeitweise durchquälen musste. Ich kann die Idee würdigen, die Umsetzung ist aber zum Teil herausfordernd für den Leser. Wer sich dem bewusst ist, der wird mit einer eindrücklichen Geschichte belohnt.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Eindrückliche Geschichte

Neunzehn Stufen
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Millie Bobby Brown ist sicherlich vielen als Schauspielerin ein Begriff. Mit Neunzehn Stufen hat sie ihren Debutroman veröffentlicht, wobei die erzählte Geschichte Anlehnung an die Erfahrungen ihrer Großmutter ...

Millie Bobby Brown ist sicherlich vielen als Schauspielerin ein Begriff. Mit Neunzehn Stufen hat sie ihren Debutroman veröffentlicht, wobei die erzählte Geschichte Anlehnung an die Erfahrungen ihrer Großmutter Ruth erhalten hat.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Protagonistin Nellie, die sich gemeinsam mit ihrer Familie den Auswirkungen des Luftkrieges auf London im Jahr 1942 stellen muss. Nellie ist dabei eine aufgeweckte junge Frau voller Hoffnungen und Ziele, die sich im Kriegsalltag zurechtfinden muss. Sie ist mir schnell ans Herz gewachsen, ebenso wie ihre weiteren Familienmitglieder - durch ihre Augen erhält man einen sehr persönlichen Eindruck auf die Auswirkungen des Krieges auf die Zivilbevölkerung in London, die ständig Bombardierungen fürchten müssen. Ebendiese Erfahrungen hat die Autorin sehr eindrücklich eingefangen, vor allem wenn schöne Erlebnisse wieder einmal von grausamen Geschehnissen abgelöst werden.

In all diesen Kriegswirren begegnet Nellie dem amerikanischen Piloten Ray und es entspannt sich eine zarte Liebesgeschichte. Eine Lovestory, die ich zunächst als etwas zu brav angelegt fand, die dann aber sich dramatischen Ereignissen stellen muss, bei denen man die Verzweiflung der Charaktere bildlich miterleben kann. Dennoch sind mir einige Szenen als zu blass in Erinnerung geblieben, hier hätte man auch aufgrund der dramatischen Rahmenhandlung gerne etwas in die Tiefe gehen können.

Gegen Ende nimmt das Buch noch einmal eine sehr dramatische Wendung, die ich in Anbetracht der vorherigen Entwicklung als nicht einhundertprozent stimmig enpfunden habe, die allerdings noch eine Portion Dramatik ins Spiel bringt. Hier hätte für meinen Geschmack auch ein anderes Ende möglich sein können.

Nichtsdestotrotz eine aufwühlende Geschichte, die sicherlich auch gerade jüngere Leser gefangen nehmen kann. Mit Neunzehn Stufen werden reale Ereignisse gekonnt mit einer fiktiven Erzählung zu einer eindrücklichen Geschichte vermischt.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Liest sich wie eine spannende Serie

Essex Dogs
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Dan Jones, bekannt als Historiker und Journalist, hat mit Essex Dogs ein grandioses Debut hingelegt und bewiesen, dass er auch Romane schreiben kann.

Den Rahmen der Handlung liefert der Auftakt des 100-jährigen ...

Dan Jones, bekannt als Historiker und Journalist, hat mit Essex Dogs ein grandioses Debut hingelegt und bewiesen, dass er auch Romane schreiben kann.

Den Rahmen der Handlung liefert der Auftakt des 100-jährigen Krieges, wobei Dan Jones hier nicht die Adligen oder Könige in den Fokus der Handlung stellt, sondern eine fiktive Söldnertruppe. bei dieser handelt es sich um einen bunt zusammengewürfelten Haufen einfacher Männer, die im Krieg reiche Beute machen wollen und die ihre Leistungen gegen Silber in den Dienst ihres adligen Herren gestellt haben.

Dass die Handlung nun also aus Sicht dieser "einfachen Leute" erzählt wird, machte für mich die Story umso zugänglicher. Denn diese wird vom Autor mit einem konzentrierten Stil packend erzählt, man fühlt sich zurückversetzt an die historischen Orte der Schlachtfelder und erlebt aus Sicht von Loveday und seinen Kumpanen den Krieg hautnah mit.

Die Söldner sind dabei keine Helden in glänzender Rüstung, sondern Männer, die sich mit den Widrigkeiten des Feldzugs wie mangelnder Hygiene und Rivalitäten, aber auch der Suche nach Genussmitteln auseinandersetzen müssen und versuchen, ihr Leben durch ihren Sold zu verbessern. Sie werden nicht getrieben von politischem Kalkül - auf dem Schlachtfeld und bei den Eroberungen geht es schnell ums nackte Überleben und gleichzeitig um die Ansprüche ihrer Herren. Innerhalb der Essex Dogs hat es Dan Jones geschafft, vielfältige Charaktere zu kreiren, die auch für die nötige zwischenmenschliche Spannung sorgen und das Kriegsgeschehen so aus unterschiedlichen Sichtweisen beleuchten.

Dan Jones glänzt mit einer packenden Handlung, die sich liest wie ein guter Kinofilm oder eine spannende Serie und gleichzeitig mit unglaublichem Detailreichtum und top recherchierten Fakten aufwarten kann. Hier kommen nicht nur Historienfans auf ihre Kosten! Wie gut, dass weitere Bände rund um die Essex Dogs schon in Vorbereitung sind!

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Sollte jeder lesen!

"Wir sind doch alle längst gleichberechtigt!"
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Wer kennt sie nicht, die Sätze, die sicherlich jede Frau schon einmal im Hinblick auf das Thema Gleichberechtigung schon einmal gehört hat und auf die man oft nur unzureichende Antworten findet, möchte ...

Wer kennt sie nicht, die Sätze, die sicherlich jede Frau schon einmal im Hinblick auf das Thema Gleichberechtigung schon einmal gehört hat und auf die man oft nur unzureichende Antworten findet, möchte man nicht wie eine verkniffene "Emanze" abgestempelt werden. Hier hilft dieses brillante Buch weiter.

Die Autorin zerlegt darin gegliedert in Kapiteln nach klassischen Sätzen ebendiese Bullshitsätze, die man als Frau in Diskussionen um Feminismus und Gleichberechtigung regelmäßig entgegen geschleudert bekommt. Nun hat man Munition, zum zurückschleudern - und dies gespickt mit Witz, Charme und Fakten.

Alexandra Zykunov beweist ihr schreiberisches Talent, indem sie mit feiner Ironie und Wortwitz Anworten liefert. Gleichzeitig zeigt sie auf, wie tief das Patriarchat in unserer Gesellschaft verankert ist und welche Auswirkungen es auf uns alle hat, seien sie auch noch so subtil. Dabei hat sie hervorragend recherchiert und direkt Fundstellen mitgeliefert, wenn man mal wieder in Diskussionen mit wissenschaftlichen Belegen gegen grude Eigenwahrnehmung ankämpfen muss.

Ein bissiges, humoriges, wertvolles Buch, bei dem jeder etwas für sich mitnehmen kann und das eine kleine Argumentationshilfe bietet. Ladies, ihr seid nicht selbst schuld, das System ist es!

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