Profilbild von Booksloveforeveryone

Booksloveforeveryone

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Booksloveforeveryone ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Booksloveforeveryone über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2018

Science-Fiction-Abenteuer mit künstlicher Intelligenz - aber echten Gefühlen!

Constellation - Gegen alle Sterne
0

Am Anfang des Romans herrscht beim Lesen erst mal die große Verwirrung; warum genau muss sie jetzt auf jeden Fall sterben, womit nicht einmal das Kriegsgefecht gemeint ist? Was zum Teufel ist die Masada-Offensive? ...

Am Anfang des Romans herrscht beim Lesen erst mal die große Verwirrung; warum genau muss sie jetzt auf jeden Fall sterben, womit nicht einmal das Kriegsgefecht gemeint ist? Was zum Teufel ist die Masada-Offensive?
"Sie hat gelernt zu kämpfen. Als Nächstes muss sie lernen zu sterben."
~S.10

Und warum genau gibt es auf mehreren Planeten Menschen - haargenau wie auf der Erde?
Die letzte Frage lässt sich ganz einfach bewantworten; Cray, Kismet, Genesis und Stronghold sind Kolonien der Erde, auf die die Menschen umgesiedelt wurden, da die Menschen die Erde selbst abgerichtet haben.
Nein, natürlich können die Erdbewohner ihren Wissensdurst nicht stillen. Demnach bauen und erfinden sie, was das Zeug hält. Die wohl großartigsten Erfindungen, die das Leben auf der Erde bestimmen, sind die Mechs.
Zu Beginn des Romans lernen wir erstmal die Modelle Charlie und Queen kennen, Kampfroboter, die im Widerstandskrieg Genesis gegen die Erde genutzt werden. Während Genesis mit alten Schiffen aus einem früheren Krieg kämpft, jagt die Erde diese Flut an Robotern los, die noch dazu so aussehen, wie ganz normale Menschen.

"Mechs haben keine Angst zu sterben, weil sie nicht wirklich leben. Sie haben keine Seelen. Sie sind reine Killermaschinen. Das pure Böse."
~S.17
Außer den beiden gibt es noch 22 weitere Mechs, alle dem Alphabet nach benannt, die für ganz verschiedene Bereiche zuständig sind (Sugar fürs Kochen zum Beispiel).
Und - Abel. Der 25., von dem eigentlich kaum einer wirklich weiß, ein Prototyp, einmalig in der gesamten Galaxie. Nicht nur, dass er alle Kompetenzen der restlichen Mechs übertrifft und in sich sammelt, er ist auch der mit der höchsten Intelligenz aller Mechs, direkt vom Schöpfer Mansfield.
Der allerdings hat ihn vor 30 Jahren auf dem Schiff allein zurück gelassen, weshalb meine Sympathiepunkte für den intelligenten Mann sich in Grenzen halten. Im Laufe des Buchs hasse ich ihn übrigens dann immer mehr und mehr.
Aber das wohl schlimmste war, dass er Abel zurück gelassen hat. Abel, der in dieser Zeit sogar angefangen hat zu träumen, Abel, der beginnt, zu fühlen.
"Denn Hoffnung kann wehtun, und trotzdem kann Abel nicht aufhören, aus dem Fenster zu schauen und sich verzweifelt zu wünschen, dass ihn jemand sieht, damit er nicht mehr allein ist."
~S.24
Abels Entwicklung zu Gefühlen ist so rührend, dass mir während des Lesens die Augen fast stetig verdechtig gebrannt hatten.
Noch weitere Punkte im Gefühlsbombardement: Wie Noemi erkennt, dass Abel eine Seele hat. Das ist mehr als wunderschön.
Der Schreibstil gefällt mir ohnehin sehr gut: Geschrieben aus der dritten Person, die Blickwinkel abwechselnd aus Abels und Noemis Sicht erzählt.
 
Kommen wir noch zu der generellen Geschichtsidee, fernab von Gefühlen:
Klar, die Idee von der Erde, die vor lauter Technick und Industrie ganz kaputt ist, kennen wir alle schon. Auch die davon, dass die Menschen auf andere Planeten mit einer passenden Umgebung umsiedeln. Aber ich finde die Konstellation mit den Wurmlöchern, durch die man zwischen den fünf Planeten hindurchreisen kann erstens sehr gut. Zweitens mag ich es umso mehr, dass jeder dieser beiden Planeten miteinbezogen wird.
Wobei sie nicht tatsächlich auf Kismet landen, dem Planeten der Reichen und Schönen, sondern bloß auf dessen Mond bleiben.
Die Revolutionsbewegung gegen die Erde auch auf den anderen Planeten wird überall deutlich und auch das ist der Autorin gut gelungen.
Abel und Noemi haben schließlich eine Gruppe von Leuten um sich geschart, von jedem Planeten des Rings eine/n.
Das fand ich dann am allerbesten: Wie vier Menschen  und ein Mech zusammenarbeiten.
Außerdem: Hinter Abel steckt eine ganze Menge. Und allein das herauszufinden, macht das Lesen schon wett.

Das Fazit
Sehr schön zu lesen - obwohl ich kein Science Fiction-Fan bin. Sehr gefühlvoll und mitreißend geschrieben - ein Muss für jeden, der Romantik und Action gepaart mag.

Veröffentlicht am 06.01.2018

Ich kann nicht mehr vor Lachen!

Zimt und ewig
0

Ich hab nicht umsonst mal wieder den Klappentext rein kopiert, obwohl mir das immer zuwider ist. Der Grund ist eigentlich ganz plausibel: Allein der Klappentext sagt viel über den gesamten Schreibstil ...

Ich hab nicht umsonst mal wieder den Klappentext rein kopiert, obwohl mir das immer zuwider ist. Der Grund ist eigentlich ganz plausibel: Allein der Klappentext sagt viel über den gesamten Schreibstil innerhalb des Romans aus. 
Und über Heldin Vicky. Diese ist eine tollpatschige, aber umso liebenswertere Figur, die ich vom ersten Teil an in mein Herz geschlossen hatte. Das spiegelt sich auch im Schreibstil wider. Vicky erzählt, leicht, locker und mit der ihr eigenen witzigen Art, mit der sie mich jedes Mal zum Schmunzeln bringt. 
Man lacht und hat einfach einen großen Spaß beim Lesen. Den finde ich auch im finalen Teil von der ersten Seite an. 
Ulkig, frech, keck, humoristisch, ohne falsche Scham - man möge es nennen, wie man will, aber allein um des Gackerns und Lachens Willen ist das Buch Pflichtprogramm für mich im Bereich der Belletristik. Deutlich ein Jugendroman, den man aber auch gut und gerne als Erwachsener lesen kann. 
Apropos gut lesen können...
"Parallelweltsprung.
Zusammen mit Vicky King.
Ihr beiden seid bei uns ein Paar.
Seit heute Abend auch hier.
Bitte benehmen.
Danke."
~S. 26
Hierbei handelt es sich um eine Notiz von Konstantin an Parallel-Vic und -Konsti. Ganz unverblümt formuliert vielleicht, aber das entspricht ja auch seinem Charakter. Der jugendliche Ruder-Fitnessstudio-Romantiker-Typ mit blendendem Aussehen, der in seiner Art so herrlich unkompliziert ist. Konstantin würde für Vicky alles machen. Ich hab mich ganz kurz gefragt, ob bei ihm ansonsten mal überhaupt irgendetwas schief läuft, jetzt, da er auch noch mit Vicky durch die Parallelwelten springt. Aber - auch er hat mal so seine Problemchen - oder sollte ich sagen Laras?
Lara ist ein verlogenes Biest mit einem Aussehen wie Pocahontas. Was nicht gerade zuträglich ist zu Vickys Gemütszustand, da sie nebenher auch immer noch den Bürgermeister an der Seite ihrer Mutter kleben sieht, beste Freundin Pauline Liebeskummer hat und Vic und Konsti bei jedem Sprung nichts als Chaos anrichten. 
Aber wer hat schon jemals behauptet, dass das Springen in Parallelwelten nun einfach wäre.
Eines will ich aber noch loswerden: Die Geschichte hinter den Sprüngen ist nicht vollkommen von der Hand zu weisen und so macht die Ursache dahinter auch Sinn. Folglich ist die Geschichte in sich abgerundet. 

Veröffentlicht am 06.01.2018

Wunderbare Charaktere verwebt in einem einzigartigen Schreibstil

Der Tanz unseres Lebens
0

Diese Geschichte ist keine leichte und einfache Kost, denn es geht um größere und schwere Schicksalsschläge, denen sich die Protagonisten des Buches stellen müssen; Vergewaltigung, eine angeborene Krankheit, ...

Diese Geschichte ist keine leichte und einfache Kost, denn es geht um größere und schwere Schicksalsschläge, denen sich die Protagonisten des Buches stellen müssen; Vergewaltigung, eine angeborene Krankheit, eine Tochter, die bald sterben wird, eine schreckliche Erfahrung, bei der ein Arzt ein herzkrankes Kind nicht retten konnte. 
Und über all dem hängen noch all die Vorurteile und Beleidigungen, die sich das (von Florence so benannte) Dreigestirn gegenüber Martin, Claire, Zoé, Harald und allen voran Florence hält. Das Dreigestirn besteht aus engstirnigen Damen, die aus Neid und Vorurteilen handeln - wir kennen solche Menschen ja alle. 
Dabei sind die Charaktere im Vordergrund des Romans besondere Personen, die das Wort Nächstenliebe von der Bibel abheben und zeigen, was es heißt, tagtäglich anderen Menschen Glück zu schenken, während das eigene Schicksal das Privatleben überschattet. 
Florence, eine Musicaldarstellerin, liebt das Tanzen über alles. Sie tanzt, wo auch immer sich ihr die Möglichkeit bietet. Doch sie ist schwanger - von jemandem, der sie in ihrer Vergangenheit am Theater vergewaltigt hat. Den Rückhalt ihrer Mutter hat sie dabei nicht. Dennoch kümmert sie sich rührend um Kinder, tanzt und lacht mit ihnen, als wäre in ihrem Inneren alles gut. 
"Gelegentlich [...] lachte Florence ihrem Schmerz einfach ins Gesicht - oder tanzte ihn weg."
~S.79
Zoé, auf die die Tänzerin aufpasst, leidet unter Trisomie 21, dem Down-Syndrom. Dennoch tanzt auch sie gemeinsam mit Florence durchs Leben und hört auf die bissigen Worte des Dreigestirns kein Stück:
"Ich bin perfekt" 
~S.45
Zoé muss man einfach lieben. Mit den verschiedensten Zitaten aus Büchern und Filmen, die sie geschickt in Gespräche einfließen lässt, bringt sie die Leser immer wieder zum Staunen. (In ihrem Vorwort merkt die Autorin aber auch an, dass sie mit den Zitaten vielleicht manchmal "zu hochgegriffen" (S.6) habe.) Sie ist ein sonniges Kind.
"Glück in seiner reinsten Form, hervorgerufen durch ein Lachen. Tränen kullerten über ihre Wangen, die Zoé voll Hingabe mit dem Zeigefinger wegstupste."
~S.38
Martin war vor seiner Zeit im kleinen Dorf in der Schweiz ein karriereorientierter Kardiologe. Doch als ein Junge bei einem seiner Eingriffe stirbt, beschließt er, in das abgelegene Dorf zu ziehen und dort als Kinderarzt mit Smiley auf dem T-Shirt die Kinder von ihren Wehwehchen zu befreien. Ebenfalls von ihren Wehwehchen befreien will Martin Florence, nachdem er von ihrer Vergangenheit erfährt. Er lässt nicht locker und versucht immer und immer wieder, Florence für sich zu gewinnen. Doch er kann sie ja nicht einmal berühren, da sie sich jeder seiner Berührungen sträubt. Martin jedoch geht das mit massenhaft Feingefühl und Durchhaltevermögen an - beeindruckend. 
Bei dieser Aufgabe, der sich Martin stellt, hilft ihm auch der ansonsten so stille Einsiedler, dessen Vertrauen Florence schnell gefasst hat. Er ist ein älterer Herr voller Weisheiten und der alten Schule.
"Wir Menschen sind wie die Schneekristalle [...] Oberflächlich betrachtet sehen wir alle gleich aus, werden geboren, schweben durch unser Leben, manchmal von heftigen Böen geschüttelt, werden ganz woanders hingetrieben, als wir uns das eigentlich vorgestellt hatten, und schließlich sterben wir. Bei näherer Betrachtung sieht man jedoch die filigrane Einzigartigkeit. Bei jeder Schneeflocke, bei jedem Menschen."
~S.159
Zuletzt bliebe noch Claire, die für ihre Töchter Lysann und Zoé alles tun würde, gleichzeitig aber auch ihren Mann und den Traum des eigenen Hotels verloren hat.
Lysann ist gerade erst 16 und fährt Ski mit ganzem Herzen. Aufgrund ihres Traums vom Skifahren ist sie meist nicht zuhause, sondern an einer Sportschule. Indes wird sie krank. Martin vermutet gleich mehr als lediglich eine Erkältung dahinter. Lysann aber ist eine Kämpfernatur und lässt sich von der Krankheit nicht unterkriegen. Stattdessen schenkt sie jedem ein breites Lächeln und sorgt sich rührend um ihre jüngere Schwester. 
 
Und all diese besonderen Person verwebt Walker in einem imposanten, bemerkenswerten und berührenden Schreibstil miteinander, sodass ich das Buch nicht mehr weglegen konnte. Man muss nicht nur weinen, sondern auch lachen. Ein Roman zum Mitfühlen vor atemberaubender Kulisse:
"Die in verschiedenen Blaunuancen getauchten Berghänge verrieten deutlich, wohin die Sonnenstrahlen nicht gelangten. Diesen Flächen blieb es verwehrt, von Licht und Wärme liebkost zu werden. Auf dem zugefrorenen See glitzerten Abermillionen silbriger Sterne, als habe der Himmel sie über Nacht herabgeworfen."
~S.43

Das Fazit
Einzigartige Charakter, bis ins kleinste Detail liebevoll beschrieben mit viel charakterlicher Tiefe - verwebt in einen sehr besonderen und poetischen Schreibstil. Ein Meisterwerk.

Veröffentlicht am 12.10.2017

Unverwechselbarer Humor und Witz - Kerstin Gier überzeugt mit ausgeklügelten Charakteren und ihrem ganz besonderen Charme

Wolkenschloss
1

Die Handlung
"Etwas Feuchtes landete auf meiner Nasenspitze, dann auf meiner Hand und meiner Wange. Es hatte angefangen zu schneien, dicke, große Flocken, die um uns herumschwebten, als ob sie mittanzen ...

Die Handlung
"Etwas Feuchtes landete auf meiner Nasenspitze, dann auf meiner Hand und meiner Wange. Es hatte angefangen zu schneien, dicke, große Flocken, die um uns herumschwebten, als ob sie mittanzen wollten."
~S.253
Willkommen im Wolkenschloss!
Ein Grand Hotel im Herzen der Schweizer Alpen. Doch hinter der strahlenden Fassade lauern viele Intrigen und Geheimnisse.
Fanny, die Praktikantin in diesem Jahr, arbeitet in der Kinderbetreuung. Neben einem kleinen nervigen Jungen namens Don, der sie allzu gerne auf die Palme bringt, gibt es natürlich mehr als genug Kinder von reichen Familien.
Hier den Durchblick zu erhalten ist nicht so leicht. Zum Glück hilft ihr der nette Hotelierssohn Ben dabei, das Chaos zu entwirren.
Was ist zum Beispiel mit dem kostbaren Diamanten der Oligarchengattin? Und wieso klettert der gutaussehende Tristan im Schutz der Nacht immerzu die Fassade hinauf, anstatt Treppe oder Lift zu nehmen?
Hält sich tatsächlich der Grand-Hotel-Kidnapper im Hotel auf?

Doch Fanny ahnt nicht, dass sie allzu bald in ein lebensgefährliches Abenteuer hinein gezogen wird.
Die Rezension
Was kennt man von Kerstin Giers Romanen natürlich ganz besonders? Klar, den unverwechselbaren Humor. Da kann in der schlimmsten Notsituation dennoch eine witzige Bemerkung fallen, dass man als Leser gleich lachen muss. Es ist einfach köstlich amüsant und Balsam für die Seele, ihre Romane zu lesen. 
Natürlich trifft man auch bei "Wolkenschloss" wieder eine Auswahl an interessanten Figuren an. So zum Beispiel Pavel:
"Pavel war der Herr über die Waschmaschinen [...] im Keller des Hotels, ein riesiger, muskelbepackter, bärtiger Glatzkopf mit Tattoos von Totenköpfen, Schlangen und Drudenfüßen auf den Armen, den man sich gut als Türsteher in einem zwielichtigen, satanischen Nachtclub vorstellen konnte. Jedenfalls bis man ihn hingebungsvoll den Kragen einer Zimmermädchenuniform bügeln sah und dazu 'Ave Maria' singen hörte."
~S.34
Oder auch die beiden Kinder des Thriller-Autors, der selbst schon einen an der Klatsche zu haben scheint:
"Anton hatte sein Einhorn 'Glitzertod' genannt, das von Elias hieß 'Flauschmörder', aber ansonsten schienen sie ganz normale Kinder zu sein."
~S.150
Dann wäre da natürlich auch noch Hauptfigur Fanny, aus deren Sicht geschrieben wird. Sie ist eine etwas verpeilte, aber unendlich liebenswerte Persönlichkeit, die von einigen der Worte, die Fräulein Müller, gestrenge Hausdame, so nutzt, noch nie gehört hat:
"Vandalen. (Vermutlich Verwandte der Hottentotten.)" 
~S.57
Fanny muss man einfach lieben. 
Der Schreibstil, in dem geschrieben wird, scheint übrigens mit noch mehr Liebe zum Detail versehen zu sein, als in den zwei Bestseller-Trilogien zuvor. 

Es sind so viele wundervoll durchdachte Charaktere die kann man kaum alle aufzählen, aber zwei wären es noch, die dem Buch noch einen gewissen Charme verleihen. 
Einmal der neunjährige Don Burkhard junior, ein Teufelsbraten aus Zürich, der mit Mafiosi-Methoden Fanny die Nerven raubt. 
Und dann natürlich noch Ben, der ständig die süßesten Dinge zu Fanny sagt, dann aber mit "Namenvergessen" noch viel lieber zusammen zu sein scheint. 
Das Fazit
Kerstin Gier hat mal wieder einen humorvollen und sehr spannenden Roman geschrieben, der mit vielen einzigartigen Charakteren überzeugt. Wobei der Schreibstil sich nochmal um einiges gebessert hat; er ist viel detaillierter geworden.
Da hat sich das anstrengende und sehnsüchtige Waten über zwei Jahre doch irgendwie auch gelohnt.


5/5 Sternen - ich hätte gerne noch mehr gegeben

Veröffentlicht am 09.10.2017

Ich hab von der Autorin auf Youtube bisher keine Videos geschaut - aber jetzt gehöre ich definitiv zu ihren Fans.

Girl Online
0

Die Handlung
"Ich schaue auf die Weihnachtsbäume, die blinkenden Lichter und die wie Silberstaub in der Luft glitzernden Schneeflocken. Und auf einmal fühle ich mich [...] wie in einem Märchen. Während ...

Die Handlung
"Ich schaue auf die Weihnachtsbäume, die blinkenden Lichter und die wie Silberstaub in der Luft glitzernden Schneeflocken. Und auf einmal fühle ich mich [...] wie in einem Märchen. Während wir dem Portier ins Hotel folgen, kreuze ich meine Finger und hoffe, dass es ein echtes Happy End geben wird."
~S.130
Penny Porter blockt unter dem Usernamen Girl Online all ihre Gefühle in die Welt hinaus.
Doch außer ihrem besten Freund Elliot weiß keiner, wer hinter der immer bekannter werdenden britischen Bloggerin steckt.
Ihr Leben außerhalb des Bildschirms läuft leider nicht gerade so, wie sie es gerne hätte. Im Gegenteil: Sie tritt von einem Fettnäpfchen ins nächste.
Da kommt es ihr gerade recht, die Weihnachtsferien fern von den gehässigen Menschen in ihrer Schule zu verbringen in New York - NEW YORK!!
Dort trifft sie auf Noah, in den sie sich knallartig verliebt.
Doch auch er birgt ein Geheimnis. 
So steht schließlich nicht nur die Liebe zwischen den beiden auf dem Spiel, sondern auch die ihr wichtigste Freundschaft.

Die Rezension
Ich hab bisher noch kein einziges ihrer Videos geschaut und da ich nicht gerade sonderlich viel Zeit auf YouTube verbringe, kannte ich sie bisher nur durch dieses Buch. Das Buch wiederum hab ich schier ÜBERALL gesehen. Massenhaft Bookstagramseiten haben es geteilt und hunderte Blogs als genial angepriesen. Jetzt hab auch ich es endlich mal lesen können - insofern danke an meine beste Freundin, die mir ihr Lieblingsbuch ausgeliehen hat. 
Schon nach den ersten fünfzig Seiten war mir klar, dass es auch auf meine TOP-Bücherliste kommen sollte. Es bekommt auf jeden Fall einen Platz ganz weit oben. 
Aber eins nach dem anderen...
Sicherlich fragt man sich jetzt "Und wiesoooooo?" Die Frage ist leicht zu beantworten. 
Erstmal ist das Cover natürlich schlichtweg der Wahnsinn. So ein verträumtes, süßes mädchenhaftes Cover ist ja ohnehin  ein einmaliger Blickfang. 
Und natürlich der Inhalt - ein Schreibstil, der mich so ungemein mitfiebern und -hoffen lässt, ist selten. 
Obwohl es eine klare Weihnachtsgeschichte ist hat es mich nicht im Ansatz gestört, den Roman zu lesen während der Sommer gerade erst sein Ende gefunden hat und es noch genau drei Monate bis Heiligabend sind. Während ich es gelesen hatte, hatte ich sogar stellenweise den Eindruck, Heiligabend stehe unmittelbar vor der Tür. Ich lag doch tatsächlich mit Tee und Lichterketten da und allein dieses Buch hat gereicht, mich in weihnachtliche Stimmung zu versetzen. So fixiert war ich auf diese Geschichte. 
Man wünscht Penny einfach nur das Beste. Sie ist eine wundervolle und einmalige Persönlichkeit, die aber leider momentan überhaupt nicht mehr weiß, was sie tun soll - denn ihre Mitschüler (besonders zwei Personen) machen ihr das Leben zur Hölle. So ist ihr Selbstwertgefühl leider vollkommen im Keller gelandet. Dabei ist sie eine so bewundernswerte und starke Person. Doch das kann sie leider nicht mehr erkennen. Sie sieht sich nur noch als tollpatschig und mit ihrem Aussehen ist sie auch nicht mehr zufrieden. 
Aber in New York trifft sie auf Noah, der ihr zeigt, wie toll sie eigentlich ist. Noah ist buchstäblich der unglaublichste Kerl, den das Sonnensystem je gesehen hat. Wenn alle so wie er wären, gäbe es vermutlich überhaupt nichts mehr Schlimmes auf der Welt. Was auch immer er zu Penny sagt erwärmt nicht nur Penny das Herz, sondern auch dem Leser. 
Dann möchte ich gerne noch zwei weitere Personen erwähnen, die ich ganz besonders in mein Herz eingeschlossen habe: Tom, ihr Bruder, und natürlich Elliot. Beide würden alles für Penny tun. Und gerade deswegen liebe ich diese beiden auch so. Denn Penny verdient diese Liebe. Auch ihre Eltern sind klasse. Keiner dieser vier Personen will auch nur ansatzweise, als sie glücklich zu sehen. Eine tolle Familie, die sie da hat. 
Und so schafft man es locker, den Roman in einem Rutsch durchzulesen. Denn wenn man diesen Roman liest ist es so, als würde sich eine tröstliche Decke um einen selbst legen. Dank Penny fühlt man sich selbst nicht mehr wie der unbeholfenste Mensch auf Erden. Das ist doch schonmal was, oder? :)
Das Fazit
Ein berührender, tröstlicher und süßer Roman über die junge Liebe und das Freundschaft das überhaupt wichtigste auf der Erde ist. 
Ich kann das Lesen nur empfehlen - zu jeder Jahreszeit. Auch wenn es zur Weihnachtszeit spielt.


5/5 Sternen