Profilbild von Breathtakingbookworld

Breathtakingbookworld

Lesejury Star
offline

Breathtakingbookworld ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Breathtakingbookworld über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2022

eine gelungene Fortsetzung mit zähem Beginn

Flesh and Fire – Liebe kennt keine Grenzen
0

Inhalt

Nach dem unglaublichen Verrat von Hawke kann Poppy niemanden mehr trauen. Ihre ganze Welt fällt mit jedem aufgedeckten Geheimnis, jeder Enthüllung, auseinander. Anstatt die geglaubte neugewonnene ...

Inhalt

Nach dem unglaublichen Verrat von Hawke kann Poppy niemanden mehr trauen. Ihre ganze Welt fällt mit jedem aufgedeckten Geheimnis, jeder Enthüllung, auseinander. Anstatt die geglaubte neugewonnene Freiheit zu genießen, fern ab von den Erwartungen an die Jungfräuliche, sieht sich Poppy im nächsten goldenen Käfig gefangen. In dem vom dunklen Prinzen Casteel, als seine Ehefrau. Poppy kann es nicht fassen. Denkt Casteel wirklich, dass sie sich nach den großen Lügen und Heimlichtuereien noch für ihn entscheiden würde? Auch wenn Poppy nicht leugnen kann, dass sie sich immer noch zu ihm hingezogen fühlt, kann sie Casteel nicht trauen. Schließlich verfolgt er ganz eigene Pläne deren Ausmaß ihr immer noch unbekannt ist. Schnell aber wird klar, dass auch wenn Poppy nichts lieber täte als die Rolle der Jungfräulichen hinter sich zu lassen, die Aufgestiegenen dies niemals zulassen werden. Um das Königreich vor der Unterdrückung der mächtigen Ältesten zu befreien, muss sich Poppy mit ihrem schlimmsten Feind verbünden und dabei aufpassen, dass dieser sie nicht wieder mit neuen Versprechungen einhüllt. Leichter gesagt, als getan.



Meine Meinung:

Jennifer L. Armentrout ist eine meiner Favoritinnen wenn es um Fantasy Bücher geht. Ich liebe ihren Schreibstil sehr und ich kann mich immer wieder komplett in ihre Bücher fallen lassen. Auch hier schafft sie es mit ihrer besonderen Mischung aus Spannung und Emotion mich an das Buch zu fesseln.

Ich mag das Cover sehr gerne. Es passt sehr gut zu Band 1 und ist ihm im Stil sehr ähnlich. Die weiße Farbe stellt einen schönen Kontrast zu den anderen Büchern da und ich mag das kleine Detail mit den Eheringen, die auch im Buch eine Rolle spielen.


Nachdem Poppy bereits in Band 1 eine wahnsinnige Wandlung gemacht hat, geht diese in Band 2 zwar weiter, allerdings in einem etwas langsameren Tempo. Durch Entscheidungen, die sie zuvor getroffen hat ist von der unterwürfigen Jungfräulichen aus Band 1 nichts mehr zu erkennen. Anstatt sie nur noch zu denken, spricht sie ihre Gedanken jetzt auch aus und lässt Worten Taten folgen. Ich mochte es gerne wie taff und mutig sie geworden ist. Auch ihr Selbstbewusstsein hat sich gesteigert und ich fand es einfach super wie sehr man gemerkt hat, dass sie sich immer wohler in ihrem Körper fühlt und weniger darauf gibt, was andere von ihr halten. Das ist natürlich nicht ganz weggegangen, da sie in ihren Gedanken doch sehr unsicher bezüglich den Atlantern war. Das war aber durch die Handlung sehr verständlich. In Band 2 entscheidet Poppy sich, allem was sie bisher gekannt hat den Rücken zu kehren und komplett neu zu denken. Sie erfährt von den Lügen, die sie erzählt bekommen hat und geht einen mutigen Schritt. Sie entscheidet sich die letzten Fesseln zu lösen und endlich für das zu kämpfen, das ihr wichtig ist. Die einfachen Menschen im Königreich für die sie zuvor nur heimlich da sein konnte. Poppy ist zudem auch ein sehr neugieriger Charakter und wenn etwas in diesem Buch auffällt, dann ist es wohl wie oft sie die Unterhaltung mit „Ich hätte da eine Frage“ beginnt. Einerseits war es natürlich toll, dass man durch ihre neugierige Natur viel über die Hintergründe erfahren hat, aber nach diversen Wiederholungen, und die gibt es im Buch wirklich zu genüge, war es dann doch etwas nervig, dass es sich ständig wiederholt hat. Sie ist dennoch genau der Bad Ass Charakter geworden, den ich mir gewünscht habe.

Hawke, der sich am Ende von Band 1 doch sehr überraschend als dunkler Prinz Casteel und Erbe von Atlantia herausgestellt hat ist noch genauso wortgewandt, direkt und charmant wie ich ihn in Erinnerung behalten habe. Natürlich ist da auch sehe mysteriöse Aura, die ihn zu einem wahren Rätsel macht. Was hat er vor? Und noch viel wichtiger für mich. Wie steht er jetzt zu Poppy? Liebt er sie? Das ist die Frage, die ich mir im gesamten Buch gestellt habe. Er ist zwar immer noch schlagfertig und direkt, aber seine Gedanken und Beweggründe bleiben oftmals verborgen. Ich fand es allerdings super, dass sich genau das ein bisschen verändert hat im Buch. Je mehr Poppy sich ihm wieder geöffnet hat und das Vertrauen sich wieder hergestellt hat, desto klarer konnte man Casteel erkennen. Sein Innerstes, in dem er wirklich für Poppy brennt und seine Zerrissenheit ihr, seinem Bruder und auch seinem Land gegenüber. Dabei fand ich aber trotzdem toll, dass er sich immer wieder für Poppy entscheiden würde, das merkt man einfach in seinen Aussagen und Handlungen. Er ist einfach dieser sexy Bookboyfriend, den fast jeder liebt und ich bin sehr gespannt, wie es mit ihm weitergeht.

Kieran war mein Highlight in dem Buch. Er war charmant, lustig und hat die Handlung wirklich sehr aufgelockert mit seiner bloßen Existenz und seinen Scherzen.


Nach diesem fulminanten Ende von Band 1 mit diesem wahnsinnigen Cliffhanger konnte ich es gar nicht abwarten weiterzulesen. Band 2 knüpft nahtlos an Band 1 an und die Spannung, die dieser legendäre Satz aufgebaut hat, flacht schnell etwas ab.

Ich mochte das Worldbuilding in Band 2 wirklich sehr. Die Welt bekommt einen wirklichen Auftrieb durch die vielen Informationen bezüglich Politik, Geschichte und Vergangenheit. Es kommen kleine Details wie auch große und wichtige ans Tageslicht und es sorgt dafür, dass man einfach weiterlesen muss, weil man neugierig auf das Kommende wird. Gleichzeitig schwirrte mir bei den vielen Infos auch ein bisschen der Kopf und bis ich alles miteinander verknüpft habe, hat es einige Zeit gedauert. Ich denke, ich habe immer noch nicht alles zusammen, da es ziemlich viel ist. Die Welt ist sehr fesselnd und genial konzipiert und ich habe jede noch so kleinste Information versucht, in mich aufzusaugen. Ich bin wirklich sehr gespannt, was noch alles auf uns zukommt denn ich habe das Gefühl, dass es noch viel mehr Abenteuer und Geheimnisse zu entdecken gibt.

Ich hatte einen etwas schwierigen Start mit dem Buch und für mich haben sich die ersten 300 Seiten wirklich quälend lang gezogen. Es war sehr zäh und alles, was passiert ist, ist in einem langsamen Tempo geschehen. Eigentlich ist für mich handlungstechnisch auf diesen 300 Seiten sowieso sehr wenig passiert, denn es war eigentlich nur ein wahres Hin und Her zwischen Poppy und Cas.

Von den beiden bin ich ja ein großer Fan, denn man spürt die Flammen und die starken Gefühle, die sich zwischen den zweien entwickelt haben ja wirklich extrem. Nicht nur hier in Band 2, sondern auch in Band 1. Und ich muss auch sagen, dass sie mir im späteren Verlauf auch so gut gefallen haben, weil ich dort genau gemerkt habe, warum sie so gut zueinander passen, aber puh diese 300 Seiten waren eine Qual. Poppys Vertrauensschwierigkeiten und Wut kann ich nach den Ereignissen in Band 1 ja wirklich gut nachvollziehen, aber anstatt wie normale Menschen darüber zu reden und sich zu beruhigen liefen ihre Konversationen ungefähr so ab.

P: Ich hasse dich. Ich steche dich ab und töte dich.

C: Mach nur. Es macht mich so geil dich wütend zu sehen.

Argh. Jede. Einzelne. Konversation. Ich konnte irgendwann nur noch genervt aufstöhnen und die Augen verdrehen. Diese Konversationen bleiben zwar im gesamten Buch immer ein Hauptbestandteil, aber als sie weniger wurden, wurde auch ich ruhiger.

Nach diesen zähen 300 Seiten wusste ich auf einmal wieder warum ich die Autorin so liebe. Es hat Fahrt aufgenommen und hatte schließlich all das, was ich mir gewünscht habe. Es war abenteuerlich, voller Spannung, Geheimnissen, Romantik und mit unglaublichen unvorhersehbaren Wendungen. Ein kleiner „Roadtrip“ hat zu einem Ort geführt, den ich sehr interessant fand und in Ereignisse gegipfelt, die ich mir gewünscht habe, allerdings wurden meine Erwartungen dabei übertroffen. Ich war irgendwann so nervös, das ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte.

Und dann wieder dieses Ende. Ist Jennifer L. Armentrout unter Cliffhanger Queen bekannt? Ich kann es gar nicht abwarten bis Band 3 erscheint und bin immer noch nicht erholt davon. Ich liebe es wirklich.



Fazit

Die spannenden Wendungen, die fulminante Welt und die tiefen Gefühle konnten die Enttäuschung, die ich zu Beginn gespürt habe fast wieder wettmachen. Ich hatte ein paar Probleme weswegen das Buch kein Highlight für mich ist, aber ich hab das Lesen sehr genossen und bin schon sehr gespannt auf die weiteren Bände der Reihe und das Wiedersehen mit Cas und Poppy im Mai.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.02.2022

Zarte Romantik und sehr tiefgründig

Blue Seoul Nights
2

Inhalt:

Jade beginnt ein neues Leben in Seoul. Nachdem sie in den letzten vier Jahren alle getan hat, um ihren Vater wieder gesund zu pflegen entscheidet sie sich, nach seinem Tod ihrer Heimatstadt London ...

Inhalt:

Jade beginnt ein neues Leben in Seoul. Nachdem sie in den letzten vier Jahren alle getan hat, um ihren Vater wieder gesund zu pflegen entscheidet sie sich, nach seinem Tod ihrer Heimatstadt London den Rücken zu zukehren und in Korea Kindern In Englisch zu unterrichten. Keinesfalls hätte sie damit gerechnet schon in den ersten Wochen Freunde zu finden, weniger aber noch jemanden zu treffen bei dem ihr Herz schon im ersten Augenblick anfängt, schneller zu schlagen. Das genau passiert, als sie Hyun-Joon kennenlernt, der sie mit seiner ruhigen und ehrlichen Art sofort überrascht und den sie unbedingt näher kennenlernen will, obwohl sie sich doch selbst sagt, dass sie niemals wieder jemanden, den sie liebt verlieren will…

Meine Meinung:
Blue Seoul Nights ist mein erstes Buch von Kara Atkin und ich bin sehr begeistert von ihrem Schreibstil. Er ist sehr ausladend und bildlich und kann mitunter sehr poetische Züge annehmen. Er lädt auf jeden Fall zum Träumen ein, muss aber aufpassen weil man auch manchmal schnell abschweifen kann. Das Buch ist aber auf jeden Fall nicht das Letzte der Autorin, das ich lesen werde.

Ich liebe das minimalistische Cover. Die Farben sind toll und mir gefallen besonders die zwei Figuren, die Jade und Hyun-Joon darstellen sollen. Verbunden sind sie mit einem roten Band.

Jade ist mir auf Anhieb sympathisch gewesen. Man konnte ihre Gefühle, den Schmerz und den Verlust ihres Vaters der ihr so nahe geht, auf jeder Seite spüren und es hat dazu geführt, dass ich sehr mit ihr mitgefühlt habe. Diesen Schmerz drängt Jade allerdings eher zur Seite und anstatt ihn zu verarbeiten, stürzt sie sich voller Elan und Neugierde in ihr neues Leben in Südkorea. Jade ist eine wirklich passionierte, tiefgründige und authentische junge Frau, die mit jeder Seite und jedem Tag in Seoul (und auch Hyun-Joon) offener, lebensfroher wird. Man merkt einfach, wie sie beginnt den Schmerz von ihrer Seele zu verlieren und mit dem Tod ihres Vaters besser zurecht kommt. Ich habe mir so sehr gewünscht, dass sie es schafft da ihre Methode alles zu verdrängen nur zu mehr Schmerz geführt hat. Ich habe ihre Entwicklung so gerne beobachtet, auch, weil sie immer mehr angefangen hat sich selbst zu lieben und offener zu werden. Ihre Liebe zur Kunst, von der man später erfährt hat so gut zu ihr gepasst und man hat wirklich jede Emotion gespürt, die während der Geschichte durch ihren Kopf gegangen ist, dass man sie nur in sein Herz schließen kann. Sie geht jede Situation mit einer Leidenschaft an, die wunderschön mitanzusehen ist. Von der ängstlichen, zurückgezogenen Jade die man anfangs kennenlernt, bleibt nicht viel übrig, sie erstrahlt und wird zu einer selbstbewussten und sich selbst liebenden Frau.
Hyun-Joon ist der wohl perfekte Bookboyfriend. Ich habe ihn beim Lesen kennengelernt und mich sofort in ihn verliebt. Er ist ein echter Soft-Boy, macht keine Probleme und hat mich mit seinen Charaktereigenschaften komplett verzaubert. Er ist ruhig, verständlich und unterstützt Jade in jeder Gefühlslage. Es wirkte so, als hätte er in jeder Situation, bei jeder Gefühlslage die passenden Worte, die dafür sorgten dass Jade sich besser gefühlt hat und aus ihrer Zurückhaltung rauskam. Joon hat etwas total tröstendes und unterstützendes an sich und hat mich durch seine manchmal doch schüchterne Art gecatcht. Obwohl er genau wusste, was er will war er doch nicht fordernd, sondern ein echter Gentleman der eher mit süßen Worten und Taten auf sich aufmerksam gemacht hat, als mit überstürzten Gesten. Er ist das gesamte Buch sehr durchdacht und doch sehr liebevoll, was man vor allem im Umgang mit seiner Familie erkennt, für die er alles tut. Ganz selbstlos und mit vollstem Herzen und voller Elan. Er opfert sich auf und vergisst bei seinen großen Plänen, für die er das alles macht manchmal sich selbst. Ich fand ihn wirklich sehr bewundernswert, weil er einfach perfekt erschien. Als könnte er nichts falsch machen und als könnte man ihn auch nur schwer aus der Bahn werfen. Gegen Ende hat sich das allerdings ein bisschen geändert und ich war etwas schockiert von seinen Aussagen und Handlungen. Das hat so gar nicht zu dem Hyun-Joon gepasst, den man zuvor kennengelernt hat. Ich war echt richtig wütend und vor allem enttäuscht, weil er für mich echt richtige Red-Flags entwickelt hat. Ich konnte ihn zwar auch verstehen in seinen Gefühlen und deswegen will ich auch unbedingt wissen, wie es mit ihm weitergeht.

Das Buch bleibt nicht nur bei zwei einzigartigen Hauptprotagonisten sondern verzaubert auch mit interessanten Nebenfiguren, die man schnell ins Herz schließt und deren Geschichte man genauso gerne miterlebt. Nicht nur Joons Bruder Hyun-sik hat es mir durch seine kindliche, fröhliche Art total angetan auch Lauren, Hoon und David, die Jade vom ersten Moment in ihre Gruppe aufgenommen haben fand ich super. Genauso Yeo-Reum, die mich mit ihrer Geschichte sehr neugierig gemacht hat und auch sehr glücklich hat werden lassen.

Das erste, das mich an diesem Buch sofort angesprochen hat, was der Handlungsort der Story. Ich finde Korea ist ein echt interessantes Land mit spannender Kultur, die ich gerne einmal hautnah erleben will. Kara Atkin hat es auf jeden Fall geschafft eine ganz besondere Atmosphäre aufzubauen und Seoul wunderbar als Handlungsort des Buches erscheinen lassen. Es ist ein echtes Erlebnis. Die Kultur fließt auf sehr spannende und doch auch lehrreiche Weise in das Buch ein und ich fand es sehr interessant durch Jades Augen durch die Stadt geführt zu werden. Man bekommt allerdings nicht nur ein Bild von Seoul mit seinen unterschiedlichen Stadtbezirken, sondern man hat nach dem Lesen auch ein bisschen Ahnung von der Lebensweise und Mentalität, die in Korea herrscht und die für mich als Europäerin fast etwas altmodisch und steif erscheint. Das fand ich aber auch am spannendsten. Manchmal bin ich über ein paar koreanische Ausdrücke gestolpert und war etwas verwirrt, vor allem wenn es um Essen ging, aber mit Google bekommt man auch darauf eine Antwort.

Die Handlung des Buches war sehr ruhig, aber auf keinen Fall langweilig. Denn es war sehr gefühlvoll, tiefgründig und hat sehr zum Nachdenken angeregt. Es hat mir sehr gut gefallen, wie die Beziehung der Beiden sich entwickelt hat und wie sie eigentlich der Mittelpunkt des Buches war. Durch diese Beziehung und die Gefühle haben sich sowohl Hyun-Joon als auch Jade sehr verändert. Man hat bemerkt, wie gut sie ihnen tut und wie sie darin aufgehen. Die Liebe der Beiden ist sehr zart, aber dennoch so tief und berührend, dass ich einfach jede Emotion gespürt habe.
Was mir außerdem so gut an ihnen gefallen hat war, dass das typische Drama in ihrer anfänglichen Beziehung gefehlt hat. Beide wussten was sie wollen und haben sich trotz der Angst vor Verlust vollkommen aufeinander eingelassen und sich vertraut. Ich fand es wirklich herrlich unkompliziert, sehr authentisch und echt.

Neben der Liebesgeschichte haben mir besonders zwei Storylines sehr gut gefallen. Einmal Jades Entwicklung was ihre Angst vor Verlust und der Verarbeitung des Todes ihres Vaters. Diese hat mich echt sehr berührt und ist mir sehr nahe gegangen. Es war echt traurig und sehr bewegend und ich hätte manchmal echt weinen können. Die zweite Storyline ist die von Hyun-sik und seinen Problemen in der Schule, die noch eine ganz andere Seite Koreas gezeigt hat und mich genauso mitnehmen konnte wie Jades Geschichte.

Die letzten Seiten des Buches waren fast schon schmerzhaft. Ich bin gar nicht mitgekommen, wie das alles passiert ist weil ich es wirklich zu keinem Zeitpunkt zuvor kommen habe sehen. Es hat die Geschichte in ganz andere Bahnen gelenkt und viel Potential für den zweiten Band dagelassen. Vor allem das letzte Kapitel sorgt dafür, dass ich sofort weiterlesen will und die Fragen, die offen geblieben sind beantwortet haben will. Ich habe schon ein paar Vermutungen und wirklich keine davon gefällt mir besonders gut, aber genau das will man doch.

Fazit
Blue Seoul Nights hat mich wirklich auf wunderbare Weise berührt. Voller berührender, zarter und tiefgründigen Gefühlen entführt Kara Atkin uns in die authentische Liebesgeschichte von Hyun-Joon und Jade nach Korea. Das Buch ist voller Hoffnung und Liebe und ich freue mich so sehr auf den zweiten Band der Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 12.02.2022

Besser als Band 1

Partem - Wie der Tod so ewig
0

Inhalt
Xenias Leben hat in den letzten Wochen eine 180 Grad Wendung genommen. Ihre Gabe, die sie jeden den sie berührt einen Klang hören lässt nimmt sie jahrelang als Fluch wahr. Dabei könnte sie zumindest ...

Inhalt
Xenias Leben hat in den letzten Wochen eine 180 Grad Wendung genommen. Ihre Gabe, die sie jeden den sie berührt einen Klang hören lässt nimmt sie jahrelang als Fluch wahr. Dabei könnte sie zumindest einem von großen Nutzen sein: dem Partem, dem Jael und die restlichen WG Mitglieder gehorchen, um ihre eigenen Wünsche erfüllt zu bekommen. Nur ist dieser Nutzen mit Xenias Tod verbunden und den ist Jael auf keinen Fall bereit zu riskieren. Jetzt weiß nie Organisation von Xenia und will ihren Tod. Nur Jael, der langsam aber sicher wahre Gefühle für Xenia entwickelt könnte sie jetzt noch retten. Schließlich muss er sie, wenn er seinen Befehl folge leisten will und seinen Aufstieg vollenden, entleeren. Es ist leichter gesagt als getan, denn bei Xenia fühlt Jael das erste Mal seit Jahren wieder etwas. Und auch wenn es ihm Angst macht möchte er doch Xenia, die im so wichtig geworden ist, um jeden Preis beschützen. Aber wie soll das möglich sein? Schließlich hat der Partem seine Augen überall. Kann vielleicht ausgerechnet Xenias Gabe der Schlüssel zu allem sein?

Meine Meinung:

Wie in Band 1 hab ich mich mit dem Schreibstil sehr wohlgefühlt und ich kam sehr schnell durch das Buch. Wenn man Partem liest vergisst man schnell die Zeit.
Das Cover hat die gleiche Gestaltung wie Band 1 nur eine andere Farbe. Mir gefällt das Cover von Band 2 besser, denn ich finde die Farbe wahnsinnig schön.

Xenia, die ich in Band 1 durch ihre Naivität manchmal etwas anstrengend fand hat sich in diesem Buch in meine Lieblingsprotagonistin verwandelt. Die Charaktereigenschaft, die ich kritisiert habe ist verschwindend gering vorhanden und mir hat ihre Entwicklung sehr gut gefallen. Das ängstliche, schüchterne Mädchen, das sich oft bevormunden hat lassen ist verschwunden und ist zu einer willensstarken, mutigen und entschlossenen jungen Frau geworden. Sie hat sich ihre eigene Meinung gebildet und hat nicht zu allem, was Jael ihr gesagt hat ohne darüber nachzudenken „JA“ gesagt. Sie wiederspricht, heckt ganz eigene Pläne aus und sagt ihre Meinung auch offen heraus. Die Schlagabtäusche der Beiden haben mir in diesem Buch besonders gefallen. Sie hat echt Power bekommen und ihre mutige und selbstbewusste Art, die sie entwickelt hat, hat sie zu einer sympathischen Protagonistin werden lassen.
Jael hat sich genauso entwickelt wie ich es mir nach dem Ende von Band 1 gewünscht habe. Langsam zwar, aber doch offensichtlich. Er hat mich mit seinen Handlungen oftmals schockiert, weil ich nicht damit gerechnet habe. Ganz zu Beginn des Buches, zum Beispiel, wo ich ihn doch gerne einmal geschüttelt hätte. Er war wirklich sehr zurückhaltend, was seine Gefühle angeht. Man hat seinen Zwiespalt dementsprechend jedes Mal mitbekommen, wenn man ein Kapitel aus seiner Sicht gelesen hat. Nach außen war er der kontrollierte gefühlskalte Jael, den man am Anfang kennengelernt hat, aber in seinen Gedanken war er voller Angst und einem Cocktail an verschiedenen Gefühlen mit denen er nicht umgehen konnte. Man hat gemerkt, dass er alles dafür tun würde um Xenia zu beschützen, auch sich selbst hintenanzustellen. Seine Öffnung, die wirklich Stück für Stück vonstattenging hab ich so gerne beobachtet. Ich habe mit ihm mitgefühlt und war sehr neugierig auf seine Vergangenheit, die mich emotional sehr mitgenommen hat. Vor allem, weil er sich selbst die Schuld für alles gegeben hat. Ich liebe ihn wirklich sehr und bin wirklich froh über den Prozess, den ich miterleben durfte.
War mit Chrystal in Band 1 noch ein einziges Rätsel und fand ich sie deswegen auch sehr spannend? Ja. War ich deswegen umso gespannter, was in Band 2 so mit ihr passieren wird? Aber absolut. Leider hat mir Chrystal von Anfang an das Buch ruiniert. Das lag nicht nur an den Geheimnissen, die wirklich spannend waren und bei denen ich mitgeraten und erstaunt bei der Lüftung war, es lag an ihrer Persönlichkeit, der ich schnell meine ganze Sympathie entzogen habe. Ich fand sie anstrengend und echt nervig. Ihr ständiges Hin und Her und ihre Rebellion in ihrem Kopf waren auf Dauer einfach nur zum Augen verdrehen. Sie konnte mich überhaupt nicht abholen und mit ihr mitfühlen konnte ich auch nicht. Dafür hat sie mich mit ihren Handlungen echt viel zu sehr enttäuscht. Es wurde gegen Ende etwas besser, aber Chrystal war einfach nicht meins.
Felix ist ein netter Charakter, aber für mich etwas schwach in die Handlung eingearbeitet. Er hatte eine ganz eigene Storyline, die ich manchmal etwas schwach und unnötig fand. Ich war mir nicht ganz sicher, was überhaupt seine Aufgabe ist. Er bleibt lange ausgeschlossen von den Ereignissen und scheint eher Beziehungsprobleme mit Chrystal zu verarbeiten anstatt dass er Xenia hilft.
Ich habe viel gerätselt wie sich die Jungs in der WG wohl weiterentwickeln und bin eigentlich ganz zufrieden damit. Ich habe am Ende alles drei in mein Herz geschlossen und mit ihnen und ihren Geschichten mitgefühlt.

Die Handlung hat mir gut gefallen. Sie war actiongeladen und voller Spannung. Sie hatte unvorhersehbare Wendungen und Unterhaltungspotential von der ersten Seite an. Es gab endlich die von mir heißersehnten Erklärungen über den Partem und die ganze Organisation. Das hat mir in Band 1 wirklich sehr gefehlt und führt damals zu Verwirrung, weil ich das Gefühl hatte von nichts eine Ahnung zu haben. Dafür gibt es in Wie der Tod so ewig auf jede mögliche Frage eine Antwort. Die waren so interessant, dass ich eigentlich alles in mich aufgesaugt habe. Vor allem alles rund um das Entleeren fand ich sehr spannend. Nicht nur wie es genau funktioniert, sondern auch alles was mit den Menschen dahinter zu tun hat. Das hat natürlich noch einen ganz anderen Blick auf die WG und ihre Schicksale gegeben.
Die Fahrt nach Spanien, die hier vorkommt muss ich kurz erwähnen, denn sie hat für mich das ganze Buch verändert. Es war für mich der Wendepunkt in eigentlich allem. Nicht nur in der Beziehung von Xenia und Jael bei der ich so mitgefiebert habe, sondern auch in allem anderen. Es passieren so viele Dinge, die mir auch das Herz gebrochen haben. Ich habe mir noch nie so sehr gewünscht, dass eine meiner Vermutungen sich als falsch erweist wie hier.
Das ganz Buch war ich voller Gefühle. Vor allem hatte ich Angst vor dem Verlauf. Das hatte mit Xenias möglicher Zukunft zu tun. Dann kamen Unglaube, Aufregung und Schock dazu. In den letzten Zügen hatte ich dauerhafte Magenschmerzen, weil ich das Gefühl hatte, dass etwas schief geht. Das Ende hat mich dann wieder glücklich gemacht, auch wenn ich von den Vorkommnissen etwas mitgenommen war. Ich bin ganz ehrlich, die letzten Sätze haben mich echt zu Tränen gerührt.
Zu Jael und Xenias Beziehung kann ich nur sagen, dass ich sie liebe. Es war ein Auf und Ab voller unterdrückter Gefühle. Es war manchmal vielleicht etwas anstrengend, aber ich habe die Beiden immer gerne beobachtet wie sie sich näherkamen und sich glücklich gemacht haben. Ich habe mit ihnen gehofft und gebangt. Und man spürt auf jeden Fall Gefühle zwischen ihnen.
Chrystal und Felix dagegen konnten mich gar nicht abholen. Ich fand sie nervig und habe zwischen ihnen überhaupt nichts gespürt. Für mich kamen die Beiden eher etwas erzwungen rüber, denn ich hatte echt nicht das Gefühl dass sie sich gegenseitig kennen. Lügen und Geheimnisse haben überwogen und der Funke konnte einfach nicht auf mich übergreifen.

Fazit
Wie der Tod so ewig hat mir einen Tick besser gefallen als Band 1. Es war unterhaltend, hat alle aufgekommenden Fragen beantwortet und hatte eine gehörige Portion Action und Abenteuer in sich. Ich habe Xenia und Jael so gerne begleitet. Einen halben Stern muss ich abziehen, da mich die anderen Hauptcharaktere überhaupt nicht mitreißen konnten. Ich hoffe, es gibt bald wieder etwas Neues von Stefanie Neeb.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.02.2022

Der Zirkus der Träume

Der Nachtzirkus
0

Inhalt

Ein magischer Zirkus, ein Wettkampf um Leben und Tod. Seitdem Marco und Celia denken können werden sie von ihren Vätern ausgebildet einen magischen Kampf gegeneinander zu führen. Ohne den Anderen ...

Inhalt

Ein magischer Zirkus, ein Wettkampf um Leben und Tod. Seitdem Marco und Celia denken können werden sie von ihren Vätern ausgebildet einen magischen Kampf gegeneinander zu führen. Ohne den Anderen zu kennen verbringen sie Jahre damit ihre Begabungen zu erlernen. Zwischen ihnen ein ganzer Ozean. Dabei wissen sie nicht einmal, was sie erwarten wird und wofür sie kämpfen. Als der legendäre Le Cirque des Réves erscheint scheint zumindest der Austragungsort gewiss. Während Celia dem Zirkus als Zauberin beiwohnt, lenkt Marco den Zirkus von außen. Und über die Jahre hinweg entsteht ein immer magischerer Ort voller versteckter Zelte und Ideen, die die Beiden aus ihren Köpfen in die reale Welt holen. Celia und Marco ist nicht bewusst, dass ihr Schicksal voneinander abhängt und haben keine Ahnung, dass auch ihre Liebe unter keinem besonders guten Stern steht. Kann einer der Beiden gewinnen, wenn er den anderen dadurch verlieren wird? Ein Wettkampf, der sich nur um Macht drehen sollte wird plötzlich ein Kampf um die Liebe und Träume.


Meine Meinung

Bevor ich das Buch überhaupt aufgeschlagen habe, habe ich schon viele Meinungen über den Schreibstil der Autorin gehört. Die Meinungen gehen etwas auseinander, da er entweder als Meisterwerk oder Schrecklich angesehen wird. Ich gehöre zu ersteren. Ich muss zwar anmerken, dass man wirklich einige Zeit braucht, um gut mit dem Stil von Erin Morgenstern zu Recht zu kommen. Man muss sich wirklich darauf einlassen, aber dann ist er wunderbar. Er ist wahnsinnig poetisch, sehr gefühlvoll und strahlt etwas sehr Besonderes und fast schon magisches aus. Sie hat durch ihre perfekt ausgewählten und durchdachten Wörter eine ganz besondere Atmosphäre erschaffen.

Das Cover passt perfekt zum Nachtzirkus, der nur aus den Farben schwarz und weiß besteht. Es ist vielfältig und man weiß überhaupt nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Immer, wenn man darauf schaut findet man etwas Neues, das man zuvor nicht gesehen hat. Zirkuszelte, Marco & Celia, Blumen, Trapezkünstler. Ich finde es unglaublich schön gestaltet.

Der Nachtzirkus hat wahnsinnig viele Charaktere in sich, die man mehr oder weniger gut kennenlernt und die ich hier nicht alle erwähnen werde. Mein Hauptaugenmerk lege ich auf die Hauptpersonen Celia und Marco.

Man sollte meinen, man kennt Celia als Charakter sehr gut schließlich begleitet man sie über Jahre hinweg auf ihrem Weg. Als kleines Mädchen kommt sie zu ihrem Vater, dem Zauberer Prospero und wird durch ihn in einen Wettkampf verstrickt dessen Auswirkungen ihr ihr ganzes Leben lang verborgen bleiben. Man erfährt einiges über ihre Jugend, die sie in Amerika und Europa verbracht hat, ihre Ausbildung, die ihren Vater als Tyrannen und wirklich Überengagierten darstellen und ihr späteres Leben im Zirkus. Liebe ist für sie fast ein Fremdwort, denn von ihrem Vater schlägt ihr nur Strenge und Geheimniskrämerei entgegen. Deswegen fand ich vor allem die Beziehung der Beiden sehr interessant gestaltet, die von Celias Seite immer einen umsorgenden Touch hatte. Allerdings ist diese auch ein tolles Beispiel für ihre Entwicklung über die Jahre hinweg. Trotz den vielen Jahren, die man Celia begleitet, bleibt ihre mysteriöse Art immer an ihr haften. Ich habe nach all den Seiten nicht das Gefühl, sie wirklich gut zu kennen. Sie wirkt sehr geheimnisvoll und verschlossen, wie die Zauberin die sie im Zirkus vorgibt zu sein. Aus der Sicht anderer Charaktere erfährt man wenig über sie und die einzigen kleinen Ausblicke gibt sie selbst. Dort erscheint sie als warme und freundliche Protagonistin, die man nur gerne haben kann. Sie ist vielschichtig und trotzdem ungreifbar. Im letzten Drittel kam sie mir menschlicher und offener vor, da sie Gefühle gezeigt hat. Das hat mir echt gut gefallen.

Bei Marco hatte ich eher das Gefühl ihn zu kennen. Das liegt vielleicht nicht nur an seiner eigenen Sicht, sondern auch daran dass er in vielen anderen Sichten vorkommt und ich das Gefühl hatte, dass ich seine Pläne und Gedanken gerade kennen oder erahnen kann. Bei ihm ist so viel passiert und herausgekommen, dass er die Handlung am meisten beeinflusst, fast schon gelenkt hat mit seinen Entscheidungen und Handlungen. Genial fand ich dabei, dass man den Sinn dahinter oft erst zu einem späteren Zeitpunkt erkannt hat und man dadurch immer wieder überrascht wurde. Er war zugänglicher was seine Gefühle angeht und ist der offenere Part in dem Buch. Er zeigt seine Gefühle, steht dazu, hat eine ganz lustige Seite und ist doch auch mysteriös und voller Überraschungen. Ich fand ihn echt interessant.

Ich bin auch ein sehr großer Fan von Bailey, den man sowohl als Kind als auch als jungen Mann kennenlernt und dessen Bedeutung einem bis zum Schluss verwehrt bleibt. Ich habe sehr mitgefiebert bei seiner Geschichte. Nicht nur beim Familienaspekt, sondern auch bei seiner Freundschaft mit den Zwillingen Poppet und Widget aus dem Zirkus fand ich einen der spannenden Aspekte des Buches.


Der Nachtzirkus wird von Zeitungen als literarisches Meisterwerkt betitelt und ich habe unzählige Videos und Artikel gesehen die meinten, dass dieses Buch noch Generationen später gelesen wird und als Klassiker in die Geschichte eingeht. Umso neugieriger war ich es zu lesen.

Die Welt und die ganze Idee ist auf eine spannende und sehr interessante Weise aufgebaut. Es geschieht immer etwas vollkommen Unerwartetes und magisches. Das Besondere an diesem Buch ist für mich eindeutig die Stimmung, die die Autorin aufbaut. Der Nachtzirkus wird auch der Zirkus der Träume genannt und genauso kommt es einem bei Lesen vor. Als würde die Fantasie überhaupt kein Ende nehmen und man in seinen Träumen versinken. Es ist magisch, spannend und mysteriös. Man versinkt nach einiger Zeit vollkommen in den Seiten und will wissen, welche Aspekte man vom Zirkus noch nicht erlebt hat und was es alles noch zu erleben gibt.

Außerdem zeichnet sich das Buch durch die unglaublich vielen verschiedenen Sichten auf den Zirkus, die Figuren und die Ereignisse aus. Wenn ich richtig gezählt habe sind es 13 Stück, die natürlich einen ganz besonderen Eindruck entstehen lassen, da man alles aus verschiedenen Winkeln betrachten kann. Das Lesen wurde so zu einem Erlebnis, das ich bis dato nicht kannte.

Neben den vielen Sichten gibt es eine weitere Besonderheit. Das Buch spielt in unterschiedlichen Zeiten, die sich in der Spanne von ca. 30 Jahren erstrecken, aber nicht aufeinander abfolgen sondern wild durcheinander gewürfelt sind. So passieren Geschehnisse, die erst zu einem späteren Zeitpunkt relevant werden. Ich fand das oftmals sehr verwirrend, weil man dadurch wirklich sehr darauf achten musste in welchem Jahr man sich jetzt befindet. Das hat manchmal meinen Lesefluss etwas gestört. Nichtsdestotrotz wird dadurch das ermöglicht, was ich in diesem Buch eindeutig am Meisten geliebt habe.

Die Tatsache, dass das ganze Buch über einen längeren Zeitraum spielt und man immer hin und her geworfen wurde hat dazu geführt, dass immer wieder Fäden voller Hinweise und Geschehnisse aufgenommen wurden. Dabei ist es eine Meisterleistung, die ich hier einmal ansprechen muss, wie Erin Morgenstern es geschafft hat diese Fäden der Geschehnisse über 30 Jahre lang zu verweben und miteinander zu verknüpfen. Sie werden fallengelassen, sind plötzlich wieder aufgetaucht und wurden am Ende zu einer logischen und für den Leser unerwarteten Weise miteinander verbunden. Der Leser spielt dieses Spiel mit und es führt dazu, dass dieses Buch wahnsinnig überraschend und spannend bleibt. Man bleibt im Dunkeln und erfährt auf jeder Seite etwas Neues. Das Buch spielt mit einem und ich bin echt begeistert vom Hirn hinter diesem Buch, das es geschafft hat mich auf jeder Seite etwas Neues entdecken hat lassen.

Die Art wie man als Leser den Zirkus erlebt und den Wettkampf mitbekommt mochte ich gerne. Man hatte einen Überblick und wusste im Groben, was am Ende auf einen zukommt, aber der ganze Weg bis dahin war ein einziges Abenteuer. Der Wettkampf war für mich persönlich ganz anders, als ich ihn mir vorgestellt hatte, da es gar nicht so um Macht und Kraft geht, sondern eher um Fantasie und Köpfchen.

Die Stimmung in dem Buch war bombastisch und hat sich Stück für Stück aufgebaut. Es ist magisch und hat Wohlfühlgarantie. Gleichzeitig aber auch spannend und neugierig machend.

Von der Liebesgeschichte bin ich auch ein Fan, da sie sehr gut zu der Stimmung gepasst hat. Sie war sehr ruhig und trotzdem wahnsinnig gefühlvoll und stark. Ich habe sehr mit ihnen mitgefiebert und hatte Angst, um den Ausgang. Allerdings will ich auch anmerken, dass die Beziehung später in dem Buch erscheint und man sich nicht darauf fokussieren sollte, weil es einfach nicht besonders im Mittelpunkt steht.

Einen halben Stern Abzug muss ich geben, weil vor allem die erste Hälfte des Buches, so genial und stimmungsvoll sie auch geschrieben sein mag, extrem gezogen hat. Die Handlung war etwas zäh und fast nicht vorhanden. Je weiter man gelesen hat und je mehr man verstanden hat, desto besser wurde es.



Fazit

Der Nachtzirkus ist ein extrem stimmungsreicher und besonderer Roman. Es ist magisch und die Erzählweise hat mich positiv überrascht. Der Nachtzirkus öffnet seine Tore und lädt dich zum Träumen und Verweilen ein. Wirst du die Einladung annehmen?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.12.2021

Vielschichtig und tiefgründig

Still With You
0

Inhalt
Lara weiß schon seit Jahren, was sie später mal machen möchte. Und jetzt ist ihr großes Ziel Akrobatin zu werden so nah wie noch nie. Sie muss nur diesen einen Auftritt am Ende des Schuljahres hinbekommen ...

Inhalt
Lara weiß schon seit Jahren, was sie später mal machen möchte. Und jetzt ist ihr großes Ziel Akrobatin zu werden so nah wie noch nie. Sie muss nur diesen einen Auftritt am Ende des Schuljahres hinbekommen und schon steht ihr nichts mehr im Weg. Weder die Vorurteile wegen ihres Gewichts noch der Wunsch ihrer Eltern, dass sie etwas Normales lernt. Alles könnte perfekt sein, würde Laras Zwillingsschwester Amelia nicht auf einmal anfangen ihren eigenen Weg zu finden und die Zirkus AG verlassen. Denn ohne einen Partner, dem sie bedienungslos vertrauen kann, kann Lara auf keinen Fall an den Luftringg. Zu groß ist die Angst abzustürzen. Und somit bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich einen neuen Partner zu suchen. Und den hat sie sich ganz rausgesucht: ihren Nachbarn Casey, der genauso wie sie ein Ass in Akrobatik ist. Nur hätte sie nicht gedacht, dass es so schwierig sein könnte, Casey zu seinem Glück überzeugen zu müssen. Gut, dass Lara nicht so schnell aufgibt und dabei sehr schnell mehr verliert, als sie zu glauben vermag. Ihr Herz zum Beispiel.

Meine Meinung:
Ich habe schon ein paar Bücher de Autorin gelesen und bin wie immer begeistert von ihrem Schreibstil. Er ist locker und doch so voller Emotion. Es werden so viele Gefühle während des Lesens vermittelt, Freude und Trauer, Liebe und Schmerz. Ich liebe es einfach.
Das Cover gefällt mir gut. Es ist sehr schlicht und vermittelt einen sehr romantischen und verträumten Eindruck durch die rosa Farbe und die Blumenranken auf mich.

Wenn es etwas gibt was Morgane Moncomble für mich ausmacht, dann ist das die wahnsinnige Fähigkeit, Charaktere sehr real und tiefgründig zu schreiben.
Vor allem bei Lara ist mir das wieder aufgefallen. Sie ist ein sehr besonderer Charakter, den ich im Laufe des Buches immer besser kennenlernen durfte und mit dem ich mitgefühlt habe. Sie ist wahnsinnig willensstark und mutig, sie sagt ihre Meinung und gibt keine Meinung darauf, was andere über sie sagen. Vor allem in Sachen Body Poitivity mochte ich sie so gerne, denn da sie eine kurvigere Akrobatin war hat sie es nicht gerade leicht. Umso mehr liebe ich es, dass ihre Selbstliebe zu ihrem Körper so gut dargestellt war und sie nie von dieser Liebe abgewichen ist. Auf der anderen Seite lernt man auch schnell die unsichere Lara kennen, die sie meist nur im Inneren ist. Ihre innere Stimme flüstert ihr oft Ängste zu und in ihren Gedanken dreht es sich um den Tod und beunruhigende Gedanken. Während das in der ersten Hälfte des Buches noch nicht wirklich sichtbar ist, wird die zweite Hälfte sehr durch Laras Ängste und ihren Erfolgswunsch überlastet. Sie verändert sich stark, wird Überehrgeizig und findet sich immer öfter in Panikattacken und einem Rad voll von gefährlichen Gedanken wieder. Lara ist ein vielschichtiger Charakter, den man sehr schnell ins Herz schließt und deswegen umso mehr mit ihr mitleidet und auch während des Lesens Angst um sie bekommt. Zwischenzeitlich hat auch sie und ihre Gefühle und Handlungen mir etwas Angst eingejagt.
Casey ist Laras Gegenpol. Er ist ruhig und wirkt sehr besonnen. Auch ihn mochte ich gerne, denn er hatte etwas bodenständiges und war ein angenehmer Ruhepol zu Laras oft ausschreitenden Gedanken. Casey hat ein Helfersyndrom, denn er versucht jedem um sich herum zu helfen und denkt dabei erst an andere und dann an sich. Das merkt man allerdings erst später. Er hat eine genaue Vorstellung von seinem späteren Leben und will deswegen Lara auch auf keinen Fall helfen. Je besser man ihn kennenlernt, desto mehr versteht man seine erste Entscheidung auch. Während sich Casey und Lara näherkommen merkt man auch, dass er echt süß ist und ich hab ihn sehr schnell in mein Herz geschlossen. Über seine „geheimnisvolle“ Vergangenheit wollte ich natürlich auch schnell Bescheid wissen. Was mir gut gefallen hat war, dass er Lara immer auf seine Weise unterstützt hat. Er hat das getan, was ihm richtig erschien und stand dahinter. Ich finde allerdings, dass er im zweiten Teil etwas vernachlässigt wurde und seine Entwicklung war nicht ganz rund. Seine eigenen Gedanken oder Wünsche wurden beiseite gekehrt und das fand ich etwas schade.
Geschockt war ich aber vor allem von Laras Eltern. Sie waren unverständnisvoll und ihre Äußerungen und Taten haben mich wirklich mitgenommen. Es fing mit Gewichtsäußerungen an und ging weiter mit der Weigerung die offensichtlichen Probleme ihrer Tochter zu akzeptieren. Es war wirklich schrecklich, das mitanzusehen.

Im großen und ganzen hat mir die Handlung sehr gut gefallen. Ich fand den Aspekt mit der Akrobatik toll, weil es etwas ganz neues war und das Buch somit etwas Besonderes für mich war. Ich konnte mir allerdings die wirklich ausführlichen Bewegungen nur extrem schwer vorstellen und deswegen blieb das Bild, das sich sonst beim Lesen für mich bildet, aus. Das fand ich aber nicht so schlimm, weil ich denke, dass es den meisten so gehen wird. Ich kenne mich nun mal nicht so gut mit dem Sport aus.
Ich liebe es, dass wenn man Bücher von Morgane Moncomble liest einem sofort bewusst ist, dass es kein 0815 New Adult Roman ist, sondern immer wichtige Themen behandelt werden und die Gefühle wirklich am Überlaufen sind. Auch in Still with you hat sie wieder wichtige Themen an den Leser vermittelt. Mit Body Positivity geht sie wunderbar um und auch Depressionen und Zwangsstörungen werden in diesem Buch behandelt. Dabei werden die Themen ernst, aber auch sehr gefühlvoll rübergebracht. Die letzten Seiten waren bei mir von ständigen Tränen und Herzschmerz geprägt, weil mir das was geschehen ist so nah gegangen ist.
Die Beziehung zwischen Lara und Casey kam mir sehr real vor. Es ist langsam passiert und wurde von einer Rivalität zu Freundschaft und zu Gefühlen. Ich habe die beiden sehr gerne bei ihrer Reise begleitet und hab mit ihnen mitgefiebert.
Ein tolles Extra fand ich die Szenen im Varieté, die in eine ganz neue und spannende Welt eintauchen ließen. Ich fand es echt interessant etwas darüber zu erfahren.
Einzig und allein das Ende hat es mir etwas verdorben. Die letzten 30-40 Seiten fand ich etwas schnell aufgelöst. Es war gut, dass sich alles geklärt hat, aber irgendwie fand ich Lara und Casey und das, was passiert ist zwischen den beiden etwas komisch. Es ist nur ein Gefühl, aber ich war nicht ganz begeistert vom schnellen und doch sehr milden und ungeklärten Ende. Ich bin froh, wie es ausgegangen ist und auch der Epilog war toll, aber ich hab das Gefühl es hat etwas Wichtiges gefehlt, dass das Buch abgerundet hätte.

Fazit
Morgane Moncomble hat mich mal wieder nicht enttäuscht und mit ihrem neuen und emotionalen Buch gefesselt. Lara ist vielschichtig und real und eine Protagonistin mit der man mitfühlen muss. Ich freue mich auf viele weitere Bücher der Autorin, denn sie ist eine Königin der Emotionen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl