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Veröffentlicht am 06.06.2020

Schöne Inspirationen für die nächsten Reisen

HOLIDAY Reisebuch: Hiergeblieben! 55 fantastische Reiseziele in Deutschland
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Ich verreise ja sowieso gerne im eigenen Land, wie man auch an meinen Urlaubsberichten sehen kann, aber in der kommenden Zeit werden wir sicher auch öfter im eigenen Land verreisen müssen, wenn wir überhaupt ...

Ich verreise ja sowieso gerne im eigenen Land, wie man auch an meinen Urlaubsberichten sehen kann, aber in der kommenden Zeit werden wir sicher auch öfter im eigenen Land verreisen müssen, wenn wir überhaupt unterwegs wollen. Also habe ich zugeschlagen, als “Hiergeblieben!” bei NetGalley als Rezensionsexemplar angeboten wurde.

Das Buch gefällt mir richtig gut. es werden 55 Sehenswürdigkeiten bzw. Landschaften in Deutschland vorgestellt, zu denen es irgendwo auf der Welt ein Pendant (oder umgekehrt) gibt. So wird z. B. die Lüneburger Heide mit der Provence verglichen oder die Hängebrücke an der Rapbodetalsperre mit einer Hängebrücke im Wallis in der Schweiz.Gut, ich gestehe, dass Heidekraut und Lavendel nicht so sehr viel gemeinsam haben, so dass an der einen oder anderen Stelle die Vergleiche schon ein bisschen hinken, aber die Idee dahinter ist schön.

Die Einteilung erfolgt nach Norden und Süden. Hier hätte ich mir tatsächlich eine weitere Unterteilung auch nach Osten und Westen gewünscht, denn Düsseldorf oder Wuppertal noch als Nordne zu bezeichnen ist schon arg optimistisch. Ideal hätte ich es gefunden, wenn eine Unterteilung nach Bundesländern stattgefunden hätte. Das würde die Orientierung sehr viel einfacher machen.

Zu jeder der 55 Attraktionen finden sich die Koordinaten, eine Übersichtkarte und eine Beschreibung der Attraktion. Außerdem Restaurants und Übernachtungsmöglichkeiten in der Nähe. Richtig spannend fand ich, dass sich am Ende der Beschreibung immer eine Karte befindet, auf der zu sehen ist, wie weit sich die jeweilige Sehenswürdigkeit von einer ähnlichen Sehehswürdigkeit irgendwo auf der Welt entfernt befindet.

Die Informationen sind durchweg interessant und machen Lust darauf, die jeweilige Region zu besuchen. So wusste ich z. B. nicht, dass es rund 100 Regionen in Deutschland gibt, die das Wort “Schweiz” im Namen tragen, wie z. B. die Sächsiche Schweiz, die als Sehenswürdigkeit Nr. 39 vorgestellt wird. Ein ähnlicher Nationalpark, nämlich der Zhangjiaji National Forest in China liegt ungefähr 7.950 km von der Sächsischen Schweiz entfernt und hat doch so Einiges mit ihr gemeinsam.

Ich hatte das Buch als ebook, werde es mir aber nochmal als gedrucktes Buch bestellen. Mir hat das Büch unglaublich Lust gemacht, die beschriebenen Sehenswürdigkeiten bzw. Regionen und Landschaften anzuschauen. Ich persönlich finde aber, dass dies mit einem gedruckten Buch besser vorbereiten kann, als mit einem ebook. Für die Reise an sich ist dann das ebook natürlich sehr gut geeignet.

Von mir gibt es 4 Sterne. Solltet ihr Deutschland entdecken wollen, so findet ihr in diesem Buch wundervolle Inspirationen.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Zuckersüßer New Adult Roman

When We Dream
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Die Geschichte um Ella und Jae-yong hat mich von der ersten Zeile an in ihren Bann gezogen und erst wieder losgelassen, als ich die letzte Seite gelesen hatte. Zwischendurch hatte ich, zugegebenermaßen, ...

Die Geschichte um Ella und Jae-yong hat mich von der ersten Zeile an in ihren Bann gezogen und erst wieder losgelassen, als ich die letzte Seite gelesen hatte. Zwischendurch hatte ich, zugegebenermaßen, einige kleine Hänger, die aber nicht lange andauerten. Der Schreibstil von Anne Pätzold ist flüssig, auch wenn die Geschichte für mich ein paar Längen hatte, über die ich hinweg lesen musste. Ich hätte mir gewünscht, dass es ein bisschen mehr Action gibt. Es hätten durchaus auch mal ordentlich die Fetzen zwischen den beiden Protagonisten fliegen dürfen.

Insgesamt ist die Geschichte von Ella und Jae-yong wirklich zuckersüß. Endlich mal eine Liebesgeschichte, die sich langsam vorwärts entwickeln darf, bei der die Protagonisten erstmal etwas länger Nachrichten schreiben, bevor der erste Kuss fällt. Das hat mir gut gefallen.

Nicht so gut gefallen hat mir, dass Ella zu nachgiebig ist. Ich würde mir so sehr mal eine Protagonistin wünschen, die richtig sauer ist, ihren Standpunkt vernünftig vertritt, wenn sie belogen wird. Aber das scheint es im New Adult Genre nicht zu geben. Sehr schade. Ella machte auch nicht den Eindruck, als hätte sie das Potential dazu. Sie ist sehr weich gespült und angepasst. Bloß nichts falsch machen, sich immer richtig verhalten. Ich empfand sie fast als ein bisschen langweilig, da sie so unglaublich vorhersehbar handelt.

Jae-yong ist nicht gerade der typische Star, der mega aus sich heraus geht. Er kommt eher zurückhaltend rüber. Gefangen in einer Welt, in der er zwar eigentlich sein will, aber dann auch wieder nicht hat er das Potential, das Herz der Leser zu erreichen. Die Autorin führt sein Gefangen sein in einem Knebelvertrag sehr gut aus. Das ist z. B. etwas, was ich mir gar nicht vorstellen könnte, in einem Vertrag gefangen zu sein, der auch ins Privatleben eingereift.

Gar nicht gefallen hat mir Melanie. Ich empfand sie überwiegend als unmöglich. Die Figur an sich fand ich von Anne Pätzold mega gut aufgebaut. Authentisch und stringent. Aber sie ist halt für mich der totale Antagonist gewesen, noch schlimmer als Jae-yongs Manager.

Ein zuckersüßer New Adult Roman ohne allzu große Höhen und Tiefen, der sich wirklich gut lesen lässt. Von mir gibt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.05.2020

Sehr berührende Geschichte

Sommerzauber in Paris
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Mir fällt es ehrlich gesagt schwer, meine Begeisterung für dieses Buch in Worte zu fassen. Die Geschichte um Grace und Audrey hat mich so unglaublich berührt, vielleicht auch, weil ich mich in Grace doch ...

Mir fällt es ehrlich gesagt schwer, meine Begeisterung für dieses Buch in Worte zu fassen. Die Geschichte um Grace und Audrey hat mich so unglaublich berührt, vielleicht auch, weil ich mich in Grace doch das eine oder andere Mal wiedererkannt habe. Gut, ich bin bei Weitem nicht so strukturiert, wie sie, aber ich konnte nachvollziehen, wie es ihr ging, als David ihr aus heiterem Himmel verkündet hat, dass er die Trennung möchte. Ein absoluter Schuss vor den Bug, wenn man denkt, dass man eine glückliche Ehe führt.

Grace und Audrey sind zwei völlig verschiedene Protagonistinnen und doch kämpfen sie beide mit ihren Problemen, die so unterschiedlich, wie die beiden Figuren sind. Grace muss sich mit über 40 Jahren anfangen frei zu strampeln. Nicht immer alles durchorganisieren zu wollen, nicht immer alles im Griff haben, und vor allem, endlich auf eigenen Beinen stehen. Audrey, gerade mal dem Teenageralter entwachsen, hingegen musste schon früh lernen, auf eigenen Beinen zu stehen. Sie braucht Vertrauen, sie muss lernen, an sich selbst zu glauben und vor allem ihr Leben zu leben.

Grace und Audrey lernen sich eher zufällig in Paris kennen und sind füreinander Gold wert. Anders kann man es nicht sagen. Sarah Morgan hat großartig herausgearbeitet, wie sich die beiden gegenseitig unterstützen, gegenseitig in ihrer Einzigartigkeit fördern, aber auch fordern. Ich kann bei diesem Buch tatsächlich gar nicht sagen, wer von beiden die größere Entwicklung durchmacht. Ich denke, dass beide Figuren auf ihre Art eine große Reise zu sich selbst machen. Beide kämpfen mit sich, der Welt und dem Leben und beide schaffen es, am Ende dort anzukommen, wo sie hin wollen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Grace und Audrey erzählt, so kommen wir beiden Protagonistinnen sehr nahe. Ich mochte beide Perspektiven total gerne, weil einfach beide Protagonistinnen so unglaublich sympathisch und interessant sind. Zum Ende hin kommt auch noch Mimi, Graces Oma zu Wort, was nicht zwingend notwendig gewesen wäre, aber die Geschichte rund macht.

Nicht gefallen hat mir Mimis Art, sich in Graces Leben einzumischen. Ich war so unglaublich wütend auf sie und hätte mir ehrlich gesagt für Grace auch ein anderes Ende gewünscht. Ich kann euch hier nicht verraten, wie die Geschichte sich entwickelt und was Mimi tut, denn das wäre ein zu großer Spoiler. Aber wenn ihr es lest, dann werdet ihr mich vielleicht verstehen. Ich kann mir aber durchaus auch vorstellen, dass der eine oder andere gut findet, was Mimi tut.

Der Schreibstil von Sarah Morgan ist gewohnt flüssig und zieht den Leser vorwärts. Orte werden nicht nur beschrieben, sie werden gemalt. Ich hatte zu keiner Zeit Probleme, Audrey, Grace und die Stadt vor meinem inneren Auge aufleben zu lassen. Bei aller Ernsthaftigkeit des Themas und der Story kommt aber auch der Humor nicht zu kurz. Audrey sorgt mit ihrer etwas unkonventionellen Art immer mal wieder für einen Lacher, nicht nur bei Grace, sondern auch beim Leser.

Sommerzauber in Paris hört sich nach einer lockeren Sommergeschichte an, aber sie ist so viel mehr. Sie punktet mit Protagonistinnen, die ihr Leben endlich in die Hand nehmen, die uns den Spiegel vor Augen halten, dass auch wir unser Leben in die Hand nehmen müssen. Von mir gibt es 5 Sterne. Ein etwas ernsterer Roman aus der Feder von Sarah Morgan, der aber durch den Aufenthalt in Paris durchaus auch die Leichtigkeit des Sommers mit sich bringt.

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Veröffentlicht am 30.04.2020

Mir gefallen die Karten und die Aufgaben sehr

Wild & Wunderbar
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Heute stelle ich euch 50 Kärtchen mit Mikro-Abenteuern vor. Ich bin absolut begeistert. Die Karten sind sehr ansprechend gestaltet, so dass man sie gerne zur Hand nimmt.Wir haben sie gleich durchgeblättert ...

Heute stelle ich euch 50 Kärtchen mit Mikro-Abenteuern vor. Ich bin absolut begeistert. Die Karten sind sehr ansprechend gestaltet, so dass man sie gerne zur Hand nimmt.Wir haben sie gleich durchgeblättert und immer wieder hörte man von einem von uns beiden: “Au ja, das laß´uns mal machen.”. Ich freue mich also, dass wir die Abenteuer gemeinsam in Angriff nehmen werden.

Die Aktivitäten können wirklich fast alle von jedem ausgeführt werden, egal, ob man auf dem Land oder in der Stadt lebt. Nicht so einfach dürfte die Karte “Bee happy” für Städter ohne Balkon oder Garten werden. Diese Karte habe ich übrigens gleich als erste Karte benutzt. “Bee happy” stellt uns die Aufgabe, den Bienen etwas Gutes zu tun. Ich habe am Wochenende auf einem großen Stück meines Gartens eine Bienenwiese gesät und bin jetzt fleißig dabei, diese zu wässern. Sobald man die ersten Blumen sieht liefere ich ein Foto nach.

Wir haben übrigens entschieden, nach und nach wirklich jedes einzelne der Abenteuer “abarbeiten” wollen. Darauf freue ich mich schon sehr, auch wenn mir das eine oder andere Abenteuer sicher schwerer fallen wird. Aber, genau darauf freue ich mich auch. Heraus aus meiner Komfortzone und hinein ins Abenteuer.

Auf einen Baum klettern dürfte eine echte Herausforderung werden, immerhin werde ich dieses Jahr 40 Jahre alt zwinker, aber mal schauen. Es wird sich eine Gelegenheit finden. Ich habe schon so eine Idee, wo man so ein bisschen schummeln kann. In Schleswig-Holstein gibt es die Bräutigamseiche, die man mit einer Leiter besteigen kann. Vielleicht zählt das ja auch lach

Die Karte “Einfach mal loslaufen” hat und beide sofort angesprochen. Man soll eine Stunde lang einfach immer weiter laufen und schauen, wo man ankommt. Das werden wir bestimmt mal an einem Wochenende machen. Entweder hier direkt vor der Haustür, oder im nächsten Urlaub.

Ich freue mich auch darauf, euch über die eine oder andere Aktion dann auch direkt hier im Blog zu berichten. Ich hoffe, dass ihr uns so virtuell bei einigen Abenteuern begleiten mögt.

Mit gerade mal 8 Euro solltet ihr euch die Mikro-Abenteuer wirklich zulegen. Das ist für die hochwertige Verarbeitung wirklich sehr günstig und es bringt uns hoffentlich dazu, unsere Komfortzone zu verlassen und ein paar Abenteuer zu erleben. Was könnte man jetzt besser brauchen?

5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 26.04.2020

Sehr sensibel aufgearbeitet von Tim Pröse

Jan Fedder – Unsterblich
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Diese Biografie habe ich an einem Tag verschlungen. Im Nachhinein weiß ich nicht, ob dies Jan Fedder und Tim Pröse gerecht wird. Sollte man diese Biografie nicht lieber in kleinen Häppchen genießen, das, ...

Diese Biografie habe ich an einem Tag verschlungen. Im Nachhinein weiß ich nicht, ob dies Jan Fedder und Tim Pröse gerecht wird. Sollte man diese Biografie nicht lieber in kleinen Häppchen genießen, das, was man liest, ganz tief in sich aufnehmen? Ich konnte es nicht. Ich war gefesselt und musste weiterlesen und weiterlesen.

Tim Pröse zeichnet, wie ich es nicht anders von ihm erwartet hatte, sehr sensibel das Portrait eines einzigartigen Hamburgers. Ich habe jede Seite, jeden Satz genossen und ich war gefangen im Leben des Jan Fedder. Im Leben des Mannes, der einer von uns war, hier um die Ecke seinen Bauernhof hatte und bis zum Ende, wenn auch ein bisschen egozentrisch, so anscheinend doch sehr bodenständig geblieben ist. Ganz norddeutsch schlicht.

Angefangen bei seiner Kindheit über die ersten Versuche im Schauspiel Fuß zu fassen, dem Durchbruch mit dem Großstadtrevier und die schweren Zeiten seiner Krankheit, die er mit bewundernswerter Gleichmut angenommen hat. Gefallen hat mir, dass hier niemand versucht irgendetwas auszuschlachten. Fast nüchtern, aber dennoch mit einer unglaublichen Tiefe, zeichnet der Autor die Stationen aus Fedders Leben nach. Durch seine Paraderollen im Großstadtrevier und in Büttenwarder hat man das Gefühl, ihn zu kennen und kennt ihn doch nicht. Jan Fedder gewährt uns, mit der von ihm autorisierten Biografie, einen Einblick in sein Leben, vielleicht sogar einen ganz kleinen Einblick in seine Seele.

Ich habe viele interessante Aspekte rund um den Menschen und rund um den Schauspieler erfahren. So war mir z. B. nicht bewusst, dass Jan Fedder Zeit seines Lebens gläubig war und an diesem Glauben auch nicht gezweifelt hat. Im ersten Moment passt dies gar nicht zu dem doch eher raubeinigen Mann. Blickt man aber tiefer hinter die Fassade, dann scheint sich da ein sensibler Mensch versteckt zu haben, der sich immer und immer wieder für andere eingesetzt hat. Er hat sie scheinbar nie davor gescheut, auszusprechen, was er dachte. Einerseits bewundere ich solche Menschen, die scheinbar keine Angst vor nichts haben. Andererseits darf man ab und an auch ein bisschen zurücknehmen. Ich habe, nach dem Lesen dieser Biografie, das Gefühl, dass ihm das nicht wirklich lag. Immer das volle Leben.

Natürlich kennt man nur den Schauspieler Jan Fedder, aber dennoch hat man das Gefühl, der Mensch Jan Fedder steht einem genau gegenüber und erzählt einem selbst aus seinem Leben. Aus meiner Sicht hat Tim Pröse es geschafft, den unverwechselbaren Ton Fedders zu treffen und genau der kommt auch beim Leser an.

Zu Wort kommen auch Freunde und seine Frau Marion. Ihre Art eine Ehe zu führen empfand ich als sehr sonderbar. Letzten Endes müssen aber die beiden Menschen die es betrifft, damit glücklich sein und zumindest das meine ich herausgelesen zu haben: sie waren es. Aus allen Interviews hört man die Liebe und den Respekt vor dem Freund bzw. Partner Jan Fedder heraus.

Wer sich für diesen ganz Großen der Schauspielerei und einen echten Norddeutschen interessiert, dem kann ich die Biografie nur ans Herz legen. Von mir gibt es 5 Sterne.

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