Geschichte ohne Entwicklung
Golden Throne - Forbidden RoyalsIch weiß gar nicht, wie ich das Buch rezensieren soll. Ich habe rund 6 Wochen am zweiten Band gelesen und kam absolut nicht vorwärts. Wenn ich nicht in meiner Euphorie über Band 1, den ich wirklich sehr ...
Ich weiß gar nicht, wie ich das Buch rezensieren soll. Ich habe rund 6 Wochen am zweiten Band gelesen und kam absolut nicht vorwärts. Wenn ich nicht in meiner Euphorie über Band 1, den ich wirklich sehr gut fand, Band 3 schon vorbestellt hätte, dann hätte ich wohl Band 2 nicht beendet. Nun kam aber vor wenigen Tagen Band 3 überraschend hier an, also habe ich mich durch das letzte Viertel von Band 2 gequält.
Emilia, die starke junge Frau aus dem ersten Band. Wo ist sie hin? Eine Marionette, die sich nach dem Willen der Krone richtetet. Sie ist nichtmal besonders ängstlich, denn sie sagt bei öffentlichen Auftritten bei Weitem nicht immer das, was von ihr erwartet wird, sie ist einfach nur völlig emotionslos und willenlos. Dass sie am Ende anfängt, sich mit ihrer Rolle als zukünftige Königin zu arrangieren habe ich ihr nicht abgekauft. Für mich wirkte das wie Resignation. Emilia wird immer blasser als Figur. Sie wirkt wenig authentisch und sowas von langweilig. Langweiliger geht es kaum.
Carter, der verschmähte Liebhaber mutiert zum Weichei. Er verhält sich wie eine beleidigt Leberwurst, ohne Rückgrat, ohne für die Liebe der beiden zu kämpfen. Dann aber wird er immer wieder übergriffig gegenüber Emilia, zwar nicht zwingend in Taten, sondern “nur” in Worten. Passt aber auch nicht wirklich zusammen. Ansonsten ist er halt “so da”. Eine eigene Entwicklung macht er leider auch nicht durch. ist für ihn vermutlich aber auch nicht vorgesehen.
Die Beziehung oder Nicht-Beziehung der beiden Protagonisten ist nicht authentisch. Sie lieben und sie hassen sich. Angeblich… Keines der Gefühle konnte die Autorin mir auch nur ansatzweise näher bringen. Ich habe nur immer wieder mit den Augen gerollt. Die Liebesgeschichte wirkt wie gewollt und nicht gekonnt. Ich glaube, sie muss da sein, damit wenigstens irgendetwas die Geschichte voran treibt. Emilia und ihre Aufgabe als zukünftige Königin tut es nämlich nicht.
Dann fragt man sich die gesamte Zeit über: Wo ist Owen geblieben? Verschollen? Er scheint nicht mehr wichtig zu sein, ebenso wie andere Nebenfiguren. Sie kommen so gut wie nicht vor. Was ist mit der Giftspritze Octavia? Sie hätte noch ein bisschen Würze in die Geschichte bringen können. Na gut, zum Ende hin werden sie nochmal wichtig, aber auch nur, damit Emilia Menschen, die ihr bisher wohl gesonnen vor den Kopf stoßen kann. Da fasst du dir als Leser an den Kopf…
Der Schreibstil von Julie Johnson ist weiterhin gut zu lesen. Das ist aber auch der einzig positive Punkt, den ich an diesem Buch finden kann.
Ich vergebe einen Stern und bin echt gespannt, ob Band 3 wieder an Band 1 heran reichen kann. Was dieses Buch sollte kann ich euch beim besten Willen nicht sagen. Die Handlung aus Band 1 entwickelt sich einfach nicht vorwärts. Die Geschichte stagniert total.