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Veröffentlicht am 18.08.2022

Lillys Schicksal

Elbstürme
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Im zweiten Teil ist Lilly inzwischen mit Henry verheiratet und lebt in London. Sie machen sich gegenseitig das Leben schwer. Lilly als Frau hat keine Rechte und es gelingt ihr schwer sich in die Rolle ...

Im zweiten Teil ist Lilly inzwischen mit Henry verheiratet und lebt in London. Sie machen sich gegenseitig das Leben schwer. Lilly als Frau hat keine Rechte und es gelingt ihr schwer sich in die Rolle der treusorgenden Ehefrau einzufinden.
In Hamburg erleidet ihr Vater einen Herzanfall und ihre Mutter schickt nach Henry und Lilly, die daraufhin ihre Zelte in England abbrechen. Zurück in Hamburg spitzt sich die Lage immer weiter zu.

Nach Elbleuchten ist nun im zweiten Teil Elbstürme wirklich viel Sturm der um Lillys Person und die, die sie Lieben weht.
Lilly ist rebellisch wie eh und je und ficht mit ihrem Mann Henry tagtäglich Machtkämpfe aus. Leider ist sie oft die Unterlegene, da er sie mit ihrer Tochter Hannah als Pfand erpresst.
Als sie wieder zurück in Hamburg sind spitzt sich die Lage weiter zu.

Es war dramatisch ,und erschreckend zu gleich, mitanzuhören wie sehr Frauen damals der Willkür ihrer Männer oder der Männer im allgemeinen ausgeliefert waren. Wenn sie rebellischer Natur waren und die Männerherrlichkeit nicht annehmen konnten wurde ihnen Hysterie attestiert und sie wanderten schnell in die Nervenheilanstalt. So war es für Frauen der ersten Stunde wirklich schwer ihre Gesinnung laut zu benennen, da sie immer Gefahr liefen entdeckt zu werden und dann mit heftigen Repressalien bis zum Tod rechnen mussten.

Mich faszinieren diese Frauen sehr und ich bin beeindruckt was sie so manches Mal in Kauf nahmen, um mir heute so ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen. Hut ab.

Miriam Georg schafft es auf beeindruckende Weise die Zeiten und Gefühle damals wieder lebendig werden zu lassen. Ich habe häufig mit Lilly und ihren Freundinnen mitgelitten und selbst Franz, der durch seine Homosexualität ein Gefangener im Regime war, konnte ich noch ein Fizzelchen Mitleid abgewinnen, obwohl er für sehr viel Leid bei anderen zuständig war.
Jo habe ich geliebt, auch wenn er keine reine Weste hatte. Gerne hätte ich für ihn ein Happy End gehabt.
Auch Lilly und Emma sind mir im Laufe der beiden Hörbücher sehr ans Herz gewachsen und natürlich Michel, der zur damaligen Zeit, heute unvorstellbar, keine Daseinsberechtigung hatte. Viele gesellschaftliche Regeln brachten nicht nur den Armen, sondern auch den höher gestellten Herrschaften viel Leid.

Ein Buch das mich fasziniert , aber mich auch traurig zurück gelassen , hat. Es hat vieles in mir aufgewühlt und ich sehe meine Privilegien als Frau nun mit ganz anderen Augen.

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Toll gegliedert und ausgearbeitet

Die Umwelt schützen mit der Maus
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Wer kennt sie nicht, die Lach- und Sachgeschichten mit der Maus.
Jetzt haben die Macher ein Umweltschützerbuch herausgebracht.
Gleiche Art, wie die tollen Berichte bei der Maus. Viel Wissenswertes in leichter ...

Wer kennt sie nicht, die Lach- und Sachgeschichten mit der Maus.
Jetzt haben die Macher ein Umweltschützerbuch herausgebracht.
Gleiche Art, wie die tollen Berichte bei der Maus. Viel Wissenswertes in leichter Sprache, tolle Aktionen, wie die jungen Umweltaktivisten selbst aktiv werden können. Leckere Rezepte, coole Basteltipps und Regrowing, was ich persönlich selbst auch noch nicht kannte.
In sieben spannenden Kapiteln werden die Kinder sensibilisiert für unsere Luft, das Wasser, die Energie, das Essen, den Artenschutz, faire Kleidung und das Thema Müll.
Alles gut aufgearbeitet und den Kindern gut erklärt.
Beim Thema Kleidung hat mir persönlich noch die Plastikkleidung ( Funktionswäsche ) gefehlt, aber das ist jammern auf höchstem Niveau.
Toll fand ich auch im Anhang die drei Register, um mal schnell zu finden was man nachschlagen will. Es gibt ein Sachregister sowie ein Bastel- und Experimentier- und zum Schluss ein Rezeptregister.

Wir werden das Buch nach den Sommerferien in der Kita nutzen, um mit den Kindern im letzten Kindergartenjahr das Thema Umweltschutz zu vertiefen.

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Vier Frauen, drei Generationen

Die Rückkehr der Kraniche
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Die fünfzigjährige Grete lebt zusammen mit ihrer Mutter in der Elbmarsch. Als die alte Frau stürzt, und in kritischem Zustand im Krankenhaus liegt , informiert Grete den Rest der Familie. Ihre jüngere ...

Die fünfzigjährige Grete lebt zusammen mit ihrer Mutter in der Elbmarsch. Als die alte Frau stürzt, und in kritischem Zustand im Krankenhaus liegt , informiert Grete den Rest der Familie. Ihre jüngere Schwester Freya reist aus Berlin an und auch ihre Tochter Anne kommt in das Haus der Großmutter zurück. Das Verhältnis der Frauen untereinander ist sehr angespannt und so manche Gegebenheit aus der Vergangenheit muss aufgearbeitet werden.

Das Cover mit dem nebligen Sonnenaufgang und seinen Farben hat mich sofort angesprochen. Es drückt etwas Geheimnisvolles, aber auch viel Ruhe aus.

Und im Nachhinein muss ich sagen, dass ich es für die Geschichte perfekt finde.
Auch hier gibt es viele Geheimnisse. Vieles lag lange im Dunkeln, oder dem Nebel verborgen und kam so nach und nach ans Licht. Keine Action oder rasend schnelle Dramatik, sondern eher die ruhigen Töne werden angeschlagen.

Die Charaktere mit ihren Problemen sind gut heraus gearbeitet.
Jede der vier Frauen , mit ihrer ihr eigenen Sozialisation birgt so viel Potential für Dramatik.
Da sind viele Geschehnisse in der Vergangenheit der Personen, die bisher noch nicht angesprochen wurden und nun in der Zeit der eher unfreiwilligen Zusammenkunft ans Licht kommen.
Schön fand ich das die Frauen alle ihren Frieden mit der Vergangenheit machen konnten. Nicht plakativ und aufgesetzt, sondern friedlich und ruhig, genau wie ich es mir als Leserin gewünscht hatte.

Nach all den schlechten Erfahrungen und Gedanken wird am Ende alles gut, wobei es in keinster Weise schnulzig wirkt.

Auch der Zusammenhang im Bezug auf den Titel kam durch.
Alles in allem eine runde Sache.

Mich hat das Buch sehr angesprochen und ich konnte mich gut in die einzelnen Charaktere hineinversetzen. Ein Buch der leisen Töne, bei dem ich mit den vier Frauen mitfühlen konnte und mich am Ende freuen konnte, wie sich alles auflöste.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Viele gute Tipps

Dann lassen wir eben die Heizdecke weg! (Die Online-Omi 17)
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Was Renate Bergmann in diesem Buch zum Besten gibt sind lauter Tipps, die mir auch meine Oma schon als Kind eingebläut hat.
Kühlschranktür schnell wieder schließen, keine warmen Sachen reinstellen. Licht ...

Was Renate Bergmann in diesem Buch zum Besten gibt sind lauter Tipps, die mir auch meine Oma schon als Kind eingebläut hat.
Kühlschranktür schnell wieder schließen, keine warmen Sachen reinstellen. Licht aus, wenn man nicht im Raum ist.
Unsere Klamotten wurden von den größeren Kindern der Verwandtschaft übernommen und an die kleineren weiter gegeben. Sachen wurden repariert, Socken gestopft, Geschenkpapier gebügelt.
Da sprach die alte Trümmerfrau. Die haben damals aus Mist Gold gemacht und Renate ist auch eine dieser Generation.

Ein wirklich handlicher Ratgeber für Energiesparer und Klimaschützer, oder solche die es werden wollen.
Da ich die anderen Bücher, die ich von ihr bisher kenne, als Hörbuch gehört habe, hatte ich sogar die Stimme der Sprecherin im Ohr, als ich las.

Ich denke wenn man die Tipps beherzigt kann man auch trotz Energiekrise und gestiegener Preise noch durchs Leben kommen.
Wir fahren seit Jahrzehnten gut damit und denken auch nicht das uns was fehlt, obwohl wir nicht jede Mode mitgemacht und jedes Urlaubsziel der Welt erreicht haben.

Gerade für jüngere Leute, oder solche, die immer am Ende des Geldes noch Zuviel Monat übrig haben, obwohl sie Normalverdiener sind, können wir das Buch und die Tipps darin nur wärmsten empfehlen.

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Veröffentlicht am 13.08.2022

Das Leben des Avery Harrington

Die Gärten von Heligan - Ruf der Fremde
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Lexi lebt nun schon eine Zeit lang auf der Flucht vor ihrem Ex. Durch ihren Job in den Gärten von Heligan lernt sie nicht nur Ben näher kennen, sondern auch die Tremaynes und Harringtons, die vor zweihundert ...

Lexi lebt nun schon eine Zeit lang auf der Flucht vor ihrem Ex. Durch ihren Job in den Gärten von Heligan lernt sie nicht nur Ben näher kennen, sondern auch die Tremaynes und Harringtons, die vor zweihundert Jahren dort lebten.
Für eine Ausstellung taucht sie tiefer in deren Geschichte ein und lernt so, neben Damaris und Henry auch deren Nachkommen näher kennen. Durch Briefe und Zeitungsartikel erfährt sie nach und nach, was sich in den Familien abgespielt hat.

Da ich den ersten Band schon gelesen hatte, freute ich mich sehr auf die Fortsetzung. Man kann diesen Teil aber auch lesen, wenn man den ersten Band nicht kennt.
Das Cover hat schon mal sehr an den ersten Band erinnert.
Lesetechnisch habe ich einen Moment gebraucht, um mit den vielen Personen in der Vergangenheit wieder zurecht zu kommen. Sie waren inzwischen um einiges älter geworden und die Nachkommen nun selbst schon erwachsen.

In diesem Band liegt der Schwerpunkt auf dem Leben des Avery Harrington. Man begleitet sein Leben und seine Reisen.
Außerdem geht Lexis Leben im Cornwall der Gegenwart weiter. Sie hat immer noch Angst von Rob entdeckt zu werden und auch ein klärendes Gespräch mit Menschen die ihr wichtig sind kann ihr diese Angst nicht wirklich nehmen.

Die zwei Zeitstränge der Geschichte kannte ich vom ersten Band schon. Dieses Mal fand ich sie nicht ganz so gut zusammen passend wie beim letzten Mal. Auch Lexi, mit ihrer ständigen Angst vor Entdeckung konnte ich auf der einen Seite zwar gut verstehen, aber nach der langen Zeit und den häufigen Erwähnungen zum Thema hat es mich irgendwann genervt, das sie mit niemandem darüber sprach.

Alles in allem war es aber wieder ein interessantes Buch, das gut recherchiert war, wie man im Anhang lesen konnte. Hier war aufgeführt was Fiktion und was Realität war. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Nun bin ich auf den dritten Band gespannt, da ich natürlich auf wissen will wie die offenen Handlungsstränge noch enden werden.

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