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Veröffentlicht am 27.12.2020

Eine Frau, die anders ist als alle anderen

Wenn Martha tanzt
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Martha fällt auf. Schon in der Schule bemerkt man das sie anders ist als andere. Als Tochter eines Kapellmeisters wird sie 1900 in Türnow, einem kleinen Dorf in Pommern geboren, doch sie kann nicht wirklich ...

Martha fällt auf. Schon in der Schule bemerkt man das sie anders ist als andere. Als Tochter eines Kapellmeisters wird sie 1900 in Türnow, einem kleinen Dorf in Pommern geboren, doch sie kann nicht wirklich singen und sieht Töne auch eher als Formen.
Sie will sich selbst verstehen lernen und kommt so ans Bauhaus nach Weimar, wo sie später Ausdruckstanz lernt und somit das fehlende Glied in ihrer Kette findet.
Mit den Repressailien vor dem 2. Weltkrieg endet jedoch ihre Zeit dort und sie kehrt mit einem Kind nach Hause zurück. In den Kriegswirren geht vieles verloren, einzig ihr Tagebuch überdauert alles.

Ich habe das Buch eigentlich nur ausgewählt, da ich einen Titel brauchte der eine Frau beinhaltet. Das Cover mit der Frau im Gras hat mich nun nicht so ganz angesprochen, wobei es mich schon an einen nachcolorierten Heimatfilm erinnerte.

Das war dann auch zeitlich richtig, denke ich, denn Martha wurde 1900 geboren und hat somit zwei Weltkriege miterleben müssen.
Der Autor dieses Romans lässt in seinem Buch zwei Handlungsstränge paralell laufen. Da ist zum einen die Zeit 2001 in der ein junger Mann nach New York reist um das Tagebuch aus dem Nachlass seiner Großmutter, auf einer Auktion, zu verkaufen. Dieser wird in der Ich-Form geschrieben und nach dem Titel hatte ich über weite Strecken hin angenommen bei dieser Person handele es sich um eine Frau und wunderte mich als sich heraus stellte das es ein Mann ist.

Seine "Urgroßmutter" Martha hatte viele Kontakte zu heute namhaften Künstlern wie Paul Klee und Wassily Kandinsky, die auch Bilder in ihr Tagebuch gemalt hatten, was es im nachhinein so wertvoll machte.

Der Schreibstil erinnerte mich auch an alte Aufzeichnungen. Ich denke er ist authentisch für diese Zeit, ist aber für den heutigen Leser an manchen Stellen vielleicht zu schlicht. Mir ging es jedenfalls so.

Wenn man wie ich langsam und ziemlich genau liest, erfährt man schon im Vorfeld vieles was sich als geheim gehalten geglaubtes darstellt.

Mir gefiel das Übersinnliche gut und auch die Art die Welt mit anderen Augen zu sehen, wie vielleicht alle Normalos.
Heinzchen war für Martha jederzeit real, bis ins hohe Alter.

Und gibt es Übersinnliches, oder war es einfach nur Zufall? Das wird man wohl nie wirklich klären können.

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Veröffentlicht am 26.12.2020

wieder ein Leckerschmeckerroman

Honigduft und Meeresbrise (Neuauflage)
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Anna ist mal wieder bei Oma in Lüdinghausen zu Besuch. Sie will zur Ruhe kommen, nachdem sie in letzter Zeit nicht nur ihren Opa sondern auch ihre beste Freundin Mona zu Grabe tragen musste.
Oma bekommt ...

Anna ist mal wieder bei Oma in Lüdinghausen zu Besuch. Sie will zur Ruhe kommen, nachdem sie in letzter Zeit nicht nur ihren Opa sondern auch ihre beste Freundin Mona zu Grabe tragen musste.
Oma bekommt während dieser Zeit einen myteriösen Brief, der eigentlich an ihre Mutter adressiert wurde und vor ca. 70 Jahren auf der Insel Jersey aufgegeben wurde.
Die beiden Frauen spekulieren wild und forschen nach. So kommen sie Oma´s Vergangenheit auf die Spur und finden auch wieder zu Kontakten die sie so schon lange nicht mehr hatten.

Ich habe dieses Buch des Covers wegen ausgewählt, da es mir nachdem ich Apfelkuchen am Meer von der gleichen Autorin vor ein paar Wochen gelesen hatte.
Die selbe Schriftart und Aufmachung hatte für mich einen hohen Wiedererkennungswert und ich nahm es mir aus der Bücherei mit.

Die Geschichte der Frauen hat mich fasziniert. Auch wie die Autorin beschreibt wie Anna in ihrer Vergangenheit forscht und erkennt das sie vielleicht ihre Freundin nicht immer im richtigen Licht gesehen hat. Schön das auch alte Freunde plötzlich in ihrem Leben wieder eine wichtige Rolle spielen.

Der Roman spielt neben Lüdinghausen auch an der Ostsee und man erfährt vieles von Ahrensoop und den Gebieten rum herum. Die Landschaftsbeschreibungen haben mir sehr gut gefallen.
Die Personen sind taffe Frauen die in ihrem Leben mitunter schon viel erlebt haben und auch darüber berichten.

Natürlich gibt es auch eine Liebesbeziehung, wie es in einem schönen leichten Sommerroman meiner Meinung nach nicht fehlen darf. Aber diese Liebe ist eine ganz stille und kleine, die aber noch wachsen kann.

Ein schönes Buch über Liebe und Freundschaft und das Glück manchmal Umwege geht um dann doch ans Ziel zu kommen.

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Veröffentlicht am 26.12.2020

Die Sorgen einer alleinerziehenden Mutter mit besonderem Kind

Die kleine Pension am Meer
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Jule bekommt ein Kind. Johan ist von Beginn an sehr anstrengend und sie hat die Befürchtung zu versagen. Außerdem zieht der Kindsvater die Reißleine und verlässt Jule. Nach 6 Jahren, vielen anstrengenden ...

Jule bekommt ein Kind. Johan ist von Beginn an sehr anstrengend und sie hat die Befürchtung zu versagen. Außerdem zieht der Kindsvater die Reißleine und verlässt Jule. Nach 6 Jahren, vielen anstrengenden Zeit und einem Kind das als unbeschulbar gilt sucht Jule nach einem Ort in dem sie mal von dem ganzen Stress abschalten kann. Dabei führt sie ihr Weg im Internet auf eine Seite einer kleinen Pension in Kroatien, die auf Ivan, den Vater ihres Sohnes hinweist. Spontan beschließt Jule ihn mit seinem Sohn zu konfrontieren. Was sonst noch bei dem Urlaub geschehen wird lässt sie auf sich zukommen.


Das Cover des Buches sieht wie ein Reiseführer aus. Eine herrliche Bucht am blauen Meer. ganz idyllisch.

Das die Geschichte dann nicht so wirklich idyllisch beginnt schockt schon ein wenig. Da ich vom Fach bin hatte ich schon recht zeitig die Vermutung das Johan ein Asperger Autist ist. Erst in der Grundschule wird hier aber die Diagnose gestellt. Auf der einen Seite ist Jule froh zu wissen was Sache ist, auf der anderen ist sie aber auch schockiert, da sie , wie alle Eltern erhofft hatte das ihr Kind irgendwann alleine lebensfähig ist.

Die Sorgen der Mutter werden hier gut beschrieben und können von betroffenen sicherlich auch in der Art selbst erlebt worden sein. Gerade als Alleinerziehende kommt man da sicherlich megamäßig an seine Grenzen.
Schlimm fand ich das die Hilfen die angesetzt waren dann leider wieder gestrichen wurden da sich kein neuer Anbieter für eine Integrationsmaßnahme fand. Das ist aber leider die Realität, denn selbst wenn Maßnahmen genehmigt werden gibt es leider viel zu wenige Fachkräfte in diesem Bereich.

Die Bilder die es dann von der Insel Krk gab fand ich sehr schön. Ich konnte mir die Insel sehr gut vorstellen. Auch die kleine Pension und die Ruhe dort ließen mich ruhig werden. Ich habe das Buch an Weihnachten fertig gelesen und fand die Geschichte um Jule, Ivan, dessen Bruder Jakov, Mutter Gordana, Stiefvater Stipe sowie die Rentner Lotti und Professor.

Schön fand ich wie die Menschen mit Johan und seiner Beeinträchtigung umgegangen sind und wie auch deutlich gemacht wurde, das Johan locker und gelöst war sobald seine Mutter auch lockerer wurde.

Die vielen Wiederholungen die in der Rezension vor mir angemarkt wurden sind ganz typisch für viele Autisten und darf deshalb hier nicht fehlen. Ich fand es sehr passend.
Und schön das alle dort sagten Johan ist Johan, denn so ist es mit den Autisten auch .Sie sind alle ganz individuell. Man sagt bei vielen gleichen gerne. Kennst du einen kennst du alle.
Bei den Autisten kann man sagen: Kennst du einen, kennst du einen. Denn jeder ist anders und so soll es auch sein. Wir müssen einfach lernen damit umzugehen das es normale und anders normale gibt.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

nach einer Stunde abgebrochen

Die Vogelkundlerin
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Leider kann ich nicht wirklich viel zum Buch sagen, da ich nach einer Stunde abgebrochen habe. Da hatte ich ca. 1/6 des Buches geschafft.
Bis dahin war noch nicht viel passiert und Rheingard war noch nicht ...

Leider kann ich nicht wirklich viel zum Buch sagen, da ich nach einer Stunde abgebrochen habe. Da hatte ich ca. 1/6 des Buches geschafft.
Bis dahin war noch nicht viel passiert und Rheingard war noch nicht zu ihrer Reise auf die Azoren aufgebrochen.
Das Buch begann mit einer Szene aus dem 18. Jahrhundert. Dann wurde Rheingard vorgestellt und ich konnte irgendwie überhaupt nicht reinfinden in welcher Zeit es dann spielte. Die Sprache war wie in historischen Romanen, doch dann gab es plötzlich Einrichtungen wie Fitnessstudio und Videothek was mich das Ganze so gar nicht greifen ließ.

Als nach einer Stunde immer noch nichts passiert war was nur annähernd interessant schien, oder mich das ganze Geschehen zeitlich einordnen ließ, beendete ich es.

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Veröffentlicht am 20.12.2020

Zwei Frauen. Zwei Schicksale.Zwei Liebesgeschichten.

Café Engel - Eine neue Zeit
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Hilde ist die Tochter des Cafébesitzers Heinz Koch und seiner Frau Else. Sie lebt in Wiesbaden und ist eine junge Frau als der Krieg zu Ende ist.
Luise lebt mit ihrer Mutter auf dem Gut ihres Vaters, der ...

Hilde ist die Tochter des Cafébesitzers Heinz Koch und seiner Frau Else. Sie lebt in Wiesbaden und ist eine junge Frau als der Krieg zu Ende ist.
Luise lebt mit ihrer Mutter auf dem Gut ihres Vaters, der aber aufgrund des Stammesdünkels ihrer Großmutter keine Bürgerliche heiraten darf. So wächst sie als uneheliches Kind auf dem Gutshof in Stettin auf. Als ihr Vater stirbt müssen sich Mutter und Tochter alleine durchschlagen.
Zwei starke junge Frauen, deren Leben aufeinander zusteuert.

Das Cover des Buches hat mich sofort angesprochen und als ich auf dem Klappentext las das es in Wiesbaden ganz hier in der Nähe spielt habe ich es mir in der Onleihe als Hörbuch ausgeliehen.

Ich muss sagen mich hat das Hörbuch so gefesselt das ich es in zwei Tagen fertig gehört habe.

Es hat verschiedene Handlungsstränge, spielt in unterschiedlichen Stellen. Einmal in Ostdeutschland, dann in französischer Kriegsgefangenschaft und auf einem Weingut in Frankreich sowie im Taunus und in Wiesbaden. Alle Handlungsstränge führen ans gleiche Ziel nämlich das Café Engel in Wiesbaden.

Hier erfährt man viel über den 2. Weltkrieg, die Judenverfolgung, die Nazis, den Wiederaufbau, die Krisen bei der Lebensmittelbeschaffung, den Schwarzmarkthandel, die GI´s, die Flüchtlinge und was es heißt zu überleben.

Mir hat es super gut gefallen, aber man muss es auch mögen wenn es immer mal wieder von den Handlungsorten und Geschichten her wechselt.
Ich fand es hier gut gelöst und kam immer wieder gut mit den Wechseln zurecht.

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