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Veröffentlicht am 06.11.2022

ein weiteres wundervolles Wohlfühlbuch aus der Feder der Autorin

Mittsommernachtsküsse
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Auch mit ihrem neuen Roman "Mittsommernachtsküsse" hat die Autorin Cornelia Engel eine absolute Wohlfühlgeschichte niedergeschrieben und entführt damit ihre Leser erstmals unter ihren Klarnamen nach Schottland, ...

Auch mit ihrem neuen Roman "Mittsommernachtsküsse" hat die Autorin Cornelia Engel eine absolute Wohlfühlgeschichte niedergeschrieben und entführt damit ihre Leser erstmals unter ihren Klarnamen nach Schottland, auf die Shetland-Inseln.
Wer die Autorin allerdings auch unter ihrem Pseudonym Isabel Morland kennt, der durfte vielleicht schon mit drei weiteren Büchern von ihr die Äußeren Hebriden in Schottland lesend bereisen.
Ich selbst bin seit einigen Jahren riesiger Schottland-Fan und habe Land und Leute in zahlreichen Urlaubsreisen kennen- und lieben gelernt. Um mein Fernweh zumindest etwas zu mildern, bis es wieder selbst auf Reisen geht, liebe ich es Geschichten zu lesen, die in Schottland oder auf seinen zahlreichen Inseln spielen.

Im 1. Band der "Liebe auf Shetland"-Reihe begleitet der Leser Mara, die überraschenderweise ein kleines B & B an der Küste Shetlands vererbt bekommen hat. Mit dem Ziel, so schnell wie möglich die Erbangelegenheit zu regeln und die Pension zu verkaufen, kehrt Mara nach über 10 Jahren zurück und begegnet nicht nur ihrer ersten großen Liebe Gavin, sondern auch zahlreichen Inselbewohnern, die sich schneller in ihr Herz schleichen, als sie es für möglich gehalten hat. Doch nicht alle sind begeistert von der Rückkehr der Münchnerin und die Renovierung des Gästehauses nimmt leider auch mehr Zeit in Anspruch, als Mara ursprünglich dachte.
Und während sie versucht ein Problem nach dem Anderen aus der Welt zu schaffen, verliert sie ihr Herz erneut unbemerkt an Land und Menschen.

Cornelia Engel erzählt die Geschichte Maras und Gavins behutsam und mitten aus dem Leben gegriffen. Dabei findet sie genau die richtigen Worte, so dass die Story weder konstruiert, noch schnulzig oder kitschig wirkt.
Neben den vielen kleinen Anekdoten der teilweise eigenwilligen, aber herzenswarmen Inselbewohner, die man übrigens sofort in sein Herz schließt, fängt sie bildhaft die raue Natur und die faszinierende und besondere Tierwelt der Shetland-Inseln ein. Dadurch ist es mir sehr leicht gefallen mich in Maras Gefühlswelt, ihre Zweifel, aber auch Hoffnungen und Wünsche hineinzuversetzen.
Neben den beiden Hauptfiguren habe ich besonders Lowrie liebgewonnen und hoffe, dass sie vielleicht in Band 2 mit Davy, Gavins Jugendfreund, ihr Glück findet.
Neben einer wundervollen Geschichte teilt die Autorin auch kulinarische Köstlichkeiten der schottischen Küche. So finden Schleckermäulchen am Ende des Buches Lowries Rezepte für ihre leckeren Haferkekse und Shortbreads, aber auch Rosies legendären Lemon Pudding.

Fazit
Ein weiteres wundervolles Wohlfühlbuch aus der Feder der Autorin, welches mich wieder sehnsuchtsvoll von Schottland, seiner atemberaubenden Landschaft und seinen liebenswürdigen Bewohnern träumen lassen hat.

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Veröffentlicht am 04.11.2022

ein spannender Reihenauftakt, der das harte und unscheinbare Leben der Dienstboten erzählt

Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein
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Obwohl noch die letzten beiden Bände der "Gut Greifenau"-Saga von Hanna Caspian darauf warten von mir gelesen zu werden, konnte ich mich nicht gedulden und habe bereits mit ihrer neuen Reihe "Schloss Liebenberg" ...

Obwohl noch die letzten beiden Bände der "Gut Greifenau"-Saga von Hanna Caspian darauf warten von mir gelesen zu werden, konnte ich mich nicht gedulden und habe bereits mit ihrer neuen Reihe "Schloss Liebenberg" angefangen. Vor dem Hintergrund des größten politischen Skandals des frühen 20. Jahrhunderts, der mir bis dahin unbekannten Eulenburg-Affäre, erzählt und gewährt die Autorin Einblicke in das Leben der Dienstboten, Haus- und Stubenmädchen.

Wie auch schon bei zahlreichen anderen Romanen der deutschen Schriftstellerin fiel mir der Einstieg in die Geschichte und die Handlung überraschend leicht.
Frau Caspian hat das große Talent ihre Leser mit ihrem sehr angenehmen und bildhaften Schreibstil abzuholen, so dass man sofort in die damalige Zeit versetzt wird und sich mitten unter der Dienerschaft wiederfindet.

Im Auftaktband "Hinter dem hellen Schein" haben es mir dabei besonders Adelheid, Viktor und Hedda unter dem Hauspersonal von Schloss Liebenberg angetan.
Mit ihren unterschiedlichen, ja teilweise schon tragischen Familiengeschichten, aber auch ihren Persönlichkeiten haben sie sich in mein Herz geschlichen und ich hoffe sehr auf ein Wiedersehen in den nächsten Bänden.
Besonders Adelheid Schaaf hat dabei in meinen Augen die stärkste Entwicklung durchgemacht und wird vermutlich auch im 2. Band der Trilogie noch für die eine oder andere Überraschung sorgen.
Neben vielen historisch wertvollen Informationen und Erläuterungen rund um das Kaiserreich, den vorherrschenden Sitten und natürlich den Umständen, die zu der Eulenburg-Affäre geführt haben, wartet die Autorin auch mit zahlreichen Anekdoten, Beschreibungen und Berichten der damaligen Zeit auf und macht damit das Leben der Bevölkerung erleb- und nahe zu greifbar.
So fand ich es total spannend von eingenähten Schweißtüchern zu lesen oder die schiere Masse an zu putzenden Gläsern und Geschirr, wenn sich Besuch ankündigte. Gerade diese kleinen Details machen den historischen Kontext für mich so wertvoll und lesenswert und ich bin immer wieder dankbar für die unschätzbare Recherchearbeit, die Autoren und Autorinnen leisten, um ihren Werken Leben einzuhauchen und den Leser in die Vergangenheit zu entführen.
Auch Hanna Caspian ist dies wieder famos gelungen, so dass ich nicht nur wundervolle Lesestunden hatte, sondern auch mein Allgemeinwissen erweitern konnte. Denn so mancher Fakt während des Lesens führte später dazu mich weiter mit dem Thema zu beschäftigen und zusätzliche Informationen einzuholen.
Zum Ende hin blieben viele Handlungsstränge und Fragen offen und zahlreiche Neue haben sich für mich aufgetan, so dass ich mit großer Vorfreude dem nächsten Teil der Trilogie um Schloss Liebenberg entgegenfiebere.

Fazit
Ein spannender Reihenauftakt, der das harte und unscheinbare Leben der Dienstboten erzählt und ihnen damit eine Stimme und ein Gesicht gibt. Zum Ende des 1. Bandes spitzt sich die Eulenburg-Affäre zu und macht neugierig auf den 2. Teil der Reihe.

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Veröffentlicht am 04.11.2022

Band 2 vereint das Lebensgefühl der 90-iger Jahre & bringt den wichtigen Beruf einer Hebamme näher

Das Haus der Hebammen - Carolas Chance
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"Willkommen in den 90-igern" beschreibt perfekt die neue Trilogie von Marie Adams.
Mit Teil 1 der Reihe "Das Haus der Hebammen - Susannes Geheimnis" habe ich bereits einige tolle Lesestunden verbracht.
Und ...

"Willkommen in den 90-igern" beschreibt perfekt die neue Trilogie von Marie Adams.
Mit Teil 1 der Reihe "Das Haus der Hebammen - Susannes Geheimnis" habe ich bereits einige tolle Lesestunden verbracht.
Und auch mit Band 2 der Kölner Hebammen ist es der Autorin wunderbar gelungen das Lebensgefühl dieses Jahrzehnts einzufangen und dem Leser die Thematik der Geburtsbegleitung näher zu bringen.
Mit viel Feingefühl hat sie dabei eine wundervoll leichte und lockere Lektüre niedergeschrieben, die dennoch auf die Probleme, Schwierigkeiten und leider auch das Aussterben des Hebammenberufes in unserer Gesellschaft aufmerksam macht.
Stand im ersten Buch noch das Tätigkeitsfeld der Hebamme im Krankenhaus im Vordergrund, so werden im 2. Band vor allem die Vorteile für die werdenden Mütter und Väter, aber auch die Nachteile für das frei arbeitende Personal in einem Geburtshaus dargestellt.
Da ich beide Bände kurz hintereinander gelesen habe, war ich etwas traurig, dass zwischen Susannes und Carolas Geschichte bereits 3 Jahre vergangen sind. Die ein oder andere Situation oder Entwicklung, die sich am Ende von "Susannes Geheimnis" ergeben hatte, hätte ich gerne noch weiter in "Das Haus der Hebammen - Carolas Chance" begleitet.

Mittlerweile ist das Geburtshaus der drei Frauen in Köln kein Geheimtipp mehr.
Immer mehr Schwangere entscheiden sich für die heimelige und sehr intime Atmosphäre dieser neuen Entbindungsmöglichkeit. Und auch die persönliche Bindung zu einer festen Hebamme, die die neue Familie schon während der Schwangerschaft engmaschig begleitet, überschwemmt das "Haus der guten Hoffnung" auf der Cranachstraße mit werdenden Müttern.
Der Erfolg des Geburtshauses hat allerdings auch seine Schattenseiten, die vor allem Carola immer mehr zu spüren bekommt. Die ständige Rufbereitschaft, ein großer Vorteil für die Gebärenden, wird immer schwerer mit ihrer eigenen Familie, mit Mann und Kindern, vereinbar.
Durch die noch weit verbreitete klassische Rollenverteilung innerhalb der Familie in den 90-iger Jahren brennt Carola immer mehr aus. Der Spagat zwischen Beruf und Heim lässt sich immer schwerer vereinbaren.
Dies hat die Autorin sehr gut herübergebracht. Man spürt regelrecht den Zwiespalt und die Überforderung Carolas und das Hamsterrad, in dem sie sich befindet, um den gesellschaftlichen Normen, Anforderungen und ihrer Mutterrolle gerecht zu werden.
Vieles hat sich in den letzten 30 Jahren schon positiv und hin zu mehr Gleichberechtigung entwickelt, aber dennoch wird einem bewusst, dass in dieser negativen Spirale auch heute noch viele Mütter stecken und es nach wie vor noch nicht selbstverständlich ist, dass die Care-Arbeit rund um die Familie gleichermaßen von Mann und Frau getragen wird.
Neben den ernsten Themen, die Marie Adams in ihren Roman eingeflochten hat, hatte ich vor allem an den zahlreichen Erinnerungen und Anekdoten aus diesem Jahrzehnt Freude.
1994 war ich zwar noch Kind, konnte mich aber an viele Dinge und Gegebenheiten aus dem Alltag erinnern und das ein oder andere Lied aus den Charts nur anhand der niedergeschriebenen Liedzeile weiterträllern. ;)

Fazit
Zurück in die 90-iger. ♥ Ein Buch voller Erzählungen über den Hebammenberuf, aber auch Themen wie Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Kinderwunsch und Freundschaft finden ihren Platz und spiegeln den Zeitgeist kurz vor der Jahrtausendwende eindrucksvoll wider.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

ein starker Reihenanfang, der sich dann im Laufe des Buches etwas verlor

Spring Storm 1: Blühender Verrat
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Mit "Spring Storm - Blühender Verrat" von Marie Graßhoff konnte ich endlich einen Punkt auf meiner persönlichen Book-Bucket-List streichen.
Dabei ist die Autorin mittlerweile nicht nur für ihre außergewöhnlichen ...

Mit "Spring Storm - Blühender Verrat" von Marie Graßhoff konnte ich endlich einen Punkt auf meiner persönlichen Book-Bucket-List streichen.
Dabei ist die Autorin mittlerweile nicht nur für ihre außergewöhnlichen Geschichten bekannt, sondern auch als Designerin für wunderschöne und atemberaubende Buchcover.
Mit Band 1 der "Spring Storm"-Dilogie wollte ich nun ebenfalls in einer dieser vielversprechenden Welten voller Fantasie und Science-Fiction eintauchen.

"Blühender Verrat" ist ein dystopisches Jugendbuch.
Das Leben im Jahre 2082 hat sich verändert, denn 30 Jahre zuvor stürzten Bruchstücke kosmischer Quellfragmente auf die Erde. Unzählige Menschen wurden verstrahlt und starben, Städte und ganze Landstriche wurden unbewohnbar. Kriege brachen aus und entschieden über die verbliebenen Ressourcen und folglich über arm oder reich.
Doch es gab auch Menschen, die sich anpassten, sich veränderten und durch die Quellstrahlung sogenannte "Cosmic Power" entwickelten, welche ihnen außergewöhnliche Fähigkeiten, Kräfte und Talente bescherte.
Diese Mutationen führten schnell dazu, dass die Cosmics mit zur Elite der Menschheit gehörten, Ausbildung und Förderung genossen und die besten Chancen auf eine Karriere in Politik, Wirtschaft oder Forschung hatten.

Die 17-jährige Cora gehört nicht zu den "Auserwählten".
Normale Menschen haben es seit dem Vorfall schwerer in der neuen Welt. Mit mehreren kleinen Jobs versucht sie ihr Leben zu finanzieren und träumt dennoch von einer Aufnahme an der "Acadamy of Cosmic Powers", um studieren und sich ein besseres Leben aufbauen zu können.
Doch dann erlaubt die Regierung plötzlich nicht nur Cosmics ein Studium an der "Acadamy of Cosmic Powers", sondern auch normalen Menschen, wenn sie die Aufnahmeprüfung bestehen.
Cora ergreift ihre Chance und hofft, dass ihre bisherige Glückssträhne noch ein bisschen länger hält...

Marie Graßhoff hat in "Spring Storm - Blühender Verrat" eine fantastische Welt erschaffen, die ich mir von Anfang an sehr gut und detailreich vorstellen konnte.
Mit fast schon poetischen Worten ist es ihr dabei gelungen den Kontrast zwischen der düsteren, kriegsgebeutelten Welt und den farbenprächtigen Quellbereichen voller Schönheit und Perfektion darzustellen und einzufangen.
Diese Epik findet sich auch in der Protagonistin Cora wieder, die als sehr komplexe, äußerst interessante und vielschichtige Persönlichkeit die Sympathie des Lesers weckt.
Aber auch die Probleme und Themen unserer heutigen Gesellschaft hat sie geschickt eingeflochten und damit ein sehr realistisches Szenario niedergeschrieben.

Leider konnte mich diese grandiose Buchidee trotzdem nicht vollständig überzeugen, da für mich über weite Strecken keine Entwicklung stattgefunden hat und ich immer wieder das Gefühl hatte noch im Prolog festzustecken.
Vieles wurde in meinen Augen nur angerissen und schwammig dargestellt.
Handlungen und plötzlich eintretende Ereignisse ergaben keinen Sinn und wurden von der Autorin auch im Nachhinein nicht aufgeklärt, um sie im Kontext der Geschichte verstehen zu können. Die Protagonisten blieben blass und ihre Gefühle und Emotionen konnten mich durch die oberflächliche Darstellung nicht erreichen oder berühren. Vieles blieb unlogisch und einfach nicht nachvollziehbar.
Zurück blieben Verwirrung und Enttäuschung und die Erkenntnis, dass die Geschichte im Kern nicht viel zu erzählen hatte. Dennoch hoffe ich, dass die zahlreichen angefangenen Stränge sich im 2. Band zusammenfinden und schlussendlich noch eine schlüssige und wundervolle Geschichte ergeben.
"Blühender Verrat" war für mich leider nur nett und hat sich nach anfänglichen epischen Seiten zu einer schemenhaften Story ohne Tiefgang entwickelt, die mich doch relativ ratlos und irritiert zurückgelassen hat.

Fazit
Eine nette Geschichte, die sich nach einem starken Anfang und mit einer genialen Plotidee zu einer farblosen Geschichte ohne nennenswerte Entwicklung entfaltet hat.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

gerne wäre ich Gast im Teehaus der Winterfelds gewesen...

Der Duft der Kirschblüten
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Vielversprechend beschreibt der Verlag den neuen Roman von Rosalie Schmidt mit den Worten "Eine geheime Liebe zwischen Berlin und Japan" und hat mich mit den Stichwörtern "Teehaus", "japanischem Teehändler" ...

Vielversprechend beschreibt der Verlag den neuen Roman von Rosalie Schmidt mit den Worten "Eine geheime Liebe zwischen Berlin und Japan" und hat mich mit den Stichwörtern "Teehaus", "japanischem Teehändler" und "19. Jahrhundert" sehr neugierig gemacht.
Perfekt um dieses Jahr noch ein bisschen, zumindest literarisch, durch die Welt zu reisen.

Schnell merkt man als Leser, dass die Autorin in ihrem Buch "Der Duft der Kirschblüten" ihr vielfältiges Wissen über Tee und die eigenen Erfahrungen aus dem elterlichen Teegeschäft in ihr Buch eingearbeitet hat.
Dabei kommt der 1. Band der Kirschblüten-Saga ohne extreme Spannungsspitzen aus und begleitet Clara Winterfeld im Jahre 1870/71 im emporstrebenden Berlin, welche aus der althergebrachten Rolle der Frau auszubrechen versucht.
Die Autorin hat mit den Winterfelds eine klassische Familie aus dem Bürgertum des damaligen Jahrhunderts erschaffen. Clara und ihre Schwester Netty helfen dabei im elterlichen Teehaus, während der einzige Sohn August die Offizierslaufbahn verfolgt und sich gerade im Deutsch-Französischem-Krieg befindet.
Interessant und bildhaft erzählt sie dabei vom Leben in der Stadt und vermittelt einen Eindruck von den Erwartungen, Pflichten und Konventionen an die Frauen zu jener Zeit. Zusätzlich wir der Leser Zeuge der beginnenden Industrialisierung, die Berlin zu einem enormen Wachstum verhilft, und bekommt immer wieder Einblicke in die damalige Arbeitswelt.
Besonders fasziniert hat mich aber vor allem das Teegeschäft der Winterfelds.
Ich konnte mir richtig gut die einzelnen Etagen des Hauses, die verschiedenen Teeräume und den Verkaufstresen mit den vielen Kisten voller unterschiedlicher Teesorten vorstellen.
Den Duft der verschiedenen Aromen konnte ich fast riechen und schmecken und die Heimeligkeit und Wärme in den Räumen spüren.
Das Hauptaugenmerk verbleibt dabei in "Der Duft der Kirschblüten" stets bei Clara, die immer wieder vor der Frage steht in der Vernunftehe bei Franz, ihrem Freund aus Jugendtagen, zu bleiben oder sich gegen alle gesellschaftlichen Regeln für Akeno, ihrer großen Liebe aus Japan, zu entscheiden.

Auch wenn mir anfangs nicht klar war, dass es sich bei diesem Buch um einen Reihenauftakt handelt, habe ich es sehr genossen Claras Geschichte zu lesen.
Unglücklich fand ich nur, dass das Finale von Band 1 nicht mit einem Cliffhanger endet, sondern einfach abrupt mitten in der Handlung abbricht. Dies hat bei mir ein unrundes Gefühl der Geschichte hinterlassen.
Leider bin ich auch nicht, wie ursprünglich suggeriert, nach Japan gereist. :(
Diese Hoffnung muss ich mir nun für den 2. Band der Saga aufheben. ;)

Fazit
Die Liebe, die Faszination und das Fachwissen zum Thema Tee ist in jeder Zeile spürbar und allgegenwärtig.
Die Autorin hat dieses Wissen liebevoll in Claras Geschichte verpackt. Nur Japan hat mir leider gefehlt...

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