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Veröffentlicht am 31.03.2021

Auf geht's zu den letzten Abenteuern auf dem Saakser Internat!

Die Unausstehlichen & ich (Band 3) - Die Welt ist voller Wunder
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Endlich geht es mit Enni und ihren Freunden aus dem Saakser Internat weiter, auch wenn Vanessa Walder mit "Die Unausstehlichen & ich - die Welt ist voller Wunder " die vorerst letzten Abenteuer, zumindest ...

Endlich geht es mit Enni und ihren Freunden aus dem Saakser Internat weiter, auch wenn Vanessa Walder mit "Die Unausstehlichen & ich - die Welt ist voller Wunder " die vorerst letzten Abenteuer, zumindest für den Leser, erzählt.
Neben zahlreichen Geheimnissen um das mysteriöse Internat steht auch die Frage im Raum, warum Band 3 diesmal nicht in einem Blauton erstrahlt, sondern in rot?
Und warum sind Ennis Haare auf einmal grün?
Zufall oder hat dies vielleicht doch eine tiefere Bedeutung?
Es geht auf jeden Fall spannend weiter, denn auch der 3. Teil der Trilogie überrascht mit einem aussergewöhnlichem taffen, aber dennoch kindgerechtem Schreibstil von Vanessa Walder und liebevoll gestalteten Illustrationen von Barbara Korthues.

Schnell ist man wieder in die Geschichte eingetaucht.
Enni schreibt erneut einen Brief und berichtet von ihren Erlebnissen und Abenteuern in der Schule.
Die Autorin hat damit wieder geschickt die Ereignisse der vergangenen beiden Bände zusammengefasst.
Doch zusätzlich gewährt Enni auch noch einen Einblick in ihre Vergangenheit, öffnet sich und erzählt über die letzten Monate im Kinderheim und von verschiedenen Pflegefamilien.
Besonders beeindruckt hat mich dabei Ennis Reife, wie sie über das Gefühl entwurzelt zu sein erzählt, dass sie in dieser Zeit nirgends wirklich dazuzugehörte.
Und wie erwachsen und reflektiert sie über den Verlust ihrer Mutter und ihres Vaters berichtet.
So nüchtern und klar, wie kein Kind es in ihrem Alter tun söllte.
Doch gleichermaßen merkt man in dieser Geschichte, wie Enni sich verändert hat.
Wie gut es ihr tut in einer Gemeinschaft angekommen zu sein, die sie so respektiert, wie sie ist mit all ihren Macken und Fehlern.
Dieses Gefühl, dass Andersartigkeit nicht schlecht, sondern eine Besonderheit ist, die sie mit den anderen Kindern und mittlerweile Freunden verbindet.
Und so wachsen die Schüler des Saakser Internats über sich hinaus und begeben sich auf den Weg, um endlich das letzte Geheimnis dieser außergewöhnlichen Schule aufzudecken und zu lösen.

Besonders imponiert hat mich an dieser Kinderbuchreihe, wie Vanessa Walder all diesen Kindern eine Stimme gegeben hat.
Besonders Enni, die durch unglückliche Umstände in die Räder des Sozialsystems gekommen ist, welches zwar immer das Beste für das Kind vorsieht, aber die Realität oft an den Bedürfnissen betroffener Familien vorbei gehen.
Fast immer sind es die Kinder, die durch die familäre Zerissenheit verhaltensauffällig werden und dennoch ungehört bleiben.
Doch die Autorin hat es sehr gut geschafft sowohl Lesespass, als auch Aufmerksamkeit für dieses sensible Thema zu vereinen und somit beim jungen und reifem Lesepublikum Gehör zu finden.

Fazit
Ein wunderbar runder Reihenabschluß, der noch so manche Überraschung und Erkenntnis für Enni, Dante und ihre Freunde vom Saakser Internat bereit hält.
Ein Leseabenteuer, welches ohne erhobenen Zeigefinger auf die Schwierigkeiten und die Probleme entwurzelter junger Menschen aufmerksam macht.

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Veröffentlicht am 22.03.2021

ein anklagendes, widersprüchliches Buch

Nie wieder Opfer
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Vielen dürfte die quirlig auftretende Blondine aus der Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" bekannt sein, an der die heutige Sächsin 2013 teilgenommen hat.
In den letzten Monaten sorgte die 27-jährige ...

Vielen dürfte die quirlig auftretende Blondine aus der Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" bekannt sein, an der die heutige Sächsin 2013 teilgenommen hat.
In den letzten Monaten sorgte die 27-jährige Aline Bachmann vor allem immer wieder mit ihrer Abnehmgeschichte für Schlagzeilen.
Mit "Nie wieder Opfer" veröffentlicht sie ihr erstes Buch und berichtet aus ihrer Vergangenheit, vor allem aber über ihre Kindheit, die sie, laut ihren Aussagen, oftmals in die Opferrolle gedrängt hat.
Mit ihrer Biografie und ihren Erinnerungen möchte sie dieses Kapitel ihres Lebens aufarbeiten und begibt sich mit dem Leser auf die Spuren und Ursachen ihres krankhaften Übergewichtes.

Beim Lesen hat mich der flaspsige und freundschaftliche Schreibstil überrascht, bei dem man das Gefühl hat mit Frau Bachmann im Café bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen zu sitzen.
Sie berichtet in ihrem Buch über ihre Kindheit; schmerzhafte Anekdoten aus ihren Kindergarten- und Schultagen, die sie aufgrund ihres moppeligen Ichs meist allein und unter Hänseleien verbracht hat.
Ein Teufelskreis für Aline, denn durch das ständige Mobbing und die Ausgrenzung tröstet sie sich mit Umengen an Fastfood und Süßigkeiten, was widerum ihr Gewicht in die Höhe treibt.
Mit Mitte 20 beschließt Aline Bachmann ihr Leben radikal zu ändern und gegen ihr Gewicht anzukämpfen.
Auch auf diese Reise nimmt sie ihre Leser mit und berichtet über so manchen Stolperstein zum Traumgewicht und -körper.

Normalerweise hätte mich das Cover nicht zum Buch greifen lassen, da ich die Kombination von knallpink und dem Leopardenmuster optisch grauenhaft finde. Mein kleines Laster als CoverLover...
Doch hier hat mich Aline Bachmann selbst neugierig gemacht, da ich sie nicht nur durch ihre lustigen Parodien auf Youtube und Facebook kenne, sondern ihr auch im Alltag ab und zu begegne.
Ihr Schicksal hat mich auf vielen Seiten berührt und ich konnte ihre Gefühle und Gedanken gut nachvollziehen.
Dennoch fand ich viele Sätze, Andeutungen und auch Anschuldigungen zu einseitig in ihrer Reflektion, da sie in meinen Augen für einige Entscheidungen im Leben einfach selbst verantwortlich ist und war.
Dies komplett auf ihre Mitmenschen und ihre Umwelt abzuwälzen, ist meiner Ansicht nach zu oberflächlich und einfach gedacht.
Generell hätte ich mir aufgrund des Buchtitels "Nie wieder Opfer" mehr seriöse Ratschläge und Tipps für Betroffene gewünscht.

Fazit
Im flapsigen Plauderton erzählt Aline Bachmann ihren Leidensweg.
Insgesamt wirkte ihr biografisches Werk auf mich oft zu schuldzuweisend, oberflächlich und widersprüchlich in den getroffenen Aussagen.

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Ein Zeitreiseroman, welcher mich nicht verzaubern konnte

Das Geheimnis von Hazelfield
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Für mich als großer Schottland- und Outlander-Fan war schnell klar, dass ich das neue Buch von Jeanine Krock unbedingt lesen möchte.
Vielen ist die deutsche Autorin vielleicht schon durch ihre Buchreihen ...

Für mich als großer Schottland- und Outlander-Fan war schnell klar, dass ich das neue Buch von Jeanine Krock unbedingt lesen möchte.
Vielen ist die deutsche Autorin vielleicht schon durch ihre Buchreihen "Licht und Schatten" (2006-2011) und "Engel" (2010-2012) bekannt.
Für mich war es das erste Buch aus der Feder der Schriftstellerin.

Jeanine Krock verspricht mit "Das Geheimnis von Hazelfield" einen magischen Highland-Roman, der den Leser ins 18. Jahrhundert entführt und sie mit Iain und Caitlynn auf die Spur des kostbaren Familienerbstücks der MacDòmhnaills schickt.
Der Einstieg in das Buch hat mir dabei richtig gut gefallen, denn Caitlynn arbeitet in einem schottischen Museumsdorf, welches mich in Erinnerungen an das "Wikinger Museum Haithabu" in Schleswig-Holstein schwelgen ließ.
Die schottische Landschaft des 18. Jahrhunderts konnte ich mir auch sehr gut und bildlich vorstellen.
Der Schreibstil war flüssig zu lesen und vor allem die Textstellen, die mit Worten und kleinen Sätzen in gälischer Sprache und dem typischen schottischen "Aye" nach Jamie-Fraser-Manier versehen waren, haben die Sehnsucht nach den Highlands in mir geweckt.
Auch die Beschreibungen der vorhandenen Personen, die epochentypische Kleidung, Traditionen und Gepflogenheiten fand ich stimmig.
Beim weiteren Lesen hatte ich allerdings immer mehr das Gefühl, dass der Autorin die Geschichte entglitten ist.
Es gab einige Nebenhandlungen, die dem Roman den Charme genommen haben und in meinen Augen unnötig waren.
Zahlreiche Ideen, die für sich einzeln super für das Buch funktioniert hätten, führten zu einem Ungleichgewicht und lenkten vom Roten Faden ab, denn sie konnten aufgrund der Fülle und des begrenzten Platzes eines Einzelbandes nur grob angerissen werden.
Ich hätte mir bei Vielem etwas mehr Tiefe und Intensivität gewünscht. So wirkte es auf mich leider nur aufgesetzt und unecht.
Und obwohl ich sowohl für fantastische und sehr magische Elemente in Büchern offen bin und auch sehr gerne historische Romanzen lese, empfand ich diese Handlungsverlauf nicht gelungen.
Mich konnte das Buch leider nicht verzaubern.

Fazit
Hier wollte die Autorin zu viel & verzettelte sich in zahlreichen Ideen, die zu einer flachen, unrunden & wenig magischen Geschichte führten.

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Veröffentlicht am 23.02.2021

eine spannende und mitreißende Geschichte über die Eroberung der Lüfte

Der Jahrhunderttraum (Jahrhundertsturm-Serie 2)
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Nach einem grandiosem und mitreißendem 1. Band der Jahrhundertsturm-Serie geht es packend und spannungsgeladen mit Teil 2 "Der Jahrhunderttraum" weiter.
Richard Dübell widmet sich dabei in diesem Buch ...

Nach einem grandiosem und mitreißendem 1. Band der Jahrhundertsturm-Serie geht es packend und spannungsgeladen mit Teil 2 "Der Jahrhunderttraum" weiter.
Richard Dübell widmet sich dabei in diesem Buch den Enkeln von Alvin und Louise von Briest und Paul Baermann und berichtet über die Jahre 1891 bis 1909.

Anfangs irritierte mich der enorme Zeitsprung von 20 Jahren, da ich das Gefühl hatte nicht nahtlos an Band 1 "Der Jahrhundertsturm" anknüpfen zu können.
Zwar tauchten bekannte Figuren aus dem vorhergehenden Band wieder auf, doch liegt der Augenmerk in diesem Teil der Trilogie auf Otto, Levin und Amalie, den Kindern von Moritz und Antonie von Briest.
Das Gefühl des Unbekannten und Neuem verflog aber sehr schnell und ich war wieder in der bewegenden und fesselnden Geschichte des 19. und den Anfängen des 20. Jahrhunderts gefangen.
Obwohl die Familie von Briest fiktive Personen sind, schafft es Richard Dübell meisterhaft zahlreiche historische Ereignisse und Personen in sein Buch einzuflechten.
An keiner Stelle hatte ich das Gefühl, dass irgendwelche Beziehungen zueinander unstimmig oder unglaubhaft waren.
Dies hat mich auch wieder dazu veranlasst, wie im Vorgängerband, sehr oft im Internet zu recherchieren, Dinge nachzuschlagen und mir weitere Informationen einzuholen.
Und ich bin aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen.
Mir waren bis dahin die Entwicklungen der Luftschifffahrt, aber auch der Flugtechnik im Allgemeinen größtenteils unbekannt.
Die Pionierarbeit so vieler tapferer Männer und Frauen, die ihre Passion und Leidenschaft schlussendlich mit dem Tod bezahlt haben, aber der Menschheit einen riesigen Fortschritt bescherten.

"Der Mensch steht am Boden und denkt, er hat den Drachen an der Leine.
Aber der Drache ist es, der fliegt, nicht der Mensch.
Vielleicht verstehen wir ganz einfach falsch, wer in Wirklichkeit an der Leine hängt."

Zitat S. 56 aus "Der Jahrhunderttraum" von Richard Dübell

Doch dies ist nur ein Bruchteil der Informationen, die der Autor in sein Buch verwoben hat.
Neben der bedeutenden Ära der Luftschifffahrt greift er auch weitere, sich abzeichnende politische Umbrüche auf, wie z.B. der steigende Antisemitismus oder die Frauenrechtsbewegungen.
Sehr gut haben mir auch die Entwicklungen der führenden Figuren gefallen, die sich von jungen Menschen zu gestandenen und selbstbestimmten Personen entfaltet haben.
Nachdem sich Band 1 der Reihe als Ankerpunkt mit den Entwicklungen der Eisenbahn und des Schienennetzes und Band 2 mit der Eroberung der Lüfte und der Luftschifffahrt beschäftigt haben, bin ich nun sehr auf den Abschlußband "Das Jahrhundertversprechen" gespannt.
Doch auch schon jetzt kann ich sagen, dass die Jahrhundertsturm-Serie von Richard Dübell nicht nur eine wunderbare Unterhaltung darstellt, sondern einem die Geschichte Europas, insbesondere Deutschlands, näher bringt und aufzeigt, wie schnelllebig, innovativ, aber auch erfindungsreich die letzten zwei Jahrhunderte waren.

Fazit
Eine spannende und mitreißende Geschichte über die Eroberung der Lüfte, deren Anfänge, Niederlagen und Triumphe. Eingebettet in ein Familienepos verspricht das Buch wahren Lesegenuss!

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Veröffentlicht am 14.02.2021

"Romeo & Julia" trifft auf "Sons auf Anarchy"

Road Princess
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Nach "Hüter der fünf Leben" ist "Road Princess" das zweite Jugendbuch, welches ich von der deutschen Autorin Nica Stevens gelesen habe.
Hier hat mich vor allem das wunderschöne Cover in Verbindung mit ...

Nach "Hüter der fünf Leben" ist "Road Princess" das zweite Jugendbuch, welches ich von der deutschen Autorin Nica Stevens gelesen habe.
Hier hat mich vor allem das wunderschöne Cover in Verbindung mit dem Buchtitel und dem vielversprechendem Klappentext neugierig gemacht. Denn eine angedeutete "Romeo & Julia"-Geschichte kombiniert mit einer Motorradgang und reichlich Bad-Boy-Image hörte sich für mich nach ausreichend Unterhaltungspotenzial an.

Schnell hat man sich in die Geschichte von Tara und Jay eingelesen.
Der Schreibstil ist einfach verständlich und der Text flüssig zu lesen. Es entsteht sofort ein Wohlfühlgefühl, so dass man das Buch nur schwer aus der Hand legen kann.
Die ersten Seiten lernt man hauptsächlich Tara Owens kennen, die als Tochter des Bürgermeisters in der bewachten Wohnanlage der reicheren Bevölkerung mit ihren Eltern, ihrem Großvater und Zwillingsbruder Nate wohnt.
Man begleitet sie während ihrer ersten Collegetage, wie sie neue Kontakte knüpft und sich versucht an der Uni zurechtzufinden. Unter anderem trifft Tara auch Jay, der sie vom ersten Moment fasziniert und mit seinem Charme um den Finger wickelt. Und endlich hat sie einmal das Gefühl, dass sie nicht Tara Owens, DIE Bürgermeistertochter von Boston ist, sondern eine ganz normale Studierende.
Schnell stellt sich allerdings heraus, dass der gutaussehende, charmante Junge leider zur berühmtberüchtigten Motorradgang der Stadt und zu der Familie gehört, vor dem sie ihr Vater und Großvater eindringlich gewarnt haben.
Doch in ihrem Kopf passen der BadBoy und der Jurastudent nicht zusammen.
Je mehr sie Jay, seine Freunde und Familie kennenlernt, umso weniger versteht sie die Entscheidungen und den Hass ihrer Familie auf die Silvers.
Mit Hilfe ihres Bruders Nate versucht sie den Geschehnissen eines lang zurückliegendes Streites auf die Spur zu kommen und die Abneigungen beider Seiten zu verstehen.
Doch dann überschlagen sich die Ereignisse - wird die Vergangenheit sich wiederholen???

Mich hat das Buch gut unterhalten und an vielen Stellen hatte ich ein Déjà-vu mit Shakespeares "Romeo & Julia" und der legendären Fernsehserie "Sons of Anarchy" (die übrigens auch an Shakespeares Stück "Hamlet" angelehnt ist ;) ). Insgesamt war "Road Princess" ein stimmiges Jugendbuch mit authentischen und liebenswürdigen Charakteren, welches ich gerne weiterempfehle.

Fazit
"Romeo & Julia" trifft auf "Sons of Anarchy" ♥
Eine Liebesgeschichte zwischen Prinzipien, Erwartungen & dem Finden des eigenen Weges in die Zukunft.

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