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Veröffentlicht am 24.04.2020

Ein toller, atmospärischer & spannender Auftakt der Seebad-Krimi-Reihe :)

Die Tote in der Sommerfrische
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Ich bin kein Krimileser, aber ich liebe das Meer und historische Romane - vor allem die Zeitspanne von 1800 bis 1950 hat es mir dabei sehr angetan. ♥
Desweiteren hat mir die Gestaltung des Covers sehr ...

Ich bin kein Krimileser, aber ich liebe das Meer und historische Romane - vor allem die Zeitspanne von 1800 bis 1950 hat es mir dabei sehr angetan. ♥
Desweiteren hat mir die Gestaltung des Covers sehr gut gefallen; es wirkt so nostalgisch und weckt in mir regelrecht eine Sehnsucht nach vergangenen Zeiten.
Manchmal denke ich, ich bin einfach in der falschen Zeit geboren... ;)

Ich war mehr als neugierig auf diesen Reihenauftakt von Elsa Dix & wurde auch nicht enttäuscht!

Der Einstieg ist spannend & mysteriös zugleich, denn der Leser wird gleich im 1. Kapitel Zeuge am Mord von Henny Petersen, dem Zimmermädchen im Palais- Hotel auf der Nordseeinsel Norderney.
Alles sieht danach aus, als wenn das Mädchen ins Wasser gegangen ist, was 1912 nicht unüblich war.
Oft wussten junge Frauen keinen anderen Ausweg, als ihrem Leben ein Ende zu setzen, um der Scham, der Schande & der Armut aus gescheiterten Liebeleien & ungewollten Schwangerschaften zu entgehen.

Doch Viktoria Berg, die einige Wochen zur Erholung auf der Seebadinsel verbringt, bevor sie ihre Stelle als Lehrerin antritt, glaubt nicht an Selbstmord von Henny.
Das Mädchen, das sie noch aus ihrer Jugendzeit kennt und der sie das Lesen und Schreiben beigebracht hat, hatte immer große Ziele & Träume, war ehrgeizig & gewissenhaft und kein Flattermädchen, welches sich leicht unter dem Rock schauen oder sich von blumigen Worten einwickeln ließ.
Gemeinsam mit Christian Hinrichs, der die Ertrunkene aus dem Wasser gezogen hat und zu Recherchenzwecken für die Frauenzeitung "Frau der Welt" auf der Insel weilt, begibt sie sich auf Spurensuche und bringt so manches gut verborgene Geheimnis von Gästen und Personal ans Licht.

Mir hat der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen.
Mit ihren Beschreibungen und ihrer Wortwahl schafft sie ein Flair vom modänem Badeort und bringt wortgewandt die Unterschiede der damaligen Klassengesellschaft zur Geltung.
Mit viel Eleganz lässt sie vergessene Wörter wie "formidabel" , "Sommerfrische" oder "Lichtspieltheater" wieder aufleben und entführt den Leser in die unbeschwerte Zeit kurz vor dem 1. Weltkrieg.

Fazit
Ein spannender & unterhaltsamer Seebad-Krimi der Lust auf weitere Fälle für Viktoria Berg und Christian Hinrichs macht. Elsa Dix lässt die die mödäne Zeit von Seebädern und der Klassengesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts wieder aufleben.

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Veröffentlicht am 12.04.2020

Spannender Plot & starker Einstieg verloren sich im weiteren Verlauf -> mir fehlte der Biss!

Die Aschebringerin: Sprung zwischen den Welten
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Die Erde gibt es nicht mehr - seit 200 Jahren - zerissen von tausenden Asteroiden.
Die Menschheit ist geflüchtet auf einen Planeten namens Alpha, umgeben von 23 Monden.
Doch um diesen bewohnbar zu machen, ...

Die Erde gibt es nicht mehr - seit 200 Jahren - zerissen von tausenden Asteroiden.
Die Menschheit ist geflüchtet auf einen Planeten namens Alpha, umgeben von 23 Monden.
Doch um diesen bewohnbar zu machen, muss eine künstliche Atmosphäre geschaffen werden.
Eine Kuppel, die Alpha umschließt und unendliche Mengen Energie kostet, planetarer Energie.
Neue Technologien ermöglichen, durch Portale zu den Monden, die Gewinnung der so dringend benötigten Ressource.
Yashira ist eine dieser Portalläufer, Springerin zwischen den Welten, eine Energiebringerin für Alpha.
Doch ein Fehler der Regierung fördert Yashiras schlummernde Gabe zu Tage und wirbelt gleichermaßen ihre eigene Welt durcheinander.
Denn Yashira kann selbst Portale erschaffen, wird von der umjubelten Sportlerin zur Gejagten und findet sich plötzlich auf den recht lebhaften "unbewohnten" Mond Omega wieder.
Langsam kommt sie hinter die Lügen und Machenschaften der Regierung und was vor 200 Jahren wirklich auf der Reise zur neuen Heimat so vieler Menschen passiert ist.

P. J. Ried hat mit ihrer Idee einen starken Grundstein für eine spannende & mitreißende Fantasygeschichte gelegt.
Zügig taucht man in die Welt von Yashira ein und kann sich auch gut in sie hineinfühlen, zumindest anfangs.
Überraschte mich zu Beginn eine taffe, junge Frau, entwickelte sich die "Heldin" letztendlich zu einem blassen, kindlichen, ja teilweise naiven Schatten ihrer Selbst.

Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin sich im Laufe der Geschichte mit ihren vielen Möglichkeiten und den zahlreichen Monden als Nebenschauplätze verzettelt hat.
Auf einmal waren einfach so viele Personen und Orte in die Story involviert.
So viele Handlungsstränge und Verbindungen mussten in kurzer Seitenzahl zu Ende gebracht werden, dass in meinen Augen auch die Stärke der Protagonistin Yashira verloren ging.
Und auch der klare, rote Faden zu Anfang des Buches franste mit fortschreitender Seitenzahl immer mehr aus.

Mich konnte daher die vielversprechende Idee als Geschichte leider nicht komplett überzeugen.

Fazit
Ein spannender Plot & starker Einstieg verloren sich leider im weiteren Verlauf der Geschichte.
Viele Handlungen wirkten im Geschehen konstruiert und letztendlich unrund und blieben hinter meinen Erwartungen zurück.
Die starken Protagonisten konnten nicht dauerhaft überzeugen & verloren sich in der Fülle der Figuren.

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Veröffentlicht am 06.04.2020

Die Idee war vielversprechend, konnte mich aber nicht ganz überzeugen.

Mohnblütenträume
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An diesem Reihenauftakt haben mich tatsächlich 3 Dinge sehr gereizt, weswegen ich mich gerne als Rezensent zur Verfügung gestellt habe: das Cover, die Thematik Götter & Mohnblumen (einer meiner Lieblingsblumen).
Ich ...

An diesem Reihenauftakt haben mich tatsächlich 3 Dinge sehr gereizt, weswegen ich mich gerne als Rezensent zur Verfügung gestellt habe: das Cover, die Thematik Götter & Mohnblumen (einer meiner Lieblingsblumen).
Ich war sehr gespannt auf die Umsetzung der Idee, denn genauso wie mich immer wieder Märchenadaptionen reizen, verhält es sich mit der Einwebung von Göttergeschichten und -legenden in Büchern. :)

Lilyana Ravenheart hat sich in "Mohnblütenträume" dafür entschieden sogar mehrere "Stammbäume" bekannter Götter zu vermischen.
Neben Bastet, der ägyptischen Katzengöttin, wählt sie auch Morpheus, der griechische Gott des Traumes/ Schlafes, für ihre Geschichte aus.
Auch andere Götterfiguren haben in ihrem 1. Band der "Verbotenen Götterliebe"-Reihe Beachtung gefunden und werden in die Story miteingeflochten.
Die Haupthandlung findet allerdings in der Gegenwart statt, denn durch tragische Umstände wurden Morpheus und Bastet getrennt, als die Götter die verbotene Liebe der Beiden entdeckten. Tausende Jahre später findet Bastets Seele in Zia wieder einen Körper und Morpheus begibt sich auf die Suche nach seiner Liebsten.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen.
Und auch ohne Vorkenntnisse in der Mythologie findet man sich schnell in der Götterwelt zurecht, da sie zwar wichtig für das Grundverständnis der Geschichte ist, sonst aber eine untergeordnete Rolle spielt bzw. sich nur auf die Hauptfiguren konzentriert.

Leider konnte mich die Geschichte nicht ganz überzeugen.
Ich fand beide Aspekte und Handlungsstränge interessant & spannend, aber gerade die Verflechtung beider Zeitebenen empfand ich als nicht so gut gelungen.
Ein Buch mit so wenigen Seiten, noch nicht einmal 200, zu schreiben, ist sicherlich eine zusätzliche Herausforderung, denn den Charakteren und dem Geschehen kann nicht so viel Raum zur Entfaltung gegeben werden.
Hier hat es für mich leider nicht funktioniert, die Geschichte fühlte sich auseinandergerissen an und hinterließ einen zähen und spannungslosen Eindruck.
Da mir die Grundidee aber sehr gut gefallen hat & zumindest der nächste Band auch eine ähnliche Seitenzahl verzeichnet, werde ich der Reihe mit Band 2 noch eine Chance geben.
Vorraussichtlich beinhaltet die Reihe, nach Auskunft der Autorin, schlussendlich 5 Bände. :)

Fazit
Eine vielversprechende Idee mit angenehmen Schreibstil. Allerdings konnten mich die Übergänge zwischen den Handlungssträngen nicht überzeugen, die Geschichte wirkte dadurch zäh & teilweise spannungslos.
Dennoch hat die Reihe durchaus Potenzial & ist aufgrund ihrer Kürze der einzelnen Bände einen genaueren Blick wert. ;)

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Veröffentlicht am 03.04.2020

Ein magisches Abenteuer - voller Fantasie und endlosen Möglichkeiten!

Niemandsstadt
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"Niemandsstadt" ist der erste Jugendroman von Tobias Goldfarb, der bisher vor allem als Autor und Regisseur von Theaterstücken bekannt ist.
Das Jugenddebüt ist dem Autor gelungen - in meinen Augen.
Warum ...

"Niemandsstadt" ist der erste Jugendroman von Tobias Goldfarb, der bisher vor allem als Autor und Regisseur von Theaterstücken bekannt ist.
Das Jugenddebüt ist dem Autor gelungen - in meinen Augen.
Warum ich dies so betone?
Tja, "Niemandsstadt" ist anders, besonders --> entweder man mag es oder nicht. ;)

"Niemandsstadt" ist ein Buch auf das man sich einlassen muss, frei von jeglichen Erwartungen, frei von Grenzen...
In diesem Zusammenhang fallen mir Bücher wie "Alice im Wunderland" oder "Plötzlich Fee" ein, die bei mir genau den gleichen Leseeindruck hinterlassen haben.
Diese eine besondere Gefühl!
Dieses Gefühl von Blubberblasen im Kopf während des Lesens, während man sich mit den Figuren auf Abenteuerreise begibt, in Welten, die für mich sehr rationaldenkenden Menschen, oft schwierig zu fassen sind.
In Welten geprägt von Magie und Träumen, die irdische Gesetzmäßigkeiten ausser Kraft setzen, die zugleich logisch & unlogisch sind.

Bei solchen Geschichten den Leser abzuholen ist eine Schreibkunst, die nicht Jeder beherrscht. ;)
Doch Tobias Goldfarb hat seinen Figuren Josefine, Elisabeth & Yai Leben eingehaucht, das Drüben mit dem Hier perfekt verbunden, die Magie, die Technik, den Fortschritt und die Traumwelt neu erfunden.

Diese Geschicht wird lange in mir nachhallen, weil sie so anders geschrieben ist!
Kennt ihr dieses Gefühl, wenn man sich Unendlichkeit versucht vorzustellen?
Dieses wahnsinnige, verrücktmachende Gefühl, je länger man darüber nachdenkt?
Oder, wenn man ein Rätsel einfach nicht lösen kann?

So ist die Niemandsstadt...
Und die Niemandsstadt verschwindet...
Denn wenn die Technik den Alltag bestimmt, bleibt kein Platz mehr für Träume und Langeweile...
Und damit auch kein Platz mehr für Magie. :(

Begleitet Eli & Fein und rettet die Träume!
Rettet die Niemandsstadt!

Fazit
Diese Geschichte ist skurril & sonderbar, logisch & unlogisch zugleich, voller Fantasie und endlosen Möglichkeiten.
Ein Abenteuer nicht nur für junge Leser!

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Constanzes Schicksal, stellvertretend für so viele Familien der Zeit, hat mich sehr bewegt!

Libellenjahre
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Ein toller & mitreißender Auftakt ist der Autorin Izabelle Jardin mit "Libellenjahre" gelungen und erzählt dabei nicht nur die Geschichte von Constanze von Warthenberg, sondern gleichfalls von so vielen ...

Ein toller & mitreißender Auftakt ist der Autorin Izabelle Jardin mit "Libellenjahre" gelungen und erzählt dabei nicht nur die Geschichte von Constanze von Warthenberg, sondern gleichfalls von so vielen Schicksalen während des 2. Weltkrieges.

Wie auch bei ihrem letztem Buch brauchte ich erst wieder einige Seiten, um in ihren eigenen Schreibstil einzutauchen, der sich zuanfangs für mich immer etwas schwerfällig, teilweise auch störig, lesen ließ.
Aber genau dieser Schreibstil verschafft ihren Geschichten diese besondere Tiefe und lässt gleichzeitig ihre Figuren sehr authentisch erscheinen. Ungeschönt & klar!

"Libellenjahre" umfasst im groben die Ära des 2. Weltkrieges von 1930 bis 1949 und der Leser lernt die 19-jährige Constanze kennen und begleitet sie die nächsten Jahre als junge Ehefrau, dann als Mutter, später auch als vermeintliche Kriegswitwe.
Haupthandlungsorte sind vor allem die damalige freie Handelsstadt Danzig und Königsberg, welche während des 2. Weltkrieges noch zum Deutschen Reich gehörte (heute gehören beide Städte zu Polen).

Ich hatte während des ganzen Buches das Gefühl durch Constanzes Augen die Welt zu sehen, das Weltgeschehen mitzuerleben, ihre Gedanken, ihr Entsetzen, ihre Wut & Verzweiflung und ihre Trauer mitzuerleben und -zufühlen.
Izabelle Jardin hat zudem perfekt die emotionale Entwicklung Constanzes eingefangen.
War sie vor dem Krieg noch jung und voller Tatendrang, voller Hoffnungen und Perspektiven für die Zukunft mit ihrer großen Liebe Clemens, merkt man im Laufe der Geschichte immer mehr die Abgestumpftheit, das Grau ihrer Gedanken, die Ausweglosigkeit, das Mürbemachen, den Pragmatismus, verursacht durch den langjährigen Krieg.
Vor allem das Leid dieser Generation ist schier unbegreiflich sich vorzustellen! :(
Umso bemerkenswerter, dass Viele ihre Hoffnung auf bessere Tage nicht verloren haben.

Mir war schon nach den ersten Seiten klar, dass es sich auch hier wieder um ein gutes Buch der Autorin handelt, aber die letzten 20% des Buches haben mir vorallem emotional alles abverlangt, so dass ich zurecht sagen kann, dass der Auftakt der Warthenberg-Saga mehr als empfehlenswert ist!
Und ich warte nun sehnsüchtig auf den 2. Band der Dilogie, der voraussichtlich im Oktober 2020 erscheinen soll, denn die Autorin hat im letzten Absatz einen gemeinen Köder, auch als Cliffhanger bekannt, ausgeworfen. ;)

Fazit
Ein sehr gut recherchiertes Buch, welches mich sowohl gut unterhalten, als auch informativ gebildet hat.
Viele Zusammenhänge konnten für mich, in der Geschichte eingebettet, wieder aufgefrischt werden.
Constanzes Schicksal, stellvertretend für so viele Familien der Zeit, hat mich sehr bewegt & emotional berührt.

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