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Veröffentlicht am 22.03.2020

Ein verstörender und tendenziell schwacher Thriller

Blutgott
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Beschreibung
Die geschilderten Fälle gehen recht schnell von statten und auch die Minderjährigen lernt man in diesem Buch nicht wirklich kennen. Stattdessen legt Veit Etzold einen großen Fokus auf die ...

Beschreibung
Die geschilderten Fälle gehen recht schnell von statten und auch die Minderjährigen lernt man in diesem Buch nicht wirklich kennen. Stattdessen legt Veit Etzold einen großen Fokus auf die Ermittlungsarbeiten. Im Vordergrund stehen hierbei weniger die Taten an sich. Es werden einige andere Täter in diesem Buch erwähnt und ihre Taten genauer geschildert. Natürlich immer mit dem Gedanken, dass die Ermittler sich dem Blutgott nähern. Für meinen Geschmack war das allerdings etwas zu viel Gerede, so dass die Handlung nie richtig auf den Punkt gekommen ist.
Generell fand ich auch das Buch etwas zu schnelllebig. Wie bereits erwähnt hat man die Minderjährigen Täter nie wirklich kennengelernt und auch nur ein einziges Mal das Vorgehen des Blutgottes, wie er sich einem der Täter nähert. Ich fand das ehrlich gesagt schade, denn das sind bei mir die Momente, in denen viel Nervenkitzel entsteht. Neben der Kontaktaufnahme mit Noah gab es noch den Moment, in dem Ralle in das Haus eindringt und Marie sich als Killern ausgibt. Auch das Ende hat mir wirklich gepackt und hat mich erschreckt und neugierig gemacht. Leider gab es für mich ansonsten eher weniger Spannungsmomente.
Des Weiteren ist für mich die Frage offen geblieben, was ein Neutrum ist. Dies konnte ich mir erst einigermaßen erschließen, nachdem ich den Begriff bei Google eingegeben habe. Mag sein, dass ich das evtl. überlesen habe.
Nun zu den Charakteren, was soll ich sagen. Irgendwie konnte ich zu keinem der Protagonisten eine Bindung aufbauen oder Sympathie herstellen. Vermutlich lag das daran, dass man über keinen der Ermittler, Täter oder Opfer etwas genauer in Erfahrung bringen konnte, was die privaten Angelegenheiten, Gedanken und Gefühle anbelangt. Immer mal wieder sind kleine Details eingeflossen (z.B. dass sich jemand wegdreht, dass man immer wieder an die Tat denken muss usw.), aber keine größeren Informationen zu den Gedanken oder Handlungen, welche die Charaktere näher dargestellt hätten. Zudem stellt sich mir bei diesem Buch auch die Frage, weshalb es noch als „Clara-Vidalis-Thriller“ deklariert wird, wenn Clara hierin gar keine so große Rolle spielt. MacDeath, als Claras Ehepartner, nimmt eine etwas größere Rolle ein. Er ist der Profiler. Damit kommt ihm eine entscheidende und vor allem auch interessante Rolle zu. Auch diese wird für meinen Geschmack nicht so richtig ausgefüllt. Vor allem wenn ich die Rolle des Profilers mit anderen Büchern vergleiche, in denen die Profiler eine Rolle spielen.
Die geschilderten Taten fand ich allerdings super! Hier wurde sehr detailgetreu geschildert, wie die Opfer zugerichtet wurden. Sehr schockierend, aber dennoch passend für einen Thriller! Super!
Ein Kompliment möchte ich allerdings noch für das Cover aussprechen. Der Verlag hat hier wirklich großartige Arbeit geleistet. Ich mag dieses erhabene Gefühle des Covers und finde auch das Symbol vorne auf dem Cover passend, denn darum geht es in diesem Buch ja.

Fazit
Insgesamt ein verstörender Thriller, in welchem teilweise auf blutrünstige Art und Weise geschildert wird, wie die Opfer aufgefunden wurden und wie die Täter vorgegangen sind. Stellenweise wird auch die Realität nicht außer Acht gelassen und immer wieder wahre Fälle geschildert, was das Buch sehr interessant macht. Von mir gibt es 3,5 Sterne, da mir die Idee des Buches gut gefallen hat, es allerdings an der Umsetzung gehapert hat.

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Veröffentlicht am 18.03.2020

Ein Lesehighlight!

Die Farben der Schönheit – Sophias Hoffnung (Sophia 1)
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Inhalt
Kennenlernen tun wir Sophia in Berlin, Studentin der Chemie. Gut behütet ist sie bei ihren Eltern aufgewachsen und hat eine Entscheidung getroffen, die ihr Leben verändert und die dazu führt, dass ...

Inhalt
Kennenlernen tun wir Sophia in Berlin, Studentin der Chemie. Gut behütet ist sie bei ihren Eltern aufgewachsen und hat eine Entscheidung getroffen, die ihr Leben verändert und die dazu führt, dass ihre Eltern sie verstoßen. Sophia bleibt nichts anderes übrig, als sich eine neue Unterkunft zu suchen und irgendwie Geld zu verdienen. Zum Glück gibt es ihre beste Freundin Henny, die sich für Sophia einsetzt und ihr zu einem neuen Job verhilft. Als es für Henny nach Paris geht, steht es gar nicht lange zur Debatte, denn keine Frage - Sophia kommt natürlich auch mit. Für Sophia erscheint alles wie ein Neuanfang. Doch auch in Paris warten die Schattenseiten des Lebens auf sie. Sie benötigt eine Arbeitserlaubnis, einen Pass, einen Job. Sophia strengt sich an, besucht Bibliotheken und arbeitet hart an sich. Sophia glaubt fest daran, dass sie sich ihren Traum der Kosmetikherstellerin erfüllen kann, doch dann kommt sie ins Krankenhaus und erfährt eine traurige Nachricht… Für Sophia bricht eine Welt zusammen und auch Henny verändert sich, es scheint, als wolle Henny nicht mehr mit Sophia zusammenwohnen und sie unterstützen. Sophia setzt alles auf eine Karte und bewirbt sich in einer kleine Kosmetikboutique bei Helena Rubinstein. Diese hält ein Jobangebot für Sophia bereit, was diese nicht ausschlagen kann. So begibt sich die junge Sophia nach New York und lässt ihr altes Ich immer mehr hinter sich. Wird Sophia hier ihr Glück finden können?

Beschreibung
„Ich hatte Zeit, um nachzudenken. Alles kam mir so unwirklich vor. Noch vor einigen Tagen war ich in Berlin gewesen, und jetzt saß ich hier. Es war seltsam. Indem ich Französin wurde oder zumindest das Recht erhielt, mich her aufzuhalten, streifte ich die alte Sophia gänzlich ab und wurde zu einer neuen. Doch zu was für einer Version von mir selbst?“ (S.142 f.)

Auf diesem Weg zur ihrem Selbst begleiten die Leser und Leserinnen Sophia und durchleben dabei die unterschiedlichsten Emotionen und Geschehnisse.
Schon auf den ersten Seiten konnte ich mich sofort auf die Geschichte von Sophia einlassen und mich in die 1920er Jahre hinein versetzen. Das alte Berlin wahrnehmen, mit all seinen Gebäuden und dem Geruch, die Kleider die Sophia getragen hat, die Universitäten und die Männer der damaligen Zeit. Ich konnte mir das Theater vorstellen, die Schauspieler und die Hoffnungen von Henny und Sophia nachvollziehen. Auch in Paris hatte ich die kleinen Geschäfte und vor allem auch die teuren Läden direkt vor Augen. Es hat sich so angefühlt, als wäre ich dabei gewesen. Was vor allem auch an dem wundervollen Schreibstil von Corina Bomann liegt. Sie schreibt so detailgetreu, emotional und mit einer Leichtigkeit, dass die Seiten nur so dahin fliegen. Sie erweckt die Charaktere zum Leben, schreibt ihnen ganz individuelle Charakterzüge zu und trifft genau das Frauenbild der damaligen Zeit. Teilweise kam das Gefühl auf, dass Corina Bomann selber in den 1920er Jahren gelebt hat und die Geschichte von Sophia ihre eigene wäre und genau das ist es, was dieses Buch zu etwas ganz besonderem macht. Des Weiteren lässt die Autorin zu keiner Zeit den roten Faden außer Acht! Familie, Kosmetik, die Liebe und die Todgeburt werden jederzeit wieder erwähnt und nicht einfach so abgehakt, was bei vielen Bücher oftmals der Fall ist. Nebenbei sorgt Corina Bomann für spannende Momente, wie z.B. der Manipulation von Produkten, die verheimlichte Schwangerschaft gegenüber Darren O’Connor und die Todgeburt. Auch was Henny und ihren Freund Jouelle betrifft, kommt es immer mal wieder zu Momenten der Spannung - was ist das zwischen den Beiden, warum verhält Henny sich so komisch und warum antwortet sie Sophia in New York so selten? Selbst Helena Rubinstein macht es immer wieder spannend. Am Ende des Buches häufen sich diese Momente der Spannung, sodass es zu einem gemeinen Cliffhanger kommt, der Lust darauf macht, das Buch weiterzulesen. (An dieser Stelle möchte ich noch einmal kurz eine Leseerfahrung mit euch teilen. Ich habe die ganze Zeit gedacht, dass da im Krankenhaus bestimmt etwas nich sauber gelaufen ist und habe gedacht, dass man im zweiten Teil sicherlich mehr dazu erfährt, da ich im ersten Band noch nicht damit gerechnet habe. Und dann kommt dieser Brief an. Ich hab tatsächlich kurz einen Laut von mir gegeben und konnte es nicht glauben. Ich musste indem Moment einfach mit jemandem darüber reden, da ich es einfach nicht fassen konnte und es dennoch die gesamte Zeit über geahnt habe. Das hat Corina Bomann sehr gut hinbekommen.)
Es ist so wundervoll miterleben zu können, wie Sophia, obwohl sie quasi ganz alleine ist und keine Freunde oder Familie bei sich hat, für die Arbeit aufopfert und immer wieder das Gute in dem Ganzen Unglück sieht und für sich verbucht, dass sie es zu etwas gebracht hat. Auch die kleine Liebesgeschichte, die sich zwischen O’Connor und ihr entwickelt ist schön und gleichzeitig doch so traurig, denn man erfährt alles hautnah mit. Sophias Ängste, ihre Sorgen, ihre Hoffnungen und ihr Liebeskummer.
Sophia selber hat sich zu einer selbstbewussten Frau entwickelt. Für mich war sie zu Beginn schnell zu verunsichern, sehr vorsichtig und zurückhaltend, teilweise auch sehr ängstlich, wenn man daran denkt, dass sie sich auch nicht getraut hat durch die Tür im Theater zu schauen. Dadurch, dass sie ihrem Vater allerdings schon die Stirn bieten musste, hat sie hier schon einen großen Schritt nach vorne gemacht. Sie hat sich hier schon getraut, ihren eigenen Weg zu gehen und das Kind nicht abzutreiben und genau diese kleine Stärke, die tief in ihrem Inneren gesteckt hat, hat sich immer weiterentwickelt. Sie hat sich überwunden das Baby zu behalten, sie hat als Garderobiere gearbeitet, ist nach Paris gezogen, hat sich getraut bei Helena Rubinstein anzuheuern und letztendlich sogar nach New York zu ziehen. Sie hat niemals den Lebenswillen verloren und ist zu keiner Zeit auf die falsche Bahn geraten. Wie gut, dass sie ein paar Menschen um sich herum hat, die ihr rasch ans Herz wachsen.
Vor allem Henny hat einen großen Schritt zu Sophias Entwicklung beigetragen und quasi die Grundlage für alles gelegt. Ich kann verstehen, dass Sophia in Henny eine gute Freundin gefunden hat, denn ich habe sie genauso sehr ins Herz geschlossen wie Sophia. Sie ist ein kleiner Wirbelwind, trägt das Herz auf dem rechten Fleck, steckt so voller Freude, Hoffnungen und Motivation und ist ein lebensfroher Mensch, der sich von Niemandem bremsen lässt. Umso schöner war es, dass Sophia bei ihrer Freundin unterkommen konnte, dass Henny sie unterstützt hat und immer zu ihr gehalten hat. Sein wir mal ehrlich - genau solche Freunde wünscht man sich doch, oder? Auch wenn Henny sich immer mehr zurückzieht und sicherlich auch einige falsche Entscheidungen trifft oder nicht gerade freundschaftlich handelt…
Besonders spannend und interessant fand ich auch die Geschichte um Helena Rubinstein und ihre „Beziehung“ zu Elizabeth Arden. Ich habe mich häufiger gefragt, woher Corina Bemann all diese Informationen hat, ob sie teilweise der Wahrheit entsprechen und hätte mir am liebsten Dokumentationen zu den beiden Damen der Kosmetikbranche angesehen.
Die gesamte Zeit über habe ich meinen Fantasien zu den beiden Damen freien Lauf gelassen, doch auf den letzten hundert Seiten musste ich einfach bei Google nachschauen, wie die beiden aussahen. Zwei Frauen, die die Kosmetikbranche noch heute revolutionieren. Selbst die Kosmetiklinie Max Factor kam im Buch vor.
Zum Schluss möchte ich nun auch noch einmal kurz auf das Cover eingehen. Ich finde die Farbzusammenstellung wunderschön und es ist vermutlich genau das „Fuchsia“, was Darren O’Connor für seine Cremedosen verwenden wollte. Und ja, er hat recht - genau solche pink Töne gefallen den Frauen, zumindest mir! Er wirk elegant und passend für die Kosmetik. Da ich mir auch die anderen Cover schon angesehen habe, finde ich es toll, dass der ullstein Verlag seinen Covern treu geblieben ist und alle aufeinander abgestimmt hat. Ich finde man sieht von Cover zu Cover, dass sich Sophia verändert und immer reifer und erwachsener wird.

Fazit
Auf jeden Fall macht dieses Buch nun Lust auf eine Fortsetzung, für mich bleiben noch so viele Fragen offen und gerade am Ende wurde es immer spannender. Ich bin so gespannt darauf, was der Brief von Elizabeth Arden bewirken wird. Lass Sophia sich auf ihr Angebot ein und wendet Helena Rubinstein den Rücken zu? Gerät Sophia auf die falsche Bahn und wir zu einem „Spitzel“? Wird durch Sophia irgendein Gerücht oder vielleicht auch eine Wahrheit nach draußen transportiert, die dazu führt, dass ein öffentlicher Krieg zwischen den beiden Damen der Kosmetik entfacht? Vielleicht schafft Sophia sogar ihre eigene Kosmetik zu produzieren? Welches Spiel treibt Darren, meldet er sich nochmal bei Sophia oder hat er sie für immer verlassen? Auf welche Spuren wird Sophia in Paris stoßen und wer steckt hinter diesen unglaublichen Vorkommnissen, die ihr Kinder betreffen? Werden sich ihre Eltern wieder bei Sophia melden und wie reagieren sie darauf, wenn sie hören, wo Sophia mittlerweile steht und was alles Geschehen ist?
Hach, ich habe so viele Fragen und freue mich unheimlich auf den nächsten Teil! Am liebsten würde ich ihn sofort lesen.
Es ist wie „der Teufel trägt Prada“ nur in viel emotionaler, romantischer, interessanter und weniger oberflächlich. Quasi die schönere Version von „der Teufel trägt Prada“.
Für mich bislang mein Jahreshighlight!

„Gut. Denken Sie immer daran, wir machen Schönheit für Königinnen und sind die Königinnen der Schönheit!“ (S.429 - Madame Rubinstein zu Sophia)

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Veröffentlicht am 17.03.2020

Kann mit Teil 1 nicht mithalten

All in - Zwei Versprechen
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Beschreibung
Nachdem ich den ersten Teil „All in - Tausend Augenblicke“ gehört habe und es eine absolute Herzensgeschichte für mich war, musste ich einfach den zweiten Teil direkt im Anschluss daran hören. ...


Beschreibung
Nachdem ich den ersten Teil „All in - Tausend Augenblicke“ gehört habe und es eine absolute Herzensgeschichte für mich war, musste ich einfach den zweiten Teil direkt im Anschluss daran hören.
Der erste Teil der Dilogie um Kacey und Jonah war wirklich etwas ganz Besonderes im Bereich Young Adult. Es geht um große Gefühle, um mehr als nur Bettgeschichten, sondern um ein ernsthaftes Thema bei dem man die gesamte Zeit darauf hofft, dass sich alles zum Guten wenden wird und dann bitterlich enttäuscht wird. Es ist so unfassbar traurig und schockierend, dass einem dieses Buch einfach in Erinnerung bleibt und im Herzen. Neben dieser hervorragend ausgearbeiteten sozio-emotionalen Eben haben wir hier auch noch einen Rollenwechsel - statt des Bad-Boys haben wir hier ein Bad-Girl, das allerdings gar nicht so Bad ist, wie man nun vielleicht denken mag. Kacey ist eine Rockerin, sie liebt Musik und trinkt dann auch mal gerne Alkohol. Im zweiten Teil wird ihr dieser Alkohol in Kombination mit ihrer Karriere zu ihrem (positiven) Verhängnis. Denn Theo holt sie aus diesem Loch wieder heraus und es gelingt ihm sogar, dass sie sich dem Alkohol abwendet. Doch am Schlimmsten sind die Gründe, weshalb Kacey so große Mengen an Alkohol trinkt und genau an diesen muss angesetzt werden. Wer kann ihr besser dabei helfen als Theo, der Bruder von Jonah. Allerdings fällt Theo das alles gar nicht so einfach, denn was Kacey nicht weiß ist, dass er Gefühle für sie hegt von denen auch Jonah etwas gewusst hat und ihn sogar darauf angesprochen hat mit einer großen Bitte. Nebenbei versucht Theo immer mehr sich selber zu finden und nicht nur das, auch seinen Vater möchte er von seinen Talenten überzeugen und ihm endlich zeigen, dass auch er ein Recht darauf hat geliebt und anerkannt zu werden.
Insgesamt ist die Handlung, die sich Emma Scott ausgedacht hat, ganz schön und sicherlich mit viel Herz geschrieben. Dennoch empfinde ich einige Handlungen der Protagonisten etwas überzogen. Dazu gehört z.B. dass Kacey dem Alkohol verfällt - okay, kann passieren. Darüber möchte ich mal hinweg sehen. Der nächste Punkt war für mich die Eileiterschwangerschaft von Kacey und in diesem Zuge auch die Versöhnung mit ihrer Mutter, genauso wie die Versöhnung von Theo und seinem Vater. Ich hatte dabei das Gefühl, dass Emma Scott hier vieles schnell übers Bein brechen wollte. Mir ging das viel zu schnell und Jonah wurde mal ebenso abgehakt, auch wenn Emma Scott immer wieder ein wenig Trauer hat einfließen lassen. Aber Schwangerschaft, Hochzeit, Versöhnung usw. so schnell hintereinander? Das war für mich schon wieder sehr realitätsfern. Manchmal finde ich es so schade, dass man nicht einfach nur beim ersten Teil bleibt und sich den zweiten spart oder dann drei Teile daraus macht, wenn man noch so viel geschehen lassen möchte.
Die Vertonung der Charaktere hat mir - zumindest bei Kacey - erneut super gefallen. Polly Norden hat eine rauchige Stimme, die wie „die Faust aufs Auge“ passt und Kacey damit in ihrem rockigen, rebellischen Charakter untermalt. Konrad Krüger hingegen hat mir für Theo nicht so gut gefallen. Auch er ist - im Gegensatz zu Jonah - ein etwas selbstbewussterer Mann der tätoowiert und sich von Niemandem in etwas hinein reden lässt. Konrad Krüger hat zwar eine schöne Stimme, die hier - wie gesagt - nicht ganz passend war. Teilweise wurde hier relativ monoton vertont und im Gegensatz zu Polly Norden ohne dem Charakter Leben einzuhauchen. Das fand ich etwas schade und hätte besser ausgewählt werden können, vor allem weil ich die Stimme von Jonah bereits so treffend fand.
Und am Ende bleibt für mich immer noch die Frage von Jonah’s und Theo’s Mutter offen - was wäre, wenn Jonah durch die Tür kommen würde, für wen würdest du dich entscheiden? Ich finde es einfach schwer nachvollziehbar, dass man sich nach dem Tod eines Menschen in seinen Bruder verliebt. Müssten dann nicht vorher auch schon Gefühle da gewesen sein?

Fazit
Mich hat der zweite Teil leider etwas enttäuscht. Da ich ihn stellenweise überzogen fand und ein wenig zu schnelllebig, gebe ich dem Buch 4 Sterne. Tatsächlich habe ich erst mit 3,5 Sternen geliebäugelt, allerdings mag ich Theo und Kacey nach wie vor gerne und habe sie so sehr ins Herz geschlossen, dass ich mich einfach nicht dazu durchringen konnte, einen halben Stern abzuziehen, irgendwie hat das diese Geschichte nicht verdient.

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Veröffentlicht am 14.03.2020

Ein gelungener Auftakt!

Vanitas - Schwarz wie Erde
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Inhalt
Carolin Springer - so heißt ihr neues Leben. Ihr Leben auf der Flucht, immerzu mit der Aufmerksamkeit bei möglichen Veränderungen und Verfolgern. hat eine neue Identität annehmen müssen. Ihr altes ...

Inhalt
Carolin Springer - so heißt ihr neues Leben. Ihr Leben auf der Flucht, immerzu mit der Aufmerksamkeit bei möglichen Veränderungen und Verfolgern. hat eine neue Identität annehmen müssen. Ihr altes Leben wurde im wahrsten Sinne des Wortes begraben. Nun arbeitet Carolin in einer Friedhofsgärtnerei in Wien. Doch nicht lange bleibt sie in dieser Umgebung, denn der Polizist Robert taucht auf, der einzige Mensch, der von Carolins düsteren Erlebnissen weiß und alles dafür tut, dass sie nicht entdeckt wird. Wirklich alles? Denn Robert schickt sie nach München, um dort an einem mysteriösen Fall zu arbeiten - hier kommen auf Baugrundstücken immer wieder Menschen um ihr Leben. Absicht oder Zufall? Carolin beginnt zu recherchieren und verzettelt sich dabei selber.

Beschreibung
Ich habe schon einige Bücher von Ursula Poznanski gelesen sowohl die Thriller für Erwachsene als auch ihre Jugendbücher. Bislang war ich immer sehr begeistert und gleich im Vorwege - auch dieses Buch fand ich toll!
Das Buch ist als Thriller deklariert und ich finde dieses Genre für das Buch passend. Wer allerdings einen blutrünstigen und so spannenden Thriller erwartet, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt, ist mit diesem Buch allerdings nicht gut aufgestellt. Ursula Poznanski hat hier zwar einen tollen Thriller geschrieben, der jedoch ein wenig sanfter ist, als die üblichen Thriller, die in diese Kategorie fallen.
Man wird von Anfang an in die Geschichte hinein geworfen und ist sofort mittendrin im Geschehen, so dass es keine langen Schilderungen gibt, die da Buch unnötig in die Länge ziehen. Die Spannung wird auch über die Kapitel hinweg gut aufrecht erhalten und zieht sich von Seite zu Seite, denn man erfährt immer etwas mehr über Carolin selbst, ihre Vergangenheit, ihre Ermittlungen und ständig habe ich mich gefragt, wie Carolin sich aus der Sache mit Saskia, der Journalistin, befreien kann, ob sie nicht noch angegriffen wird oder sie letztendlich an den ganzen Vorfällen Schuld ist. Ursula Poznanski lässt viel Interpretationsspielraum, um die Spannung aufrecht zu erhalten und dem Leser keine Chance, voreilige Schlüsse ziehen zu können, so dass es niemals langweilig war das Buch zu lesen. Aufgrund der Stück für Stück geschilderten Vergangenheit von Caro und ihrem Fall in der Baubranche, fragt man sich ständig, ob jemand aus ihrer Vergangenheit hinter Caro her ist oder ob wer Verdacht geschöpft hat und sie nun an ihren Ermittlungsarbeiten hindern möchte.
Es hat mir unheimlich viel Freude bereitet, Carolin bei ihren Recherchearbeiten zu begleiten und mit ihr gemeinsam die Blumengrüße zu deuten.
Die Charaktere hat Ursula Poznanski gut ausgearbeitet und sie geschickt miteinander in Verbindung gebracht. Die Auflösung war dann super interessant und ich wäre wohl niemals auf die Idee der Kommunikation zwischen einzelnen Charakteren gekommen - interessant! Man weiß nie wirklich, wem man vertrauen kann und teilweise hatte ich schon das Gefühl, dass auch Robert vielleicht nicht unbedingt das Beste für Carolin möchte, da er zum Ende hin keinen Kontakt mehr zu Carolin hat. Apropos Ende - die hat die Autorin soweit offen gelassen, dass man nur gar nicht anders kann, als die Fortsetzung zu lesen, die zum Glück schon erschienen ist.
Das mir dieses Buch so gut gefallen hat, ist natürlich auch ein wenig dem Schreibstil von Ursula Poznanski geschuldet. Sie schreibt flüssig, lässt an den richtigen Stellen Raum für Interpretationen und Gänsehaut.

Fazit
Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne. Es kein kein typischer Thriller, denn dafür ist dieses Buch meiner Meinung nach zu sanft, dennoch gibt es auch hier den Pageturner Effekt und man erfährt von Seite zu Seite immer etwas mehr, so dass die Spannung durchgängig gehalten wird. Insgesamt ein sanfter Thriller, der neugierig auf den zweiten Teil macht!

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Veröffentlicht am 10.03.2020

Ein emotionales Highlight! Ich habe dieses Hörbuch geliebt!

All In - Tausend Augenblicke
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Inhalt
Kacey Dawson spielt in einer angesagten Rockband in Las Vegas. Rauchen, Alkohol und Männer gehören zu ihrem Alltag. Von ihrer Familie hat sie sich losgesagt und telefoniert nicht äußerst selten ...

Inhalt
Kacey Dawson spielt in einer angesagten Rockband in Las Vegas. Rauchen, Alkohol und Männer gehören zu ihrem Alltag. Von ihrer Familie hat sie sich losgesagt und telefoniert nicht äußerst selten mit ihnen. Jonah Fletcher hingegen hängt sehr an seiner Familie. Er hat eine Herztransplantation hinter sich und verdient sein Geld mühsam mit Glasbläserei und als Chauffeur bei einem Limousinenservice. Genau in dieser Limousine sitzt Kacey nach einem ausgearteten Konzert mit ihrer Rockband. Doch davon bekommt Kacey quasi nichts mit, denn sie ist so sturzbesoffen, dass der Bodyguard sie in die Limousine legt, mit der Aufforderung an Jonah, sie nach Hause zu fahren. Doch Jonah entschließt sich, gegen alle Regeln, Kacey nicht dort abzusetzen, sondern nimmt sie mit zu sich nach Hause, da es Kacey scheinbar richtig schlecht geht und er bei den Journalisten für keine neue Story sorgen möchte. Als Kacey am nächsten Morgen wieder zu sich kommt, hat sie gleich eine enge Bindung zu Jonah. Sie mag seine fürsorgliche Art und beide verstehen sich auf anhieb. Schon bald berichtet Jonah ihr von seiner Herztransplantation. Doch der Liebe zueinander, tut das keinen Abbruch. Im Gegenteil, Jonah und Kacey scheinen unzertrennbar. Doch dann verrät Jonah Kacey etwas…

Beschreibung
All-in ist im Genre Young Adult erschienen und dementsprechend wurde auch das Cover angepasst. Meine erster Gedanke dazu war, dass mich wahrscheinlich eine typische Young-Adult Handlung erwarten wird - da ich mir den Klappentext zuvor nicht durchgelesen habe. Ich habe aufgrund der recht erotischen gewählten Farben, dem „Glitzern“, dem kleinen Streichholz im Fokus mit dem Feuer und der goldenen Schrift viele erotische Szenen erwartet - was nicht heißt, dass ich das Cover nicht wunderschön finde. Die Farben sind so schön klar und deutlich, die Kombination der Farben harmoniert wunderbar. Das typische Bad-Body trifft nettes Mädchen Klischee und Lieblingsthema vieler Autoren. Doch diesmal war alles ganz anders und Emma Scott hat gezeigt, das hinter Young Adult mehr steckt als nur Erotik, Klischees und Bad-Boys. Ganz im Gegenteil, sie hat das Pferd von hinten aufgezogen, mehr noch - sie hat eine ganz neue Handlung entwickelt und für so viele Emotionen gesorgt, dass ich von dieser Autorin unbedingt noch mehr lesen möchte. Mit ihrer Thematik hat Emma Scott auch dafür gesorgt, dass man zum Nachdenken angeregt wird und einen die Geschichte auch im Alltag nicht loslässt.
Diese Handlung verpackt Emma Scott mit einem leichten, aber überaus gefühlvollen Schreibstil, der so packend ist, dass man nichts anders kann, als immer weiter zu lesen.
Für die Handlung war die Vertonung im Übrigen auch total super! Ich fand die Vertonung von Kacey klasse, da Polly Nolden eine so wunderbare rauchige Stimme hat und deshalb perfekt zur rockigen Kacey gepasst hat. Auch die Art wie Tiziano Renz gelesen hat fand ich sehr besonders. Er hat die Sätze auf eine ganz besondere Art und Weise betont, kleine Pause gemacht und alles mit bedacht vertont. So fiel es mir überhaupt nicht schwer - wie sonst häufig - der Handlung zu folgen.
Ich habe alle Charaktere so ins Herz geschlossen, nicht nur Kacey und Jonah, sondern auch Theo, die Eltern von Jonah, Oscar, Dina, Tania usw. Sie sind alle so liebevoll, authentisch und herzlich. Man kann einfach nicht anders als sie zu lieben und fühlt sich bei ihnen geborgen. Für mich war es die ganze Zeit so, als wäre ich mittendrin in der Geschichte, als würde ich sie wahrhaftig miterleben. Man leidet mit, man empfindet mit und man kann die kleinen schönen Momente von Jonah so gut erfassen und mit ihm gemeinsam genießen.
Auf das Ende war ich irgendwie nicht vorbereitet. Ich habe die ganze Zeit über mit etwas anderem gerechnet und auf eine Wendung gehofft…

Ich habe dieses Hörbuch sehr schnell weggehört, was daran lag, dass mich nicht nur die Handlung gepackt hat, sondern auch die Charaktere und die Vertonung. Hier hat einfach alles gestimmt!

Fazit
Ich habe diese wundervolle Geschichte gerade zu Ende gehört und bin immer noch so überwältigt, dass ich gleich den zweiten Teil der All-In Dilogie begonnen habe. Ich habe schon lange nichts mehr gelesen und/oder gehört, was sooo gefühlvoll und überwältigend ist. Als ich mit diesem Hörbuch begonnen habe, habe ich eine ganz andere Erwartung gehabt, da ich mir den Klappentext auch nicht durchgelesen habe. Diese Erwartungen sind überhaupt nicht eingetroffen, sie wurden mehr als nur übertroffen. Ich habe nämlich gedacht, dass es eine klassische Young Adult Geschichte ist, mit ganz viel Erotik Anteil. Aber es ist so viel besser als das! Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich diese Handlung geliebt habe. Eine klare Lese- und/oder Hörempfehlung von mir und starke 5 Sterne für dieses Buch! Wenn ich könnte, ich würde dem Hörbuch noch mehr Sterne geben.
Ich bin so überzeugt von dieser Geschichte, dass ich tatsächlich überlege, ob ich mir nicht noch das Buch kaufe, damit ich es im Bücherregal stehen habe. Ein LESEHIGHLIGHT!

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