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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.03.2019

Forty Somethings - Relaxt in die zweite Lebenshälfte

Geburtstage sind noch lange kein Grund, älter zu werden
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Amüsant und kurzweilig erzählt Janna Hagedorn einen Schwank aus ihrem Leben zum Thema „Älter werden“. Dazu hat sie auch verschiedene Personen kurz zu interviewt. Es geht konkret um die – ihrer Meinung ...

Amüsant und kurzweilig erzählt Janna Hagedorn einen Schwank aus ihrem Leben zum Thema „Älter werden“. Dazu hat sie auch verschiedene Personen kurz zu interviewt. Es geht konkret um die – ihrer Meinung nach – besten Jahre im Leben einer Frau, die ab 40 beginnen. Ich würde das so nicht unbedingt unterschreiben, da ich der Meinung bin, dass jede Altersstufe so ihre Vor- und Nachteile hat und ich tendenziell eher eine andere Altersstufe bevorzugen würde. Aber nun gut. Das Buch gibt auf jeden Fall die ein oder andere Anregung wie man die zweite Lebenshälfte gut starten kann. Die doch sehr unterschiedlichen Lebenswege und –situationen, was wir „älteren“ Menschen den „jungen“ voraus haben, wie wir zur Karriere stehen – alles gut beschrieben. Mein persönliches Highlight ist jedoch die Liste die wir „digital immigrants“ besser können.

Fazit:
Wirklich etwas draus gelernt habe ich aus diesem „Ratgeber“ nicht. Er hat mir aber in manchen Dingen die Augen geöffnet bzw. verschiedene Dinge bewußt gemacht und das auf sehr charmante Art und Weise. Wer Angst vor der „40“ hat kann sich mit dem Buch entspannt auf der Couch zurück lehnen und dem runden Geburtstag gelassen entgegen sehen, denn GEBURTSTAGE SIND NOCH LANGE KEIN GRUND, ÄLTER ZU WERDEN.

Veröffentlicht am 23.02.2019

Tolles Buch mit einer schockierend-realistischen Geschichte!

Ich gehöre ihm
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Realistisch, schockierend und brutal. „Ich gehöre ihm“ ist keine wunderschöne Liebesgeschichte, sondern der Leidensweg der Protagonistin Caro. Sie ist 15 Jahre alt, eine gute Schülerin, liebt Basketball ...

Realistisch, schockierend und brutal. „Ich gehöre ihm“ ist keine wunderschöne Liebesgeschichte, sondern der Leidensweg der Protagonistin Caro. Sie ist 15 Jahre alt, eine gute Schülerin, liebt Basketball und ihre Familie. Nur bei Jungs kommt sie nicht wirklich an. Sie hält ihren Busen für zu groß und sich für eher unscheinbar. Als Caro eines Nachmittages nach dem Basketball-Training mit ihrer Freundin Lara in einem Fast-Food-Laden einen jungen Mann kennenlernt kann sie ihr Glück deshalb kaum fassen. Nick sieht wahnsinnig gut aus, fährt BMW und verfügt über das neueste I-Phone – und er lächelt sie an. Ja, ausgerechnet SIE! Fortan schwebt Caro auf Wolke 7, vergisst nach und nach ihre beste Freundin, kapselt sich von Freunden und Familie ab. Währenddessen verwöhnt Nick sie mit Geschenken u.a. eine Eigentumswohnung als „Liebesnest“ für beide. Doch es entwickelt sich anders für Caro als sie dachte. Nick macht sie psychisch abhängig und physisch abhängig, schlägt sie und stellt sie vor die Entscheidung, ob sie ihm beim „Schuldenabbau“ „freiwillig“ helfen will. Für Caro ist das der Beginn eines nie endenden Leidensweges…

Dieses Buch in Worte zu fassen fällt mir wirklich schwer. Es ist einfach so erschreckend realistisch, brutal, widerlich, schockierend, unfassbar unmenschlich! So einige Male hätte ich Caro gerne geschüttelt und ihr gesagt „hol dir Hilfe“, „informiere deine Eltern“, „dreh dich um und geh einfach“. Nick hätte ich gerne „die Fresse poliert“. Entschuldigung, das ist aber so. Wer eine Tochter hat, vielleicht auch in dem Alter, der wird hoffen, dass seine Tochter NIE, wirklich NIE, in diese Situation kommt. Auch für die Familie ist so eine Situation schwer zu ertragen.

Angela Gilges hat für das Buch die richtigen Worte gefunden. Es berührt, geht sehr zu Herzen, ohne schnulzig zu sein oder bewusst auf die Tränendrüse zu drücken. Dabei wird auch nichts beschönigt – sei es die Situationen, in der sich Caro wiederfindet, noch die familiäre Situation während Caros Wesensveränderung bzw. nachdem alles herausgekommen ist. Optisch wurden die Gefühle von Caro während / kurz nach den Vergewaltigungen durch Kursivdruck dargestellt. Auch beschreibt die Autorin diese Szenen „von außen“ z.B. „Das Mädchen das das steht….“. So geht es Caro aus – die Seele steigt aus und betrachtet es von außen. Ein Selbstschutz (der nur bedingt funktioniert).

Wer jetzt sagt „Momentmal, die Story kommt mir bekannt vor“ – ja das ist möglich, denn zuerst gab es einen Film und jetzt das Buch dazu. Normalerweise lese ich keine Bücher von Filmen, die ich bereits kenne. Ich bin dann meist von dem Buch enttäuscht. Hier muß ich aber sagen, hat mich das Buch weit mehr berührt und mitgenommen, als der Film. Zudem hatte Frau Gilges kompetente Unterstützung durch Bärbel Könnemann, Ex-Polizistin und Schulreferentin, die den Verein No Loverboys e.V. gegründet hat und mit ihrem Wissen für die sehr realistische Darstellung gesorgt hat.

Sofern man irgendetwas an diesem Buch „bemängeln“ könnte, dann wären das für mich die fehlenden Tipps für Schülerinnen, Lehrer und Familienmitgliedern, wie man in so einem Fall reagieren kann / sollte. Der Verweis auf die no-loverboys.de-Adresse ist zwar vorhanden, aber es gibt sicherlich auch Infos abseits der Seite zur z.B. Vorbeugung. Aber das ist nur eine Kleinigkeit.

Fazit:
Ein bewegendes Buch, das einfach nur schockiert! Fantastisch geschrieben. Meines Erachtens nach ein MUSS für junge Mädchen/Teenager und deren Eltern, da es aufzeigt, was Anzeichen für Loverboys sein können und wie man das ggf. abwenden kann. Mir wird es noch eine ganze Zeit im Gedächtnis bleiben.

Danke an Angela Gilges und den Oetinger Taschenbuch Verlag für dieses tolle Buch!

Veröffentlicht am 20.02.2019

Träume: Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft

Die Träumenden
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Würdet ihr mich fragen „Hattest du irgendwelche seltsamen Träume?“ in letzter Zeit würde ich antworten „Ja. Ich habe geträumt, ich lese ein Buch, das mich etwas ratlos und irritiert zurück lassen wird.“ ...

Würdet ihr mich fragen „Hattest du irgendwelche seltsamen Träume?“ in letzter Zeit würde ich antworten „Ja. Ich habe geträumt, ich lese ein Buch, das mich etwas ratlos und irritiert zurück lassen wird.“ Denn genauso geht es mir mit „Die Träumenden“.

Ein Virus befällt die Bewohner der Stadt Santa Lora in Kalifornien. Nacheinander kommt das Leben zum Erliegen, Gerüchte machen sich breit, Plünderungen geschehen, Fernsehsender wittern eine Story und die nicht infizierten Einwohner ziehen sich zurück und bleiben mit ihrer Angst allein. Aufgrund der Vielzahl der Erkrankten wird kurzerhand die Stadt in Quarantäne gesteckt und ein Sicherheitskorridor aussenrum errichtet. Sicherheitsbehörden, Sanitäter, Krankenhäuser - alle sind sie mit steigenden Krankenzahlen überfordert und die Nicht-Schläfer zunehmend auf sich selbst gestellt. Währenddessen träumen einige der vom Virus befallenen Personen seltsame Sachen. Keiner weiß, woher das Virus kommt, wie es sich verbreitet oder wie es bekämpft werden kann. Die Aussichten sind bescheiden...

Ähnliche Szenen hat man nach einem Hurrikan schon gesehen. Die irgendwie realistische und nüchterne Schilderung der Sachlage ist ganz schön beklemmend. Das Erzähltempo sehr langsam. Und manches mal dachte ich auch an Außerirdische. Passt nicht? Nein, nicht wirklich, aber so ging es mir. Vielleicht liegt es auch daran, dass der Klappentext des Buches und die zu erwartende Story sich anders darstellen, als ich es erwartet habe. Es ist weniger Fantasy/Endzeitstimmung - es lässt mich eher nachdenklich zurück, da es tiefgründiger ist. Aber erst auf de zweiten Blick. Auch sind nicht alle meiner Fragen beantwortet z.B. die Herkunft des Virus und wie es soweit kommen konnte, was mit einzelnen Personen geschah, etc.

Fazit:
Das Buch polarisiert und die Bewertung ist stark davon abhängig, was man aufgrund des Klappentextes und ggf. der Autorin, erwartet. Von „so ein scheiss“ bis „herausragend“ ist hier alles möglich. Also entscheidet selbst, ob ihr das Buch lesen möchte und wie es euch gefällt, denn

„Die Dinge, die nicht geschehen sind für das Leben genauso wichtig, wie alles was passiert.“ (Zitat S. 302)

Veröffentlicht am 17.02.2019

Weitestgehend spannend

Die Frau, die verschwand
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Bei „Die Frau, die verschwand“ handelt es sich um den dritten Band der Kajsa Coren-Reihe von Trude Teige. Auch wenn man die beiden Vorgänger nicht gelesen hat kann man der Story mühelos folgen.

Story:

In ...

Bei „Die Frau, die verschwand“ handelt es sich um den dritten Band der Kajsa Coren-Reihe von Trude Teige. Auch wenn man die beiden Vorgänger nicht gelesen hat kann man der Story mühelos folgen.

Story:

In diesem Band möchte Kajsa das Schicksal einer jungen Frau aufklären, die 2002 unter mysteriösen Umständen verschwand. Sie greift die Ereignisse von damals wieder auf und recherchiert dabei auch am Ort des Geschehens. Angeheuert wurde sie dabei von einem nicht weniger merkwürdigen Mann. Doch bevor sie wirklich etwas herausfinden konnte wir dieser aus dem Meer gefischt. Tot. Kajsa Neugierde wurde geweckt und sie möchte unbedingt den „Fall Julia“ lösen. Ihre Recherchen bringen sie dabei auch zu Julias Mutter, einer angesehenen Koryphäe auf dem Gebiet der Psychiatrie und zu einer damaligen Kranken-/Pflegeschwester mit einer unglaublichen Geschichte. Behindert wird Kajsa während ihrer Ermittlungen zudem durch ein gravierendes privates Ereignis: sie erkrankt schwer.
Die Story wird im wesentlichen mit zwei Erzählsträngen erzählt: die Ereignisse von 2002 und die heutigen Ermittlungen.

Schreibstil:

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Es wird alles verständlich erklärt, so dass man auch gut mitkommt, wenn man in Psychiatrie-Themen nicht bewandert ist.

Meine Meinung:

Bei diesem Band bin ich ein bisschen zwiegespalten. Einerseits ist er spannend und der Plot ist gut und zum Teil wirklich gut umgesetzt. Aber leider weiß man für die aufgeworfenen Fragen ab etwa der Hälfte ein Großteil der Antworten, so dass dann quasi „nur“ noch geklärt wird wie es dazu gekommen ist, aber es eben keine wirkliche Überraschung mehr gibt. Auch die Charaktere selbst sind mir nicht unbedingt sympathisch gewesen. Ich fand sie insgesamt alle recht „nordisch kühl“, nicht herzlich und da fehlte mir ein bisschen das mitfiebern. Nur eine Person war sehr gut getroffen und das ist aus meiner Sicht der Krösus von Dikemark. Ein schlauer Mensch bei dem ich nicht verstehe wieso er dort landen konnte wo er nun mal war.

Fazit:

Das Buch gehört nicht zu meinen absoluten Favoriten, ist aber ein insgesamt gut gelungener und weitestgehend spannender Thriller. Für gemütliche Stunden auf dem Sofa bestens geeignet.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Fett ist nicht gleich Fett

Ran an das Fett
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Dr. Anne Fleck räumt in „Ran an das Fett“ mit weit verbreiteten Vorurteilen zum Thema Fett (Nahrungsmittel) auf. In den letzten Jahren wurde Fett in den Medien immer verteufelt – es würde dick machen, ...

Dr. Anne Fleck räumt in „Ran an das Fett“ mit weit verbreiteten Vorurteilen zum Thema Fett (Nahrungsmittel) auf. In den letzten Jahren wurde Fett in den Medien immer verteufelt – es würde dick machen, eine fettreduzierte Ernährung wäre deshalb gesund und würde dafür Sorgen das man schlank ist oder bleibt. Nach Erkenntnissen der Autorin ist dies falsch. Im Gegenteil – Fett kann Krankheiten vorbeugen und vielleicht sogar verbessern bzw. heilen. Aber es kommt auf das richtige Fett und die Menge an. Welches das ist und warum erklärt sie anschaulich und kurzweilig.

Das Buch ist in vier Teile gegliedert. Am Anfang kommen die Basics (Allgemeines rund ums Fett, Cholesterin, etc.). Der zweite Teil beschäftigt sich mit den häufigsten Krankheiten und wie das richtige Fett positiv auf diese Einwirken kann. Es folgt der Spotlight auf die „fetten“ Lebensmittel (z.B. Butter, Öle, etc.) und wie man die ungesunden gegen gesunde Fette tauschen kann. Den Abschluß bilden dann Tipps/Beispiel im Alltag. Wie viel Fett nehme ich zu mir und welches eigentlich? Wie kann ich andere mit einbinden in die Fettumstellung?, etc. Zudem verweist die Autorin auch auf diverse Studien zu den einzelnen behandelten Themen. Die Quellenangaben stehen am Ende des Buches. Das wirkt für mich dadurch seriös.

Wer sich mit Ernährung und Inhaltsstoffen etwas beschäftigt, kennt die ein oder andere Information sicherlich. Nichts desto trotz ist das Buch informativ und ich konnte für mich Ideen zum gesünderen Leben mitnehmen. Auch wenn das Buch kurzweilig geschrieben ist, ist es doch viel Text und wenig Schaubilder/Tabellen/etc. Deshalb eignet es sich eher dazu immer mal wieder rein zu lesen, als in einem Rutsch. Was für mich persönlich nicht ganz so gut gelungen ist, ist die sehr konträre Sichtweise auf die momentan übliche Meinung der fettreduzierten Ernährung. Ich persönlich lehne „radikale“ Sichtweisen ab, da es meist nicht so einfach ist, wie dargestellt (allgemein gesprochen). Und Frau Dr. Fleck hätte meines Erachtens nach mehr noch auf die Menge des konsumierten Fettes eingehen können. Denn wer weiß was zu viel „gesundes“ Fett auslösen kann?

Fazit:
Nützliche Informationen, leicht verständlich dargestellt. Die total neue Erkenntnis gibt es für mich jetzt nicht, aber die ein oder andere Idee zu einem fett-gesünderen Leben und Verständnis, wie und wo Fett wirkt. Wer Interesse daran hat sein Leben gesünder zu gestalten und dabei auch seine Ernährung in Bezug auf Fett unter die Lupe nehmen möchte liegt mit diesem Buch goldrichtig!