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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2019

Besser als Teil 1

Die Dämonenkriege - Dunkelkönig
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(Wer Teil eins noch nicht gelesen hat sollte mit dem ersten Teil starten, denn die Kenntnisse werden für die Fortsetzung benötigt.)

Die Dämonenkriege gehen weiter. Wer wird gewinnen? Das war die große ...

(Wer Teil eins noch nicht gelesen hat sollte mit dem ersten Teil starten, denn die Kenntnisse werden für die Fortsetzung benötigt.)

Die Dämonenkriege gehen weiter. Wer wird gewinnen? Das war die große Frage, als ich mit dem zweiten Teil der Dilogie von Michael Hamannt angefangen habe. Die Frage wurde beantwortet, der Weg dahin ging nur über 700 Seiten und kaum hatte ich angefangen war es auch schon wieder vorbei.

Spannend waren wieder die unterschiedlichen Erzählstränge, die nach und nach das große Ganze ergaben. Durch die Handlungsstränge und die vom Autor erschaffene Welt ist die Story komplex und wird nie langweilig. Auch die ein oder andere Überraschung ist enthalten. Die größte kommt jedoch am Schluß – und damit meine ich nicht das eher ungewöhnliche Ende. Wer Fan von langen, ausgiebigen Schlachten ist, wird hier wohl enttäuscht sein. Ich muß zugeben – das Ende ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber durchaus rund und nachvollziehbar. Es bleiben auch keine Fragen offen. Das was dann bleibt, ist die Sehnsucht nach weiteren Abenteuern der Protagonisten in den Schwebenden Reichen und der Gegenwelt.

Fazit:
Bildgewaltig – Komplex – Fantasievoll – Spannend.
Die Fortsetzung gefällt mir persönlich noch besser als der erste Teil. Mir sind die Figuren alle ans Herz gewachsen und ich hoffe auf eine Fortsetzung / Spin off / ….mit Ryk, Kela und Co. Für Fantasy-Fans ein MUSS!

Veröffentlicht am 24.03.2019

Weiß oder Schwarz? Magie hat zwei Seiten...

Das magische Geheimnis der Familie Bernauer Dunkle Versuchung (Band 1)
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Familie Bernauer ist vermögend und wohnt in einer Art Wohngemeinschaft auf dem alten Familienanwesen mit mehreren Häusern und Generationen. So wurde es schon die letzten Jahrhunderte gehalten und die Tradition ...

Familie Bernauer ist vermögend und wohnt in einer Art Wohngemeinschaft auf dem alten Familienanwesen mit mehreren Häusern und Generationen. So wurde es schon die letzten Jahrhunderte gehalten und die Tradition – diese wie andere auch- ist ihnen wichtig. Denn in ihren Adern fließt ein besonderes Gen. Das Gen für Hexen und Hexer und der damit verbundenen Magie. Aurora, die aktuelle Matriarchin, führt ein rigides Regiment. Alle haben sich ihrem Willen und Vorschriften unterzuordnen. Auch ihre Enkelin und spätere Erbin Fiona. Damit sie auf ihre spätere Aufgabe optimal vorbereitet ist erhält sie zusammen mit ihren Geschwistern und Cousinen und Cousins Magieunterricht. Doch eines Tages läuft Fiona einem mysteriösen Fremden über den Weg. Er möchte „nur mit ihr reden“ und macht ihr ein Angebot, dass sie nicht abschlagen kann.

Im Mittelpunkt des Buches stehen Fiona Bernauer und ihre Cousine Zoe. Sie sind beste Freundinnen und polarisieren beide. Fiona ist das verwöhnte reiche Töchterchen, das alles in den Hintern geschoben bekommt, im Mittelpunkt steht und sehr oberflächlich ist. Mode, Aussehen und ihr Porsche sind neben der Magie ihr ein und alles. Zoe ist das krasse Gegenteil. Sie geniesst den Luxus schon auch. Aber statt immer das zu tun was ihr von Aurora aufgetragen wird rebelliert sie dagegen an. Dabei schießt sie auch über das Ziel hinaus und beleidigt und mobbt jeden. Besonders angetan hat es ihr Florentin, ein Mitschüler. Dadurch waren sie mir beide nicht sympathisch.

Sympathisch war mir dagegen die Freundin Violett Kramer, die von Aurora alles andere als gut in die Familie aufgenommen wurde und deren Freundschaft mit den jüngeren Bernauers immer wieder für fiese Kommentare bei den Bernauers aber auch bei den Kramers sorgt. Sie ist eine gute Seele und ich bin gespannt wie es mit ihr weiter geht.

Die weiteren Mitglieder des weit verzweigten Bernauer-Clans vorzustellen würde hier den Rahmen sprengen. Ebenso die weiteren Mitglieder der Kramers und dem ominösen Fremden. Sie sind mal mehr, mal weniger wichtig und meistens richtige Ekelpakete. Um den Überblick nicht zu verlieren ist am Anfang des Buches der Stammbaum der Bernauers abgebildet. Das ist gerade am Anfang eine große Hilfe.

Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Ich hatte mit ihm keine Probleme und die Seiten flogen nur so dahin. Auch die Story konnte soweit überzeugen und hält die ein oder andere Überraschung parat. Der Grund warum ich „nur“ vier Sterne vergebe ist, dass mir der Schreibstil etwas zu einfach gehalten ist. Das ist aber auch Geschmackssache.

Außergewöhnlich und schön ist das Cover. Es ist in schwarz, gelb, grün gehalten und wirkt etwas düster-mysteriös. Hier fällt vor allem der große Kopf eines perfekten, hübschen Mädchens aus. Mir persönlich nimmt der Kopf zuviel Platz auf dem Cover ein und das Mädchen ist einfach perfekt. Ich mag aber durchaus das Unperfekte. Also auch hier wieder Geschmackssache.

Fazit:
Gute Unterhaltung für ein paar magische Stunden auf dem Sofa mit der ein oder anderen Überraschung im Plot. Tendenziell würde ich meinen eher für Jugendliche/Junge Erwachsene geeignet (Story, Schreibstil), aber auch für jung gebliebene.

Veröffentlicht am 12.03.2019

Kein typischer Thriller

Wie du mir
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Austin, Texas. Comedian Dana lernt nach einem Auftritt die IT-Spezialistin Amanda kennen und freundet sich mit ihr an. Beide sind in ihrer Vergangenheit wiederholt Opfer sexuellen Missbrauchs geworden. ...

Austin, Texas. Comedian Dana lernt nach einem Auftritt die IT-Spezialistin Amanda kennen und freundet sich mit ihr an. Beide sind in ihrer Vergangenheit wiederholt Opfer sexuellen Missbrauchs geworden. Beruflich wie privat. Amanda schlägt daraufhin einen Pakt vor: jede soll sich an den Peinigern der anderen Frau rächen. Das erste Rache-Opfer ist ein bekannter Comedian und Jury-Mitglied bei einem Wettbewerb an dem Dana teilnimmt. Für sie ein Schock. Dann ist Amanda dran. Doch wie weit können sich die beiden Frauen tatsächlich trauen?

#MeToo, Gewalt gegen Frauen, dumme Sprüche von Männern, Ungerechtigkeiten bei Rollenbesetzungen – das Buch ist topaktuell was die behandelten Themen angeht. Als Leserin konnte ich die Situationen gut nachvollziehen, auch wenn ich nicht in der Medien-/Comedybranche tätig bin. Den Plot fand ich interessant, gut umgesetzt und die Story hat mich gut unterhalten. Etwas schade fand ich nur die Anfangs recht ausschweifende Beschreibung von Danas Berufsalltag. Außerdem handelt es sich meines Erachtens nach nicht um einen typischen Thriller. Bei einem typischen Thriller wird man in die Handlung eingesogen und kann nicht mehr aufhören zu lesen bis der letzte Buchstabe verschlungen wurde. Das fehlte mir hier. Auch die Handlungen haben nicht genug „Thrill“. Der Schreibstil liest sich sonst flüssig, die Wortwahl ist passend gewählt.

Die Charaktere empfand ich als relativ nüchtern beschrieben. Ich konnte damit leben, auch wenn mir manchmal die Tiefe gefehlt hat. Sowohl Dana als auch Amanda haben einen an der Klatsche, wobei Dana die normalere von beiden ist. Sie ist zwar Comedian aber nicht besonders lustig. Amanda dagegen ist sehr bestimmend, kann überzeugen und ist unabhängig Aber eben auch mit einem ordentlichen Dachschaden ausgestattet.

Ein Highlight bei diesem Buch ist das wunderschöne und ungewöhnliche Cover. Das vordere Cover ist mit dem Titel des Buches „Wie du mir“ versehen. Die Rückseite mit dem Schriftzug „so ich dir“ – statt eines Klappentextes. Beide Schriftzüge sind in unterschiedlichen Farben gestaltet.

Fazit:

Die Story hat bei Charakteren und am Anfang des Plots Luft nach oben. Wer aber 50 Seiten Länge überbrücken kann und nicht unbedingt einen typischen Thriller sucht wird von dem Buch gut unterhalten.

Veröffentlicht am 11.03.2019

Forty Somethings - Relaxt in die zweite Lebenshälfte

Geburtstage sind noch lange kein Grund, älter zu werden
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Amüsant und kurzweilig erzählt Janna Hagedorn einen Schwank aus ihrem Leben zum Thema „Älter werden“. Dazu hat sie auch verschiedene Personen kurz zu interviewt. Es geht konkret um die – ihrer Meinung ...

Amüsant und kurzweilig erzählt Janna Hagedorn einen Schwank aus ihrem Leben zum Thema „Älter werden“. Dazu hat sie auch verschiedene Personen kurz zu interviewt. Es geht konkret um die – ihrer Meinung nach – besten Jahre im Leben einer Frau, die ab 40 beginnen. Ich würde das so nicht unbedingt unterschreiben, da ich der Meinung bin, dass jede Altersstufe so ihre Vor- und Nachteile hat und ich tendenziell eher eine andere Altersstufe bevorzugen würde. Aber nun gut. Das Buch gibt auf jeden Fall die ein oder andere Anregung wie man die zweite Lebenshälfte gut starten kann. Die doch sehr unterschiedlichen Lebenswege und –situationen, was wir „älteren“ Menschen den „jungen“ voraus haben, wie wir zur Karriere stehen – alles gut beschrieben. Mein persönliches Highlight ist jedoch die Liste die wir „digital immigrants“ besser können.

Fazit:
Wirklich etwas draus gelernt habe ich aus diesem „Ratgeber“ nicht. Er hat mir aber in manchen Dingen die Augen geöffnet bzw. verschiedene Dinge bewußt gemacht und das auf sehr charmante Art und Weise. Wer Angst vor der „40“ hat kann sich mit dem Buch entspannt auf der Couch zurück lehnen und dem runden Geburtstag gelassen entgegen sehen, denn GEBURTSTAGE SIND NOCH LANGE KEIN GRUND, ÄLTER ZU WERDEN.

Veröffentlicht am 23.02.2019

Tolles Buch mit einer schockierend-realistischen Geschichte!

Ich gehöre ihm
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Realistisch, schockierend und brutal. „Ich gehöre ihm“ ist keine wunderschöne Liebesgeschichte, sondern der Leidensweg der Protagonistin Caro. Sie ist 15 Jahre alt, eine gute Schülerin, liebt Basketball ...

Realistisch, schockierend und brutal. „Ich gehöre ihm“ ist keine wunderschöne Liebesgeschichte, sondern der Leidensweg der Protagonistin Caro. Sie ist 15 Jahre alt, eine gute Schülerin, liebt Basketball und ihre Familie. Nur bei Jungs kommt sie nicht wirklich an. Sie hält ihren Busen für zu groß und sich für eher unscheinbar. Als Caro eines Nachmittages nach dem Basketball-Training mit ihrer Freundin Lara in einem Fast-Food-Laden einen jungen Mann kennenlernt kann sie ihr Glück deshalb kaum fassen. Nick sieht wahnsinnig gut aus, fährt BMW und verfügt über das neueste I-Phone – und er lächelt sie an. Ja, ausgerechnet SIE! Fortan schwebt Caro auf Wolke 7, vergisst nach und nach ihre beste Freundin, kapselt sich von Freunden und Familie ab. Währenddessen verwöhnt Nick sie mit Geschenken u.a. eine Eigentumswohnung als „Liebesnest“ für beide. Doch es entwickelt sich anders für Caro als sie dachte. Nick macht sie psychisch abhängig und physisch abhängig, schlägt sie und stellt sie vor die Entscheidung, ob sie ihm beim „Schuldenabbau“ „freiwillig“ helfen will. Für Caro ist das der Beginn eines nie endenden Leidensweges…

Dieses Buch in Worte zu fassen fällt mir wirklich schwer. Es ist einfach so erschreckend realistisch, brutal, widerlich, schockierend, unfassbar unmenschlich! So einige Male hätte ich Caro gerne geschüttelt und ihr gesagt „hol dir Hilfe“, „informiere deine Eltern“, „dreh dich um und geh einfach“. Nick hätte ich gerne „die Fresse poliert“. Entschuldigung, das ist aber so. Wer eine Tochter hat, vielleicht auch in dem Alter, der wird hoffen, dass seine Tochter NIE, wirklich NIE, in diese Situation kommt. Auch für die Familie ist so eine Situation schwer zu ertragen.

Angela Gilges hat für das Buch die richtigen Worte gefunden. Es berührt, geht sehr zu Herzen, ohne schnulzig zu sein oder bewusst auf die Tränendrüse zu drücken. Dabei wird auch nichts beschönigt – sei es die Situationen, in der sich Caro wiederfindet, noch die familiäre Situation während Caros Wesensveränderung bzw. nachdem alles herausgekommen ist. Optisch wurden die Gefühle von Caro während / kurz nach den Vergewaltigungen durch Kursivdruck dargestellt. Auch beschreibt die Autorin diese Szenen „von außen“ z.B. „Das Mädchen das das steht….“. So geht es Caro aus – die Seele steigt aus und betrachtet es von außen. Ein Selbstschutz (der nur bedingt funktioniert).

Wer jetzt sagt „Momentmal, die Story kommt mir bekannt vor“ – ja das ist möglich, denn zuerst gab es einen Film und jetzt das Buch dazu. Normalerweise lese ich keine Bücher von Filmen, die ich bereits kenne. Ich bin dann meist von dem Buch enttäuscht. Hier muß ich aber sagen, hat mich das Buch weit mehr berührt und mitgenommen, als der Film. Zudem hatte Frau Gilges kompetente Unterstützung durch Bärbel Könnemann, Ex-Polizistin und Schulreferentin, die den Verein No Loverboys e.V. gegründet hat und mit ihrem Wissen für die sehr realistische Darstellung gesorgt hat.

Sofern man irgendetwas an diesem Buch „bemängeln“ könnte, dann wären das für mich die fehlenden Tipps für Schülerinnen, Lehrer und Familienmitgliedern, wie man in so einem Fall reagieren kann / sollte. Der Verweis auf die no-loverboys.de-Adresse ist zwar vorhanden, aber es gibt sicherlich auch Infos abseits der Seite zur z.B. Vorbeugung. Aber das ist nur eine Kleinigkeit.

Fazit:
Ein bewegendes Buch, das einfach nur schockiert! Fantastisch geschrieben. Meines Erachtens nach ein MUSS für junge Mädchen/Teenager und deren Eltern, da es aufzeigt, was Anzeichen für Loverboys sein können und wie man das ggf. abwenden kann. Mir wird es noch eine ganze Zeit im Gedächtnis bleiben.

Danke an Angela Gilges und den Oetinger Taschenbuch Verlag für dieses tolle Buch!