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Veröffentlicht am 06.01.2023

Eine sehr bewegende Geschichte mit viel Herz und Humor!

The Boy Who Steals Houses: The Girl Who Steals His Heart
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"The Boy Who Steals Houses – The Girl Who Steals His Heart" von C.G. Drews hat mich nicht nur mit seinem Cover und dem Titel sofort angesprochen. Das Zitat in der unteren Ecke „Ich bin der Junge, der nirgendwo ...

"The Boy Who Steals Houses – The Girl Who Steals His Heart" von C.G. Drews hat mich nicht nur mit seinem Cover und dem Titel sofort angesprochen. Das Zitat in der unteren Ecke „Ich bin der Junge, der nirgendwo hingehört.“ machte mich traurig und neugierig zugleich. Man mag vielleicht denken, dass es sich hierbei um ein sehr schwermütiges Buch handelt, dem ist aber nicht so. Es strotzt nur so vor Positivität, Lebenswillen und dem Wunsch seinen Platz im Leben zu finden. Eine Familie, ein Heim, Freunde und vor allem Sicherheit. Mich hat die Geschichte eingefangen und nicht mehr losgelassen.

Zitat: "Die Traumbilder verpuffen zu einer Staubwolke, entfleuchen wie Geister […]" (Seite 168)

Die Autorin:
C.G. Drews (27 Jahre alt) ist eine australische Schriftstellerin. Außerdem ist sie Bloggerin und schreibt auf paperfury.com. Vor "The Boy Who Steals Houses" erschien ihr erster Young Adult Roman "A Thousand Perfect Notes" in englischer Sprache, welcher auch Themen wie Missbrauch und psychische Erkrankungen behandelt.

Inhalt:
„Jungs wie er kriegen kein Mädchen, sondern landen im Knast…
Sam ist erst fünfzehn, aber er muss selbst sehen, woher er etwas zu essen bekommt, wo er die Nacht verbringt und wie er seinen älteren autistischen Bruder beschützen kann. Sam steigt in verwaiste Häuser ein. Eines Tages kommen Besitzer, eine Familie mit sieben Kindern, unerwartet zurück. Zu Sams Überraschung wird aber nicht die Polizei gerufen, sondern er zum Essen eingeladen. Jeder hält ihn für einen neuen Kumpel der Brüder. Und er verliebt sich in die gleichaltrige Moxie. Aber Sam hat ein dunkles Geheimnis. Und seine Vergangenheit lauert schon darauf, ihn einzuholen …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover zeigt einen Jungen von der Seite, wie er etwas zusammengekauert dasitzt, und einen Schlüsselbund an seiner Hand baumeln hat. Der Titel ist geschickt in diese Silhouette eingefügt worden. Im Hintergrund leuchten Sterne, außerdem sind vor blauem Hintergrund diverse blaue Schlüssel abgebildet. Und eben jene Schlüssel haben im Buch eine ganz besondere Bedeutung. Während das Buch von vorne eher düster erscheint, da es in dunklen Blautönen gehalten ist, so ändert sich das beim Buchrücken und des Rückendeckels. Hier kommt ein strahlendes Gelb zum Vorschein, welches den Lichtblick und das Positive der Geschichte widerspiegeln mag, die eben nicht nur bei Nacht und in Dunkelheit spielt.

Auch das Schriftbild im Innern des Buches ist immer wieder ganz besonders. Während die Autorin sowieso schon sehr sensibel und bedacht die Geschichte um Sam und seinen Bruder erzählt, so werden Sams Erlebnisse und seine Gefühle auch gerne im Schriftbild immer wieder deutlich hervorgehoben. So werden Sätze in Bruchstücken untereinander abgedruckt und dienen der Betonung der gerade geschilderten Situation. Sams Sicht wird dabei immer in der dritten Person dargestellt, ohne dabei an Emo­ti­o­na­li­tät einzubüßen. Der Sprachstil ist immer wieder ganz besonders bildreich und so fliegt man nur so durch die Seiten.

Zitat: "Dann geht er, und alle Funken Hoffnung rieseln aus seinen Taschen und verglühen zu Asche."(Seite 166)

Sam selbst ist ein recht tragischer Charakter. Seine gewalttätige Vergangenheit hat ihm keinen guten Start ins Leben geboten und so musste er sich immer wieder alleine durchschlagen. Gleichzeitig hat er immer ein Auge auf seinen autistischen, älteren Bruder. Sam ist einsam, körperlich am Ende und wünscht sich nur ein bisschen Frieden und Geborgenheit. Eine Haus ist sein großes Ziel. Als er dann aber Moxies Familie kennenlernt wandelt sich etwas, er sieht, wie ein Familienbund aussehen kann und wünscht sich so sehr, jener Familie angehören zu können.

Immer wieder verdeutlichen kurze Rückblicke aus Sams Vergangenheit voller Gewalt durch seinen Vater, was Sam alles erlebt hat und ertragen musste. Dabei wird allerdings immer eine gewisse Distanz gewahrt, sodass sich diese Kapitel recht gut aushalten lassen. Auch Sam nutzt inzwischen Gewalt, allerdings nicht aus Boshaftigkeit, sondern vor allem zur Vergeltung und um seinen Bruder Avery zu schützen. Doch das bringt natürlich Probleme mit sich. Probleme, vor denen Sam flüchten muss, sodass er sich niemanden anvertrauen kann.

Zitat: "[…] doch alle Worte, die er sich zurechtgelegt hatte, haben die Koffer gepackt und sind auf und davon." (Seite 188)

Sam geht in Gedanken immer sehr hart mit sich selbst ins Gericht. Er beschimpft sich, wertet sich immer wieder ab. Er hat im Leben nie Anerkennung erlebt. Es ging immer ums Überleben. Immer darum, Avery zu beschützen. So verlor er irgendwann sein eigenes Wohl aus den Augen. Als dann Moxie in sein Leben tritt, ändert sich das. Sie ist eine Naturgewalt, die kein Blatt vor den Mund nimmt, frech und selbstbewusst ist aber gleichzeitig ihre verstorbene Mutter so sehr vermisst.

"The Boy Who Steals Houses – The Girl Who Steals His Heart" ist ein hoch emotionales Jugendbuch. Sam ist ein äußerst tragischer und sympathischer Charakter, der einfach nur Frieden will. Er gibt so viel von sich auf, bis seine sowieso schon zerstörte Welt komplett zusammenbricht. Doch das Buch strotzt nur so vor Positivität. Moxies Familie ist wie ein Wirbelsturm, der über Sam kommt, ihn mit sich reißt und Perspektiven eröffnet, von denen er zuvor nicht zu träumen gewagt hätte. Mich berührte seine Geschichte unglaublich und ich kann sie nur jedem ans Herz legen, der tiefgründige Bücher mit tollen Charakteren mag.

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Veröffentlicht am 23.12.2022

Umweltschutz, Freundschaft und Liebe in einer tollen Story verpackt!

Alea Aquarius 8. Die Wellen der Zeit
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Bei "Alea Aquarius" handelt es sich um eine meiner Lieblingsbuchreihen. Ich habe sie erst unheimlich spät für mich entdeckt, aber einmal angefangen, konnte ich nicht aufhören. So las ich in Windeseile ...

Bei "Alea Aquarius" handelt es sich um eine meiner Lieblingsbuchreihen. Ich habe sie erst unheimlich spät für mich entdeckt, aber einmal angefangen, konnte ich nicht aufhören. So las ich in Windeseile ein Buch nach dem anderen, die ersten sechs Bände etwa innerhalb eines Jahres, sodass ich im Herbst vergangenen Jahres endlich up to date war und den neuen Band kurz nach ET lesen konnte. Und schon ist wieder ein Jahr vergangen und der achte Band der Meermädchen-Saga ist erschienen, in dem es um Umweltschutz, Klimakrise, Freundschaft, Zusammenhalt und Liebe geht. "Alea Aquarius – Die Wellen der Zeit" von Tanya Stewner kam fast schon ruhig daher. Es scheint gar nicht so viel zu passieren, dafür ist zwischenmenschlich einiges los und ich habe es wieder sehr genossen, der Alpha Cru bei ihrem neusten Abenteuer beizustehen.

Die Autorin:
Tanya Stewner (geboren 1974) entdeckte ihre Leidenschaft fürs Schreiben mit zehn Jahren. Zunächst studierte sie Literaturwissenschaften. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Übersetzerin und Lektorin. Inzwischen ist sie Vollzeit als Autorin tätig. Ihre Kinderbuchreihen "Liliane Susewind" und "Alea Aquarius" sind sehr erfolgreich. In ihrer Freizeit setzt sie sich für den Umweltschutz ein, welcher auch ein großes Thema ihrer "Alea Aquarius" Reihe ist.

** Achtung Spoiler, für alle die die ersten sieben Bände noch nicht kennen. **

Inhalt:
„Eine uralte Macht erhebt sich im Ozean, und die Alpha Cru findet, endlich wieder vereint, über die Gassen Venedigs den Weg zu ihr. Dennoch ist die Freude getrübt, denn die Klimakrise verschärft sich immer mehr. Werden Alea und ihre Verbündeten es schaffen, sich den immensen Gefahren ihrer Zeit entgegenzustellen? Und welche besondere Rolle kommt Tess dabei zu, eine Lösung zu finden?“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover ist wieder absolut hinreißend. Alea ist mitten in ihrem Element und schwimmt durch die Wellen. Ihr Schneewittchenhaar schwimmt fast schon tentakelhaft um ihren Kopf herum und sie scheint sich zielstrebig auf etwas hinzubewegen. Die Blautöne scheinen von Cover zu Cover düsterer zu werden, was vielleicht auch den Ernst der Lage bezüglich der Klimakrise widerspiegeln könnte.

Wie habe ich sie vermisst, die Mitglieder der Alpha Cru. Besonders natürlich Sammy, seinen Frohsinn und seine weisen Worte. Aber natürlich habe ich auch Alea, Lennox, Ben und Tess sehr gerne wieder in mein Herz geschlossen. Es fällt ganz leicht, wieder in die Welt der Meermenschen und ihren Freunden einzutauchen, ihnen zu folgen, mit ihnen zu leiden und sich zu freuen.

Tanya Stewner gelingt eine optimale Wiederaufnahme der Story. Geschickt webt sie immer wieder Details aus den vorherigen Büchern in das Geschehen ein, sodass man super informiert ist und alle wichtigen Dinge wieder aufgefrischt werden. Einzelne kleine Dinge waren manchmal vielleicht etwas wiederholend, wie zum Beispiel die Sache mit der Einsamkeit und dem Einzelgängertum, dem sich alle Meerkinder in ihrer Vergangenheit ausgesetzt fühlten, die Problematik mit dem Auto in Bezug auf das Umweltbewusstsein oder Aleas Lampenfieber beim Bandauftritt. Aber darüber konnte ich ganz gut hinwegsehen.

Ein wenig anstrengend war hin und wieder die Darstellung der Sprachbarriere, da die Meerkinder schließlich aus allen Teilen der Welt stammen und nicht alle die gleiche Sprache (Hajara mal ausgeklammert) sprechen. Das lässt sich in einem Roman eher schwer umsetzen, hat aber im Verlauf der Handlung durchaus seine Berechtigung und seinen Sinn.

Ein paar ausgesprochen wichtige Thesen stellt die Autorin in ihrem Buch auf. Zum Beispiel kann nicht jeder absolut perfekt sein. Es gibt Momente im Leben, da kann man nicht immer auf die klimafreundlichsten Mittel zurückgreifen. Manchmal hat man keine Wahl. Die zweite These, die ich hier noch anfügen möchte ist folgende: Wir dürfen nicht mehr hassen und gegeneinander arbeiten, sondern miteinander.

"Alea Aquarius – Die Wellen der Zeit" ist ein absolut gelungener Folgeband. Wiedermal ist der Autorin eine tolle Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit gelungen. Dabei verlangt sie Alea und Lennox einiges ab. Das berührte mich sehr und ich musste auch das ein oder andere Tränchen unterdrücken. Ich freue mich schon, wenn es im kommenden Jahr mit dem 9. Band weiter geht. Insgesamt sind im Moment 10 Bände geplant. Die Saga neigt sich also langsam aber sicher dem Ende zu.

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Veröffentlicht am 19.12.2022

Eine weihnachtliche Geschichte für die Ohren

Der Mäuseschwur
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Nun ist "Der Mäuseschwur", die Geschichte mit der liebenswerten Maus Matteo und seiner Freundin Miranda, auch als Hörbuch erschienen. Man kann es sogar bei Radio Teddy hin und wieder hören. Wer darauf ...

Nun ist "Der Mäuseschwur", die Geschichte mit der liebenswerten Maus Matteo und seiner Freundin Miranda, auch als Hörbuch erschienen. Man kann es sogar bei Radio Teddy hin und wieder hören. Wer darauf aber nicht warten will, sollte sich die CD oder den mp3 Download besorgen, denn Boris Aljinović liest die Geschichte liebevoll und spannend vor.

Die Autorin, der Illustrator und der Sprecher:
Dorothea Flechsig (geboren 1968 in Oberfranken) machte eine Ausbildung zur Drehbuchautorin und arbeitete lange Zeit als Journalistin. Sie schreibt bereits seit Jahren Geschichten für Kinder und ist Autorin verschiedener Buchreihen wie Petronella Glückschuh, Sandor, Pünktchen, Aurelia, sowie der Bücher Ritter Kahlbutz – Besuch aus der Vergangenheit und Das unsterbliche Nashorn, welche sie in ihrem eigenen Verlag, dem Glückschuh-Verlag, erfolgreich veröffentlicht. Außerdem arbeitet sie für Blue Ocean Entertainment und den Egmont Ehapa Verlag.
Christian Puille studierte Kommunikationsdesign in Deutschland und Irland. Inzwischen lebt er in Hamburg und arbeitet an Animationsfilmen sowie Bilderbüchern. Für den Glückschuh Verlag illustrierte er bereits Sandor, Petronella Glückschuh und Der Mäuseschwur.
Boris Aljinović, bekannt als Berliner Tatort Kommissar Felix Stark (2001-2014), spielt an vielen Theaterhäusern im deutschsprachigen Raum, inszeniert inzwischen selbst am Theater und leiht vielen Buchhelden in Hörspielen und Hörbüchern seine Stimme.

Inhalt:
„Der junge Mäuserich Matteo klopft gern große Sprüche. Er will beliebt sein, weiß aber nicht, wie das geht. Er prahlt, er sei die stärkste, mutigste und klügste Maus der Welt. Als die Maus Miranda in sein Leben tritt, möchte er ihr imponieren und macht ein unmögliches Versprechen. Ob er seinen Mäuseschwur halten kann?“ (Produktbeschreibung)

Kritik und Fazit:
Das Cover ist traumhaft schön gestaltet. Zwei Mäuse, die einander sehr zugetan sind, stehen im Mittelpunkt und über ihnen schwebt der Titel, genau wie es der Schwur, den Matteo in der Geschichte leistet, tut. Eine tolle Schneelandschaft vermittelt eine schöne, winterliche Atmosphäre.

Dorothea Flechsig beschreibt mit leichten Worten die fast schon magische Geschichte der kleinen Maus Matteo. Boris Aljinović verleiht mit seiner Stimme dem Ganzen eine absolute Wohlfühlatmosphäre und es macht richtig Spaß, sich von ihm durch die Geschichte führen zu lassen. Dreißig Minuten lang können wir dem Abenteuer von Matteo und Miranda lauschen.

"Der Mäuseschwur" ist eine zauberhaft schöne Geschichte über Freundschaft, Vertrauen, Mut und Ehrlichkeit. Jetzt in der kalten Jahreszeit kommt diese kuschelig, warme Geschichte gerade recht. Man muss Matteo einfach lieb haben.

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Veröffentlicht am 17.12.2022

Durch den Spiegel in die Vergangenheit!

#London Whisper – Als Zofe tanzt man selten (aus der Reihe)
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Zeitreise-Romane sind mein Ding. Ich liebe es, in einem Buch in verschiedene Zeiten schlüpfen zu können und den Protagonisten in diesen so verschiedenen Welten beistehen zu können. In "London Whisper – ...

Zeitreise-Romane sind mein Ding. Ich liebe es, in einem Buch in verschiedene Zeiten schlüpfen zu können und den Protagonisten in diesen so verschiedenen Welten beistehen zu können. In "London Whisper – Als Zofe ist man selten online" gerät Zoe in die Zeit der Regency. Aus dem Internat gelangt sie direkt in die Welt der Jane Austen und muss sich als Zofe durchschlagen. Natürlich wird ihr irgendwann ein junger Mann zur Seite gestellt, und zwischen den beiden fliegen nicht nur die Fetzen sondern auch die Funken. Im zweiten Band "London Whisper – Als Zofe tanzt man selten aus der Reihe" knüpft die Story nahtlos an und Zoe und Hayden erleben einige aufregende Momente.

Die Autorin:
Aniela Ley hatte bereits als Kind eine große Leidenschaft für Bücher und tauchte in einige fantastische Welten ein. Inzwischen ist sie Autorin und konnte selbst einige Welten erschaffen und Geschichten erzählen.

Inhalt:
„Nach ihrer Zeitreise ins London des Jahres 1813 ist Zoe immer noch die Zofe von Miss Lucie. Gemeinsam mit Hayden, seines Zeichens gutaussehender Lord und ebenfalls Zeitreisender, versucht sie hinter das Geheimnis des Zeitenspiegels zu kommen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Immerhin gibt es eine Spur zu einem verborgenen Spiegelkabinett. Doch um in diesen Raum zu gelangen, muss Zoe einen rauschenden Ball besuchen. Dumm nur, dass sie als Zofe nicht daran teilnehmen darf. Aber von Anstandsregeln hat Zoe sich ja noch nie aufhalten lassen. Zumal ein Tanz mit Hayden lockt.“ (Klappentext)

Kritik ind Fazit:
Schon das Cover des ersten Bandes hat mir unheimlich gut gefallen und auch das zweite kommt mit kräftigen Farben und einigem Bling Bling daher. Die Silhouette eines jungen Mädchens in einem ausladenden Ballkleid ist hier zu sehen. Das Handy im Comicstil in schwarz weiß darf natürlich auch nicht fehlen.

Wie bereits erwähnt setzt die Handlung nahtlos an Band eins an und so sind wir sofort wieder bei Zoe und Hayden, die dem geheimnisvollen Spiegel und seinen Dieben nachjagen. Dabei kommen sich die beiden auch endlich mal etwas näher. Der Schreibstil ist weiterhin leicht verständlich und flüssig. Akzente der damaligen Zeit stechen genauso hervor, wie Zoes kleine Ausrutscher ihrer Alltagssprache des 21. Jahrhunderts.

Das Leben in London jener Zeit in reichem Hause wird gut beschrieben. Und Zoe bekommt durch ihr Dasein als Zofe Einblick in alle gesellschaftlichen Schichten. Sie kann sich überall gut einfügen, ist aber gleichzeitig ein wahrer Wirbelwind, der die feine Gesellschaft ordentlich aufmischt und Hayden manchmal ganz schön viele Nerven kostet. Leider waren mir die Anteile in denen Zoe und Hayden aufeinandertreffen viel zu wenig, denn ich mag den verbalen Schlagabtausch zwischen den beiden so unheimlich gerne. Da hätte ich mir also gerne mehr als vier oder fünf Szenen mit den beiden gemeinsam gewünscht. Vielleicht wird das ja im dritten Band etwas mehr. Denn noch ist die Reihe nicht so romantisch, wie es auf dem Buchdeckel versprochen wird.

"#London Whisper – Als Zofe tanzt man selten aus der Reihe" ist ein schöner Folgeband, der allen gefallen wird, die Bücher von Jane Austen und Co gerne lesen und eine Liebe für Zeitreisen haben. Zoe scheint schon fast eine Wegbereiterin des Feminismus zu sein, obwohl die Suffragette Bewegung ja erst etwa hundert Jahre später einsetzen wird. Mit hat es Spaß gemacht, Zoe wieder im Jahr 1816 besuchen zu dürfen und ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.

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Veröffentlicht am 17.12.2022

Tolle Idee aber leider ermüdend umgesetzt.

Ash und die Welt der Schatten
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Ich liebe es in Bücher voller Magie einzutauchen. Deswegen lese ich wohl auch fast nur noch Kinder- und Jugendbücher. "Ash und die Welt der Schatten" von Gesa Schwartz bietet eine interessante Welt, in ...

Ich liebe es in Bücher voller Magie einzutauchen. Deswegen lese ich wohl auch fast nur noch Kinder- und Jugendbücher. "Ash und die Welt der Schatten" von Gesa Schwartz bietet eine interessante Welt, in welcher die Schatten eines jeden zu eigenständigen Figuren werden, die noch dazu Magie wirken können. Der Plot verspricht ein spannende Handlung, allerdings konnte mich die Geschichte nicht wirklich erreichen und das Lesen gestaltete sich als etwas zäh.

Die Autorin:
Gesa Schwartz wurde 1980 in Stade geboren. Sie hat Deutsche Philologie, Philosophie und Deutsch als Fremdsprache studiert. Ihr besonderes Interesse galt seit jeher dem Genre der Phantastik. Nach ihrem Abschluss begab sie sich auf eine einjährige Reise durch Europa auf den Spuren der alten Geschichtenerzähler. Für ihr Debüt "Grim. Das Siegel des Feuers" erhielt sie den Deutschen Phantastik Preis in der Sparte „Bestes deutschsprachiges Romandebüt“. Seither wurden ihre Bücher mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt. Gesa Schwartz lebt mit ihrer Familie in Hamburg und schreibt am liebsten in ihrem Zirkuswagen.

Inhalt:
„Ash ist ein Schatten. Er lebt im magischen Prag unserer Welt und stiehlt den Menschen die Träume. Denn Träume sind in der Schattenwelt eine kostbare Währung. Sein Leben ändert sich schlagartig, als unter seinesgleichen eine rätselhafte Krankheit um sich greift. Ash geht dem nach und begegnet dabei der zwölfjährigen Lucy. Sie sucht nach ihrem Vater, einem Schattenjäger, dessen Verschwinden mit den mysteriösen Vorkommnissen zusammenhängt. Gemeinsam machen Lucy und Ash sich auf, um mit vereinten Kräften und viel Magie Lucys Vater zu finden und den Untergang ihrer Stadt zu verhindern …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover finde ich äußerst ansprechend, da es einen sofort einen Einblick in die magische Schattenwelt gibt. Ash, einer der beiden Hauptprotagonisten, scheint sein Handwerk zu verstehen und er bildet das Zentrum der Illustration. Leider fehlt mir hier ein wenig Lucy, die ebenso viel zur Geschichte beiträgt wie Ash. Auch der Titel lässt einen ja eher vermuten, dass Ash die Hauptperson ist. Doch die Geschichte wird abwechselnd aus beiden Perspektiven beschrieben.

Im Prinzip hat die Autorin einige wirklich tolle Charaktere erschaffen. Fumi zum Beispiel ist ein witziger aber gleichzeitig treuer Begleiter und steht Ash stets zur Seite, selbst wenn er dabei seine eigenen Ängste überwinden muss. Für seine Freunde tut er alles und wird zu einer mutigen Kreatur. Ash hingegen wirkt zunächst oft etwas arrogant, dabei handelt es sich aber einfach nur um einen Selbstschutz, eine Mauer, die er sich errichtet hat, damit er nicht fühlen muss. Auch Lucy ist ein taffes Mädchen, wenn es drauf ankommt.

Die Welt der Schatten mit all ihren Richtlinien und physikalischen Gesetzen erschloss sich mir leider nicht so recht. Mir war nicht ganz klar, wie die Übergänge funktionieren und wo genau wir uns hin und wieder befinden, da Ash auch zwischen den Welten wechselt und oft in der uns bekannten Menschenwelt unterwegs ist. Auch wurde nicht klar warum Ash alles besser zu können scheint als andere. Manchmal wirkt er allmächtig und wieso er ohne Mensch leben kann, weiß ich bis zum Schluss nicht. Wie viel Magie hat Ash denn eigentlich? Sie scheint unendlich und vielseitig. Er hat immer seine Magie, um durch alle Probleme zu gelangen. Das nimmt der Story leider einen Großteil der Spannung. Als Leser weiß man schnell: Irgend einen Zauber hat er schon noch auf Lager, um sich der gefährlichen Situation zu entziehen.

Was es außerdem genau mit den magischen Dingen (wie den brennende Briefen) auf sich hat, bleibt ebenfalls offen. Zu viel wird lediglich angerissen, der Leser bekommt ständig nur kleine neue Brocken zugeworfen, was ziemlich unbefriedigend ist. Ich hätte mir mehr Hintergrundinformationen erhofft, dann wäre die Geschichte vielleicht greifbarer und ich wäre vielleicht doch noch in sie hineingesogen worden. So aber blieb ich ein Betrachter von außen und fieberte leider nur mäßig mit. Die Aufklärung am Schluss beantwortete mir leider auch nicht all meine Fragen.

"Ash und die Welt der Schatten" konnte mich leider nicht überzeugen. Die Idee ist wirklich spannend und die Geschichte birgt großes Potential. Dieses wird meiner Ansicht nach aber leider nicht ausgeschöpft. Einzelne Zusammenhänge bleiben bis zum Schluss undurchsichtig und das Worldbuilding ist nicht ausreichend. Zu viele Fragen bleiben offen.

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