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Veröffentlicht am 26.09.2022

Wie wir unsere Erde NICHT behandeln sollen!

Unsere Erde
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Der Klimawandel und unser Beitrag dazu ist in aller Munde. Wenn man mit seinen Kindern darüber sprechen möchte, was dazu führte, bietet sich das Buch Unsere Erde – Wenn wir sie schützen, beschützt sie ...

Der Klimawandel und unser Beitrag dazu ist in aller Munde. Wenn man mit seinen Kindern darüber sprechen möchte, was dazu führte, bietet sich das Buch Unsere Erde – Wenn wir sie schützen, beschützt sie uns von Giancarlo Macri, Carolina Zanotti, Mauro Sacco & Elisa Vallarino an. Nicht nur die Texte führen uns vor Augen, wie es um unserer Erde steht, auch die Illustration und die Gestaltung des Buches zeigt auf eindrucksvolle Weise, was uns droht, wenn wir uns nicht besser um unsere Erde kümmern.

Der Autor:innen und die Illustrator:innen:
Giancarlo Macrì ist Schauspieler und Musiker und bekannt durch Theater, Fernsehen und Radio. Er veröffentlichte bereits mehrere Bilderbücher. Neben Unsere Erde – Wenn wir sie schützen, beschützt sie uns erschien auch sein Buch Die Mauer im 360 Grad Verlag.
Carolina Zanotti ist Journalistin und Autorin. Sie schrieb bereits mehrere Geschichten für Kinder und hat ebenfalls an Unsere Erde – Wenn wir sie schützen, beschützt sie uns sowie Die Mauer mitgewirkt.
Mauro Sacco & Elisa Vallarino sind die Illustratoren, die dem Buch Unsere Erde – Wenn wir sie schützen, beschützt sie uns seine besondere Aussagekraft verliehen.

Inhalt:
„An alle Bewohner der Erde: Macht nicht den gleichen Fehler wie wir …“ (Klappentext)

„Warum zerstören wir unsere Welt? Ist es zu spät für die Rettung der Erde? Das Schicksal unseres Planeten liegt in den Händen der Menschen, vor allem der kommenden Generationen. Ein Brief von einem anderen Planeten beschreibt, was passieren kann, wenn man nicht auf seine Umwelt achtet. So erzählt dieses Buch auf einfache und elementare Weise von den Ursachen für die Zerstörung der Umwelt durch den Menschen.“ (Produktbeschreibung)

Kritik und Fazit:
Auf dem Cover haben die Illustratoren einen Planeten Erde geschaffen, der die Vielfalt unserer Welt darstellt. Mit Miniaturen aus der Pflanzen- und Tierwelt ist hier eine runde Erde gezaubert worden, in deren Mitte der Titel des Buchs prangt. Darunter der Zusatz „wenn wir sie schützen, beschützt sie uns“. Der Hintergrund ist dunkel gehalten, und das zieht sich auch durch das gesamte Buch hindurch.

Zunächst einmal ist von dem fiktiven Planeten Globux die Rede. Wie er erst aussah und sich im Laufe der Zeit durch den Einfluss der Bewohner verändert hat. Den einst fruchtbaren und gesunden Planeten hat die Menschheit Stück für Stück zerstört. Ganz so, wie es auch mit unserem Planeten Erde gerade passiert. Die Zerstörung des Planeten Globux wird dabei mit einer immer kleiner werdenden Buchseite dargestellt, dahinter ist nur Schwärze zu sehen.

Zitate: "… und ein Teil des Planeten verschwand …" (G. Macri, C. Zanotti, M. Sacco & E. Vallarino: Unsere Erde)

Die meisten Seiten sind mit eher wenig Text versehen. Schonungslos und prägnant wird die Zerstörung des Planeten geschildert. Der ein oder andere mag dies vielleicht als zu hart für ein Kinderbuch empfinden. Ich sehe das nicht so. Es ist eindrücklich und es ist NOCH ein fiktiver Planet. Mit dem Brief von den Einwohnern dieses fremden Planeten am Ende der Geschichte wird eine Parallele zu unserer Erde gezogen. Spätestens seit Greta Thunbergs Klimastreik sind auch die Kinder unseres Planeten hellhörig geworden. Sie wollen etwas tun. Hier spielt aber auch die Erziehung durch uns Erwachsene mit. Wir können Ihnen die Tatsachen vermitteln – und hier ist dieses Buch wirklich hilfreich – oder wir können sie von all dem fern halten, bis es zu spät ist, um etwas zu verändern.

"Unsere Erde – Wenn wir sie schützen, beschützt sie uns" ist ein Buch das aufwecken will. Es ist noch nicht zu spät, sich für unsere Welt einzusetzen, aber es ist auch höchste Zeit etwas zu tun. Um Kindern leicht und eindrucksvoll Ursachen für die Probleme auf unserem Planeten zu schildern, bietet sich dieses Buch definitiv an. Nicht nur die Worte sprechen für sich, auch die Gestaltung macht nicht nur den Kindern sondern auch uns Erwachsenen wieder ganz deutlich, dass es Zeit ist, zu handeln. Auch wenn das Buch vielleicht deprimierend sein kann, so hilft es der Erde nicht, wenn wir Bewohner weiter die Augen vor Tatsachen zu verschließen. Wegschauen löst Probleme nicht.

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Nach Vortex der neue grandiose Auftakt einer Trilogie!

Dark Sigils – Was die Magie verlangt
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Ich liebe die "Vortex"-Reihe von Anna Benning. Die Autorin kann locker den großen Schriftstellern das Wasser reichen. Ihre Bücher zählen zu meinen Lieblingen. Ich war also schon sehr aufgeregt, endlich ...

Ich liebe die "Vortex"-Reihe von Anna Benning. Die Autorin kann locker den großen Schriftstellern das Wasser reichen. Ihre Bücher zählen zu meinen Lieblingen. Ich war also schon sehr aufgeregt, endlich ihre neue Trilogie entdecken zu dürfen. Anna Benning ist erneut ein wahres Feuerwerk an Emotionen, aufregenden Momenten und sympathischen Charakteren gelungen.

Die Autorin:
Anna Benning (geboren 1988) studierte Literaturwissenschaft. Nach ihrer Tätigkeit als Buchrezensentin und Aushilfsbuchhändlerin, begann sie 2013 für einen Verlag zu arbeiten. Nun hat sie ihre eigene Buchreihe zu Papier gebracht. "Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss" ist ihr Debüt und der Auftakt einer Future-Fantasy-Trilogie. Teil 2 "Vortex – Das Mädchen, das die Zeit durchbrach" erschien ebenfalls 2020. Teil 3 "Vortex – Die Liebe, die den Anfang brachte" wurde 2021 veröffentlicht. Am 31.08.2022 erschien nun der Auftakt ihrer neuen Fantasy-Trilogie: "Dark Sigils – Was die Magie verlangt".

Inhalt:
„Früher existierte Magie nur in unseren Träumen. Sie war eine geheimnisvolle, gute Kraft, die Wunder vollbringt. Doch so ist Magie nicht. Wahre Magie ist dunkel und verführerisch, eine blau schimmernde Flüssigkeit, wertvoller als Gold und süchtig machender als die wirksamste Droge. Fünfzig Jahre ist es her, dass die Magie in unsere Welt kam. Heute ist sie überall, auf jedem Kontinent, in jedem Land und in jeder Stadt. Menschen töten, um sie zu besitzen. Menschen sterben, weil sie es tun. Und andere Menschen, so wie ich, kämpfen mit ihr, um zu überleben.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover, welches wieder Max Meinzold geschaffen hat, strahlt etwas düsteres und geheimnisvolles aus. Wie bereits bei den Vortex Covern hat auch hier wieder die Hauptprotagonstin ein Gesicht verliehen bekommen. Um sie herum erscheinen goldene Risse und in der unteren rechten Ecke befindet sich eine Skyline, die auf dem Kopf steht. Wieso das so ist, erfährt man ganz schnell, wenn man die Geschichte liest.

Anna Benning hat es wieder einmal geschafft, unvorhergesehene Wendungen zu kreieren. Ihre diversen Plott-Twists sind geradezu mind-blowing. Man muss schon ganz genau mitdenken, um allen Entwicklungen folgen zu können. Und mit Sicherheit verstecken sich auch hier wieder Andeutungen, die man erst in den Folgebänden verstehen wird. Ich bin schon wirklich gespannt, und werde auch diese Reihe bestimmt nach dem Ende nochmals re-readen, um alles im kleinsten Detail erfassen zu können.

Die vielfältige Charaktere sind der Autorin wunderbar gelungen. Sie zeichnet diese so gut, dass man sich genau vorstellen kann, wie sie ticken, was sie denken, auch wenn die Story an sich ja ausschließlich aus Raynes Sicht geschildert wird. Durch Raynes ungefilterte und witzige Gedankenwelt machte es zudem unheimlich Spaß, ihren Weg mitzubeschreiten. Sie besitzt solch einen trockenen Humor, der mir äußerst gut gefallen hat. Auch dass sie eben nicht gleich alles super beherrscht und auch mal Fehler macht, ist mir sehr sympathisch und macht sie zu einer authentischen, 17-jährigen, jungen Frau. Noch nicht alle Charaktere haben eine komplette Einführung bekommen. Eine der sieben, blieb noch etwas im Hintergrund versteckt, aber ich bin mir sicher, dass auch diese noch ihren großen Auftritt haben wird. Sie alle haben ihre Schwächen und wirken dadurch menschlich. Der Epilog ist dann aus dem Blickwinkel einer anderen Person geschrieben und macht Lust auf mehr.

Die hier geschaffene Welt ist super aufgebaut worden. Stück für Stück offenbart sich für Rayne alles, was sie über die Mirror-Welt noch nicht wusste. Sehr Glücklich war ich darüber, dass der Informationsfluss stetig floss, sodass bei mir als Leser keine Ungeduld aufkam. Nichts ist nerviger, als eine Protagonistin, die sich mit kleinen Häppchen füttern lässt und nicht voran kommt. So ist das mit Rayne absolut nicht. Zwar kann sie natürlich nicht alles auf einmal erfassen, aber die Geschichte ist so gut strukturiert, dass man eben super folgen kann und Schritt für Schritt gemeinsam mit Rayne in diese sagenumwobene Welt gleitet, sie kennenlernt und beginnt, die Hintergründe zu verstehen. Eine Welt voller Magie, Intrigen und Ränkeschmiederei erwartet den Leser hier. Alles erscheint aussichtslos für die Sieben, was ihr privates Glück anbelangt, und ich bin gespannt, was sich die Autorin einfallen lässt, um am Ende den Plot zu entwirren und aufzulösen. Bisher habe ich kaum eine Idee, wie die Story weiter geht, aber da man immer wieder aufs neue mit neuen Infos gefüttert wird, ist man stets neugierig und zufrieden. Sogar, als ich das Buch beendet habe. Das Warten auf den Folgeband ist also durchaus machbar.

Die vielen Plot-Twists, die sich die Autorin ausgedacht hat und deren weitere Entwicklungen hätte man hin uns wieder vielleicht sogar erahnen können, allerdings war ich so von den Ereignissen und der Informationsflut eingenommen, dass ich kaum überlegen konnte, was als nächstes folgen könnte. Man wird so dermaßen mitgerissen, dass man einfach nur lesen und aufnehmen kann. Und wenn man sich den Luxus gönnen kann, das Buch nur selten beiseite zu legen, kommt man gar nicht dazu, nachzudenken, was folgen könnte.

"Dark Sigils – Was die Magie verlangt" ist ein unheimlich gut gelungener Auftakt der neuen, ziemlich düsteren Urban-Fantasy-Reihe von Anna Benning. Das Buch hat mir unheimlich gut gefallen und hängt mir auch jetzt – Tage später, nachdem ich es zu Ende gelesen habe – in Gedanken nach. Ich habe mich sehr auf diese neue Reihe gefreut, da Vortex zu meinen absoluten Lieblingsbuchreihen gehört und hatte auch ein wenig Sorge, da die Messlatte einfach unheimlich hoch lag. Aber diese war unbegründet, denn Anna Benning hat es einfach drauf, tolle Welten zu erschaffen, die einen von der ersten Seite an unheimlich in den Bann ziehen, mitreißen und nicht mehr loslassen.

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Veröffentlicht am 16.09.2022

Witzige und spannende Geschichte mit englischen Einflüssen!

Ein Date für vier (Neuausgabe)
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Ich liebe es ja, zwischendurch einfach mal ganz locker, leichte und witzige Geschichten für Kinder oder Jugendliche zu lesen. Sie lassen einen so leicht abtauchen und bieten entspannte Lesestunden. So ...

Ich liebe es ja, zwischendurch einfach mal ganz locker, leichte und witzige Geschichten für Kinder oder Jugendliche zu lesen. Sie lassen einen so leicht abtauchen und bieten entspannte Lesestunden. So ging es mir auch mit "Ein Date für vier" von Ulrike Rylance. Besonders hat mir gefallen, dass es immer wieder englische Passagen gab, die aber so passend eingearbeitet sind, dass sie gut verständlich sind und gleichzeitig ein wenig englischen Wortschatz vermitteln. Mit Marleen und ihrer Schwester war es nie langweilig und ich habe gerne ein wenig Zeit in England verbracht.

Die Autorin und die Illustratorin:
Ulrike Rylance (geboren 1968) ist Kinderbuchautorin. Sie wohnt seit 2001 mit ihrer Familie in Seattle, USA. Im Beisein ihrer geliebten Hunde schreibt sie dort ihre Geschichten.
Miriam D’Oro (geboren 1983) wuchs in Deutschland und Spanien auf. Als sie volljährig war, ging sie nach New York, um dort Illustration und Design zu studieren. 2013 kehre sie zurück nach Deutschland, wo sie in Köln als freie Illustratorin im Bereich Buch, Musik, Theater und Editorial arbeitet.

Inhalt:
„Marleen hatte sich so auf die Sommerferien gefreut: Sonne, Stand, Meer, Eis und den süßen Francesco wiedertreffen … Stattdessen geht es für sie und ihre Schwester ins verregnete England zum Sprachkurs. Nicht mal das Handy lässt sich hier ohne Adapter aufladen – und außerdem sprechen alle englisch! Doch es gibt auch Lichtblicke, vor allem einen: männlich, niedlich … und damit ist nicht der Haushund Rover gemeint!“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Schon das Cover verspricht eine kunterbunte Geschichte und verrät den tagebuchähnlichen Stil des Buches. Die vielen Lila- und Rosafarbtöne lassen außerdem auf Liebe und vielleicht ein wenig Herzschmerz schließen und die Illustrationen rund um Marleens Kopf zeigen schon jetzt, wie viel ihr in ebendiesem herumschwirrt und dass ganz schön viel neues und aufregendes auf sie zukommen wird.

Der Schreibstil ist locker, leicht und jugendlich gehalten sodass man ganz schnell in die Geschichte und das Leben von Marleen findet. Sie muss mit ihrer Schwester in den Ferien nach England zu einem Sprachkurs reisen und hat gar keine Lust darauf. Ihre beste Freundin kann dagegen die Ferien am Strand verbringen und Spaß haben. Wie ungerecht. Doch die Eltern lassen sich nicht erweichen und so geht es ab ins regnerische England.

Schnell merkt Marleen aber, dass es ja doch gar nicht so doof auf der Insel ist und freundet sich mit anderen Sprachreiseteilnehmern an, lernt echte englische Jungs kennen und darf sich mit den frechen Söhnen ihrer Gastmutter herumschlagen. Ein wenig vorhersehbar war für mich die ein oder andere Sache zwar, aber dennoch hab ich die turbulente Geschichte gerne gelesen und mich in die englischen Passagen fallen lassen. Da ich Anglistik und Amerikanistik studiert habe, fiel mal das switchen zwischen deutscher und englischer Sprache nicht schwer, ich denke aber, dass auch Leute mit geringeren Kenntnisse des Englischen gut mit der Mischung zweier Sprachen zurechtkommen, da die möglichen Übersetzungen oftmals direkt von Marleen kommentiert werden und sich alles andere auch einfach im Kontext erklärt.

"Ein Date für vier" ist ein süßes und unterhaltsames Buch, welches man zurückgelehnt lesen kann und womit man gleichzeitig noch ein wenig sein Englisch auffrischen kann, oder jüngere Leser ihren Wortschatz vergrößern können. Ich hatte Spaß und habe das Buch ziemlich flott durchgelesen. Ich kann es daher allen ab 11 Jahren empfehlen, die mal in ein fremdes Land abtauchen und gleichzeitig der englischen Sprache lauschen wollen.

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Demnächst sogar als Film!

Ponyherz 1: Anni findet ein Pony
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Die "Ponyherz"-Reihe von Usch Luhn ist ja bisher an mir – ehrlich gesagt – völlig vorbei gegangen. Dabei gibt es hier bereits zwanzig Bände. Erzählt wird die Geschichte von dem Mädchen Anni, welches nach ...

Die "Ponyherz"-Reihe von Usch Luhn ist ja bisher an mir – ehrlich gesagt – völlig vorbei gegangen. Dabei gibt es hier bereits zwanzig Bände. Erzählt wird die Geschichte von dem Mädchen Anni, welches nach ihrem Umzug eine Wildpferdherde entdeckt und sich mit einem jener Pferde anfreundet. Eine magische Verbindung herrscht zwischen den beiden, die ich gerne miterlebt habe. Ich bin schon gespannt, wie der Film, welcher gerade produziert wird, dann die Story genau wiedergeben wird.

Die Autorin und die Illustratorin:
Usch Luhn ist gebürtige Österreicherin, zog später nach Deutschland und studierte in Berlin. Eine Weile arbeitete sie beim Radio und Kinderfernsehen, bevor sie selbst begann zu schreiben. Inzwischen lebt die Schriftstellerin mal in Berlin und mal an der Nordsee. Sie unterrichtet an einer Filmschule und hat fast hundert Kinder- und Jugendbücher geschrieben. Ihre Luna Wunderwald Reihe sowie Jojo habe ich euch bereits vorgestellt. Die Ponyherz Reihe umfasst momentan 20 Bände und wird demnächst verfilmt.
Franziska Harvey (geboren 1968) studierte Illustration und Kalligrafie. Nun ist sie freiberufliche Illustratorin und arbeitet für verschiedene Verlage und Agenturen.

Inhalt:
„Anni hat ein Geheimnis: Im Wald wartet Ponyherz auf sie. Ein Wildpferd. Zusammen können sie reiten wie der Wind.
Anni ist gerade erst aufs Land gezogen. Hier gibt es Pferdeflüsterer, Reiterhöfe – und leider auch jede Menge Stallzicken. Was kann man mit denen schon anfangen? Anni wünscht sich so sehr, echte Freunde zu finden. Und dann, eines Tages, begegnet ihr Ponyherz …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Die Cover sind schön bunte Zeichnungen von Anni und ihrem Wildpferd Ponyherz. Auch im Inneren gibt es Zeichnungen, hier aber in schwarz-weiß. Im Anhang findet sich außerdem noch jeweils eine Anleitung zum Zeichnen. Im ersten Band lernt man hier Schritt für Schritt, wie man ein Pony zeichnet, im zweiten Band werden Techniken vermittelt, wie man nächtliche Bilder ganz einfach durch Schatten zeichnen kann.

Die Sprache ist leicht verständlich. Usch Luhn beschreibt in kurzen, einfachen Sätzen die Geschichte um Anni und Ponyherz, sodass man die Bücher problemlos Kindergartenkindern vorlesen kann. Aber auch geübtere Erstleser, die sich für Pferde interessieren, können sich die Geschichte gut erlesen. Kleine aufregende Momente, die zwischendurch in die Geschichte eingestreut werden, halten die Leser am Ball, ohne dabei zu aufregend zu sein.

Es geht dabei um die verschiedenen Alltagsprobleme, die Kindern in diesem Alter so durchmachen können. Sei es Freundschaften schließen, Feindschaften durchstehen oder problematische Lehrer in der Schule auszuhalten. Die Themen sind vielfältig und gut in die Geschichte eingeflochten. Auch Annis intuitiver Umgang mit dem Wildpferd Ponyherz hat mir sehr gut gefallen.

Trotz dass die Handlung recht knapp ausfällt und man sehr schnell durch die Seiten fliegt, passt das für die angedachte Altersgruppe. Ein Buch folgt da sicherlich schnell auf das nächste, um mehr über die Wildpferdherde erfahren zu können. Aktuell wird wie oben erwähnt ein Film gedreht, dessen Inhalt wohl die ersten beiden Bücher der Reihe abhandeln wird. Erscheinen soll der Film 2023.

"Ponyherz" ist eine schöne Reihe für alle Kinder, die sich für Pferde interessieren. Die Geschichte ist locker, leicht und es macht Spaß Anni und Ponyherz über die Seiten begleiten zu können. Den Film werde ich mir dann bestimmt auch anschauen, sobald er verfügbar ist.

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Ein Kinderbuch über das Leben und den Tod

Hey, ich bin der kleine Tod … aber du kannst auch Frida zu mir sagen
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Heute habe ich mal ein etwas ernsteres Thema im Gepäck. In "Hey, ich bin der kleine Tod – Aber du kannst auch Frida zu mir sagen" von Anne Gröger geht es um den Tod, klar, das sag schon der Titel aus. ...

Heute habe ich mal ein etwas ernsteres Thema im Gepäck. In "Hey, ich bin der kleine Tod – Aber du kannst auch Frida zu mir sagen" von Anne Gröger geht es um den Tod, klar, das sag schon der Titel aus. Aber vielmehr geht es um das Leben, das Überleben und die Freude am Leben. Das Buch hat mir gut gefallen, meine Kinder (6 und 11) aber nicht so richtig in den Bann gezogen. Ich bin mir auch etwas unsicher, wem ich dieses Buch empfehlen kann. Sicherlich kann es sehr hilfreich für Kinder ab 10 Jahren sein, die gerade mit dem Tod konfrontiert wurden. Aber ich glaube es ist wichtig, wenn man das Buch gemeinsam mit dem Kind liest, und es nicht einfach in die Hand drückt. Denn es ist für ein Kinderbuch hoch emotional, gleichzeitig aber auch wirklich witzig und steckt voller Wärme.

Die Autorin und der Illustrator:
Anne Gröger studierte in Hamburg Drehbuch. Später arbeitete sie als freie Lektorin für Warner Bros. und schrieb für das ZDF. Inzwischen ist sie für Constantin, UFA und Studio TV tätig und lebt in Berlin.
Fréderic Bertrand studierte Illustration und Trickfilm in Bremen. Inzwischen lebt er in Berlin und illustriert Kinderbücher.

Inhalt:
„Samuel geht niemals raus. Nie! Viel zu gefährlich!
Doch eines Tages steht plötzlich ein kleines Mädchen mit schwarzem Umhang und Sense vor ihm. »Hallo, ich bin der kleine Tod, aber du kannst auch Frida zu mir sagen!« Natürlich will Samuel, dass Frida sofort wieder verschwindet, aber nee, Frida bleibt. Schließlich hat der große Tod sie geschickt. Samuel soll ihr das Leben zeigen. Ausgerechnet Samuel, der nie (wirklich nie!) rausgeht. Denn Risiken aller Art und Naturgewalten lauern da, und nicht zu vergessen: Kinder! Die größten Keimschleudern überhaupt. Perfekt, findet Frida. Denn was sie Samuel verschwiegen hat: Ihre große Prüfung wird sein, ihn zu holen. Zumindest glaubt sie das.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover zeigt gleich die Hauptprotagonisten. Frida mit ihrer Sense, der schwarzen Kleidung und dem Wuschelhaar schaut uns voller Freude und Tatendrang entgegen, während Samuel, bewaffnet mit Desinfektionsspray und Tüchern Frida den Rücken zukehrt und skeptisch zu ihr herüber schaut. Die beiden Charaktere werden ziemlich passend dargestellt und das Spotlight, welches auf sie gerichtet ist, zeigt, dass sie beiden den Ton angeben werden.

Anne Gröger schlägt einen witzigen aber auch einfühlsamen Ton an. Die Geschichte wird aus Samuels Sicht erzählt, allerdings bekommt Frida mit kleineren Notizbucheinträgen auch eine Stimme verliehen und so ist der Leser sofort informiert, was beide denken und fühlen und was ihre nächsten Schritte sind. Samuel hat eine schwere Kindheit hinter sich. Durch eine Krankheit, ist sein Immunsystem geschwächt und so musste er Zeit seines Lebens aufpassen, sich nicht irgendwo anzustecken. Während seiner vielen Krankenhausaufenthalte lernt er einen Freund kennen, der aber leider an seiner Erkrankung stirbt. Und genau deswegen ist Samuel, obwohl er inzwischen geheilt ist, in allem überaus vorsichtig. Er geht nicht raus und hat ein enormes Wissen über die Statistiken der Gefahren, die überall lauern. Als Frida dann auftaucht, bringt sie alles – aber auch wirklich alles – durcheinander.

Frida sorgt dafür, dass Samuel seine Komfortzone verlässt und feststellt, dass das Leben gelebt werden muss. Gleichzeitig lernt Frida, was für ein hohes Gut das Leben der Menschen ist. Aber können ein Junge und der kleine Tod Freunde werden? Die Geschichte ist zumeist lustig und steckt voller witziger Episoden, da so grundverschiedenen Charaktere aufeinanderstoßen. Gleichzeitig ist sie aber eben auch herzergreifend und äußerst dramatisch. Vielleicht sogar zu dramatisch für ein Kinderbuch. Mir zumindest kamen häufiger die Tränen, da ich so emotional betroffen war. Vielleicht nehmen Kinder das ganze aber auch leichter auf.

"Hey, ich bin der kleine Tod – Aber du kannst auch Frida zu mir sagen" ist ein äußerst emotionales aber gleichzeitig lustiges Buch über das Leben, den Tod und alles dazwischen. Während Frida lernt, Gefühle und Ängste zu verstehen, nimmt Samuel wieder Schritt für Schritt am Leben teil. Auch er lernt es auf die richtige Art und Weise zu schätzen, findet Freunde und kann seine Ängste und Traumata überwinden. Das Buch ist aber vermutlich mit Vorsicht zu genießen und jeder Erwachsene sollte sein Kind insoweit kennen und einschätzen, ob die Thematik wirklich geeignet ist.

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