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Veröffentlicht am 10.04.2022

Ich war verloren, bin verloren - für immer und ewig in dieser Welt.

Baronica
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Nachdem mein Herz in der Welt von Jon Barnis mit dem ersten Band Baronica Aufbruch zur letzten Wacht verloren gegangen ist, dauerte es sehr lange, bis es sich wieder tanzend in meine Arme bewegte. Nun ...

Nachdem mein Herz in der Welt von Jon Barnis mit dem ersten Band Baronica Aufbruch zur letzten Wacht verloren gegangen ist, dauerte es sehr lange, bis es sich wieder tanzend in meine Arme bewegte. Nun ist es wieder mit Jon Barnis durchgebrannt - natürlich zu Samuel und seinen Gefährten, denn der zweiten Band ist im Hybrid Verlag erschienen. 💚

Bereits der erste Teil war einfach unglaublich! Hier meine Worte zum ersten Band:
„In die Welt des Autors einzutauchen, war mein persönliches Abenteuer und im Laufe meiner Lesezeit, sollten einige Gefühle aufkommen, die zeigen, welche Macht Autor:innen haben, indem sie Welten erschaffen, die unsere Bücherseelen gefangen nehmen und nur schwer wieder loslassen“.

Der Autor bleibt sich auch im zweiten Teil treu und glänzt durch einen poetischen, humorvollen (ironischen) und bildhaften Stil. Inhaltlich knüpft die Geschichte direkt an das Ende des ersten Bandes an und wir erleben ein neues Abenteuer in einer Welt voller Maschinen.

Unglaublich was Jon Barnis wieder für eine Welt erschaffen hat – komplex und einzigartig. Wir Leser:innen treffen auf neue und bekannte Figuren, die in ihrer Eigenheit mit voller Liebe konstruiert sind und die Komplexität der Story unterstreichen.

Der Autor lässt sich natürlich auch im zweiten Band viel Zeit (bereits bei meiner Rezension zum ersten Band erwähnte ich diese wundervolle Detailverliebtheit), um seine Geschichte zu erzählen, die bis zum Ende spannend bleibt, weil sie halt keine typische Fantasygeschichte ist. Diese Welt und ihre Figuren muss man genießen, daher benötigt man schon etwas Zeit – aber es lohnt sich!

Auf jeder Seite spürt man die Liebe des Autors für sein Werk. Ich war verloren, bin verloren - für immer und ewig in deiner Welt Jon Barnis 💚

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Eine Reise nach Long Island...

Holly Lane 17
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Es handelt sich um einen Roman mit Krimianteilen, eingebettet im malerischen Flair der Hamptons. Übrigens die Heimatinsel der Autorin, die wie die Protagonistin des Buches ebenfalls ihre Anonymität schützen ...

Es handelt sich um einen Roman mit Krimianteilen, eingebettet im malerischen Flair der Hamptons. Übrigens die Heimatinsel der Autorin, die wie die Protagonistin des Buches ebenfalls ihre Anonymität schützen möchte.

Wir reisen an den Strand der Atlantikküste auf Long Island zu Cate, eine Autorin, die ihre wahre Identität und ihre Vergangenheit hinter einem Pseudonym verbirgt. Nachdem eine Leiche hinter ihrem Haus gefunden wird, begibt sie sich mit Hobby-Detektivin Dale auf Spurensuche, damit der Fall schnell gelöst und ihre Geheimnisse verborgen bleiben. Frauenpower pur! 💚

Dieses Buch ist kein typischer Krimi, eher ein Roman über Freundschaft, Familie mit interessanten Figuren und Ortschaften. Die Autorin hat eine Liebe zum Detail und verliert sich dadurch vielleicht ein wenig in ihrer Geschichte, wenngleich der Plot immer schlüssig bleibt, dennoch hätte man einige Kapitel kürzer halten können. Aber wer kann es Autor:innen schon übel nehmen, dass sie sich manchmal in ihren Büchern verlieren.

Sehr schön finde ich die eingebundene Karte, welche die wichtigsten Handlungsorte offenbart. Ich hatte ein paar Schwierigkeiten in die Geschichte reinzufinden, weil es für mich nicht ersichtlich war, aus welcher Perspektive die Geschichte erzählt wird. Erst durch ein Statement des Verlages habe ich verstanden, dass den Ich-Erzählerinnen passend zu ihren Charakteren zwei unterschiedlich dynamische Wellensymbole zugeordnet sind, die einen Perspektivenwechsel aufzeigen (HINWEIS: Beim E-Book wurde es laut Verlag bereits auf Namen ungestellt und beim nächsten Roman der Reihe ist es ohnehin so).

Wenn man dieses Wissen hat, liest man die Geschichte etwas flüssiger. Verflochten im Kriminalplot sind tiefe Beziehungen zu einzelnen Figuren und die Gedanken und Gefühle unserer Protagonistinnen sowie die zauberhafte Landschaft, wodurch die Spannungskurve an einigen Stellen etwas unterbrochen wird, was allerdings nur problematisch ist, wenn man einen typischen Krimi erwartet.

Man bemerkt die Liebe der Autorin für ihre Heimat und ihre Figuren. Auch sprachlich hat mir dieses Buch sehr gefallen, lediglich beim Halten der Spannungskurve sehe ich noch Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Geschichte mit sehr viel Gefühl und tragischen Momenten

Das Herz, das für dich schlägt
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Die Autorin nimmt uns mit in die digitale Welt von Lisa und Tom - ihr Kennenlernen erleben wir über die einzelnen Chatgespräche eines Dating-Portals. Ein sehr humorvoller verbaler Schlagabtausch.

Im ...

Die Autorin nimmt uns mit in die digitale Welt von Lisa und Tom - ihr Kennenlernen erleben wir über die einzelnen Chatgespräche eines Dating-Portals. Ein sehr humorvoller verbaler Schlagabtausch.

Im ersten Moment steht allerdings nicht das Zusammenkommen im Mittelpunkt, sondern die Distanz zwischen zwei Menschen, die anscheinend nicht überwunden werden kann, denn Tom hat ein Geheimnis und möchte anonym bleiben. Dieser Konflikt treibt die Handlung voran und endet sehr emotional - ich möchte hier nichts verraten, aber für mich war das Ende perfekt und ich hatte panische Angst beim Lesen, dass die Autorin doch noch einen anderen Weg einschlägt - ich hätte es wahrscheinlich nicht verkraftet!

Fine Sturm hat einen sehr flüssigen Sprachstil und bindet auch etwas Poesie ein. Die Autorin ist wahrscheinlich eine absolute Romantikerin, denn einige Passagen oder poetische Einflüsse sind
emotional zugespitzt, und dies muss man als Leser:in dann auch wirklich mögen.

Eine Geschichte mit sehr viel Gefühl und tragischen Momenten, die einen zum Schluss auch etwas nachdenklich zurücklassen.

Die Autorin verweist zu Beginn auf potenziell triggernde Inhalte, was ich sehr gut finde, wenngleich sie auch das Ende des Buches spoilern (die Entscheidung obliegt den Leser:innen).

Lisa und Tom stehen im Mittelpunkt der Geschichte, allerdings hätte ich mir trotzdem gewünscht, dass die Nebenfiguren etwas mehr Raum bekommen. Ich bin ein Fan von verschlungenen Geschichten und komplizierten Figurenkonstellationen, aber es ist natürlich verständlich, dass im Genre "Romance" darauf verzichtet wird.

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Ein gelungener Abenteuerroman mit fantastischen Elementen.

Die Schule der Redner
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Mögt ihr historische Romane? Wenn ja, ist „Die Schule der Redner“ von Johann Seeger aus dem Heyne Verlag bestimmt etwas für euch. Aber Vorsicht – es sind 767 Seiten! Ihr benötigt also auch etwas mehr Zeit.

Im ...

Mögt ihr historische Romane? Wenn ja, ist „Die Schule der Redner“ von Johann Seeger aus dem Heyne Verlag bestimmt etwas für euch. Aber Vorsicht – es sind 767 Seiten! Ihr benötigt also auch etwas mehr Zeit.

Im Studium fand ich die Auseinandersetzung mit persuasiven und manipulativen Sprachstrategien in politischen Reden unheimlich spannend, daher war „Die Schule der Redner“ auf meiner Bücherwunschliste. Die Macht der Sprache thematisiert Johann Seeger in seinem Historischen Roman. Wir befinden uns im Mittelalter – die Welt der Ritter, Fürsten und Könige, die mit purer Gewalt und Willkür über die Welt herrschen. In dieser Zeit soll ein geheimnisvolles Buch existieren, das demjenigen, der es entschlüsselt, die Macht verleiht, allein mit Worten andere Menschen zu lenken – ein Kampf um die pure Macht entsteht.

Der Roman ist in drei Teile gegliedert, die jeweils mit Zitaten von historischen Personen eingeführt werden. Die einzelnen Teile sind durch Unterkapitel strukturiert. Dem fiktionalen Prosawerk vorangestellt ist „Dramatis Personae“ – ein Verzeichnis, welches die handelnden Figuren, mit Namen und kurzer Beschreibung.

Die Handlung ist komplex und spielt auf verschiedenen Ebenen, ist aber dennoch in sich schlüssig und sprachgewaltig - ein sehr bildhafter Sprachstil. Die Spannungskurve kann nicht über die 767 Seiten gehalten werden, was ich allerdings nicht problematisch finde, jeder Roman durchläuft nun einmal verschiedene Spannungsphasen.

Es handelt sich um einen Abenteuerroman mit fantastischen Elementen, der aber sehr detailliert beschriebene Kampf- und Folterszenen enthält und daher an einigen Stellen nichts für schwache Nerven ist.

Rhetorische Mittel stehen im Fokus der Geschichte und es ist beängstigend, welche kleinen sprachlichen Mittel ausreichen, um Menschen von Ansichten zu überzeugen oder zu einer Handlung zu bewegen.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Dieser Thriller ist ein Muss!

Blutroter Schatten
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Thrillertime! In den letzten Tagen bin ich den Spuren von Patricia Walter gefolgt, denn nur ich hatte die Möglichkeit, einen Serienkiller aufzuhalten. Was soll ich sagen, da war sie wieder diese innere ...

Thrillertime! In den letzten Tagen bin ich den Spuren von Patricia Walter gefolgt, denn nur ich hatte die Möglichkeit, einen Serienkiller aufzuhalten. Was soll ich sagen, da war sie wieder diese innere Unruhe, dieses Gefühl die Bettdecke immer höher ziehen zu müssen. Den Hinterkopf ins Kissen gedrückt, als ob ich mich verstecken könnte, wartete ich auf das Ende von „Blutroter Schatten“.

Abgenagte Fingernägel, blutrote Augen (dieses Buch raubt euch den Schlaf), verstörter Blick – so müsst ihr euch mich vorstellen, so mitten in der Nacht beim Lesen des Buches. Ich weiß ein schreckliches Bild, eher dem Genre Horror zuzuordnen.

Der Prolog zeigt bereits, dass die Autorin schnell zur Sache kommt, die wichtigsten Fakten werden klar und direkt formuliert, damit die Leser:innen mit der Spurensuche gleich loslegen können. Ich habe natürlich nach den ersten Seiten einen Generalverdacht ausgesprochen. Und ich kann wirklich spoilern - ich habe nie recht.

"Blutroter Schatten" ist spannend und weckt viele Emotionen, die von der Autorin gekonnt manipuliert werden – man hat das Gefühl, dass man wie ein kleiner Spielball hin – und hergeworfen wird. Die Gespräche im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie sind gut strukturiert, spannend und werfen immer wieder Fragen auf, die man gemeinsam mit der Protagonistin Sam versucht zu lösen – meine NERVEN!

Schwierig fand ich dieses Gefühl (insbesondere zum Ende) Rohde als liebevollen Vater zu sehen – er ist ein Serienkiller! Aber die Autorin hat es am Ende geschafft, dieses Bild kurz umzudrehen, nur für eine Sekunde, dann habe ich mich wieder an die Erzählungen auf den vorangegangenen Seiten erinnert. Die Gespräche zeigen sehr genau, was er für ein Mensch ist und von welchen krankhaften Gedanken er getragen wird. Kann dieser Menschen sein Kind lieben?

Die Konstruktion des Nachahmungstäters ist sehr gelungen und innerhalb der Erzählstruktur schlüssig und spannend umgesetzt. Man hat nie das Gefühl, dass die Handlung sich verzettelt oder unlogisch ist. Bis zum Ende bleibt man als Leser:in in der Erzählung gefangen und der Epilog ist einfach grandios! Ein würdiger Abschluss!

In meinem Wahn habe ich auch noch das Hörbuch gehört! MEGA!! Julia Fischer hat diesen Thriller grandios eingesprochen.

Was soll ich sagen, es war zu viel – ich suche immer noch meinen Kopf, er klebt wohl noch an meiner Bettdecke.

Dieser Thriller ist ein Muss!

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