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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2019

Radikal, ehrlich, eindringlich

Davor und Danach
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Es gibt Bücher die klingen auch nach dem Lesen noch lange nach. Weil sie so intensiv sind, so einprägend und schockierend.
"Davor und Danach" gehört für mich seit heute dazu. Das Buch wird als Dystopie ...

Es gibt Bücher die klingen auch nach dem Lesen noch lange nach. Weil sie so intensiv sind, so einprägend und schockierend.
"Davor und Danach" gehört für mich seit heute dazu. Das Buch wird als Dystopie gehandelt und ist aber dennoch aktuell wie nie. Die vermeintliche Zukunftsvision gibt es auch heute schon. Die Geschichte befasst sich auf sehr eindringliche Art und Weise mit dem Themen Flucht und Menschlichkeit.
Mhairi ist zu Beginn des Buches fast schon am Ziel und wir steigen ein als sie auf den Jungen trifft. Mhairi hat einen sehr ungewöhnlichen Erzählstil. Die Flucht ist nicht spurlos an ihr vorbei gegangen und was sie alles auf dieser erlebt hat, mag ich mir gar nicht ausmalen. Der Schreibstil lässt sich am Besten mit kurz, radikal und simpel beschreiben. Ich muss zugeben, dass ich mich daran erst einmal gewöhnen musste. Dennoch empfand ich ihn als sehr passend, denn Mhairi beschönigt nichts, umschreibt nichts und nennt oft die klaren und harten Fakten. Vieles wirkt wie eine Ohrfeige. Knallhart werden sehr brisante Themen wie Fremdenhast, Flüchtlingsprobleme und fehlende Menschlichkeit ohne Scheuklappen angesprochen. Radikal eben.
Die Ereignisse der Flucht verarbeitet Mhairi in kurzen Rückblenden, soweit man da von einer wirklichen Verarbeitung sprechen kann, denn Mhairi ist ein gebranntes Kind und hat in ihren jungen Jahren schon zu viel Schreckliches erlebt.
In mein Herz geschlossen habe ich den Jungen, was wirklich faszinierend ist, denn der Junge ist kein Kind großer Worte. Eigentlich ist er auch eher eine Nebenfigur. Dennoch mochte ich ihn sehr gern, denn er ist die eigentliche Schlüsselfigur. Durch ihn beginnt Mhairi umzudenken. Über das Ende möchte ich nicht schreiben, denn das hat mich völlig überrascht. Nur soviel, es werden keine Lösungen für die angesprochenen Probleme benannt. Diese sollte man selbst finden.

Mein Fazit

"Davor und Danach" ist eine Dystopie die nichts beschönigt und radikal der Gesellschaft den Spiegel vorhält. Die Geschichte hat mich zum Weinen gebracht und zum Denken angeregt. Die ganze Geschichte ist wie eine Ohrfeige. radikal, ehrlich und leider auch aktuell wie nie.

Veröffentlicht am 03.02.2019

Atmosphärisch

Die Klosterbraut
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An historischen Romanen reizt mich vor allem das Setting und das Leben in der jeweiligen Zeit. Besonders das Mittelalter fasziniert mich.
In "Die Klosterbraut" fängt die Autorin perfekt die Zeit des 13.Jahrhunderts ...

An historischen Romanen reizt mich vor allem das Setting und das Leben in der jeweiligen Zeit. Besonders das Mittelalter fasziniert mich.
In "Die Klosterbraut" fängt die Autorin perfekt die Zeit des 13.Jahrhunderts ein und entführt den Leser ins Rheinland. Da sie wohl selbst aus dieser Ecke kommt, ist ihr das auch wunderbar gelungen und man spürt die Verbundenheit zu ihrer Heimat.
Auch die Charaktere hat sie perfekt zum Leben erweckt. Vor allem Franka wirkte sehr authentisch mit ihren Ecken und Kanten. Sie ist jung, wild und so gar nicht für's Kloster geeignet. Sie bringt oft frischen Wind in die Story und lockert diese wunderbar auf.
Dafür, dass der Roman ein Debüt ist, ist es Manuela Schörghofer gut gelungen die Spannung aufrecht zu erhalten. Ein bisschen war die Geschichte stellenweise zwar vorhersehbar aber das hat mich nicht weiter gestört. Der Schreibstil war wunderbar leicht und lies sich sehr flüssig lesen.
Passend und schön zu lesen fand ich auch die Romantik in der Geschichte, hier hat die Autorin ein gutes Maß gefunden und die Liebesgeschichte nicht zu sehr einfließen lassen.

Mein Fazit

"Die Klosterbraut" ist ein historischer Roman mit sympathischen Charakteren und einem tollen Setting im Mittelalter Rheinlands. Auch wenn mich die Story nicht wirklich überraschen konnte, ist sie dennoch für einen Debütroman sehr gut ausgereift und atmosphärisch erzählt.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Ein guter Abschluss

Wütender Sturm (Die Farben des Blutes 4)
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Damals habe ich mich in den Auftakt der "Farben des Blutes" Reihe total verliebt. Die Story war neu, aufregend, spannend und fantastisch. Auch der 2.Band hatte mich sofort gepackt und nicht mehr losgelassen. ...

Damals habe ich mich in den Auftakt der "Farben des Blutes" Reihe total verliebt. Die Story war neu, aufregend, spannend und fantastisch. Auch der 2.Band hatte mich sofort gepackt und nicht mehr losgelassen. Immer mehr erinnerte mich die Story an eine X -Men Geschichte. Es kamen neue Charaktere hinzu. Mare entwickelte sich zur starken Kämpferin und ich war hin und weg. Doch dann kam Teil 3 und plötzlich machte die Handlung und die Charaktere eine 180 Grad Wende. Mare wurde von Selbstzweifel zerfressen und die Story zog sich zäh wie Kaugummi dahin, es passierte so gut wie nichts.
Aber ich wollte meine Hoffnung noch nicht aufgeben, dass die Geschichte doch noch zu ihrer alten Größe zurück findet. Deshalb habe der Reihe mit dem letzten Teil doch nochmal eine Chance gegeben. Dennoch bin ich mit gemischten Gefühlen an den finalen Band herangegangen.
Und wie schon bei den letzten Büchern muss ich als Erstes anmerken, dass mir ein Personenregister den Einstieg deutlich erleichtert hätte. Schade, denn in der Story gibt es echt eine Menge Charaktere, bei denen ich mir nicht alle aus den Vorgängern gemerkt habe.
Aber gut, dann musste es eben auch so gehen. Nach und nach bin ich schließlich in die Geschichte hineingekommen und konnte auch der Handlung wieder folgen. Mare schien endlich zu sich selbst gefunden zu haben und lies zumindest ab und zu etwas von ihrer alten Stärke durchblitzen. Doch ganz zur alten Bestform fand sie leider nicht mehr zurück. Auch schien sie völlig blind dafür zu sein, ihr Glück zu finden und zu halten. Cals Entwicklung konnte ich leider nie ganz nachvollziehen, so wie ich jetzt mitbekommen habe, soll dazu wohl der e-Short "Der Gesang der Königin" mehr Aufschluss geben. Mhm das hätte ich mir dann aber doch eher in der Story gewünscht, ohne eine Zusatzgeschichte dazu lesen zu müssen, denn Cal gehört zu den Hauptcharaktere und da wäre mir das, zum Nachvollziehen, als Leser schon wichtig gewesen.
Positiv überrascht hat mich hingegen Evangelina. Ich habe sie in den ersten Teilen regelrecht gehasst, jedoch muss ich jetzt am Ende meine Meinung über sie einmal komplett überdenken und ändern. Auch scheint sie der einzige Charakter zu sein, der zum Schluss wirklich über sich selbst hinausgewachsen ist.
Die Handlung lässt sich kurz mit den Worten "Krieg", "Taktiken" und "Intrigen" zusammen fassen. Es wird viel geplant, viel intrigiert und viel interveniert. Victoria Aveyard hat einen sehr ausschweifenden Schreibstil, der auch manchmal zu sehr ins Detail geht und die eigentlich sehr fesselnde Handlung etwas ausbremst und ihr die Spannung nimmt.
Nun das Ende war vielleicht kein Ende wie ich es mir erhofft habe, aber es war passend und lässt Raum für eigene Interpretationen und Gedanken.

Mein Fazit

Alles in Allem hat mich der 4. Band "Wütender Sturm" wieder mit der Reihe versöhnt, wenn er auch nicht an die grandiosen ersten Teile herankommt. Die Grundidee der "Roten", "Silbernen" und "Neublüter" war faszinierend und spannend und im Großen und Ganzen mochte ich die Reihe trotz schwächelnden 3. und 4.Teil eigentlich sehr gern.

Veröffentlicht am 07.01.2019

Ein grandioser Abschluss

AMANI - Heldin des Morgenrots
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Ich bin schon ein bisschen traurig, dass diese wundervolle Reihe aus 1001 Nacht jetzt vorbei ist, aber über das Ende bin ich auch glücklich.
Es ist ein schönes Gefühl, wenn man nach zwei fulminanten Teilen ...

Ich bin schon ein bisschen traurig, dass diese wundervolle Reihe aus 1001 Nacht jetzt vorbei ist, aber über das Ende bin ich auch glücklich.
Es ist ein schönes Gefühl, wenn man nach zwei fulminanten Teilen mit so einem grandiosen Finale belohnt wird. Gewohnt actionreich und spannend, bereiten sich Amani und die Rebellen auf die letzte Schlacht vor. Nicht jeder wird überleben und ein Sieg ist ungewiss.
Ich liebe diesen leichten und bildlichen Schreibstil. Ohne Probleme konnte ich wieder tief in die Geschichte eintauchen. Das Personenregister am Anfang war aber auch eine gute Hilfe. Von Personenregistern bin ich allerdings auch immer ein echter Fan
Die Protagonisten sind mir in den letzten Teilen sehr ans Herz gewachsen und es schmerzte, als ich mich von ein paar Charakteren verabschieden musste.
Auch diesmal, gibt es neben der Haupthandlung wieder kleine Geschichten von großen Helden dieser Welt aus 1001 Nacht, welche die rasante Story etwas auflocken und mir die nötige Zeit zum Durchatmen gaben. Diese Geschichten sind für mich das Besondere an diesen Büchern. Auch wenn diese oft sehr traurig enden.
Apropo Ende. Das war perfekt. Vielleicht nicht so wie ich es mir vorgestellt habe, aber es war passend und rundet diese Reihe sehr gut ab. So dass ich die Bücher beruhigt zur Seite legen kann.

Mein Fazit

Auch der letzte Teil der "Amani" Reihe konnte mich komplett überzeugen. Das war ein schönes und rundes Ende einer grandiosen Reihe aus 1001 Nacht.

Veröffentlicht am 07.01.2019

Fade und Farblos

Spiel der Macht (Die Schatten von Valoria 1)
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Puh also ich kann nicht so genau beschreiben was ich erwartet habe, aber das sicherlich nicht.
Den Einstieg empfand ich als anstrengend, denn der Schreibstil ist sehr blumig und poetisch, so dass ich lange ...

Puh also ich kann nicht so genau beschreiben was ich erwartet habe, aber das sicherlich nicht.
Den Einstieg empfand ich als anstrengend, denn der Schreibstil ist sehr blumig und poetisch, so dass ich lange gebraucht habe um mich auf die Story einzulassen. So richtig der Lesefluss und der Bezug zur Geschichte wollte sich bei mir jedoch nie richtig einstellen.
Kestrel empfand ich als eine sehr anstrengende Protagonistin. Sie blieb mir fremd und farblos. Kestrel scheint sehr schlau zu sein, jedoch "zerdenkt" sie für meinen Geschmack vieles zu sehr, weshalb ich die Handlung als sehr schleppend empfand. Auch Arin blieb mir bis zum Schluss ein Rätsel. Er wirkte sehr steif und undurchsichtig.
Im Prinzip geht es die ganze Zeit um irgendwelche dubiosen Intrigen und Strategien und wie man diese Strategien umsetzt und die Intrigen aufdecken kann. Für mich wurde zu oft um des Kaisers Bart diskutiert und um den heißen Brei herum geredet. So richtig Schwung kam eigentlich nie in die Geschichte. Kurzfristig war ich sogar am Überlegen, ob ich das Buch abbrechen soll.
Aber nein ich habe tapfer durchgehalten und gegen Ende kam dann doch nochmal etwas Schwung in die Geschichte und es wurde etwas spannend.
Jedoch ist für mich die Reihe mit dem ersten Teil beendet, denn wirklich Lust auf eine Fortsetzung habe ich nicht bekommen.

Mein Fazit

Der erste Teil der "Spiel der Macht" Reihe konnte mich leider nicht überzeugen. Mir fehlte der Schwung, mir fehlte die Spannung und zu den Protagonisten konnte ich leider auch keinen Bezug aufbauen. Erst zum Schluss kam Leben in die Handlung, allerdings deutlich zu spät. Für mich ist die Reihe mit dem ersten Teil beendet.