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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2018

Perfekt unperfekt

Was uns ganz macht
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Ich liebe Bücher mit Protagonisten die Ecken und Kanten haben und nicht perfekt sind. Morgan verkörpert all dies. Sie hat nicht nur ein faustgroßes Loch im Bauch, sie macht auch ständig Fehler und eckt ...

Ich liebe Bücher mit Protagonisten die Ecken und Kanten haben und nicht perfekt sind. Morgan verkörpert all dies. Sie hat nicht nur ein faustgroßes Loch im Bauch, sie macht auch ständig Fehler und eckt öfters irgendwo an. Dabei redet sie manchmal schneller als sie denkt aber genau das hat sie mir so sympathisch gemacht.
Als ungewöhnlich kann man auch die kleine Liebesgeschichte bezeichnen. Anders als gedacht ist dieses Buch keine reine Teenagerlovestory, sondern eher eine Geschichte über das Erwachsenwerden und das Sich-Selbst-Finden. Sehr einfühlsam und mit einem gewissen Fingerspitzengefühl befasst sich die Autorin mit sehr brisanten Themen. Unter anderem dem vorherrschenden Schönheitswahn, Internetmobbing und der eigenen Unvollkommenheit.
Die sich langsam entwickelnde Liebe zwischen den beiden Protagonisten spielt eher am Rande. Ich war nicht immer einer Meinung mit Morgan und habe viele Fehltritte von ihr kommen sehen, aber gerade das macht sie aus denn sie lernt aus Fehlern und ist durchaus auch bereit sich zu entschuldigen.
Howie mochte ich sofort. Er könnte auch der beste Freund von nebenan sein mit dem Herz am rechten Fleck. Klar ist dem Leser sofort klar, dass die Beiden zusammen gehören jedoch ist das mit einigen Hindernissen verknüpft die es allein und zusammen zu überwinden gilt.

Mein Fazit

"Was uns ganz macht" war ein wundervolles Teenagerdrama, welches mich zum Schmunzeln und Nachdenken gebracht hat. Zwei sehr interessante Charaktere zeigen, dass jeder trotz Macken seinen Platz im Leben hat und man auch glücklich sein kann wenn etwas auch mal nicht perfekt ist.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Wie alles begann

His Dark Materials 0: Über den wilden Fluss
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Ich habe die Jugendbuchtrilogie "Der goldene Kompass", "Das magische Messer" und "Das Bernstein-Teleskop" von Philip Pullman geliebt und war traurig, dass die Verfilmung so furchtbar umgesetzt wurde. ...

Ich habe die Jugendbuchtrilogie "Der goldene Kompass", "Das magische Messer" und "Das Bernstein-Teleskop" von Philip Pullman geliebt und war traurig, dass die Verfilmung so furchtbar umgesetzt wurde. Natürlich wollte ich unbedingt die Vorgeschichte dazu lesen und war ganz aus dem Häuschen, dass der Carlsen Verlag mit "Über den wilden Fluss" den ersten Teil veröffentlicht hat.
Gleich vorweg man muss die Trilogie nicht zwingend vorher lesen ABER um die Welt und die Sache mit den Daemonen richtig zu verstehen wäre es ratsam, denn anders als in der Trilogie erklärt der Autor die Zusammenhänge und Hintergrundinformationen nur spärlich und glaubt mir, diese wundervolle und faszinierende Welt müsst ihr unbedingt kennenlernen. Um die Handlung allerdings zu verstehen braucht ihr keine Vorkenntnisse.
Der Einstieg war etwas zäh und Philip Pullman verliert sich zunächst in Beschreibungen der Umgebung und Malcolms Lebensumstände. Puh hier ist wirklich Durchhaltevermögen gefragt. Aber es lohnt sich, denn auf leisen Sohlen schleicht sich langsam die Spannung ein und da war er der Funke, der schon bei den vorhergehenden Büchern bei mir übergesprungen ist.
Nach und nach entfaltet sich wieder diese einzigartige Fanatsywelt aus Vergangenheit und Moderne, aus Technik und Mittelalter aus Wissenschaft und Religion. Letzteres wird übrigens sehr gern vom Autor thematisiert und liefert damit auch den ein oder anderen Denkansatz. Und schon hatte mich der Autor wieder gefangen genommen mit den wundervollen Fantasyelementen.
Ich habe mit Malcolm gelitten, gelacht und gebangt, Abenteuer erlebt und bin mit ihm über mich hinausgewachsen. Auch wenn der kleine Mann manchmal doch etwas neunmalklug wirkt war er doch ein Buchcharakter den ich gern begleitet habe. Er hat das Herz am rechten Fleck und beweist oft den Mut eines Löwen.
Da auch die Vorgeschichte wieder eine Trilogie wird endet das Buch natürlich mit einem Cliffhanger.

Mein Fazit

"Über den wilden Fluss" hat es trotz Startschwierigkeiten geschafft mich wieder in die einzigartige Parallelwelt der "Tierbegleiter", Menschen, Riesen und Hexen zu entführen. Das hohe Niveau der Goldnen-Kompass Trilogie hat der Autor zwar noch nicht erreicht, aber er ist auf dem besten Weg dahin.
Für alle Abenteurer ist das Buch ein absolutes Muss.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Leider der schwächste Teil

Tagwind. Der Bewahrer der Jahreszeiten (Buch 4)
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Ich habe schon ganz ungeduldig auf den Abschluss der Jahreszeitenreihe gewartet und natürlich ist von vornherein klar um welches Sohn der Göttin Gaia es sich diesmal drehen wird. Alle Jahreszeiten außer ...

Ich habe schon ganz ungeduldig auf den Abschluss der Jahreszeitenreihe gewartet und natürlich ist von vornherein klar um welches Sohn der Göttin Gaia es sich diesmal drehen wird. Alle Jahreszeiten außer Sol haben bereits ihr Glück gefunden.
Sol galt immer als der Frauenschwarm und beinahe sah es so aus als würde er nie sein perfektes Gegenstück finden, doch dann kam Yannis.
Yannis mochte ich schon in "Nachtblüte", deshalb habe ich mich riesig auf ein Wiedersehen gefreut. Auch Sol war mir trotz seines "Frauenverschleiß" durchaus immer sympathisch und ich hätte mir die Beiden auch sehr gut als Paar vorstellen können wenn...Ja wenn nicht dieses ständige hin und her gewesen wäre und wenn sich beide Charaktere im Laufe der Geschichte nicht so verändert hätten.
Aus dem bisher eigentlich sehr selbstbewussten und starken Yannis wurde plötzlich ein scheues "Reh" und Sol, der in den vorhergehenden Büchern eigentlich auch oft eine weiche Seite hat durchblitzen lassen, wurde zum Obermacho. Ich mag es grundsätzlich nicht wenn Charaktere klein gehalten werden und für meinen Geschmack macht das Sol einfach zu oft mit Yannis.
Ein wenig genervt hat mich auch das ständige im Kreis drehen der Beiden. Ja was denn nun? So schwer kann das doch nicht sein wenn eigentlich beide das Gleiche wollen und es eindeutiger nicht mehr sein kann.
Schade ich hatte so auf den Zauber der vorhergehenden Bände gehofft und vor allem habe ich mir endlich Antworten und ein paar mehr Hintergrundinformationen zu der faszinierenden Welt gewünscht.
Versteht mich nicht falsch. Die Story lies sich aufgrund des leichten und flüssigen Schreibstils der Autorin schnell lesen und es kommt nie Langeweile auf. Auch gibt es durchaus witzige und romantische Momente die mich gut unterhalten konnten, aber ein bisschen enttäuscht bin ich dennoch von diesem Finale und da konnte mich auch der perfekte Schluss nicht versöhnen.

Mein Fazit

"Tagwind" war leider ein schwacher Abschluss einer ansonsten wundervollen Reihe. Ich habe die Suche der Jahreszeiten nach der wahren Liebe sehr gern gelesen und hatte mir bei dem finalen Band einfach etwas mehr erhofft. Der Funke sprang nicht über und das ewige hin und her der Charaktere konnte mich nicht begeistern.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Brisantes Thema

Cloud
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"Cloud" ist bereits das zweite Buch welches ich von der Autorin gelesen habe. Und gleich hatte mich wieder der locker und leichte Schreibstil von Claudia Pietschmann gefangen genommen.
Die Geschichte ...

"Cloud" ist bereits das zweite Buch welches ich von der Autorin gelesen habe. Und gleich hatte mich wieder der locker und leichte Schreibstil von Claudia Pietschmann gefangen genommen.
Die Geschichte beginnt langsam und man lernt zunächst Emma und ihr neues besonderes Zuhause kennen. Emma hat schwer mit dem Verlust ihres Bruders zu kämpfen und sucht Trost bei einem Fremden der sie scheinbar sofort versteht und der selbst einen großen Verlust zu verarbeiten hat. Emma ist dabei auf keinen Fall naiv und natürlich macht sie sich Gedanken wieviel sie einem Fremden von sich preisgeben kann. Doch Paul ist sehr verständnisvoll und nach und nach schenkt Emma ihm ihr Vertrauen.
Was es mit Paul jedoch auf sich hat, damit habe selbst ich nicht gerechnet. Wow was für eine Wendung. Und plötzlich wird es unheimlich und die Lage spitzt sich dramatisch zu.
Bis zum tragischen Höhepunkt wird es immer bedrohlicher und die Spannung steigt nach und nach an. Und es hätte so gut werden können, wenn die Geschehnisse des Finales nicht so schnell abgehandelt wären. Leider schwächelt das Ende und gibt der eigentlich spannenden Story einen kleinen bitteren Beigeschmack.

Mein Fazit

"Cloud" überrascht mit einer ungeahnten Wendung und einer überzeugenden Protagonistin. Claudia Pietschmann befasst sich mit einem brandaktuellen und brisanten Thema auf ihre ganz eigene Art und Weise. Leider hält die Geschichte das hohe Niveau nicht bis zum Schluss durch und flacht am Ende ab.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Herrlich düster

Wintersong
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Ich mag Geschichten die sich von dem klassischen Mainstream abheben und dadurch herausstechen sehr gern. "Wintersong" zählt auf jeden Fall dazu.
Die Geschichte ist düster, magisch und so ganz anders ...

Ich mag Geschichten die sich von dem klassischen Mainstream abheben und dadurch herausstechen sehr gern. "Wintersong" zählt auf jeden Fall dazu.
Die Geschichte ist düster, magisch und so ganz anders als erwartet. Die Autorin schlägt eher leise Töne an und schafft es doch mit ihrer sehr poetischen und bildlichen Schreibweise zu faszinieren.
Anfangs schwingt ständig die unmittelbare Bedrohung durch den Erlkönig mit, ohne dabei zu viel Raum einzunehmen. Es ist eher wie ein kalter Hauch im Nacken und ein komisches Gefühl welches eine Gänsehaut verursacht. Mir blieb genug Zeit die Charaktere ersteinmal kennen zu lernen. Und Liesel ist ein ist eine Protagonistin die definitiv einen zweiten Blick wert ist, auch wenn sie das selbst nie so sehen würde. Sie ist mutig, schlau und einfühlsam. Sie wächst an ihren Aufgaben und zeigt immerwieder eine andere Facette von sich. Dabei blitzen auch ein paar Ecken und Kanten von ihr durch welche sie um so sympathischer gemacht haben. Auch die Nebencharakter stechen hervor und besonders im Koboldreich haben es ein paar Wesen geschafft mein Herz zu erobern.
Natürlich umgeben den Erlkönig so einige Geheimnisse und mir hat besonders an ihm gefallen, dass er eben nicht derjenige ist der er auf den ersten Blick zu sein scheint. Die Grenze zwischen Gut und Böse verschwimmt dabei.
Etwas gestört haben mich die kleinen Längen. Die Autorin scheint ein großer Fan klassischer Musik zu sein und verliert sich stellenweise in dieser Leidenschaft. Gerade am Anfang nimmt sie sehr oft Bezug darauf und hat meinen Lesefluss damit manchmal ins Stocken gebracht.
"Wintersong" bildet den Auftakt zu der Erlkönigreihe und endet somit mit einem sehr schockierenden Cliffhanger der Lust auf den nächsten Teil macht welcher bereits im Februar diesen Jahres im Englischen erscheint.

Mein Fazit

"Wintersong" hat mich zum Träumen gebracht und mir eine düstere und faszinierende Welt offenbart. Wenn man sich auf die fantastische und magische Story einlässt wir man mit einem sehr besonderen Buch belohnt. Dennoch kann ich mir gut vorstellen, dass diese Geschichte polarisieren wird und bei einigen Lesern falsche Erwartungen weckt.