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Veröffentlicht am 28.11.2021

Kein Leugen hilft, kein Widerstreben, wir müssen sterben, weil wir leben.

Wer einsam ist, der hat es gut!
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Wilhelm Busch ist vielen bekannt und jeder kennt die Geschichten, Reime und Verse aus der eigenen Kindheit.

In diesem kleinen Büchlein kommen nochmals schöne und lustige sowie nachdenkliche Verse und ...

Wilhelm Busch ist vielen bekannt und jeder kennt die Geschichten, Reime und Verse aus der eigenen Kindheit.

In diesem kleinen Büchlein kommen nochmals schöne und lustige sowie nachdenkliche Verse und Reime von Wilhelm Busch auf das Papier.

Und durch seine Größe passt dieses Buch perfekt in jede Tasche und dient hier und da zur allgemeinen Unterhaltung.

Das Cover sowie Titel passen geradezu perfekt zueinander. Ich mag diese hellen und fast fröhlichen Töne des Bildes.

Zu Beginn gibt es wieder eine kleine Biografie zu Wilhelm Busch und seinen Lebenslauf. Wie immer ist dies kurz und doch interessant zusammengefasst.

Das Buch enthält Heiteres sowie Besinnliches. Und trotzdem merkt man den kleinen Schalk von Wilhelm Busch in jeder Zeile. Einfach herrlich.

Mit sehr schönen grossen und kleinen Gemälden werden die Zeilen aufgepeppt und ein Vergnügen für die Augen. Auch sehr gelungen finde ich dass zwei Bilder von Busch ihren Weg hier gefunden haben. Dieser Mensch hatte einige tolle Talente.

Für Kurz und Knackig findet man am Ende Reime zu allerlei Themen und Gedanken die sehr oft ins Schwarze treffen.

Mir gefällt dieses kleine Büchlein ungemein.

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Veröffentlicht am 28.11.2021

Humor ist der Knopf, der verhindert, dass einem der Kragen platzt.

Mein richtiges Herz. Das ist anderwärts!
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Ein kleines aber feines Büchlein von Frank Suchland, hier mit den Werken von Joachim Ringelnatz.

Obwohl das Büchlein sehr klein ist, so ist es trotzdem mit viel Liebe zusammengestellt worden und passt ...

Ein kleines aber feines Büchlein von Frank Suchland, hier mit den Werken von Joachim Ringelnatz.

Obwohl das Büchlein sehr klein ist, so ist es trotzdem mit viel Liebe zusammengestellt worden und passt perfekt in jede Tasche und zu jeder Gelegenheit.

Das Cover und auch Titel sind sehr gut und stimmig gewählt. Das Buch bietet etwas für den Humor, etwas Besinnliches, aber auch Aphorismen und Gedanken von Joachim Ringelnatz. Für jede Situation wird es also etwas geben.

Mit einem Foto und kurzen "Lebensauf" lernen wir Ringelnatz etwas kennnen. Das alleine war schon ein interessanter Aspekt denn seine Gedichte und Aphorismen  sind heute beliebt und berühmt, jedoch war ihm zu seiner Lebenszeit der Ruhm vergönnt.

Jeder hat sicherlich das ein oder andere Lieblingsgedicht des Dichters, jedoch finden sich hier und da weitere kleine Verse sie einem zum lachen bringen, zum nachdenken aber auch einen spüren lassen welche dunklen Wolken Joachim Ringelnatz hat kommen sehen. Seine Worte und Reime sprechen eine klare Sparche und berühren. 

Mit sehr schönen, ja geradezu liebevollen Malereien werden die Gedichte, Reime und Aphorismen unterstützt und machen diesen kleinen Gedichteband zu einem zauberhaften Highlight.

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Veröffentlicht am 28.11.2021

Die verlorenen Kindersoldaten

Die verlorene Generation
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Ich erzählte ihm auch davon, was die Frau im Dorf für einen Blödsinn über das Ende des Krieges von sich gegeben hatte. Zu meinem Entsetzen antwortete er: " Das stimmt, Junge, sie hat recht. Wir haben den ...

Ich erzählte ihm auch davon, was die Frau im Dorf für einen Blödsinn über das Ende des Krieges von sich gegeben hatte. Zu meinem Entsetzen antwortete er: " Das stimmt, Junge, sie hat recht. Wir haben den Krieg verloren". Weinend brach ich zusammen, hörte den Hauptmann noch sagen: " Manchmal braucht die Wahrheit mehr Mut als die Lüge." (Seite 81)

Nach den historischen Büchern mit Erzählungen von Zeitzeugen "Die verdammte Generation" und "Die verratene Generation" kommt nun der dritte Band "Die verlorene Generation".

Das Cover rückt hier stark in den Vordergrund, aber dieses so berühmte Bild fasst alle Gefühlsfacetten zusammen. Auch ist der Schreibstil wieder leicht und gut zu verstehen, es wird erklärt und aufgeklärt und lässt einen nicht mehr los.

Hier erzählen 13 Zeitzeugen ihre Erlebnisse als Soldaten in den letzten Zügen des zweiten Weltkrieges. Doch das Augenmerk des Autors ist hier besonders hervorzuheben denn diese 13 aussergewöhnlichen Männer waren Kindersoldaten. Die letzten Soldaten die der Führer in den Krieg schickte um sein Reich zu retten. Ihm selbst war es egal ob er hier die Jugend verheizte.

Mit 3 längeren Vorworten bereitet der Autor Dr. Phil. Christian Hardinghaus uns vor, auf die Geschichten die hier folgen, auf die historischen Zusammenhänge und auf den Aufbau der damaligen Zeit. Schnell wird klar dass der Führer ganz eigene Ansichten und Absichten hatte, dass die Zahnräder der Diktatur perfekt ineinandergriffen und es für viele Soldaten wichtig war auch ihren Beitrag in diesem Krieg zu zahlen.

Jeder Erzähler hat seine eigene Geschichte. Jeder geht mit den Erlebnissen von damals anders um. Dich viele haben Freunde, Kameraden, Familien und ihr Zuhause verloren. Alle wachten desillusioniert auf. Dies war beim lesen manchmal schwer zu tragen.

Mit Schwarz-weiß Bildern bekommt man ein Gefühl für die verlorene Generation. Warum wollten sie unbedingt in den Krieg ziehen? Waren sie fanatisch oder was überzeugte sie? Schnell wird hier ein anderes Bild deutlich als von der heutigen Gesellschaft geprägt und erzählt. Hier liegt auch wieder die Stärke des Buches- die Soldaten erzählen ehrlich, schonungslos und legen ihre, teilweise, schrecklichen Erlebnisse dar. Für mich wirkt auch dieses Buch absolut authentisch, ehrlich und von historischer Wichtigkeit.

Jeder Erzähler erhält zum Ende zwei Fragen. Und eine bleibt immer die gleiche- was habt ihr über den Holocaust gewusst? Was habt ihr mitbekommen? Und genau das entstehende Bild ist wichtiger und ehrlicher denn je.

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Veröffentlicht am 28.11.2021

Traumhaus wird Albtraum

Das Archiv der Träume
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Ich will ja, doch ich kann nicht, kann nicht, kann nun mal nicht. Was mir bis dato nicht klar war: Zwang ist Gift. Ist wahrhaft toxisch. Tag und Nacht, bis ich fortging, trank ich das Gift." (Seite 206)

Carmen ...

Ich will ja, doch ich kann nicht, kann nicht, kann nun mal nicht. Was mir bis dato nicht klar war: Zwang ist Gift. Ist wahrhaft toxisch. Tag und Nacht, bis ich fortging, trank ich das Gift." (Seite 206)

Carmen Maria Machado ist, in meinen Augen, hier ein sprachliches und aufwühlendes Meisterwerk gelungen. 

Carmen erzählt vom Archiv der Träume, von ihrem Traumhaus in verschiedenen Zuständen, Situationen und Begebenheiten. 

Ganz klar muss man sich auf dieses Buch einlassen können. Denn die Autorin schreibt mit Abstand, man merkt dass ihr das Geschehene noch sehr nahe geht, aber der Abstand ist, auf Grund der Geschichte, nötig. Auch zieht die Autorin Serien, Filme oder Märchen zu ihrer Geschichte hinzu, stellt Vergleiche an und lenkt die Blickwinkel auf verschiedene Punkte.

Carmen ist homosexuell,merkt dies schon sehr früh, hat aber noch nicht ihren sicheren Platz im Leben gefunden. Sie hat Beziehungen mit Männern und Frauen bis sie beim Essen ihre Frau kennenlernt, ihre Frau für das Traumhaus.

Zu Beginn sieht auch alles schön, neu, erotisch und frischverliebt aus. Bis die Zeichen sich plötzlich ändern und die Frau im Traumhaus zum persönlichen Albtraum für Carmen wird. Ohne Vorwarnung wird sie erniedrigt, zerdrückt zwischen Hass und Wegstossen und dann bekennender Liebe und Entschuldigung. Die Beziehung entwickelt sich toxisch und Carmen verliert alle ihre Bezugspunkte.

Was bedeutet es in einer toxischen Beziehung zu sein? Wie verändert sich der eigene Körper, das Denken, Handeln und Fühlen? Wie leicht kann man gehen, loslassen, von vorne beginnen?

Damit setzt sich Carmen auseinander. Aber nicht nur damit. Auch wie die Gesellschaft reagiert wenn Gewalt nicht sichtbar ist sondern die Psyche beeinflusst. Wie kann hier der Nachweis erbracht werden? Wie kann man sich gegen Vorurteile wehren und behaupten?

Und vor allem- gibt es toxische Beziehungen in homosexuellen Kreisen? Wie ist hier die Aufklärung? Was wird geglaubt, was nicht? Wo besteht Handlungsbedarf? Was bedeutet es für die Community?

Ein Buch was viele Fragen aufwirft, Licht in dunkle Ecken bringt und vielen Menschen, egal welcher Herkunft oder Sexualität aus der Seele spricht wenn es um toxische Beziehungen geht. Für mich ein klares Highlight und ein Augenöffner. 

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Veröffentlicht am 28.11.2021

Geh nicht in den Nachtschattenwald!

Nachtschattenwald. Auf den Spuren des Mondwandlers
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Als Finn noch klein war hat er seine Schwester Hannah verloren. Ein Monster streift Nachts durch den Wald und nimmt sich die Menschen die gegen die Regeln verstossen. Jetzt haben Finn und seine Freundin ...

Als Finn noch klein war hat er seine Schwester Hannah verloren. Ein Monster streift Nachts durch den Wald und nimmt sich die Menschen die gegen die Regeln verstossen. Jetzt haben Finn und seine Freundin Samira die Chance den Geheimnissen auf die Spur zu kommen...doch zusammen mit Elli sollten sie nicht in den Nachtschattenwald...

"Finn liebte den Wald. Er liebte das Rascheln der Bäume, das Gezwitscher der Vögel und das Knacken von Ästen im Unterholz. Manchmal hörte er sogar ein zartes Klingeln, wie von silbernen Glöckchen. Auf den ersten Blick war alles so schön grün, und dann überraschte einen die wilde Natur mit weißen Blumentupfern, knallroten Beeren und dem warmen Braun von Erde und Rinde." (Seite 32/33)

Was für ein tolles Buch welches einig wichtige Themen hier vereint!

Das Cover an sich ist schon ein Blickfang und macht neugierig. Ist es doch stimmig zur Geschichte und den Geschehnissen. Auch der Schreibstil richtet sich an schon erfahrene Leser. Die Leserschaft sollte, wie die Empfehlung hier lautet, 10 Jahre und älter sein.

Die Natur, in diesem Fall der Wald, hat sich die Erde zurückerobert. Die Menschen leben eher verstreut, mit der Natur und machen aus diesen Umständen das Beste. Finn hat, wie viele andere Menschen, seine Schwester Hannah verloren. Und sehr oft fragt er sich was mit ihr passiert ist.

Nachts darf keiner in den Wald denn hier herrscht der Mondwandler. Er holt sich die Menschen die sich nach Sonnenuntergang noch im Wald aufhalten. Alleine die Vorstellung war sehr gruselig.

Die Autorin beschreibt alles so spannend, grün, düster, duftend, dunkel und gefährlich. Man hat den Wald mit seinen verschiedenen Grüntönen, den Geräuschen und Gerüchen direkt vor Augen. Auch den Mondwandler beschreibt sie sehr gruselig und mit einer Portion Gänsehaut- Effekt, bedient sich alten Geschichten was sich perfekt einfügt.

Und Finn ist ein Junge mit besonderer Gabe- ihn fand ich unglaublich toll dargestellt. Denn du bist anders aber trotzdem wundervoll und kannst mit deiner Gabe Grosses erreichen. Die Message fand ich sehr berührend und macht Mut.

Natürlich geht es hier um das was viele junge Menschen bewegt- die Natur, ihre  systematische Zerstörung und dass es sich oft genug anfühlt als würde man gegen Windmühlen kämpfen. Lösungen müssen her, aber zu welchem Preis? Hier wartet noch ein Clou den ich nicht verraten möchte, aber eben aktuell ist und gut eingefügt wurde.

Ich persönlich bin von diesem Jugendbuch schwer angetan und fand die ganze Story spannend, stimmig und mit tollen, auch wichtigen Elementen versetzt. 



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