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Veröffentlicht am 17.03.2021

Kai mit den tausend Gesichtern

Die wunderbare Kälte
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Kai arbeitet im Theater in der Maske. Sie liebt das Verkleiden, das spionieren, sich in fremde Personen zu verlieren. Bis sie bei einer Lesung auf die Autorin Tama stösst und sofort von ihr fasziniert ...

Kai arbeitet im Theater in der Maske. Sie liebt das Verkleiden, das spionieren, sich in fremde Personen zu verlieren. Bis sie bei einer Lesung auf die Autorin Tama stösst und sofort von ihr fasziniert ist. Und beginnt Milo zu verfolgen, der eine Affäre mit Tama hatte. Und für Kai beginnt ein Bild im Kopf zu formen mit Tama und Milo als Hauptfiguren...

"Hingegen: Wenn ich an einem dunklen Wintertag rausgehe, raus auf die Pirsch, dann sind die Leute so einfach zu verfolgen, geradezu lächerlich einfach. Niemand beachtet mich, die Mäntel und Schals machen uns unsichtbar, mich und meine Beute. Alle starren zu Boden und zählen ihre Schritte bis zur eigenen Wohnung,bis zu ihrer Haustür, die sich wie ein scharfer Riss in der Realität öffnet und wieder zufällt." (Seite 17)

Ein Buch was fasziniert und den Leser doch nicht vollständig aufklärt. Man muss es ganz klar mögen sonst enttäuscht dieser Roman. Auch wenn man oft im Dunkeln stand übte Kai eine absolute Faszination und Sog aus.

Der Schreibstil ist zauberhaft. Die Autorin hat ein großes Talent für den Winter, Gefühle, Worte und Handeln, Verkleidung, die Arbeit des Theaters und der Maskenbildnerin, des Verkleiden und dem Spiel. Alleine dieser Schreibstil zwingt einen regelrecht weiterzulesen.

Kai ist eine Mischung aus Faszination, Angst, Verständnis und Unverständnis. Auf der einen Seite mag man sie, dann sind ihre Gedanken so dunkel, ihr Handeln creepy und Gänsehaut Moment pur. Was mit Kai ist wird nicht erklärt, darüber kann man sich sicherlich dumm und dämlich reden, diskutieren oder streiten.

Gibt es die Person wie Kai? Kann man es nachvollziehen, verstehen oder ist sie eine Verrückte die Hilfe benötigt? Auf welcher Suche ist Kai? Und was erhofft sie sich von diesem ja, Spiel?

Etwas an "Leerlauf" gab es zwischendurch, man hatte das Gefühl nicht vorwärts zu kommen, in dieser Geschichte. Das störte hin und wieder den Lesefluss.

Wie gesagt- aufgeklärt wird es nicht wirklich. Vieles bleibt verschwommen, angedeutet oder eben nicht aufgeklärt. Dem Leser bleibt es seiner Fantasie überlassen was er aus dieser Geschichte macht. Mir hat es, weitgehend, gefallen.


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Veröffentlicht am 17.03.2021

Mutter sein

Das Beste, was mir je passiert ist
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Es war purer Zufall dass sich die drei "Erstmütter" Freddie, Sigrid und Ermina getroffen haben. Eine zaghafte Freundschaft beginnt die einen ehrlichen Blick auf das Muttersein wirft. Denn jede von den ...

Es war purer Zufall dass sich die drei "Erstmütter" Freddie, Sigrid und Ermina getroffen haben. Eine zaghafte Freundschaft beginnt die einen ehrlichen Blick auf das Muttersein wirft. Denn jede von den dreien hat andere Probleme, Ängste oder Hoffnungen. Aber sie versuchen sich gegenseitig zu stützen und gegen die bekannten Vorurteile anzugehen.

"Oh Mann, jetzt reicht es aber. Was ist das hier eigentlich? Ein Wettkampf, wessen Kind am besten geraten ist? Wer den Preis als Mutter des Jahres erhält? Ermina hält es keine Minute länger in diesem Riesenbrustkasten von Mutter-Kind-Gruppenraum aus." (Seite 23)

Das Buch ist für mich ein Highlight. Die Autorin hat 3 unterschiedliche Mütter im Bild die zum ersten Mal Mutter geworden sind.

Der Schreibstil ist direkt, ungeschönt und schnörkellos, das gefällt mir. Sie beschönigt viele Dinge nicht. Natürlich sind Kinder eines der Dinge die das Beste sind was einem passieren konnte. Aber keiner weiss wie ein Baby sich "benimmt". Was es bedeutet plötzlich Mutter zu sein denn darauf kann man sich kaum vorbereiten.

Alle 3 Mütter haben unterschiedliche Geburten gehabt, unterschiedliche Männer und Babies, Familien und Umfeld, Sorgen, Nöte, Ängste und schöne Augenblicke. Mit einer der Mütter kann sich wohl jede Leserin gut oder schlecht auseinandersetzen. Mir gelang es mit der Protagonistin Sigrid sehr gut.

Die Autorin nimmt viele Themen unter die Lupe. Von der Schwangerschaft über die Geburt. Ernährung und Erziehung. Ratschläge und Ablehnungen. Vorurteile der Gesellschaft. Wie schwer sich die Mütter das Leben oft selbst machen, sich dem Druck beugen und sich unter Druck setzen lassen. Wie nervig die anderen Mütter sind die alle perfekte Mütter mit perfekten Babies sind. Ja, diese Personen nerven immer und sind auch mir "gut" bekannt.

Gerade Freddie sticht mit einigen "Schwierigkeiten" hervor. Mit ihr kommt auch die grosse Thematik "Soziale Netzwerke" in die Geschichte. Gerade hier wird der Druck sehr deutlich, auch wie viel Verständnis aufgebracht wird für Erstmütter die sich in dieser neuen Situation zurecht finden müssen. Realistisch war es auf jeden Fall und passt in die heutige Zeit.

Ein Buch welches ich gerne und interessant zu lesen empfand. Welches ein Bild auf das Muttersein wirft und dass nicht immer alles rosa Wolken sind.

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Veröffentlicht am 17.03.2021

Cold Case Fall Max

Cold Case – Das gezeichnete Opfer
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Tess kümmert sich mit ein paar Kollegen um Cold Case Fälle. Doch Umstrukturierung und neue Vorgesetzte wollen das Team splitten, sogar von Auflösen ist die Rede. Doch dann geschieht ein Mord der Ähnlichkeiten ...

Tess kümmert sich mit ein paar Kollegen um Cold Case Fälle. Doch Umstrukturierung und neue Vorgesetzte wollen das Team splitten, sogar von Auflösen ist die Rede. Doch dann geschieht ein Mord der Ähnlichkeiten zu einem ungelösten Mordfall vor 15 Jahren aufweist. Damals wurde der junge Pianist Max brutal ermordet...

"Die meisten wunderten sich, wenn sie nach Jahren anrief und erklärte, die Ermittlungen würden wieder aufgenommen, oft hatten sie bereits jede Hoffnung aufgegeben. Sie hatten gekämpft, es irgendwie geschafft weiterzumachen. Noch nie hatte sie erlebt, dass Angehörige sich keinen Schlussstrich wünschten, keine Antwort auf ihre Frage, was passiert war." (Seite 126)

Der zweite Band zu einem Cold Case Fall und für mich das erste Buch der Autorin. Da die Fälle abgeschlossen sind kann man die Bücher problemlos ohne die anderen Bände lesen.

Mir gefällt der Schreibstil sehr gut. Die Autorin beschreibt die Landschaft, die Menschen und den Fall mit seinen Ermittlungen ruhig doch spannend, sie legt den Fokus sehr rührend auf die Opfer und ihre Familien die oft jahrelang auf weitere Ermittlungsansätze hoffen. Wie lebt es sich mit dem Schmerz wenn der Mord oder ein Verbrechen nie aufgeklärt wird?

Die Ermittlerin Tess ist eine taffe aber ruhige Person, fokussiert und sie weiss was sie möchte. Ja, sie hat auch private Sorgen was aber nicht den Hauptteil einnimmt sondern dezent im Hintergrund mitläuft. Dies macht die aber menschlich und sympathisch. Mit ihr ist man in den Cold Case Fällen gerne unterwegs.

Die Suche nach dem Täter, dem Motiv und der Vergleich zu den aktuellen Fällen wird verwoben und ist lange undurchdringbar. Nicht nur Max kommt zu Wort sondern auch die Protagonistin "Ehefrau" die ihre Sorgen und Nöte teilt. Doch wie diese Menschen alle einen Nenner finden dass kommt zum Ende. Lückenlos wird der Fall aufgeklärt und lässt keine Fragen zurück.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und ich werde auf jeden Fall weitere Bücher der Autorin lesen wollen. Denn kein Opfer darf vergessen werden.


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Veröffentlicht am 17.03.2021

Der Blattfinger erwacht

Die geheime Drachenschule - Das Erwachen der Blattfinger
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Henry ist alamiert! Seine Freunde und er erhalten ein Foto vom Arundelsee...darauf sind Zacken zu sehen...wie von einem Hai...oder dem Blattfinger der dort versteinert liegen sollte. Doch nun ändern sich ...

Henry ist alamiert! Seine Freunde und er erhalten ein Foto vom Arundelsee...darauf sind Zacken zu sehen...wie von einem Hai...oder dem Blattfinger der dort versteinert liegen sollte. Doch nun ändern sich die Umstände denn der Blattfinger ist nicht zu finden. Die Freunde müssen handeln und dürfen Lady Blackstone nicht aus den Augen lassen.

"Sie diskutieren noch eine Weile über das Foto. Ob es echt war oder ob sich jemand einen schlechten Scherz erlaubt hatte. Wie bei den Bildern vom Monster von Loch Ness, die irgendwann als Fälschung enttarnt worden waren. Doch sie waren sich einig, dass das kein Zufall sein konnte. Das Bild zeigte mit ziemlicher Sicherheit einen Drachen. Einen Blattfinger." (Seite 15)

Es geht zurück nach Sieben Feuer. Wieder sticht das Cover heraus und auch die Innengestaltung des Buches ist herrlich anzusehen. Hier und da wird die Geschichte mit Zeichnungen verstärkt die mir sehr gefallen haben. Am Ende des Buches erhält man nochmals alle Clans auf einen Blick.

Nach dem aufregenden Sommer und das Abenteuer um die versteinerten Blattfinger Schließer Band 4 gleich zum neuen Schuljahr an. Eine kleine Auffrischung erhält man und kann sich, als älterer Leser, gewisse Dinge dann zusammenfügen. Dies ist mein zweites Buch zu Sieben Feuer und ich konnte es problemlos lesen.

Dieser Band wird spannender und auch düsterer. Denn Lady Blackstone will ihren Blattfinger wieder erwecken was sich als schwierig gestaltet. Freunde von Sieben Feuer wissen Bescheid. Aber Lady Blackstone lässt sich nicht in die Karten schauen und nutzt ihre Macht schamlos aus.

Natürlich sind die Helden von Sieben Feuer, Henry und seine Freunde, ganz vorne mit dabei zusammen mit ihren Drachen. Auch hier merkt man die Veränderungen die anstehen, die Schüler müssen plötzlich etwas erwachsen werden und gegen das aufkommende Unbekannte kämpfen.

Die Drachen sind hier natürlich das Highlight und in diesem Buch kommen sie stärker zur Geltung. Gerade der Blattfinger und seine Geschichte werden hervorgehoben was mir sehr gut gefallen hat. Aber auch warum man ein Band zum Drachen knüpfen kann. Wo die Unterschiede liegen. Warum können manche zu jedem Drachen ein Band knüpfen und andere nicht? Viele Fragen werden schlüssig und stimmig erklärt.

Das Buch wird für Leser ab 9 Jahren empfohlen. Diese sollten geübt sein und auch mit dem düsteren Verlauf zu Recht kommen. Ich persönlich freue mich auf die nächsten Bücher denn der Epilog lässt Grosses vermuten.

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Veröffentlicht am 17.03.2021

Zeit - Rutsche

Ellas verrückt-verrutschtes Leben
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Ella ist wütend. Nicht nur dass sie mit der Familie in ein kleines Dorf am Hintern der Welt gezogen ist..Nein! Jetzt kann sie auch nicht zur Party ihres Schwarms gehen. Die Wut stößt in der Familie auf ...

Ella ist wütend. Nicht nur dass sie mit der Familie in ein kleines Dorf am Hintern der Welt gezogen ist..Nein! Jetzt kann sie auch nicht zur Party ihres Schwarms gehen. Die Wut stößt in der Familie auf taube Ohren. Bis Ella, erstmal ausversehen, die Rutsche im Garten benutzt und plötzlich die Zeit zurück drehen konnte....Ella hat einen Plan...aber ob der gut geht?

"Nach: Was ist und passiert? Sind wir verrückt? Wie konnte das passieren? Zeitreisen gibt es doch nicht, oder? Und vor allem: Warum mussten wir überhaupt hierher an diesen Ort kommen?" (Seite 27)

Ich finde das Cover schon richtig toll und Zeitreisen sind an sich eine spannende Sache. Das kann man auch hier, weitgehend, sagen.

Ich mag den Schreibstil! Der ist sehr jugendlich und ja, cool aber trotzdem verständlich gehalten und offenbart auch die ganze Gefühlspalette von Ella. Das fand ich sehr gut zum nachempfinden und hat Spass gemacht zu lesen.

Ella ist wütend, man kann sie aber auch verstehen. Jeder kennt Situationen die man nicht nachvollziehen kann oder will, wo die Eltern Entscheidungen treffen die für Kinder keinen Sinn ergeben. Auch die Familie um Ella fand ich schön aufgebaut und die "beste Freundin" Situation zwischen ihr und ihrer Stiefschwester Dodo war abwechslungsreich.

Zeitreisen. Was für tolle Möglichkeiten sind hier zu machen? Ich mochte die fast unkonventionelle Art wie Ella die Zeit verändern kann, auch dass es sich nicht um Tage oder andere Epochen handelt sondern um einen kleinen Zeitrahmen. Aber schnell merkt der Leser - die Zeit samt Veränderungen haben Auswirkungen, für jeden und es ist immer eine neue, andere Situation.

Etwas langatmig gestaltete sich die Geschichte. Zwischendrin stockt es etwas. Und da weitere Bände geplant sind wird hier nicht vollständig aufgelöst. Schlimm finde ich es aber nicht, kann man sich doch auf weitere, spannende Abenteuer mit Ella freuen.

Beim Lesealter ab 10 Jahren bin ich dabei. Geübte Leser können dieses Buch auch alleine verschlingen.

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