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Veröffentlicht am 03.10.2022

Wer ist das Biest?

Biest
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"Und auch wenn wir uns nicht fortpflanzen, werden wir doch letzten Endes zur Erde und Pflanzen, Wasser und Luft. Das ist ein schöner Gedanke, finde ich. So lebt man nach seinem Tod weiter und ist obendrein ...

"Und auch wenn wir uns nicht fortpflanzen, werden wir doch letzten Endes zur Erde und Pflanzen, Wasser und Luft. Das ist ein schöner Gedanke, finde ich. So lebt man nach seinem Tod weiter und ist obendrein auf eine Art von Nutzen." (Seite 70)

Dodo heißt eigentlich Leon. Und Leon mag alles gut aus weich ist und Fell hat. Er schmust und kuschelt gerne....aber leider hat Leon ein Problem seine Kraft zu bändigen oder zu kontrollieren.

So fängt "Biest" von Ane Riel nicht an. Wir finden Dodo an einem Fluss vor und er redet mit einem Vogel. Man erfährt dass etwas vorgefallen ist, aber die Geschichte wird von hinten nach vorne aufgewickelt.

Zu Beginn war ich leicht verwirrt denn man wird in eine Situation geworfen mit der man, erstmal, nicht viel anfangen kann. Menschen, die für Leon wichtig sind und Menschen die Leon als wichtig sehen sollten, spinnen ihr Netz um das Geschehen was zu einem Crescendo anwächst und zum Ende wieder zum Ausgangspunkt zurückführt.

Zu Beginn fließt die Geschichte wie ein gemütlicher Fluss dahin. Der Schreib und Erzählstil ist wieder unglaublich berührend, fesselnd, ruhig und nimmt uns mit in eine Zeit wo Kutschen von den ersten Autos abgelöst werden. Wo harte Arbeit auf dem Feld noch als lohnenswert angesehen wird. Irgendwo ein kleines Dorf mit verstreuten Höfen, eingeklemmt zwischen Bergen. Dieses eher Neutrale lässt den Leser gut ankommen und webt sich gekonnt in die Geschichte ein.

Neben Leon wird Mirko sowie Karl und Danica einen wichtigen Punkt spielen. Eigentlich sind sie DIE wichtigsten Punkte da sie mit Leon eng verbunden sind. Da Leon schon zur Geburt außergewöhnlich ist ändert sich auch das Leben für die 3 Protagonisten. Mehr möchte ich hierzu nicht sagen.

Es wird mit der Zeit immer schwerer Verständnis zu entwickeln. Für die Protagonisten, für die Situationen in der Leon steckt. Es geht um Vorurteile, Ängste, Wut und Glaube - der Glaube dass es richtig ist wie gehandelt wird.Der Glaube, dass alles gut gehen wird.

Ich kann diese Gefühlswelt die auf mich, als Leserin, einprasselt, sehr schwer beschreiben. Zu Beginn war es wie ein lauer Frühlingstag der immer mehr dunkle Wolken am Firmament aufziehen lässt. Es wird etwas passieren, aber wer welche Schuld oder Sünde trägt, ist nicht klar oder in irgendeiner Weise absehbar.

EIn außergewöhnliches Buch, das auf jeden Fall. Ein Buch was mich immer mehr in seinen Bann ziehen konnte und zum Ende einfach nur zu Tränen rührte. Für Menschen die nicht nach Schema F ein Buch erleben wollen sondern was Außergewöhnliches suchen- für sie ist Biest geschrieben worden.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Auf der Jagd

Jägerskind
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In St. Martinville treibt ein Serienmörder sein Unwesen. Hat er zu Beginn eher Prostituierte als Opfer gewählt, verschwinden jetzt junge Mädchen und werden in den Sümpfen tot aufgefunden. Michelle, die ...

In St. Martinville treibt ein Serienmörder sein Unwesen. Hat er zu Beginn eher Prostituierte als Opfer gewählt, verschwinden jetzt junge Mädchen und werden in den Sümpfen tot aufgefunden. Michelle, die bei der Polizei arbeitet, möchte den Jäger fangen....doch die Wahrheit wird alles sprengen..

"Das Leben als Familie in St. Martinville war einmal so anders gewesen. Wo es mal Sonne gegeben hatte, gab es nun vermehrt Schatten. Über der Stadt hing eine Wolke, deren Ende nicht auszumachen war." (Seite 78)

Das Cover sowie der Titel haben mich neugierig werden lassen. Und ein Psychothriller lese ich immer gerne...jedoch ging der Psycho irgendwie an mir vorbei.

Der Schreibstil ist gut. Die Kapitel ordentlich. Was mich auch hier störte waren einige Schreibfehler die erstmal für Verwirrung sorgten und mich zum erneuten nachlesen gezwungen haben. Das nervt bei einem Psychothriller dann doch eher.

Die Spannung an sich war im Bogen einfach zu langwierig. Es kommen am Ende der Kapitel zwar gewisse Höhepunkte die mich hoffen ließen, aber so ganz zufrieden bin ich einfach nicht.

Wir lernen verschiedene Opfer kennen die vom Serienmörder der "der Jäger' genannt wird, gejagt und getötet werden. Auch gibt es Rückblicke in eine Zeit die wohl mit der Kindheit des Täters zu tun hat, dies war der schwere Teil, vom seelischen Ausmaß.

Michelle arbeitet bei der Polizei und vermutet Geheimnisse in ihrer Familie...auch zum Serienmörder?

Mir waren die Protagonisten einfach im Allgemeinen zu blass, wirklich mit einer Person "anfreunden" fiel mir sehr schwer. Irgendwie haben viele Leute Dreck am Stecken und dann wieder nicht, es wird unnatürlich lange in die Länge gezogen und mein Spannungsgefühl für diesen Thriller wollte null aufkommen.

Auch die Entwicklung war irgendwann dann doch recht klar und nahm fast die Vorfreude vor den nächsten Enden in den Kapiteln.

Ich persönlich war von dem Buch und seiner Geschichte nicht wirklich begeistert und habe immer auf Action und Wendungen gewartet...diese kamen dann alle auf den letzten Seiten.

Das Buch wurde, in meinen Augen, mit Überlängen in die Länge gezogen die unnötig war. 200 Seiten weniger waren hier besser gewesen.

Ein Psychothriller der mich leider gar nicht erreichen konnte.


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Veröffentlicht am 03.10.2022

Überraschend und super!

Pirlo - Falsche Zeugen
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Faruk Maliki sitzt bei Pirlo und Sophie in der Kanzlei. Ausweg weiß er keinen mehr. Die Nazigröße Rainer Waßmer wurde getötet und dummerweise wird Faruk verdächtigt. Pirlo und Sophie beginnen zu ermitteln ...

Faruk Maliki sitzt bei Pirlo und Sophie in der Kanzlei. Ausweg weiß er keinen mehr. Die Nazigröße Rainer Waßmer wurde getötet und dummerweise wird Faruk verdächtigt. Pirlo und Sophie beginnen zu ermitteln und zu recherchieren aber eigentlich gibt es null Anhaltspunkte....und die Clans Nazis gegen Clan-Familie spitzt sich gefährlich zu....

Ein neuer Band über meinen neuen Lieblingsanwalt Pirlo samt seiner Partnerin Sophie. Auch hier wieder ein spannender Plot der toll umgesetzt wurde.

Die Kapitel sind knackig gehalten und lesen sich nur so weg. Man merkt dass Ingo Bott aus diesem Berufsfeld kommt, denn gekonnt und nie trocken oder humorlos erklärt er die Arbeit eines Strafverteidigers und was es manchmal für ein Rattenschwanz ohne sichtbare Ergebnisse ist.

Sicher kann man auch mit Band Zwei beginnen ohne den Vorgänger zu kennen. Macht aber nur halb soviel Spaß. Denn Pirlo ist wirklich sehr eigen und auch Sophie eckt an. Hin und wieder gibt es Rückblicke und auch das Geheimnis steht weiterhin im Raum.

Pirlo liebe ich. Vielleicht wirkt er überzeichnet und überreizt, aber genau das macht ihn so unglaublich sympathisch. Okay...und manchmal möchte man und gepflegt an die Wand klatschen. Er versteht sein Handwerk auf jeden Fall.

Der größte Sprung hat, für mich, aber Sophie hingelegt und ich feier sie für ihren Mut und ihre Entscheidungen. Ist der Druck doch nicht weniger geworden, ebenso wenig die Erwartungen an sie.

In diesem Fall geht es mehr oder auch um die privaten Dinge der Anwälte. Dass es auch noch ein Leben außerhalb der Kanzlei gibt. Dass hier auch nur Menschen am arbeiten sind die Fehler machen und dafür gerade stehen müssen. Das macht diesen zweiten Band so authentisch und stark.

Und dass nicht alles auf dem Silbertablet serviert wird und Anwälte sich hier die Rosinen rauspicken können. Manchmal tritt man auf der Stelle und kommt trotzdem nicht vorwärts.

Der Schluss hat mich überrascht und auch überzeugt. Und ich hippel jetzt schon auf Band Drei hin.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Auf Verbrecherjagd mit Goethe

Die Schattensammlerin - Dichter und Dämonen
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Frankfurt 1830. Die junge Dame Millicent Wohl arbeitet im Senkenberg - Museum als ein Einbruch passiert. Mutig versucht sie den Dieb zu stellen, jedoch gelingt ihr das nicht. Niemand geringeres als Goethe ...

Frankfurt 1830. Die junge Dame Millicent Wohl arbeitet im Senkenberg - Museum als ein Einbruch passiert. Mutig versucht sie den Dieb zu stellen, jedoch gelingt ihr das nicht. Niemand geringeres als Goethe selbst bittet Millicent um Hilfe...und zusammen mit dem Adjutant Abaris folgt sie den Spuren....

" Eigentlich ist es nur des Menschen, gerecht zu sein und Gerechtigkeit zu üben; denn die Götter lassen alle gewähren: Ihre Sonne scheint über Gerechte und Ungerechte." (Seite 251)

Ein neues Buch des Autorenduos T. S. Orgel. Und wieder wurde ich nicht enttäuscht.

Das Cover passt zu düsteren Stimmung die im Buch um sich greift und verursacht auf jeden Fall eine Gänsehaut.

Die Kapitel sind knackig gehalten, der Schreibstil überzeugt durch seinen Humor, bildhaften Setting und der Spannung, die hier erzeugt wird.

Millicent Wohl ist eine junge Dame die nicht auf den Kopf gefallen ist. Das ist zu dieser Zeit wohl eher eine Farce, stört Millie aber null. Damit wird hier gepunktet.

Weiteres Highlight ist natürlich Goethe. Als DER Goethe. Diesen Protagonisten haben die Autoren herrlich gezeichnet und manchmal überzeichnet, wird dem Gefühl von Goethe aber mehr als gerecht.

Am meisten hat mich allerdings Abaris überzeugt. Seine Art, sein Äußeres, gerade sein spitzfindiger Humor und das Geheimnisvolle wirken brilliant und machen neugierig auf den Adjutant von Goethe.

In Frankfurt 1830 geht es düster und geheimnisvoll zu. Ein Schädel wird gestohlen und gemeinsam mit Millie und Abaris und einig anderen begibt man sich auf die Spuren der Diebe.

Geister, Gestaltenwandler und Geheimnisvolle Kräfte treffen hier zusammen.

Es wird fantastisch, düster und geheimnisvoll. Die Spannung wird wunderbar aufgebaut und entlädt sich am Ende gekonnt in ein zufriedenstellendes Ende.

Ich hoffe auf weitere Bände mit Millie und Abaris. Das hat auf jeden Fall Potential.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Leider nicht mehr so bewegend

Mischa - vergessen
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Die Brüder Mischa und Georg kommen in einem Dorf an. Hier werden sie sehr schnell von ihrer Schwester Anita getrennt. Zum Glück nimmt sie Onkel Emil den Brüdern an und versorgt sie mit etwas Essen, Arbeit ...

Die Brüder Mischa und Georg kommen in einem Dorf an. Hier werden sie sehr schnell von ihrer Schwester Anita getrennt. Zum Glück nimmt sie Onkel Emil den Brüdern an und versorgt sie mit etwas Essen, Arbeit und Liebe. Doch der Krieg macht keinen Halt vor Hass, Hunger und Angst...auch nicht bei Kindern.

"Deutsche und Russen, auch wenn sie sich vom Äußeren her in nichts unterschieden, stellte der Junge mit schweißnasser Stirn fest, bekriegten sich dennoch, nur weil ihre Führer sie aufeinanderhetzten." (Seite 154)

Band Zwei schließt sofort an Band Eins an. Um aber ein besseres Bild zu haben, auch für die Situationen der Protagonisten, empfehle ich Band Eins vorab zu lesen.

Der Schreibstil ist wieder gelungen und bildhaft. Auch lassen sich die Kapitel schnell lesen.

Was hier jedoch störend ist sind die vielen Schreib und Denkfehler. Des öfteren mußte ich Sätze nochmal lesen, anders denken um das Gelesene zu verstehen bzw. nachvollziehen zu können. Das störte den Lesefluss extrem und war irgendwann nervig.

Mischa und Gregor habe ich in mein Herz geschlossen. Mussten sie doch schon soviel Schreckliches erleben. Leider bleibt das Leben und Geschehen von Anita hier im Dunkeln was ich etwas schade fand.

Während Band Eins mich tief berührt und bewegt hat, so bleibt dies bei diesem Band aus. Mir kam die Geschichte von Mischa zu oberflächlich herüber und konnte mich nicht so mitreißen wie bekannt.

Man tritt hier mit den Geschehen etwas auf der Stelle. Es gibt kaum Änderungen, die es zur der Zeit aber schon gegeben hatte. Den Kindern bleibt, wie dem Leser, einiges historisch - geschichtliches verborgen und ist eher ein Buch was vor sich "hindümpelt". Viel Neues geschieht nicht, auch was in den Kindern vorgeht bleibt auf der Strecke.

Schade.

Trotzdem bin ich auf Band Drei gespannt und hoffe wieder auf mehr Stärke wie in Band Eins.

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