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Veröffentlicht am 09.04.2018

eine schöne Liebesgeschichte über das Loslassen alter Dinge und das Zulassen neuer Gefühle

Someone like you - Scott & Olivia
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Bereits zum fünften Mal reisen wir gemeinsam mit der Autorin Amy Baxter nach San Francisco und besuchen die Jungs und Mädels von San Francisco Ink. In "Someone like you - Scott & Olivia" lernen wir, wie ...

Bereits zum fünften Mal reisen wir gemeinsam mit der Autorin Amy Baxter nach San Francisco und besuchen die Jungs und Mädels von San Francisco Ink. In "Someone like you - Scott & Olivia" lernen wir, wie es der Name schon verrät Scott und Olivia näher kennen. Letzere war mir in den Vorgängerbänden immer etwas unsympathisch, weil sie als eiskalte Geschäftsfrau und "Maneater" auftrat. Umso neugierer war ich jetzt, wie Amy Baxter Olivias Rolle ausbaut. Ob sie es geschafft hat, dass ich mit diesem Charakter Frieden schließe?

Scott & Olivia haben beide Schatten in ihren Vergangenheiten. Aber diese vergessen beide völlig, als sie eine heiße Nacht miteinander verbringen. Sie sind sich einig, dass daraus nicht mehr wird. Doch Scotts vorübergehender Job in Jakes Tattoo-Studio "Skinneedles" führt dazu, dass sich Olivia und er nun öfters begegnen. Mit der Zeit merken die beiden, dass sie nicht voneinander lassen können und Scotts Pläne nach New York zu gehen, werden immer schwammiger. Aber die dunkle Vergangenheit und Geheimnisse, die sie voreinander verbergen, machen es Scott und Olivia nicht leichter, aufeinander zu zu gehen. Ob die beiden es schaffen ihrer Vergangenheit hinter sich zu lassen?

Ja, Olivia hatte es schwer sich in mein Leserherz zu schleichen. Aber sie hat es Dank ihrer Schöperin Amy Baxter geschafft. Ihre ersten Auftritte waren echt arrogant und ihren Fehler gegenüber ihrer besten Freundin, fand ich dermaßen krass, dass sie mir in den anderen Bänden unsympathisch war. Es war also eine schwierige Aufgabe für Amy Baxter, Olivia in diesem Buch so darzustellen, dass ich sie mögen kann. Diese Aufgabe hat sie aber mit Bravour erfüllt.

Sowohl Scott und Olivia hatten beide Erlebnisse in ihren Vergangenheiten, die sie dermaßen geprägt haben, dass ihre Art mit anderen Menschen umzugehen, sehr vorsichtig ist. Gerade im zwischenmenschlichen Bereich dominiert der Sex mehr als die Gefühle. Umso mehr fällt es den beiden schwer ihre Emotionen füreinander zu kontrollieren. Es dauert seine Zeit, bis sie merken, was für beide das Glück bedeutet und Amy Baxter hat jede einzelne Phase toll beschrieben.

Ich mag Amy Baxters Schreibstil sehr, weil er mir immer wieder das Gefühl gibt, als hätte ich eine alte Freundin getroffen. Man trifft auf vertraute Charaktereigenschaften oder auch auf gemeinsamen Klamotten- und Musikgeschmack. Die Musik ist auch etwas, das in Baxters Romanen eine große Rolle spielt. Auch in "Someone like you - Scott & Olivia" lässt die Playlist keine Wünsche offen. Sie führt dazu, dass man diese Geschichte mit allen Sinnen erlebt.

Ich verfolge Amy Baxter bzw. Andrea Bielfeldt seit ihrem ersten Buch von 2012. Und seitdem wachse ich mit ihren Büchern und Amy selbst wächst mit ihren Büchern. Sie wird mit jedem Buch besser. Ihr Schreibstil steigert sich qualitativ immer mehr. Das soll nicht heißen, dass er früher schlecht war. Nein. Er wird einfach immer besser. Und das finde ich toll, denn es zeigt, dass ich damals keine falsche Entscheidung getroffen habe und diese Frau zu einer meiner Lieblingsautoren gekürt habe.

Aber zurück zum Buch:

Diese Buch ist absolut lesenswert. Denn Vergangenheit holt beide Charaktere ein und bedrücken Scott und Olivia sehr. Aber sie lernen doch recht schnell damit fertig zu werden und ihre Entwicklung ist toll zu lesen. Überhaupt ist diese Geschichte sehr schön und sie geht ins Herz. Sie hat mich davon überzeugt, dass Olivia doch nicht der eiskalte Vamp ist, den sie in den ersten Bänden darstellte. Sie ein herzensguter Mensch, die einen Schutzpanzer um sich aufgebaut hat und der einfach vom richtigen Mann niedergerissen werden musste.

Es ist eine schöne Liebesgeschichte über das Loslassen alter Dinge und das Zulassen neuer Gefühle. Große Geheimnisse und schwere Verluste prägten die letzten Jahre von Scott und Olivia.Und die Geschichte zeigt, dass die Zeit viele Wunden heilt. Hier wartet am Ende das große Glück, obwohl es nicht unbedingt gesucht wird. Es sind die leisen und kleinen Dinge, die so viel bedeuten. Denn gerade die ungesagten Worte sind oft die, die am wichtigsten sind, weil sie so viel zu bedeuten haben. Für mich ist dieses Buch, trotz all der Erotik, ein schönes und besonderes Buch, was auch an der Protagonistin liegt, die mir erst so unsympathisch war und die mir am Ende, zu einer Art Freundin geworden ist, weil ich im Nachhinein vieles gut verstehen kann. Neben dem vierten Band ist dieses Buch meiner Meinung nach der beste der San-Francisco-Ink-Reihe und sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 07.02.2018

Könnte mich nicht 100%ig überzeugen

Der Kuss der Lüge
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Auch als Prinzessen mit Ehrgefühl ist es nicht sonderlich prickelnd, mit irgendeinem Prinzen vermählt zu werden. Lia, die stark vermutet, dass der Zukünftige auch noch alterstechnisch ihr Vater sein könnte, ...

Auch als Prinzessen mit Ehrgefühl ist es nicht sonderlich prickelnd, mit irgendeinem Prinzen vermählt zu werden. Lia, die stark vermutet, dass der Zukünftige auch noch alterstechnisch ihr Vater sein könnte, hat entschieden was dageben. Einen Tag vor besagter Hochzeit verschwindet Lia mit ihrer Zofe und Freundin Pauline. Sie macht sie auf den Weg nach Terravin, wo Pauline ursprünglich herkommt. Nach einer langen Reise heuern die beiden in eine Taverne an und Lia verdingt ihren Unterhalt als Schankmädchen. Als eines Abend zwei Männer die Taverne betreten, ist sie von beiden angetan. Beide haben ihre Reize, aber zu einem der Männer fühlt sich Lia besonders hingezogen. Doch Lia ahnt nicht im Entferntesten, was es mit den beiden Herren auf sich hat. Der eine wurde ausgesandt, sie zu töten. Der andere ist der vermeintlich alte Prinz, der ihr zukünftiger Ehemann hätte werden sollen…
Wer bei dem Klappentext eine verzwickte Dreiecksgeschichte erwartet oder gar befürchtet, den kann ich weitesgehend beruhigen. Zwar gibt es ein paar Szenen, wo man glaubt, dass es jetzt ein Hin und Her werden könnte, aber Lia entscheidet sich Gott sei Dank relativ schnell für einen Mann. Ob es der Gute oder der Böse ist, erfährt der Leser erst mit der Zeit.
Die Autorin hat es geschickt verpackt, dass man als Leser zunächst raten muss, wer der Attentäter und wer der Prinz ist. Beide bekommen ihre Auftritte und auch Kapitel aus der jeweiligen Sicht. Aber viel geben beide nicht von sich Preis. Umso mehr lernen wir Lia kennen, von der man Anfangs denken könnte, sie sei eine verwöhnte Prinzessin. Aber sie flüchtet aus den Fängen ihrer Familie und vor der Zwangsheirat und findet sich im bürgerlichen Leben schnell zurecht.
Das gefiel mir sehr gut und sie sammelte damit auch viele Sympathiepunkte bei mir. Sie hatte weder Allüren noch stellte sie sich besonders an. Sie machte ihre Arbeit und packte von Beginn an kräftig zu, aber sie war bzw. ist auch ein Prinzessin. Diese Verantwortung wird ihr irgendwann klar und sie muss eine Entscheidung treffen.
Der Schreibstil von Mary E. Pearson ist sehr bildlich und kann sich in der Welt schnell orientieren. Besonders in Terravin fühlte ich mich wohl. Die bunten Häuser, das Meer…. dort hätte ich gerne länger bleiben wollen.
Und jetzt kommt das große ABER:

Ich hatte große Schwierigkeiten mich in die Geschichte einzufinden. Fast 250 Seiten habe ich gebraucht, bis die Handlung für mich spannend wurde. Anfangs frustrierte das sehr und ich konnte das Buch auch nur abschnittsweise lesen, weil ich einfach nicht reinkam. Dasa die letzten Seiten mich mehr fesselten, ist dagegen sehr positiv. Aber leider gleicht dieser Umstand nicht die Längen aus, durch die ich mich vorher kämpfen musste. Der Handlung bzw. dem Buch hätten ein paar weniger Seiten mit Sicherheit gut getan. Alles in allem habe ich einfach mehr erwartet und habe das Buch doch etwas frustriert beendet. Schade eigentlich!

Große Erwartungen für große Geschichten? Dieser Auftakt konnte mich leider nicht hundertprozentig überzeugen. Einige Längen in der Handlung nahmen mir den Lesespaß und sorgten für Frustration an vielen Stellen. Mary E. Pearson hätte “Der Kuss der Lüge” gerne ein paar Seiten weniger gönnen können, vielleicht hätte dies die Spannung gesteigert. Insgesamt sehe ich dieses Buch eher als durchschnittliches Werk. Da rettet auch der bildliche Schreibstil leider auch nicht mehr so viel.

Veröffentlicht am 07.02.2018

Absoluter Lesegenuss fürs Herz

Mein Himmel in deinen Händen
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David Taggert musste sich schon durch viele schwierige Situationen im Leben kämpfen. Egal ob körperlich oder seelisch. Kämpfen bestimmt sein Leben. Er hat sich seine eigene kleine Welt aufgebaut. Mit Kneipe, ...

David Taggert musste sich schon durch viele schwierige Situationen im Leben kämpfen. Egal ob körperlich oder seelisch. Kämpfen bestimmt sein Leben. Er hat sich seine eigene kleine Welt aufgebaut. Mit Kneipe, Fitness-Studio etc. erstreitet David seinen Lebensunterhalt. Dazu kommt noch, dass er in zahlreichen Kämpfen als Mixed-Material-Arts-Kämpfer den Kopf hinhält. Als David Millie Anderson kennenelernt ist er vom ersten Augenblick an hin und weg von dieser Frau. Sie ist so anders als die Frauen, die er kennt und das macht sie so interessant für ihn. Immer mehr lassen die beiden sich aufeinander ein und David merkt, dass es sich auch für andere Dinge zu kämpfen lohnt. Aber das Schicksal meint es nicht gut mit ihm und er muss einen Kampf ausfechten, den er anscheinend schon verloren hat.
“Sometimes the most important battles are the ones, we don’t think we can win!”
Amy Harmon ist für mich nicht nur einfach eine Autorin. Sie schreibt so wundervolle Geschichten, dass mir jedesmal die Spucke weg bleibt. Ich könnte meine ganze Rezension nur mit Lobeshymnen auf diese Autorin vollpacken. Aber wo bleibt da die Objektivität? Ganz ehrlich?
Mir doch egal…. grins
Ingesamt habe ich ca. 6 Stunden gebraucht, um dieses Buch durchzulesen. Eigentlich eine viel zu kurze Zeit, die man diesem Buch schenkt. Denn jede Seite ist mit solch wundervollen Worten und Momenten gefüllt, die mir als Leserin das Herz aufgehen lassen. Ich liebe die Bücher von Amy Harmon und jedes einzelne wird aufgeregt erwartet und dann sofort gelesen. Auch mit diesem Werk hat Amy Harmon es wieder geschafft, mich die Welt da draußen und die Zeit vergessen zu lassen. Mit David und Millie hat sie ein so perfekt zusammenpassendes Paar geschaffen, dass man sich an den beiden einfach nur erfreuen kann.
David war mir schon aus dem Vorgänger “Unser Himmel in 1000 Farben” bekannt. Er ist Moses bester Freund, der im eben genannten Buch eine Hauptfigur ist, aber auch in dieser Geschichte hier eine wichtige Rolle spielt. Er hat sich, außer an Moses, dessen Frau und seiner Schwester, nie eng an einem Menschen gebunden. Das Kämpfen ist sein Lebenselexier. Hier fühlt er sich wie im Himmel auf Erden. Die Kampfarena ist sein Zuhause. Bis er Millie kennenlernt. Sie zeigt ihm neue Wege und lehrt David die Liebe und dafür zu kämpfen. Das er am Ende einen Kampf ausfechten muss, mit dem niemand gerechnet hat, wirft David aus der Bahn. Aber er hat ja noch seine Millie und seinen besten Freund Moses….
Millie hat schon in jungen Jahren lernen müssen für sich und ihre Familie zu kämpfen. Einige schwere Verluste haben sie stark aber auch vorsichtig gemacht. Sie lebt mit ihrem jüngeren Bruder Henry in der alten Familienvilla. Dort schlagen sich beide durchs Leben. Durch David merkt Millie, dass man auch anderen Menschen vertrauen kann und zeigt ihm wie wichtig es ist, Menschen um sich herum zu haben, die man liebt.
Amy Harmon überzeugt mich mal wieder mit viel Gefühl und unglaublichen Schreibtalent. Ihre Art Leben in ihre Geschichten einzuhauchen ist für mich schon einzigartig und macht jedes Buch von ihr zu einem absoluten Must-Read. Die Autorin schafft Charaktere, die so viele Schichten haben und alles andere als perfekt sind. Aber irgendwie sind sie doch perfekt. Ihre Schattenseiten machen sie zu etwas Ganzem, so wie auch die Geschichten mit ihren Schattenseiten alles zu etwas Ganzem macht.
Wie jedes ihrer Bücher wird auch hier ein ernstes Thema behandelt, ohne das alles in Kitsch abdriftet. Das mag ich sehr und macht alles wiederum so realistisch. Aber es schwingt auch eine große Emotionalität mit. Diese Kombination aus allem macht dieses Werk zu etwas besonderen und lässt mich nun sehnsüchtig auf ihr nächstes Buch warten. Geschrieben hat die Autorin ja genug….

Ein absoluter Volltreffer! Amy Harmons neuestes Werk “Mein Himmel in deinen Händen” berührt von der ersten bis zur letzten Seite. Wunderbare Charaktere und eine Handlung, die mich durch die verschiedenen Stufen der Emotionalität trägt, hinterlassen ihre Spuren in meinem Bücher- und Leserherz und werden dort tief verankert bleiben. Amy Harmon verschafft einfach einen absoluten Lesegenuss!

Veröffentlicht am 07.02.2018

Mal wieder ein Meisterwerk von Amy Harmon

Unser Himmel in tausend Farben
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Moses ist ein Waisenkind. Er macht anscheinend viele Probleme und wenn man den Erwachsenen so glauben darf, ist es nicht sonderlich ratsam, sich mit dem Jungen abzugeben. Aber Georgia kann nicht anders. ...

Moses ist ein Waisenkind. Er macht anscheinend viele Probleme und wenn man den Erwachsenen so glauben darf, ist es nicht sonderlich ratsam, sich mit dem Jungen abzugeben. Aber Georgia kann nicht anders. Moses zieht das Mädchen förmlich in den Bann. In ihren Augen ist Moses einfach nur wunderschön und so anders als die Jungs, die sie sonst so kennt. Und obwohl Moses Georgia anfangs von sich weist, kann sie nicht anders und lässt sich auf ihn ein. Aber ein plötzlicher Schicksalsschlag wirft Moses völlig aus der Bahn und er verschwindet. Alle Hoffnungen auf eine glückliche Liebe zerbrechen. Doch auch Georgia muss eine Entdeckung machen, die ihr Leben komplett verändern wird.
Auch mit ihrem vierten Buch, hat Amy Harmon bei mir wieder voll ins Schwarze getroffen. Mit Moses und Georgia hat sie zwei tolle und facettenreiche Charaktere kreiert. Harmons Protagonisten und auch die Leser werden durch eine emotionale Achterbahnfahrt gejagt. Es ist so unfassbar, wie die Autorin es immer wieder schafft, mich derart zu berühren und zu fesseln. Ich kann es kaum in Worte fassen.
Moses und Georgias Geschichte geht tief hinein ins Herz. Er, der Außenseiter, ein Crackbaby, ausgesetzt in einem Waschsalon, wird sein Leben lang umhergereicht. Immer wenn es schwierig wurde, wurde er wieder abgeschoben und zum nächsten Verwandten gereicht. Er sei ein Problemkind. Nur seine Urgroßmutter scheint ihn zu lieben. Als er 18 ist, ist die Odyssee zu Ende und Moses kehrt zu seine Urgroßmutter Gi zurück und wird somit Nachbar von Georgia.
Moses hat ein unglaubliches Talent und muss gleichzeitig mit einem Fluch leben, der ihm keine Ruhe gibt. Regelmäßig wird der junge Mann von Halluzinationen heimgesucht. Er sieht tote Menschen, die ihm Bilder zeigen. Viele Bilder…. Bilder, die Moses, weil er nicht anders kann, sofort malen muss. Dabei ist ihm egal, was er als Unterlage benutzen muss. Wände, Brückenpfeiler…. hauptsache er wird diese Bilder im Kopf los. Es ist nicht leicht, Moses Kunst zu verstehen, aber Georgia versucht es. Obwohl dieser sich stets anderen gegenüber verschließt – auch Georgia.
Und Georgia? Sie versucht immer wieder Kontakt zu Moses zu finden. Dabei geht sie genauso stur, hartnäckig aber auch liebevoll vor, wie als wenn sie ihre Pferde trainiert. Sie mag vielleicht das kleine naive Cowgirl sein. Aber das ist sie nicht. Sie ist stark und mutig. So mancher Schicksalsschlag zwingt sie dazu, so zu sein. Aber sie hat es von ihren Eltern auch nicht anders gelernt. Nicht jammern, sondern handeln! Und man soll Dankbarkeit zeigen. Zu diesem Zweck zählt sich sich tagtäglich 5 Dinge auf, über die sich Georgia freut, für die sie dankbar ist. Eine schöne Sache und in mancher Sekunde auch ein Halt im Alltag.
Dieses Buch ist nicht einfach nur ein Liebesroman. Hier geht es nicht um nackte Gefühle oder romantischen Kitsch. Hier geht es um soviel mehr. Amy Harmon schuf hier ein wundervolles Gesamtpaket, mit einzigartigen Charakteren, einzigartiger Kulisse und einzigartigem Erzählstil. Abwechselnd aus der Sicht von Georgia und Moses lernen wir jeden einzelnen besser kennen und merken immer mehr, wie vielschichtig jeder einzelne ist. So bunt wie Moses Bilder, ist auch seine Seele. Alles andere als langweilig und so gar nicht vollgestopft mit öden Klischees.
Die Handlung reißt einen förmlich mit, mit voller Wucht und viel Emotionen. Es ist immer wieder unglaublich, wie die Autorin es schafft, dass ich ihr Buch so gar nicht aus der Hand legen will. Sie erzeugt von Seite zu Seite, von Kapitel zu Kapitel so viel Tiefe, dass man gar nicht anders kann, als hineinzutauchen. Ihre Charaktere werden nicht von schnöden Oberflächlichkeiten geprägt, auch wenn es anfangs vielleicht so scheint. Je tiefer man eintaucht, umso intensiver dringt man unter die Oberfläche und fühlt mit jedem einzelnen mit.
Und das Ende? Tja, das kommt eigentlich viel zu schnell. Ich hätte zu gerne noch weitergelesen. Es ist immer dasselbe. Amy Harmons Bücher berühren mich immer wieder und lassen mich nicht so schnell los. Ich freue mich schon auf das nächste, welches im Herbst erscheint und bin jetzt schon sicher, dass es wundervoll sein wird.

Dieses Buch ist einfach unglaublich. Diese Autorin ist einfach unglaublich. Amy Harmon hat auch mit diesem Buch einen absoluten Volltreffer gelandet. Georgias und Moses Geschichte schleicht sich in mein Herz und geht unter die Haut. Ich kann gar nicht anders, als euch diese Autorin ans Herz zu legen und ihre Werke zu lesen. Ihr werdet darin versinken, dass verspreche ich euch. Denn ich versinke jedes Mal darin.

Veröffentlicht am 07.02.2018

Ein wunderschön geschriebener Road-Trip

Unendlich wir
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Die Autorin Amy Harmon konnte bereits mit ihrem Debütroman „Vor uns das Leben“ eine große lesende Anhängerschar für sich gewinnen. Leider hatte ich noch nicht die Chance dieses Buch zu lesen, aber nachdem ...

Die Autorin Amy Harmon konnte bereits mit ihrem Debütroman „Vor uns das Leben“ eine große lesende Anhängerschar für sich gewinnen. Leider hatte ich noch nicht die Chance dieses Buch zu lesen, aber nachdem ich nun „Unendlich wir“ kennen und lieben lernen durfte, wird sich das bald ändern.



Nach einem kurzen Prolog lernen wir gleich die Country-Sängerin Bonnie Rae Shalby kennen, die ausgelaugt und am Boden zerstört ihren nächsten und letzten Schritt vorbereitet. Ihr geplanter Selbstmord wird aber durch einen „Retter“ verhindert. Finn Clyde gabelt sie auf einer Brücke in New York auf und schon bald beschließen sie, gemeinsam nach Las Vegas zu reisen. Ihre Fahrt ist begleitet von vielen wunderschönen, aber auch traurigen Momenten. Dabei lernen die zwei nicht nur sich selbst besser kennen. Der Leser darf gemeinsam mit den beiden erfahren, wie unendlich die Liebe sein kann.



Besser hätte man solch eine Geschichte nicht umsetzen können. Finn und Bonnie sind so unterschiedliche Charaktere und haben doch viele Gemeinsamkeiten. Beide befinden sich am Scheideweg ihres Lebens und beide müssen entscheiden, welche Richtung sie gehen wollen.
Finns Start in das Leben eines Erwachsenen lief nicht besonders gut. Ein Gefängnisaufenthalt führt dazu, dass er mit 24 Jahren einen Neuanfang in Las Vegas beginnen will. Bonnie Rae dagegen hat durch ihre sehr erfolgreiche Gesangskarriere, genau das Gegenteil erlebt. Ruhm und Reichtum begleiten sie, seit sie ein Teenager war.

Finn, der seit seiner Verurteilung auf sich allein gestellt war und Bonnie, die seit ihrem Sieg bei einer Talent-Show von vorne bis hinten durchorganisiert wurde. Jeder für sich ist ein Mensch mit Licht und Schatten, jeder für sich ist stark, doch gemeinsam sind sie viel stärker.


Ich war ergriffen und begeistert, wie Amy Harmon es schaffte, dass diese Geschichte so voller Liebe und auch Leben erfüllt ist, aber überhaupt nicht kitschig daher kommt. Es war spannend zu erleben, wie die beiden in ihren Umgang miteinander immer vertrauter wurden. Bonnie, die mit ihrer spontanen, und trotz des Suizid-Versuchs durchaus lebensbejahenden Art, brachte Finn oft zur Weißglut. Doch er, der eigentlich immer nur für die Mathematik leben wollte, zerrt auch von ihr. Genauso wie Bonnie von ihm zerrt. Sie geben sich gegenseitig den Halt, den beide benötigen und werden beide von Gefühlen überrannt, die sie so schnell nicht einzuordnen wissen.


Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Dank des Schreibstils, der auch wegen der Dialoge sehr lebendig war, fühlte ich mich immer wie ein unsichtbarer Begleiter des Paares. Sie waren so süß im Umgang miteinander, obwohl sie sich nur kurze Zeit kennen. Mir hat die Vertrautheit der Beiden von Anfang an gefallen.


Die Geschichte lebt von vielen kleinen Szenen, in denen Bonnie und Finn ihre Hilfsbereitschaft zeigen und von der Presse, die ein ganz anderes, gefährlicheres Bild, von den beiden zeigt. Das was der Leser gemeinsam mit dem Paar erlebt, steht im krassen Gegenteil, was die Paparazzi aus der Story machen.

Toll fand ich auch, dass die Autorin viele Parallelen zu dem berühmten Verbrecherpaar Bonnie und Clyde verwendet hat. Dadurch gewinnt das Ganze noch ein wenig mehr an Spannung, denn als Leser weiß man so nicht, ob es ein Happy-End gibt.

„Unendlich wir“ ist ein ganz und gar toller Jugendroman, der mich von der ersten Seite an begeistern konnte. Die Geschichte ist so lebendig und voller Gefühl, ohne kitschig zu werden. Amy Harmons Schreibstil ließ mich tief in das Buch eintauchen und bis zum Ende mitfiebern.