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Veröffentlicht am 08.10.2017

Gutes Buch mit dem Beigeschmack des Wiedererkennens

Die Perfekten
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Inhalt:

Ein Ghost ist jemand, der sich außerhalb des Systems bewegt und Rain ist eine von ihnen. Das System toleriert Menschen wie Ghosts nicht, denn sie sollten gar nicht existieren und Rain ist seit ...

Inhalt:

Ein Ghost ist jemand, der sich außerhalb des Systems bewegt und Rain ist eine von ihnen. Das System toleriert Menschen wie Ghosts nicht, denn sie sollten gar nicht existieren und Rain ist seit ihrer Geburt auf der Flucht vor den Gesegneten, einer perfekten Weiterentwicklung des Menschen.
Die Gesegneten regieren das ganze Land mit eiserner Hand und unterdrücken das Volk.
Doch Rain möchte ihr Leben nicht so verbringen und bricht die wichtigste Regel der Ghosts: Traue niemandem.

Meine Meinung:

Die Perfekten von Caroline Brinkmann ist eigentlich ein gutes Buch. Dennoch hatte ich beim lesen immer einen etwas bitteren Beigeschmack, ähnliches schon mal gelesen zu haben.
Trotz allem konnte mich die Geschichte um Rain packen und gut unterhalten.
Die Geschichte wird aus den Sichten von Rain und Lark erzählt, was die Erzählung auch sehr spannend werden lässt, denn man hat nach den Abschnitten immer einen kleinen Cliffhanger, der den Leser Vermutungen anstellen lässt, wie es weitergeht.
Am Anfang hat mir die Sicht von Rain noch etwas besser gefallen als die von Lark, aber im laufe der Geschichte wird Rains Sicht teilweise etwas nervig, was aber nicht direkt an ihr liegt.
Lark ist mir dennoch der Sympathischere der beiden Hauptprotagonisten, obwohl er Entscheidungen trifft, die anderen schaden. Er tut das jedoch alles für seine Familie und ganz besonders für seine Schwester Rose.
Ich finde das Thema und auch die Umsetzung zwar nicht schlecht, aber es ist alles irgendwie nichts Neues.
Eine Einteilung in Klassen z.B. gab es schon in anderen Dystopien und andere Dinge der Geschichte auch.
Das Ende des Buchs hat mich dazu veranlasst zu recherchieren, ob es weitere Teile geben wird oder ob es ein Einzelband sein soll, denn für mich war das Ende nicht sehr befriedigend und viel zu abrupt. Einfach zu viele offene Fragen, ganz besonders was mit dem einen oder anderen Charakter passiert ist.

Mein Fazit:

Die Perfekten ist zwar ein gutes Buch, aber der Leser hat irgendwie immer einen bitteren Beigeschmack des Wiedererkennens während des Lesens.

Veröffentlicht am 08.10.2017

Nichts für mich

Nähst du mir was?!
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Meine Meinung:
Als Nähanfängerin greife ich immer wieder gerne zu einem Nähbuch um mir Anregungen zu holen und bestenfalls etwas passendes für meine Kinder zu nähen.
Diesmal war ich etwas enttäuscht, ...

Meine Meinung:
Als Nähanfängerin greife ich immer wieder gerne zu einem Nähbuch um mir Anregungen zu holen und bestenfalls etwas passendes für meine Kinder zu nähen.
Diesmal war ich etwas enttäuscht, denn das Buch wirkt von innen eher wie der Katalog eines schwedischen Möbelriesen. Alles wirkt überladen und übertrieben bunt und kitschig.
Worauf ich diesmal leider nicht geachtet habe, waren die Schnittmuster, denn alles musste unterschiedlich vergrößert werden - und davon bin ich kein Freund.
Da mir die Kleidung nicht zugesagt hat, habe ich mir vorgenommen die "Bauklötzchen" zu nähen, aber anscheinend hab ich da irgendwas nicht richtig gemacht, so dass sie nichts geworden sind.
Ebenso hätte ich mir Bilder von den Schritten gewünscht und nicht nur Bilder vom fertigen Produkt.
Ich als Nähanfängerin fühlte mich oftmals überfordert und wurde mit dem Buch leider überhaupt nicht warm. Beim nächsten Buch achte ich wieder mehr auf Schritt-für-Schritt-Anleitungen.

Fazit:
Diesmal habe ich leider zum verkehrten Buch gegriffen. Auf mich wirkte das Buch eher wie ein Katalog, als ein Nähbuch. Für Fortgeschrittene ist das Buch sicher eher geeignet.

Veröffentlicht am 08.10.2017

Hier fehlt definitiv noch der orangene Bestseller-Aufkleber! LESEHIGHLIGHT!

Der Herzschlag deiner Worte
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Inhalt:
Alex war mit seiner Band gerade auf dem Weg berühmt zu werden, als sich sein Leben veränderte, denn plötzlich wurde er Vater. Als Alleinerziehender war er schnell überfordert, konnte durch die ...

Inhalt:
Alex war mit seiner Band gerade auf dem Weg berühmt zu werden, als sich sein Leben veränderte, denn plötzlich wurde er Vater. Als Alleinerziehender war er schnell überfordert, konnte durch die Hilfe seiner Schwester jedoch wieder aufstehen. Einzig die Musik in seinem Kopf schien verschwunden und er textete und komponierte nicht mehr. Als dann auch noch sein Vater stirbt, ist es seine Patentante Jane, die er bis dahin noch nicht getroffen hat, die ihn wieder ins Leben schickt.
Obwohl sie selbst schwer krank ist, lässt sie sich ihre Lebensfreude nicht nehmen und steckt Alex damit an.

Meine Meinung:
Der Herzschlag deiner Worte war für mich ein ganz besonderes Buch. Schon "Der Anfang vom Ende", wie das Buch beginnt, war interessant, denn Vincent, der Vater von Alex und Cassie ist auf dem Golfplatz und stirbt. Von da an begleitet er Alex wie ein schwebender Luftballon. Er sieht, was seine Kinder bedrückt, kann seine Enkeltochter begleiten und sieht seine alte Freundin Jane noch einmal, wenn auch nur als stille, unsichtbare Seele.
Das Buch ist aber nicht nur aus der Sicht von Vincent geschrieben, sondern auch aus Alex Sicht. Später kommt noch die Autorin Maila hinzu, denn auch sie spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte.
Natürlich waren viele Wendungen in der Geschichte, die sehr vorhersehbar waren, aber das hat mich nicht gestört. Ich fand es toll zu sehen, wie oft ich richtig lag.
Wenn ich meinen Lieblingsprotagonisten benennen soll, dann würde ich Alex sagen, denn Alex wird "von heute auf morgen" Vater und kämpft sich langsam aus der Überforderung heraus. Er beginnt sein kleines Mädchen zu lieben, auch wenn er durch sie seine bisherigen Ziele erst einmal nicht mehr verfolgen kann. Seine Schwester Cassie ist ihm eine große Hilfe dabei. Die beiden wirken zusammen wie ein Ganzes, auch wenn sie so unterschiedlich sind.
Für Alex und Cassies Mutter dagegen konnte ich überhaupt keine Sympathien empfinden, denn auf mich wirkt sie oftmals egoistisch und kalt. Auch wenn sich ihre Beweggründe später aufklären, mochte ich sie nicht.
Mir haben die verschiedenen Geschichtsstränge und die Rückblenden sehr gut gefallen und die Personen wirkten authentisch. Ein Buch, das ich jederzeit wieder lesen würde.

Fazit:
Eine berührende Familiengeschichte mit vielen Geheimnissen. Hier fehlt definitiv noch der orangene Bestseller-Aufkleber! LESEHIGHLIGHT!

Veröffentlicht am 08.10.2017

Ein Roman, der auch den Hoffnungslosen Hoffnung schenkt.

Nachtblumen
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Inhalt:
Jana geht nach Sylt um dort eine Ausbildung zu beginnen und ist nebenbei in einer Therapie bei Thea Flick. Jana ist ängstlich, verdrängt ihre Vergangenheit und versteckt ihre Narben. Schnell fasst ...

Inhalt:
Jana geht nach Sylt um dort eine Ausbildung zu beginnen und ist nebenbei in einer Therapie bei Thea Flick. Jana ist ängstlich, verdrängt ihre Vergangenheit und versteckt ihre Narben. Schnell fasst sie vertrauen zu Thea und lebt gemeinsam mit anderen „Problemkindern“ bei Familie Völkner, bei denen sie alle lernen. Mit zwei Mitbewohnern versteht sie sich nicht so gut, aber in Lars findet sie einen guten Freund. Auch der schweigsame Collin scheint Jana zu verstehen.

Collin, der wie Jana eine Ausbildung zum Bauzeichner bei den Völkners macht, ist ebenfalls Meister im Verdrängen. Er meidet Menschen und beobachtet sie am liebsten aus der Ferne. Wenn er unterwegs ist, hat er immer sein schwarzes Büchlein dabei, in das er zeichnet.
Können sich Jana und Collin anfreunden, auch wenn sie auf dem ersten Blick so verschieden wirken?


Meine Meinung:
Bevor ich zu Nachtblumen gegriffen habe, habe ich ein absolutes „Wow-Buch“ gelesen und fand sehr schwer in die neue Geschichte. Nachdem ich mir am Anfang dann viel Zeit gelassen habe, konnte ich irgendwann nicht mehr aufhören zu lesen.
Familie Völkner, bestehend aus Anke und Klaas, kümmert sich rührend um die Auszubildenden. Sie essen gemeinsam, haben stets ein offenes Ohr, lassen den jungen Leuten aber ihren eigenen Bereich, damit sie sich zurückziehen können.
Als Jana auf Sylt ankommt und von Dr. Flick abgeholt wird, habe ich die Therapeutin gleich ins Herz geschlossen, denn sie wirkt offen und ehrlich und sehr herzlich.
Obwohl Jana am Anfang etwas misstrauisch ist, schließlich ist Dr. Flick nicht ihre erste Ärztin, fasst sie schnell Vertrauen zu ihr und meiner Meinung nach, war das für sie auch wichtig. Die Ärztin zeigt ihr Möglichkeiten auf, wie sie ihre Freizeit angehen kann und Jana lässt sich auch wirklich drauf ein.
Jana ist am Anfang jemand der sich immer duckt und einsteckt und eine Mitbewohnerin, hackt auch immer wieder auf ihr herum.
Mit Lars kann sie reden, aber auch er zieht sich immer wieder zurück und Jana weiß nicht wieso.
Es scheint schnell, als wenn Jana für den schweigsamen Collin schwärmt, aber bei ihm wirkt es als hätte er überhaupt kein Interesse an ihr oder seinen Mitmenschen.
Als Leserin musste ich mir immer wieder vor Augen halten, dass alle Auszubildenden dort Probleme haben und trotzdem werden sie von den Völkners nicht als Problemkinder gesehen, sondern als junge Menschen die etwas Hilfe im Leben gebrauchen können.
Ich mochte die familiären Abendessen der Familie sehr, denn dort kamen immer alle zusammen.
Neben den Völkners und Dr. Flick mochte ich Collin sehr. Obwohl er ein schweigsamer Geselle ist, spürte man gleich, dass er in die Menschen schaut und sich nicht von dem blenden lässt, was sie zu sein scheinen.
Als ich von seiner Vergangenheit erfahren habe, musste ich erst mal schwer Schlucken und das wo man meinen könnte, dass Janas Vergangenheit mindestens genauso schlimm ist.
Carina Bartsch beschreibt die Jugendlichen so realistisch und auch die Umgebung so genau, dass man sich vorstellen kann, man wäre gerade auf der Insel.

Fazit:
Ein interessanter Roman über junge Leute die es im Leben nicht immer einfach hatten, oder Fehler begangen haben. Ein Roman, der auch den Hoffnungslosen Hoffnung schenkt.

Veröffentlicht am 25.09.2017

Ein Psychothriller, der keiner ist, aber dennoch ein tolles Thema behandelt

Die Moortochter
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Inhalt:

Schon als Kind hat Helena von ihrem Vater gelernt, wie man Fährten liest und seitdem ist sie eine ausgezeichnete Jägerin.
Sie lebte damals in einer Hütte mitten im Moor und ihr Vater war damals ...

Inhalt:

Schon als Kind hat Helena von ihrem Vater gelernt, wie man Fährten liest und seitdem ist sie eine ausgezeichnete Jägerin.
Sie lebte damals in einer Hütte mitten im Moor und ihr Vater war damals ihr Held, bis sie vor 15 Jahren erfahren hat, dass ihr Vater ein Psychopath ist und ihre Mutter entführt hat.
Kurz darauf hat sie für seine Festnahme gesorgt und seitdem sitzt er in einem Hochsicherheitsgefängnis.
Eines Tages jedoch erfährt sie aus den Nachrichten, dass einer der Gefangenen geflohen ist und sie ist sich sicher, dass es sich dabei um ihren Vater handelt.
Er versteckt sich im Moor und nur eine kann ihn finden, Helena. Die Jagd beginnt, denn er hat mit ihr noch eine Rechnung offen.

Meine Meinung:

Bei diesem Buch bin ich zweigeteilter Meinung, denn wenn ich ehrlich bin, ist es für mich kein Psychothriller. Daher fällt es mir schwer für diese Geschichte eine Beurteilung abzugeben.
Für einen Psychothriller fehlt mir definitiv der Thrill und die Spannung.
Es gibt zwar immer wieder kurze Momente, bei denen sich Spannung aufbaut, diese sind aber recht rar.
Wenn ich die Geschichte jedoch als Thriller und nicht Psychothriller betrachte, ist sie dennoch gelungen.
Es wird eine sehr dramatische und thematisch gute Geschichte erzählt.
Eine Entführung, die viele Jahre unentdeckt bleibt. Ein Kind, das in dieser Zeit gezeugt wird und nichts kennt außer Vater, Mutter und das Moor.
Helena macht eine sehr harte Zeit durch, obwohl sie das als Kind nicht so empfindet, denn sie kennt ja nichts anderes. Bis zu dem Tag, an dem die Hütte von jemandem anderes gefunden wird.
Was mich am meisten an dem Buch schockierte, war das Thema. Es gibt nichts schlimmeres als Entführungen, denn die Angehörigen haben selbst nach langen Jahren noch die Hoffnung, dass sie denjenigen wiedersehen.
Helenas Mutter musste in den 15 Jahren der Gefangenschaft sehr viel erleiden und sie hat sich ihrem Schicksal ergeben und einfach immer so weitergelebt ohne etwas daran zu ändern.
Die Jagd selbst fand ich nicht so berauschend, da diese eher recht klein gehalten wird. Das Hauptthema liegt darin, die Vergangenheit zu erzählen und was aus Helena geworden ist.
Das hat mir zwar auch sehr gut gefallen, aber es ist eben kein Psychothriller, in dem ein Opfer nach dem anderen auftaucht und die Nerven beim Lesen bis zum zerreißen gespannt sind.

Meine Fazit:

Ein Psychothriller, der keiner ist, aber dennoch ein tolles Thema behandelt. Die Geschichte fesselt zwar, hat aber nicht die Spannung, die man von einem Psychothriller erwartet.